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Tag: Dar­le­hens­ver­trag

Leis­tungs­ver­wei­ge­rungs­recht des Dar­le­hens­ge­bers bei Fahr­zeug­ver­äu­ße­rung durch Dar­le­hens­neh­mer

Bei ei­nem mit ei­nem im sta­tio­nä­ren Han­del ge­schlos­se­nen Fahr­zeug­kauf­ver­trag ver­bun­de­nen und vom Dar­le­hens­neh­mer wi­der­ru­fe­nen All­ge­mein-Ver­brau­cher­dar­le­hens­ver­trag ent­fällt das Leis­tungs­ver­wei­ge­rungs­recht des Dar­le­hens­ge­bers nach § 357 IV 1 BGB nicht da­durch, dass der Dar­le­hens­neh­mer das Fahr­zeug an ei­nen we­der an dem Dar­le­hens­ver­trag noch an dem da­mit ver­bun­de­nen Kauf­ver­trag be­tei­lig­ten Drit­ten ver­äu­ßert hat.

BGH, Ur­teil vom 14.02.2023 – XI ZR 152/22

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Wert­er­satz nach Wi­der­ruf ei­nes Ver­brau­cher­dar­le­hens­ver­trags zur Fi­nan­zie­rung ei­nes Kfz-Kauf­prei­ses

Bei ei­nem mit ei­nem im sta­tio­nä­ren Han­del ge­schlos­se­nen Fahr­zeug­kauf­ver­trag ver­bun­de­nen und vom Dar­le­hens­neh­mer wi­der­ru­fe­nen All­ge­mein-Ver­brau­cher­dar­le­hens­ver­trag ist für die Be­rech­nung des Wert­er­satz­an­spruchs nach § 357 VII BGB in der bis zum 27.05.2022 gel­ten­den Fas­sung (nun­mehr: § 357a I BGB) bei Über­ga­be des Fahr­zeugs an den Ver­brau­cher der Händ­ler­ver­kaufs­preis ein­schließ­lich Händ­ler­mar­ge und Um­satz­steu­er und bei Rück­ge­währ des Fahr­zeugs an den Dar­le­hens­ge­ber oder den Händ­ler der Händ­ler­ein­kaufs­preis zu­grun­de zu le­gen.

BGH, Ur­teil vom 25.10.2022 – XI ZR 44/22

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Zu den Pflicht­an­ga­ben in ei­nem Ver­brau­cher­dar­le­hens­ver­trag – Kei­ne Ver­wir­kung des Wi­der­rufs­rechts

  1. Art. 10 II lit. a, c und e der Richt­li­nie 2008/48/EG des Eu­ro­päi­schen Par­la­ments und des Ra­tes vom 23.04.2008 über Ver­brau­cher­kre­dit­ver­trä­ge und zur Auf­he­bung der Richt­li­nie 87/102/EWG des Ra­tes ist da­hin aus­zu­le­gen, dass im Kre­dit­ver­trag ge­ge­be­nen­falls in kla­rer, prä­gnan­ter Form an­ge­ge­ben wer­den muss, dass es sich um ei­nen „ver­bun­de­nen Kre­dit­ver­trag“ i. S. von Art. 3 lit. n die­ser Richt­li­nie han­delt und dass die­ser Ver­trag als be­fris­te­ter Ver­trag ge­schlos­sen wor­den ist.
  2. Art. 10 II der Richt­li­nie 2008/48 ist da­hin aus­zu­le­gen, dass er nicht ver­langt, dass in ei­nem „ver­bun­de­nen Kre­dit­ver­trag“ i. S. von Art. 3 lit. n die­ser Richt­li­nie, der aus­schließ­lich der Fi­nan­zie­rung ei­nes Ver­trags über die Lie­fe­rung ei­nes Ge­gen­stands dient und vor­sieht, dass der Kre­dit­be­trag an den Ver­käu­fer die­ses Ge­gen­stands aus­ge­zahlt wird, an­ge­ge­ben wird, dass der Ver­brau­cher in Hö­he des aus­ge­zahl­ten Be­trags von sei­ner Ver­bind­lich­keit zur Zah­lung des Kauf­prei­ses be­freit ist und dass der Ver­käu­fer ihm, so­fern der Kauf­preis voll­stän­dig be­gli­chen ist, den ge­kauf­ten Ge­gen­stand aus­zu­hän­di­gen hat.
  3. Art. 10 II lit. l der Richt­li­nie 2008/48 ist da­hin aus­zu­le­gen, dass in dem Kre­dit­ver­trag der zum Zeit­punkt des Ab­schlus­ses die­ses Ver­trags gel­ten­de Satz der Ver­zugs­zin­sen in Form ei­nes kon­kre­ten Pro­zent­sat­zes an­zu­ge­ben und der Me­cha­nis­mus der An­pas­sung des Ver­zugs­zins­sat­zes kon­kret zu be­schrei­ben ist. Ha­ben die Par­tei­en des be­tref­fen­den Kre­dit­ver­trags ver­ein­bart, dass der Ver­zugs­zins­satz nach Maß­ga­be des von der Zen­tral­bank ei­nes Mit­glied­staats fest­ge­leg­ten und in ei­nem für je­der­mann leicht zu­gäng­li­chen Amts­blatt be­kannt ge­ge­be­nen Än­de­rung des Ba­sis­zins­sat­zes ge­än­dert wird, reicht ein Ver­weis im Kre­dit­ver­trag auf die­sen Ba­sis­zins­satz aus, so­fern die Me­tho­de zur Be­rech­nung des Sat­zes der Ver­zugs­zin­sen nach Maß­ga­be des Ba­sis­zins­sat­zes in die­sem Ver­trag be­schrie­ben wird. In­so­weit sind zwei Vor­aus­set­zun­gen zu be­ach­ten. Ers­tens muss die Dar­stel­lung die­ser Be­rech­nungs­me­tho­de für ei­nen Durch­schnitts­ver­brau­cher, der nicht über Fach­kennt­nis­se im Fi­nanz­be­reich ver­fügt, leicht ver­ständ­lich sein und es ihm er­mög­li­chen, den Ver­zugs­zins­satz auf der Grund­la­ge der An­ga­ben im Kre­dit­ver­trag zu be­rech­nen. Zwei­tens muss auch die Häu­fig­keit der Än­de­rung die­ses Ba­sis­zins­sat­zes, die sich nach den na­tio­na­len Be­stim­mun­gen rich­tet, in dem frag­li­chen Kre­dit­ver­trag an­ge­ge­ben wer­den.
  4. Art. 10 II lit. r der Richt­li­nie 2008/48 ist da­hin aus­zu­le­gen, dass im Kre­dit­ver­trag die Me­tho­de für die Be­rech­nung der bei vor­zei­ti­ger Rück­zah­lung des Dar­le­hens fäl­li­gen Ent­schä­di­gung in ei­ner kon­kre­ten und für ei­nen Durch­schnitts­ver­brau­cher leicht nach­voll­zieh­ba­ren Wei­se an­zu­ge­ben ist, so­dass die­ser die Hö­he der Vor­fäl­lig­keits­ent­schä­di­gung an­hand der in die­sem Ver­trag er­teil­ten In­for­ma­tio­nen be­stim­men kann.
  5. Art. 10 II der Richt­li­nie 2008/48 ist da­hin aus­zu­le­gen, dass er nicht ver­langt, dass im Kre­dit­ver­trag al­le Si­tua­tio­nen an­zu­ge­ben sind, in de­nen den Par­tei­en des Kre­dit­ver­trags ein Kün­di­gungs­recht nicht durch die­se Richt­li­nie, son­dern nur durch die na­tio­na­len Rechts­vor­schrif­ten zu­er­kannt wird.
  6. Art. 14 I der Richt­li­nie 2008/48 ist da­hin aus­zu­le­gen, dass er es dem Kre­dit­ge­ber ver­wehrt, sich ge­gen­über der Aus­übung des Wi­der­rufs­rechts ge­mäß die­ser Be­stim­mung durch den Ver­brau­cher auf den Ein­wand der Ver­wir­kung zu be­ru­fen, wenn ei­ne der in Art. 10 II die­ser Richt­li­nie vor­ge­se­he­nen zwin­gen­den An­ga­ben we­der im Kre­dit­ver­trag ent­hal­ten noch nach­träg­lich ord­nungs­ge­mäß mit­ge­teilt wor­den ist, un­ab­hän­gig da­von, ob der Ver­brau­cher von sei­nem Wi­der­rufs­recht Kennt­nis hat­te, oh­ne dass er die­se Un­kennt­nis zu ver­tre­ten hat.
  7. Die Richt­li­nie 2008/48 ist da­hin aus­zu­le­gen, dass der Kre­dit­ge­ber im Fall der Aus­übung des Wi­der­rufs­rechts ge­mäß Art. 14 I der Richt­li­nie 2008/48 durch den Ver­brau­cher kei­nen Rechts­miss­brauch an­neh­men darf, wenn ei­ne der in Art. 10 II die­ser Richt­li­nie vor­ge­se­he­nen zwin­gen­den An­ga­ben we­der im Kre­dit­ver­trag ent­hal­ten noch nach­träg­lich ord­nungs­ge­mäß mit­ge­teilt wor­den ist, un­ab­hän­gig da­von, ob der Ver­brau­cher von sei­nem Wi­der­rufs­recht Kennt­nis hat­te.
  8. Art. 10 II lit. t der Richt­li­nie 2008/48 ist da­hin aus­zu­le­gen, dass im Kre­dit­ver­trag die we­sent­li­chen In­for­ma­tio­nen über al­le dem Ver­brau­cher zur Ver­fü­gung ste­hen­den au­ßer­ge­richt­li­chen Be­schwer­de- oder Rechts­be­helfs­ver­fah­ren und ge­ge­be­nen­falls die mit die­sen Ver­fah­ren ver­bun­de­nen Kos­ten, dar­über, ob die Be­schwer­de oder der Rechts­be­helf per Post oder elek­tro­nisch ein­zu­rei­chen ist, über die phy­si­sche oder elek­tro­ni­sche Adres­se, an die die Be­schwer­de oder der Rechts­be­helf zu sen­den ist, und über die sons­ti­gen for­ma­len Vor­aus­set­zun­gen, de­nen die Be­schwer­de oder der Rechts­be­helf un­ter­liegt, an­zu­ge­ben sind. Was die­se In­for­ma­tio­nen be­trifft, reicht ein blo­ßer Ver­weis im Kre­dit­ver­trag auf ei­ne im In­ter­net ab­ruf­ba­re Ver­fah­rens­ord­nung oder auf ein an­de­res Schrift­stück oder Do­ku­ment, in dem die Mo­da­li­tä­ten der au­ßer­ge­richt­li­chen Be­schwer­de- und Rechts­be­helfs­ver­fah­ren fest­ge­legt sind, nicht aus.

EuGH (Sechs­te Kam­mer), Ur­teil vom 09.09.2021 – C-33/20, C-155/20 und C-187/20 (UK/Volks­wa­gen Bank GmbH u. a.)

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Rück­for­de­rungs­durch­griff nach An­fech­tung ei­nes fi­nan­zier­ten Kfz-Kauf­ver­trags

Hat bei ei­nem ver­bun­de­nen Ge­schäft (§ 358 III BGB) der Ver­brau­cher den fi­nan­zier­ten Ver­trag we­gen arg­lis­ti­ger Täu­schung an­ge­foch­ten, führt die Rück­wir­kung der An­fech­tung (§ 142 I BGB) da­zu, dass dem An­spruch des Dar­le­hens­ge­bers aus dem Fi­nan­zie­rungs­dar­le­hen von An­fang an aus § 359 I 1 BGB ei­ne dau­ern­de Ein­re­de i. S. von § 813 I 1 BGB ent­ge­gen­stand und der Ver­brau­cher auch die vor der An­fech­tungs­er­klä­rung auf das Dar­le­hen ge­leis­te­ten Zah­lun­gen ge­mäß § 813 I 1 BGB i. V. mit § 812 I 1 Fall 1 BGB vom Dar­le­hens­ge­ber zu­rück­ver­lan­gen kann (Fort­füh­rung von Se­nat, Urt. v. 04.12.2007 – XI ZR 227/06, BGHZ 174, 334).

BGH, Ur­teil vom 15.06.2021 – XI ZR 568/19
(vor­an­ge­hend: OLG Dres­den, Ur­teil vom 18.10.2019 – 9 U 841/19)

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Kein Dar­le­hen-Wi­der­rufs­recht bei Auf­tre­ten als Un­ter­neh­mer

  1. Ein Dar­le­hens­neh­mer, der sei­ne auf den Ab­schluss des Dar­le­hens­ver­trag ge­rich­te­te Wil­lens­er­klä­rung ge­stützt auf §§ 495 I, 355 BGB wi­der­ruft, muss dar­le­gen und ge­ge­be­nen­falls be­wei­sen, dass es sich bei dem Dar­le­hens­ver­trag um ei­nen Ver­brau­cher­dar­le­hens­ver­trag (§ 491 BGB) han­delt. Da­bei kommt dem Dar­le­hens­neh­mer die An­nah­me, dass ei­ne na­tür­li­che Per­son Ver­trä­ge grund­sätz­lich als Ver­brau­cher schließt, dann nicht zu­gu­te, wenn der Dar­le­hens­neh­mer im Dar­le­hens­ver­trag als „Selbst­stän­di­ger“ be­zeich­net und aus­ge­führt wird, das Dar­le­hen sei für sei­ne be­reits aus­ge­üb­te ge­werb­li­che oder selbst­stän­di­ge Tä­tig­keit be­stimmt. Viel­mehr gilt dann der Grund­satz, dass der­je­ni­ge, der beim Ab­schluss ei­nes Ver­trags wahr­heits­wid­rig als Un­ter­neh­mer (§ 14 BGB) auf­tritt, sich spä­ter nicht auf ver­brau­cher­schüt­zen­de Vor­schrif­ten be­ru­fen darf.
  2. Auf ein ver­trag­lich ein­ge­räum­tes Wi­der­rufs­recht fin­den die für ge­setz­li­che Wi­der­rufs­rech­te gel­ten­den An­for­de­run­gen an ei­ne ord­nungs­ge­mä­ße Wi­der­rufs­be­leh­rung kei­ne An­wen­dung.

OLG Bre­men, Ur­teil vom 08.06.2021 – 1 U 24/21

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Kein ein­heit­li­cher Er­fül­lungs­ort nach Wi­der­ruf ei­nes mit ei­nem Kfz-Kauf­ver­trag ver­bun­de­nen Dar­le­hens­ver­trags

Hat der Ver­brau­cher sei­ne auf den Ab­schluss ei­nes mit ei­nem Kfz-Kauf­ver­trag ver­bun­de­nen Dar­le­hens­ver­trags ge­rich­te­te Wil­lens­er­klä­rung wirk­sam wi­der­ru­fen, so ist die­ser Ver­trag nicht ein­heit­lich dort rück­ab­zu­wi­ckeln, wo sich das Fahr­zeug ver­trags­ge­mäß be­fin­det. Er­fül­lungs­ort der die Bank tref­fen­den Rück­ge­währ­pflicht ist viel­mehr der Sitz der Bank. Die­ser steht oh­ne­hin so lan­ge ein Leis­tungs­ver­wei­ge­rungs­recht zu, bis sie das fi­nan­zier­te Fahr­zeug von dem – vor­leis­tungs­pflich­ti­gen – Ver­brau­cher zu­rück­er­hal­ten hat.

OLG Stutt­gart, Ur­teil vom 04.05.2021 – 6 U 769/20

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Kei­ne Ge­setz­lich­keits­fik­ti­on ei­ner Wi­der­rufs­in­for­ma­ti­on bei Feh­len von Zwi­schen­über­schrif­ten

Zum Weg­fall der Ge­setz­lich­keits­fik­ti­on nach Art. 247 § 6 II 3 EGBGB bei Feh­len von Zwi­schen­über­schrif­ten in der Wi­der­rufs­in­for­ma­ti­on.

BGH, Ur­teil vom 10.11.2020 – XI ZR 426/19

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Ein­heit­li­cher Er­fül­lungs­ort nach Wi­der­ruf ei­nes mit ei­nem Kfz-Kauf­ver­trag ver­bun­de­nen Dar­le­hens­ver­trags

  1. Für die Rück­ab­wick­lung ei­nes Kauf­ver­trags be­steht ein ein­heit­li­cher Er­fül­lungs­ort dort, wo sich die Kauf­sa­che – hier: ein ge­brauch­ter Pkw – ver­trags­ge­mäß be­fin­det. Das gilt auch dann, wenn der Kauf­ver­trag in­fol­ge ei­nes wirk­sa­men Wi­der­rufs rück­ab­zu­wi­ckeln ist. Da­bei macht es grund­sätz­lich kei­nen Un­ter­schied, ob sich der Wi­der­ruf un­mit­tel­bar auf den Kauf­ver­trag oder auf ei­nen mit dem Kauf­ver­trag i. S. von § 358 III 1, 2 BGB ver­bun­de­nen Ver­brau­cher­dar­le­hens­ver­trag be­zieht, so­dass auch der Kauf­ver­trag rück­ab­zu­wi­ckeln ist (§ 358 II, IV BGB).
  2. Für ei­ne Kla­ge, mit der der Dar­le­hens­neh­mer den Dar­le­hens­ge­ber auf Rück­zah­lung von nach Ab­ga­be der Wi­der­rufs­er­klä­rung ge­leis­te­ten Zah­lun­gen in An­spruch nimmt, er­gibt sich die ört­li­che Zu­stän­dig­keit des Ge­richts nicht aus § 29 I ZPO, weil die­se Zah­lun­gen nicht in das Rück­ge­währ­schuld­ver­hält­nis fal­len. Der Dar­le­hens­neh­mer kann bei dem Ge­richt, das für den ein­heit­li­chen Er­fül­lungs­ort ge­mäß § 29 I ZPO ört­lich zu­stän­dig ist, aber ins­be­son­de­re auf Rück­zah­lung der bis zur Ab­ga­be der Wi­der­rufs­er­klä­rung ge­leis­te­ten Zah­lun­gen und auf Fest­stel­lung kla­gen, dass er dem Dar­le­hens­ge­ber in­fol­ge des Wi­der­rufs aus dem Dar­le­hens­ver­trag kei­ne Zins- und Til­gungs­leis­tun­gen (mehr) schul­de.

OLG Dres­den, Ur­teil vom 05.11.2020 – 8 U 1084/20

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Wi­der­ruf ei­nes mit ei­nem Kfz-Kauf­ver­trag ver­bun­de­nen Ver­brau­cher­dar­le­hens­ver­trags I

  1. Der Dar­le­hens­ge­ber kann sich nicht auf die Ge­setz­lich­keits­fik­ti­on nach Art. 247 § 6 II 3 EGBGB be­ru­fen, wenn in der Wi­der­rufs­in­for­ma­ti­on bei den Hin­wei­sen zu wei­te­ren Ver­trä­gen ne­ben ei­nem von den Par­tei­en ge­schlos­se­nen ver­bun­de­nen (Kauf-)Ver­trag noch wei­te­re, im Ein­zel­fall nicht ab­ge­schlos­se­ne (Ver­si­che­rungs-)Ver­trä­ge auf­ge­führt wer­den.
  2. Bei ei­nem All­ge­mein-Ver­brau­cher­dar­le­hens­ver­trag, der mit ei­nem im sta­tio­nä­ren Han­del ge­schlos­se­nen Kauf­ver­trag – hier: über ein Kraft­fahr­zeug – ver­bun­de­nen ist, ist der Ver­weis in § 358 IV 1 BGB auf § 357 VII Nr. 2 BGB da­hin aus­zu­le­gen, dass der Dar­le­hens­ge­ber den Dar­le­hens­neh­mer le­dig­lich über des­sen Wert­er­satz­pflicht nach § 357 VII BGB zu un­ter­rich­ten hat.
  3. Wi­der­ruft der Dar­le­hens­neh­mer wirk­sam sei­ne auf den Ab­schluss ei­nes All­ge­mein-Ver­brau­cher­dar­le­hens­ver­trags ge­rich­te­te Wil­lens­er­klä­rung und ist die­ser Dar­le­hens­ver­trag mit ei­nem Kfz-Kauf­ver­trag ver­bun­den, so hat der Dar­le­hens­ge­ber ge­gen den Dar­le­hens­neh­mer ei­nen An­spruch auf Er­satz für den Wert­ver­lust des fi­nan­zier­ten Fahr­zeugs. Die Be­rech­nung des Wert­er­satz­an­spruchs nach § 357 VII BGB rich­tet sich grund­sätz­lich nach dem ob­jek­ti­ven Wert des Fahr­zeugs. Maß­geb­li­cher Zeit­punkt für die Be­rech­nung des Aus­gangs­wer­tes ist die Ent­ste­hung des Wert­er­satz­an­spruchs, das heißt in der Re­gel die Über­ga­be des Fahr­zeugs an den Ver­brau­cher. Für den End­wert kommt es auf den Zeit­punkt der Rück­ga­be des Fahr­zeugs an den Dar­le­hens­ge­ber an.

BGH, Ur­teil vom 27.10.2020 – XI ZR 498/19

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Wi­der­ruf ei­nes mit ei­nem Kfz-Kauf­ver­trag ver­bun­de­nen Ver­brau­cher­dar­le­hens­ver­trags II

  1. Der Dar­le­hens­ge­ber kann sich nicht auf die Ge­setz­lich­keits­fik­ti­on nach Art. 247 § 6 II 3 EGBGB be­ru­fen, wenn in der Wi­der­rufs­in­for­ma­ti­on bei den Hin­wei­sen zu wei­te­ren Ver­trä­gen ne­ben ei­nem von den Par­tei­en ge­schlos­se­nen ver­bun­de­nen (Kauf-)Ver­trag noch wei­te­re, im Ein­zel­fall nicht ab­ge­schlos­se­ne (Ver­si­che­rungs-)Ver­trä­ge auf­ge­führt wer­den.
  2. Bei ei­nem All­ge­mein-Ver­brau­cher­dar­le­hens­ver­trag, der mit ei­nem im sta­tio­nä­ren Han­del ge­schlos­se­nen Kauf­ver­trag – hier: über ein Kraft­fahr­zeug – ver­bun­de­nen ist, ist der Ver­weis in § 358 IV 1 BGB auf § 357 VII Nr. 2 BGB da­hin aus­zu­le­gen, dass der Dar­le­hens­ge­ber den Dar­le­hens­neh­mer le­dig­lich über des­sen Wert­er­satz­pflicht nach § 357 VII BGB zu un­ter­rich­ten hat.
  3. Wi­der­ruft der Dar­le­hens­neh­mer wirk­sam sei­ne auf den Ab­schluss ei­nes All­ge­mein-Ver­brau­cher­dar­le­hens­ver­trags ge­rich­te­te Wil­lens­er­klä­rung und ist die­ser Dar­le­hens­ver­trag mit ei­nem Kfz-Kauf­ver­trag ver­bun­den, so hat der Dar­le­hens­ge­ber ge­gen den Dar­le­hens­neh­mer ei­nen An­spruch auf Er­satz für den Wert­ver­lust des fi­nan­zier­ten Fahr­zeugs. Die Be­rech­nung des Wert­er­satz­an­spruchs nach § 357 VII BGB rich­tet sich grund­sätz­lich nach dem ob­jek­ti­ven Wert des Fahr­zeugs. Maß­geb­li­cher Zeit­punkt für die Be­rech­nung des Aus­gangs­wer­tes ist die Ent­ste­hung des Wert­er­satz­an­spruchs, das heißt in der Re­gel die Über­ga­be des Fahr­zeugs an den Ver­brau­cher. Für den End­wert kommt es auf den Zeit­punkt der Rück­ga­be des Fahr­zeugs an den Dar­le­hens­ge­ber an.

BGH, Ur­teil vom 27.10.2020 – XI ZR 525/19

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