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Ka­te­go­rie: Neu­wa­gen

Wi­der­rufs­be­leh­rung in Neu­wa­gen­kauf­ver­trä­gen mit Ver­brau­chern oh­ne Te­le­fon­num­mer

Zur Fra­ge, ob dem Ver­brau­cher beim Ab­schluss ei­nes Fern­ab­satz­ver­trags in ei­ner von der Mus­ter­wi­der­rufs­be­leh­rung in Tei­len ab­wei­chen­den Wi­der­rufs­be­leh­rung zu­sätz­lich ei­ne (hier auf der In­ter­net­sei­te des Un­ter­neh­mers zu­gäng­li­che) Te­le­fon­num­mer des Un­ter­neh­mers mit­ge­teilt wer­den muss, wenn in der Wi­der­rufs­be­leh­rung als Kom­mu­ni­ka­ti­ons­mit­tel bei­spiel­haft des­sen Post­an­schrift und E-Mail-Adres­se ge­nannt wer­den.

BGH, Be­schluss vom 25.02.2025 – VI­II ZR 143/24

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Emo­jis in ei­ner Whats­App-Text­nach­richt – Aus­le­gung

  1. Durch die Ver­ein­ba­rung ei­nes un­ver­bind­li­chen Lie­fer­ter­mins oder ei­ner un­ver­bind­li­chen Lie­fer­frist beim Neu­wa­gen­kauf wird zwar noch kei­ne Leis­tungs­zeit be­stimmt, bei de­ren Über­schrei­tung der Ver­käu­fer – wie et­wa im Fall des § 286 II Nr. 1 BGB – oh­ne Wei­te­res in Ver­zug ge­rät. Ist aber – et­wa in den All­ge­mei­nen Ge­schäfts­be­din­gun­gen des Ver­käu­fers – vor­ge­se­hen, dass der Käu­fer den Ver­käu­fer erst mah­nen kann, wenn nach Ab­lauf der un­ver­bind­li­chen Lie­fer­frist be­zie­hungs­wei­se nach Über­schrei­tung des un­ver­bind­li­chen Lie­fer­ter­mins ei­ne (wei­te­re) Frist (sog. un­ech­te Nach­frist) ver­stri­chen ist, so wird die vom Ver­käu­fer ge­schul­de­te Leis­tung spä­tes­tens mit Ab­lauf die­ser (wei­te­ren) Frist fäl­lig, so­dass er nun­mehr durch ei­ne ein­fa­che Mah­nung in Ver­zug ge­setzt wer­den kann (im An­schluss an BGH, Urt. v. 27.09.2000 – VI­II ZR 155/99, BGHZ 145, 203 = ju­ris Rn. 46).
  2. Die Über­mitt­lung ei­ner Text­nach­richt per Whats­App er­füllt die Vor­aus­set­zun­gen der ge­will­kür­ten Schrift­form i. S. des §  127 II 1 BGB. Glei­ches gilt für die Über­mitt­lung ei­nes At­tach­ments in Form ei­ner Text­ver­ar­bei­tungs- oder PDF-Da­tei oder ei­nes hin­rei­chend gu­ten Fo­tos, nicht je­doch für ei­ne Whats­App-Sprach­nach­richt oder ein At­tach­ment in Form ei­ner Vi­deo- oder Au­dio­da­tei.
  3. Wer­den in ei­ner Text­nach­richt Emo­jis ver­wen­det, sind die­se bei der Aus­le­gung der Er­klä­rung grund­sätz­lich zu be­rück­sich­ti­gen. Da­bei ist – wie sonst auch – dar­auf ab­zu­stel­len, wie ein ver­stän­di­ger Emp­fän­ger der Nach­richt die­se nach Treu und Glau­ben un­ter Be­rück­sich­ti­gung der Ver­kehrs­sit­te ver­ste­hen durf­te (§§&nbbsp;133, 157 BGB). Zur Er­mitt­lung des Be­deu­tungs­ge­halts von Emo­jis kann der Rechts­an­wen­der Emo­ji-Le­xi­ka zu­ra­te zie­hen; An­halts­punk­te für das Ver­ständ­nis ei­nes Emo­jis kön­nen sich auch aus dem Be­gleit­text er­ge­ben.

OLG Mün­chen, Ur­teil vom 11.11.2024 – 19 U 200/24 e

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Fern­ab­satz­recht­li­ches Wi­der­rufs­recht trotz per­sön­li­cher Ab­ho­lung ei­nes Fahr­zeugs beim Händ­ler

  1. Ei­nem Ver­brau­cher, der von ei­nem Un­ter­neh­mer ein – hier neu­wer­ti­ges – Kraft­fahr­zeug kauft, steht grund­sätz­lich ein fern­ab­satz­recht­li­ches Wi­der­rufs­recht (§§ 312g I, 355 BGB) zu, wenn die Par­tei­en für die Ver­trags­ver­hand­lun­gen und den Ver­trags­schluss aus­schließ­lich Fern­kom­mu­ni­ka­ti­ons­mit­tel i. S. des § 312c II BGB ver­wen­det ha­ben. Das gilt aus­nahms­wei­se nur dann nicht, wenn der Kauf­ver­trag nicht im Rah­men ei­nes für den Fern­ab­satz or­ga­ni­sier­ten Ver­triebs- oder Dienst­leis­tungs­sys­tems ge­schlos­sen wur­de.
  2. Der Ver­käu­fer hat zu be­wei­sen, dass ein un­ter aus­schließ­li­cher Ver­wen­dung von Fern­kom­mu­ni­ka­ti­ons­mit­teln ge­schlos­se­ner Kauf­ver­trag nicht im Rah­men ei­nes für den Fern­ab­satz or­ga­ni­sier­ten Ver­triebs- oder Dienst­leis­tungs­sys­tems ge­schlos­sen wur­de. Ge­gen das Be­ste­hen ei­nes sol­chen Sys­tems spricht nicht, dass der Käu­fer das ge­kauf­te Fahr­zeu­ge bei dem Händ­ler ab­ho­len muss. Denn ein nach Ver­trags­schluss statt­fin­den­der per­sön­li­cher Kon­takt ist für die Fra­ge, ob ein Fern­ab­satz­ver­trag i. S. des § 312c I BGB vor­liegt, ir­re­le­vant.

LG Ham­burg, Ur­teil vom 10.09.2024 – 314 O 10/24

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Fern­ab­satz­recht­li­ches Wi­der­rufs­recht beim Neu­wa­gen­kauf – Kei­ne Te­le­fon­num­mer in Wi­der­rufs­be­leh­rung

  1. Schlie­ßen ein Ver­brau­cher und ein Un­ter­neh­mer ei­nen Kauf­ver­trag über ei­nen Neu­wa­gen un­ter aus­schließ­li­cher Ver­wen­dung von Fern­kom­mu­ni­ka­ti­ons­mit­teln i. S. von § 312c II BGB, so steht dem Ver­brau­cher grund­sätz­lich auch dann ein fern­ab­satz­recht­li­ches Wi­der­rufs­recht (§§ 312c, 312g I, 355 BGB) zu, wenn er das Fahr­zeug kon­fi­gu­rie­ren kann. Die in § 312g II Nr. 1 BGB vor­ge­se­he­ne Aus­nah­me ist nicht ein­schlä­gig, weil der Un­ter­neh­mer ein Fahr­zeug, das über ei­ne gän­gi­ge (Son­der-)Aus­stat­tung ver­fügt, im Fal­le ei­nes Wi­der­rufs pro­blem­los ver­äu­ßern kann.
  2. Das Feh­len ei­ner Te­le­fon­num­mer des Un­ter­neh­mers in der Be­leh­rung des Ver­brau­chers über sein fern­ab­satz­recht­li­ches Wi­der­rufs­recht führt nicht zur Un­wirk­sam­keit der Be­leh­rung.
  3. Je­den­falls ver­stößt die Aus­übung ei­nes fern­ab­satz­recht­li­chen Wi­der­rufs­rechts ge­gen Treu und Glau­ben (§ 242 BGB), wenn ein ge­ring­fü­gi­ger Be­leh­rungs­feh­ler (hier: kei­ne An­ga­be ei­ner Te­le­fon­num­mer) vor­liegt, durch den dem Ver­brau­cher nicht die Mög­lich­keit ge­nom­men wird, sein Wi­der­rufs­recht im We­sent­li­chen un­ter den­sel­ben Be­din­gun­gen wie bei zu­tref­fen­der Be­leh­rung aus­zu­üben.

LG Arns­berg, Ur­teil vom 22.02.2024 – 4 O 273/23

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Rück­tritt vom Neu­wa­gen-Kauf­ver­trag we­gen Pro­duk­ti­ons­schwie­rig­kei­ten des Her­stel­lers

Hat der Käu­fer ei­nes Neu­wa­gens dem Ver­käu­fer er­folg­los ei­ne an­ge­mes­se­ne Frist zur Lie­fe­rung des Fahr­zeugs ge­setzt, kann er vom Kauf­ver­trag über das Fahr­zeug auch dann zu­rück­tre­ten, wenn der Ver­käu­fer in sei­nen All­ge­mei­nen Ge­schäfts­be­din­gun­gen dar­auf hin­weist, dass we­gen Pro­duk­ti­ons­schwie­rig­kei­ten des Fahr­zeug­her­stel­lers al­le Fahr­zeug­be­stel­lun­gen „oh­ne Lie­fer­ter­min und un­ver­bind­lich vor­be­halt­lich ei­ner Pro­duk­ti­on“ des Fahr­zeugs „be­stä­tigt“ wer­den und die Lie­fer­zeit mehr als ein Jahr be­tra­gen kann. Die­se In­for­ma­ti­on ist al­ler­dings für die Fra­ge von Be­deu­tung, wie lang ei­ne an­ge­mes­se­ne Frist zur Lie­fe­rung des Fahr­zeugs sein muss.

AG Ha­nau, Ur­teil vom 31.01.2024 – 39 C 111/23

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Kein nur ge­ring­fü­gi­ger Man­gel bei Un­dich­tig­keit ei­nes Wohn­mo­bils

  1. Das Ein­drin­gen von Feuch­tig­keit stellt nicht nur bei ei­nem Pkw, son­dern auch bei ei­nem Wohn­mo­bil re­gel­mä­ßig ei­nen nicht nur un­er­heb­li­chen Man­gel dar. In­so­weit ist zu be­rück­sich­ti­gen, dass ein Wohn­mo­bil auch dem Woh­nen dient und ein Feuch­tig­keits­ein­tritt und/​oder Feuch­tig­keits­schä­den den Kom­fort min­des­tens eben­so be­ein­träch­ti­gen kön­nen wie bei ei­nem Pkw.
  2. Dich­tet der Ver­käu­fer ei­nes un­dich­ten Wohn­mo­bils die­ses auf ei­ne Män­gel­rü­ge des Käu­fers hin nur un­zu­rei­chend ab, kann der Käu­fer im Ein­zel­fall be­rech­tigt sein, vom Kauf­ver­trag zu­rück­zu­tre­ten, oh­ne dem Ver­käu­fer ei­nen zwei­ten Nach­bes­se­rungs­ver­such er­mög­li­chen zu müs­sen. Denn ein zwei­ter Nach­bes­se­rungs­ver­such kann dem Käu­fer un­zu­mut­bar i. S. von § 440 Satz 1 Fall 3 BGB sein, wenn dem Ver­käu­fer beim ers­ten Nach­bes­se­rungs­ver­such gra­vie­ren­de Aus­füh­rungs­feh­ler un­ter­lau­fen sind oder der ers­te Nach­bes­se­rungs­ver­such von vorn­her­ein nicht auf ei­ne dau­er­haf­te, son­dern nur ei­ne pro­vi­so­ri­sche Man­gel­be­sei­ti­gung an­ge­legt war (im An­schluss an OLG Hamm, Urt. v. 10.03.2011 – I-28 U 131/10, ju­ris Rn. 34).
  3. Bei der Be­ur­tei­lung, ob ein man­gel­be­ding­ter Rück­tritt vom Kauf­ver­trag ge­mäß § 323 V 2 BGB aus­ge­schlos­sen ist, weil die in der Lie­fe­rung der man­gel­haf­ten Kauf­sa­che lie­gen­de Pflicht­ver­let­zung des Ver­käu­fers un­er­heb­lich, der (be­heb­ba­re) Man­gel al­so ge­ring­fü­gig ist, sind auch Ar­beits­schrit­te zu be­rück­sich­ti­gen, die für ei­ne ord­nungs­ge­mä­ße Man­gel­be­sei­ti­gung nicht er­for­der­lich sein müs­sen, aber er­for­der­lich sein kön­nen.

OLG Hamm, Ur­teil vom 23.11.2023 – 34 U 300/22

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Auf­be­wah­rung ei­nes an­geb­lich man­gel­haf­ten Fahr­zeugs durch den Ver­käu­fer

Lässt sich der Ver­käu­fer ei­nes Kraft­fahr­zeugs dar­auf ein, dass die­ses wäh­rend ei­nes Recht­streits über die Rück­ab­wick­lung des Kauf­ver­trags bei ihm ver­bleibt, so ist es grund­sätz­lich nicht zu be­an­stan­den, wenn der Ver­käu­fer das Fahr­zeug oh­ne wei­te­ren Schutz un­ter frei­em Him­mel ab­stellt. Denn da­bei han­delt es sich um ei­ne üb­li­che Art der Auf­be­wah­rung von Fahr­zeu­gen. An­de­res kann aber an­zu­neh­men sein, wenn der Ver­käu­fer kon­kre­te An­halts­punk­te da­für hat, dass das Fahr­zeug un­dicht ist und des­halb durch das Ab­stel­len im Frei­en be­son­de­ren Ge­fah­ren aus­ge­setzt wird. Oh­ne ei­ne da­hin ge­hen­de Ver­ein­ba­rung ist der Ver­käu­fer in­des nicht ver­pflich­tet, das bei ihm ab­ge­stell­te Fahr­zeug auf wit­te­rungs­be­ding­te Schä­den zu un­ter­su­chen und ge­ge­be­nen­falls des­halb Schutz­maß­nah­men zu er­grei­fen. Das ist viel­mehr zu­vör­derst Auf­ga­be des Käu­fers.

OLG Hamm, Ur­teil vom 23.05.2023 – 28 U 54/21

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Kei­ne Auf­klä­rungs­pflicht über Kraft­fahr­zeug­steu­er beim Neu­wa­gen­kauf (R)

  1. Ein ge­werb­li­cher Kraft­fahr­zeug­ver­käu­fer ist nicht ver­pflich­tet, den Käu­fer auf ei­ne be­vor­ste­hen­de Ge­set­zes­än­de­rung und de­ren Aus­wir­kun­gen auf die vom Käu­fer künf­tig zu ent­rich­ten­de Kraft­fahr­zeug­steu­er hin­zu­wei­sen.
  2. Ein ver­stän­di­ger Fahr­zeug­käu­fer weiß, dass der tat­säch­li­che Kraft­stoff­ver­brauch von zahl­rei­chen Ein­flüs­sen und der in­di­vi­du­el­len Fahr­wei­se ab­hängt und da­her nicht mit den auf ei­nem stan­dar­di­sier­ten Mess­ver­fah­ren be­ru­hen­den Her­stel­ler­an­ga­ben gleich­ge­setzt wer­den kann. Der Käu­fer kann aber er­war­ten, dass die vom Her­stel­ler mit­ge­teil­ten Ver­brauchs­wer­te un­ter Test­be­din­gun­gen re­pro­du­zier­bar sind (im An­schluss an OLG Hamm, Urt. v. 07.02.2013 – I-28 U 94/12, NJW-RR 2013, 1146).

OLG Naum­burg, Ur­teil vom 27.02.2023 – 12 U 137/22
(vor­an­ge­hend: LG Des­sau-Roß­lau, Ur­teil vom 12.08.2022 – 2 O 475/19)

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Ge­neh­mi­gung ei­nes vom VW-Ab­gas­skan­dal be­trof­fe­nen Fahr­zeugs nach § 377 HGB

  1. Zur Un­zu­läs­sig­keit ei­ner Fest­stel­lungs­kla­ge (§ 256 I ZPO) des – aus ab­ge­tre­te­nem Recht des Käu­fers/​Lea­sing­ge­bers vor­ge­hen­den – Lea­sing­neh­mers ge­gen den Ver­käu­fer mit dem Ziel der Fest­stel­lung, dass sich der Kauf­ver­trag zwi­schen dem Ver­käu­fer und dem Lea­sing­ge­ber auf­grund des vom Lea­sing­neh­mer er­klär­ten Rück­tritts in ein Rück­ge­währ­schuld­ver­hält­nis um­ge­wan­delt ha­be.
  2. Ge­mäß § 440 Satz 1 Fall 3 BGB kann dem Käu­fer (bzw. dem aus ab­ge­tre­te­nem Recht des Käu­fers/​Lea­sing­ge­bers vor­ge­hen­den Lea­sing­neh­mer) ei­nes vom so­ge­nann­ten Ab­gas­skan­dal be­trof­fe­nen Fahr­zeugs ei­ne Frist­set­zung zur Nach­er­fül­lung vor der Er­klä­rung des Rück­tritts vom Kauf­ver­trag un­zu­mut­bar sein, wenn der Ver­käu­fer er­klärt hat, dass ei­ne Soft­ware­lö­sung zur Be­sei­ti­gung ei­ner un­zu­läs­si­gen Ab­schalt­ein­rich­tung erst in meh­re­ren Mo­na­ten zur Ver­fü­gung ste­hen wer­de (Be­stä­ti­gung von Se­nat, Beschl. v. 22.02.2022 – VI­II ZR 434/21, ju­ris Rn. 15).
  3. Im Hin­blick auf die Recht­spre­chung des EuGH (Urt. v. 14.07.2022 – C-145/20, ECLI:EU:C:2022:572 = ju­ris Rn. 95 ff. – Por­sche In­ter Au­to und Volks­wa­gen), die auch bei der Aus­le­gung und An­wen­dung des § 323 V 2 BGB zu be­rück­sich­ti­gen ist, kann ei­ne der­ar­ti­ge Ab­schalt­ein­rich­tung nicht als ge­ring­fü­gi­ge Ver­trags­wid­rig­keit i. S. von Art. 3 VI der Richt­li­nie 1999/44/EG des Eu­ro­päi­schen Par­la­ments und des Ra­tes vom 25.05.1999 zu be­stimm­ten As­pek­ten des Ver­brauchs­gü­ter­kaufs und der Ga­ran­ti­en für Ver­brauchs­gü­ter (ABl. 1999 L 171, 12) und da­mit grund­sätz­lich nicht als ei­ne un­er­heb­li­che Pflicht­ver­let­zung nach § 323 V 2 BGB an­ge­se­hen wer­den.
  4. An das Vor­lie­gen ei­nes still­schwei­gen­den Ver­zichts auf Rech­te sind stren­ge An­for­de­run­gen zu stel­len. Da­her müs­sen für die An­nah­me ei­nes still­schwei­gen­den Ver­zichts des Ver­käu­fers auf die im kauf­män­ni­schen Ge­schäfts­ver­kehr gel­ten­de Rü­ge­ob­lie­gen­heit des Käu­fers ge­mäß § 377 II, III HGB be­zie­hungs­wei­se auf die dem Ver­käu­fer güns­ti­gen Rechts­fol­gen ei­ner nach der vor­ge­nann­ten Vor­schrift be­reits ein­ge­tre­te­nen Ge­neh­mi­gungs­wir­kung ein­deu­ti­ge An­halts­punk­te vor­lie­gen (Be­stä­ti­gung von Se­nat, Urt. v. 19.06.1991 – VI­II ZR 149/90, NJW 1991, 2633 un­ter II 1 c bb; Urt. v. 25.11.1998 – VI­II ZR 259/97, NJW 1999, 1259 un­ter III 2 a).

BGH, Ur­teil vom 09.11.2022 – VI­II ZR 272/20

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Wett­be­werbs­ver­stoß durch An­ga­be ei­nes um den Um­welt­bo­nus re­du­zier­ten Kauf­prei­ses

Ein Kraft­fahr­zeug­händ­ler ver­stößt ge­gen § 1 I 1 PAngV in der vor dem 28.05.2022 gel­ten­den Fas­sung und han­delt da­her wett­be­werbs­wid­rig (§ 3a UWG i. V. mit § 1 I 1 PAngV a.F.), wenn er – hier: in ei­nem „mobile.​de“-In­se­rat – nicht den tat­säch­lich für ein elek­trisch be­trie­be­nes Neu­fahr­zeug zu zah­len­den Kauf­preis, son­dern ei­nen um den Um­welt­bo­nus re­du­zier­ten Kauf­preis an­gibt.

LG Leip­zig, Ur­teil vom 04.11.2022 – 05 O 555/22

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