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Ar­chiv: April 2021

Kein Vor­schuss auf noch nicht an­ge­fal­le­ne Kos­ten ei­ner Er­satz­lie­fe­rung

  1. Schließt ei­ne na­tür­li­che Per­son ein Rechts­ge­schäft ob­jek­tiv zu ei­nem Zweck ab, der we­der ih­rer ge­werb­li­chen noch ih­rer selbst­stän­di­gen be­ruf­li­chen Tä­tig­keit zu­ge­rech­net wer­den kann, so kommt ei­ne Zu­rech­nung ent­ge­gen dem mit dem rechts­ge­schäft­li­chen Han­deln ob­jek­tiv ver­folg­ten pri­va­ten Zweck nur dann in Be­tracht, wenn die dem Ver­trags­part­ner er­kenn­ba­ren Um­stän­de ein­deu­tig und zwei­fels­frei dar­auf hin­wei­sen, dass die na­tür­li­che Per­son in Ver­fol­gung ih­rer ge­werb­li­chen oder selbst­stän­di­gen be­ruf­li­chen Tä­tig­keit han­delt (Be­stä­ti­gung von Se­nat, Urt. v. 30.09.2009 – VI­II ZR 7/09, NJW 2009, 3780 Rn. 11; Urt. v. 13.03.2013 – VI­II ZR 186/12, NJW 2013, 2107 Rn. 18).
  2. Zu den Vor­aus­set­zun­gen ei­nes im Rah­men des Ver­brauchs­gü­ter­kaufs in Be­tracht kom­men­den An­spruchs des Ver­brau­chers auf ei­nen Kos­ten­vor­schuss für noch nicht an­ge­fal­le­ne Kos­ten des Aus­baus ei­ner man­gel­haf­ten Kauf­sa­che und des Ein­baus ei­ner als Er­satz ge­lie­fer­ten Sa­che (Be­stä­ti­gung von Se­nat, Urt. v. 21.12.2011 – VI­II ZR 70/08, BGHZ 192, 148 Rn. 27, 35, 53 f.).
  3. Ein An­spruch des Käu­fers auf Vor­schuss für die Er­satz­lie­fe­rung ei­ner man­gel­frei­en Sa­che be­steht nicht (Be­stä­ti­gung von Se­nat, Urt. v. 21.12.2011 – VI­II ZR 70/08, BGHZ 192, 148 Rn. 49 f.).

BGH, Ur­teil vom 07.04.2021 – VI­II ZR 191/19

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Ab­gren­zung zwi­schen Ver­brau­cher- und Un­ter­neh­mer­han­deln – „öf­fent­lich zu­gäng­li­che Ver­stei­ge­rung“ (§ 474 II 2 BGB)

  1. Ei­ne „öf­fent­lich zu­gäng­li­che Ver­stei­ge­rung“ i. S. des § 474 II 2 BGB ist – ent­spre­chend der Le­gal­de­fi­ni­ti­on in § 312g II Nr. 10 BGB – dann ge­ge­ben, wenn der Un­ter­neh­mer Ver­brau­chern, die per­sön­lich an­we­send sind oder de­nen die­se Mög­lich­keit ge­währt wird, Wa­ren oder Dienst­leis­tun­gen an­bie­tet, und zwar in ei­nem vom Ver­stei­ge­rer durch­ge­führ­ten, auf kon­kur­rie­ren­den Ge­bo­ten ba­sie­ren­den trans­pa­ren­ten Ver­fah­ren, bei dem der Bie­ter, der den Zu­schlag er­hal­ten hat, zum Er­werb der Wa­ren oder Dienst­leis­tun­gen ver­pflich­tet ist. Dar­über hin­aus ist – an­ders als bei ei­ner „öf­fent­li­chen Ver­stei­ge­rung“ i. S. der Vor­gän­ger­re­ge­lung in § 474 I 2 BGB a.F. (s. hier­zu Se­nat, Urt. v. 09.11.2005 – VI­II ZR 116/05, NJW 2006, 613 Rn. 9 ff.; Urt. v. 24.02.2010 – VI­II ZR 71/09, NJW-RR 2010, 1210 Rn. 12) – nicht (mehr) er­for­der­lich, dass der Ver­stei­ge­rer die per­sön­li­chen An­for­de­run­gen ge­mäß § 383 III 1 BGB, § 34b V Ge­wO er­füllt (im An­schluss an Se­nat, Urt. v. 27.05.2020 – VI­II ZR 315/18, BGHZ 226, 1 Rn. 51; Urt. v. 09.10.2019 – VI­II ZR 240/18, BGHZ 223, 235 Rn. 24 f., 58 ff.).
  2. Für die Ab­gren­zung zwi­schen Ver­brau­cher- und Un­ter­neh­mer­han­deln ist grund­sätz­lich die ob­jek­tiv zu be­stim­men­de Zweck­rich­tung des Rechts­ge­schäfts ent­schei­dend. Da­bei kommt es maß­geb­lich auf die je­wei­li­gen Um­stän­de des Ein­zel­falls, ins­be­son­de­re das Ver­hal­ten der Par­tei­en bei Ver­trags­schluss an (Be­stä­ti­gung von Se­nat, Urt. v. 27.09.2017 – VI­II ZR 271/16, NJW 2018, 146 Rn. 41 m. w. Nachw.; Urt. v. 18.10.2017 – VI­II ZR 32/16, NJW 2018, 150 Rn. 31). Bei dem An­kauf ei­ner be­weg­li­chen Sa­che ge­mäß § 474 I 1 BGB ist hier­bei dar­auf ab­zu­stel­len, zu wel­chem Zweck der Käu­fer die­se zu be­nut­zen be­ab­sich­tigt (im An­schluss an Se­nat, Urt. v. 13.03.2013 – VI­II ZR 186/12, NJW 2013, 2107 Rn. 18 m. w. Nachw.; Urt. v. 27.09.2017 – VI­II ZR 271/16, NJW 2018, 146 Rn. 44).
  3. Das rechts­ge­schäft­li­che Han­deln ei­ner na­tür­li­chen Per­son ist mit Rück­sicht auf den Wort­laut des § 13 BGB grund­sätz­lich als Ver­brau­cher­han­deln an­zu­se­hen; ei­ne Zu­ord­nung ent­ge­gen dem mit dem rechts­ge­schäft­li­chen Han­deln ob­jek­tiv ver­folg­ten Zweck kommt nur in Be­tracht, wenn die dem Ver­trags­part­ner bei Ver­trags­schluss er­kenn­ba­ren Um­stän­de ein­deu­tig und zwei­fels­frei dar­auf hin­wei­sen, dass die na­tür­li­che Per­son in Ver­fol­gung ih­rer ge­werb­li­chen oder selbst­stän­di­gen be­ruf­li­chen Tä­tig­keit han­delt (Be­stä­ti­gung von Se­nat, Urt. v. 30.09.2009 – VI­II ZR 7/09, NJW 2009, 3780 Rn. 10 f.; Urt. v. 13.03.2013 – VI­II ZR 186/12, NJW 2013, 2107 Rn. 18).

BGH, Ur­teil vom 07.04.2021 – VI­II ZR 49/19

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Wer­bung für ei­nen neu­en Per­so­nen­kraft­wa­gen – Fer­ra­ri 458 Spe­cia­le

  1. Für die Fra­ge, ob es sich um ei­nen neu­en Per­so­nen­kraft­wa­gen i. S. von §§ 1 I, 5 I Pkw-EnVKV han­delt, ist nicht das im in elek­tro­ni­scher Form ver­brei­te­ten Wer­be­ma­te­ri­al (hier: Wer­bung ei­nes Au­to­händ­lers auf Face­book) i. S. von § 5 II 1 Nr. 1 Pkw-EnVKV ab­ge­bil­de­te kon­kre­te Fahr­zeug maß­ge­bend, son­dern der Per­so­nen­kraft­wa­gen, für den ge­wor­ben wird (im An­schluss an BGH, Beschl. v. 28.05.2020 – I ZR 170/19, ju­ris Rn. 5).
  2. Nach dem Wort­laut des § 1 I Pkw-EnVKV und dem Zweck der Pkw-EnVKV trifft die Pflicht zur In­for­ma­ti­on über den Kraft­stoff­ver­brauch und die CO2-Emis­sio­nen des be­wor­be­nen Mo­dells ei­nes neu­en Per­so­nen­kraft­wa­gens den wer­ben­den Her­stel­ler oder Händ­ler un­ab­hän­gig da­von, ob er selbst oder ein an­de­rer Her­stel­ler oder Händ­ler zum Zeit­punkt der Wer­bung ob­jek­tiv zur Lie­fe­rung des be­wor­be­nen Mo­dells in der La­ge ist.

BGH, Ur­teil vom 01.04.2021 – I ZR 115/20

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