1. Al­lei­ne der Um­stand, dass an ei­nem Ge­braucht­wa­gen im Zeit­punkt des Ver­kaufs ei­ne be­stimm­te – hier: ei­ne grü­ne – Um­welt­pla­ket­te an­ge­bracht ist, führt nicht zu ei­ner kon­klu­den­ten Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung (§ 434 I 1 BGB) des In­halts, dass dem Fahr­zeug die­se Um­welt­pla­ket­te zu Recht er­teilt wur­de und es sie füh­ren darf (im An­schluss an OLG Hamm, Urt. v. 25.08.2016 – 2 U 87/14, ju­ris Rn. 30).
  2. Dass an ei­nem Ge­braucht­wa­gen im Zeit­punkt des Ver­kaufs ei­ne „fal­sche“ Um­welt­pla­ket­te an­ge­bracht ist, kann zwar ei­nen Sach­man­gel i. S. von § 434 I 2 BGB be­grün­den. Ein sol­cher Sach­man­gel wird in­des von ei­nem kauf­ver­trag­lich ver­ein­bar­ten Ge­währ­leis­tungs­aus­schluss er­fasst, so­fern dem Ver­käu­fer be­züg­lich der Um­welt­pla­ket­te kei­ne Arg­list i. S. von § 444 Fall 1 BGB zur Last fällt.

LG Frank­furt (Oder), Ur­teil vom 23.01.2020 – 16 S 110/18
(vor­an­ge­hend: AG Ei­sen­hüt­ten­stadt, Ur­teil vom 09.08.2018 – 5 C 13/17)

Das Be­ru­fungs­ur­teil des LG Frank­furt (Oder) ist zu­sam­men mit dem erst­in­stanz­li­chen Ur­teil des AG Ei­sen­hüt­ten­stadt hier ver­öf­fent­licht.

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