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Ar­chiv: April 2018

Kein Sach­man­gel ei­nes Ge­braucht­wa­gens bei nor­ma­lem Ver­schleiß in Form von Kor­ro­si­on – § 477 BGB

  1. Bei ei­nem Ge­braucht­wa­gen ist nor­ma­ler, al­ters­ge­mä­ßer Ver­schleiß (hier: Kor­ro­si­ons­schä­den am Aus­puff ei­nes et­wa zehn Jah­re al­ten Klein­wa­gens mit ei­ner Lauf­leis­tung von rund 90.000 km) und erst recht ein erst nach Über­ga­be des Fahr­zeugs an den Käu­fer fort­schrei­ten­der und vi­ru­lent wer­den­de Ver­schleiß grund­sätz­lich kein Sach­man­gel i. S. des § 434 I 2 BGB.
  2. Die Ein­tra­gung „TÜV/AU neu“ in ei­nem Ge­braucht­wa­gen­kauf­ver­trag ist bei in­ter­es­sen­ge­rech­ter Aus­le­gung ei­ne still­schwei­gen­de Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung (§ 434 I 1 BGB) des In­halts, dass sich das ver­kauf­te Fahr­zeug bei der Über­ga­be an den Käu­fer in ei­nem für die Haupt­un­ter­su­chung nach § 29 StV­ZO ge­eig­ne­ten, ins­be­son­de­re ver­kehrs­si­che­ren Zu­stand be­fin­de und die Haupt­un­ter­su­chung durch­ge­führt wor­den sei (im An­schluss an BGH, Urt. v. 15.04.2015 – VI­II ZR 80/14, NZV 2015, 381 Rn. 19 m. w. Nachw.).
  3. Die in § 476 BGB a.F. (= § 477 BGB n.F.) vor­ge­se­he­ne Be­weis­last­um­kehr kommt zwar grund­sätz­lich auch dem Käu­fer ei­ner ge­brauch­ten Sa­che – hier: dem Käu­fer ei­nes Ge­braucht­wa­gens – zu­gu­te, und sie ist nicht per se des­halb aus­ge­schlos­sen, weil es um ei­nen Man­gel geht, der ty­pi­scher­wei­se je­der­zeit auf­tre­ten kann (im An­schluss an BGH, Urt. v. 14.09.2005 – VI­II ZR 363/04, NJW 2005, 3490 [3492] m. w. Nachw.). Die Ver­mu­tung, ein be­stimm­ter Man­gel ha­be schon bei Ge­fahr­über­gang vor­ge­le­gen, ist je­doch mit der Art der Sa­che oder des Man­gels un­ver­ein­bar und ei­ne Be­weis­last­um­kehr fin­det des­halb nicht statt, wenn der Zu­stand der Sa­che, der sich in­ner­halb der Sechs­mo­nats­frist zeigt, nicht von dem­je­ni­gen Zu­stand ab­weicht, den ei­ne bei Ge­fahr­über­gang man­gel­freie Sa­che ty­pi­scher­wei­se zu die­sem Zeit­punkt auf­ge­wie­sen hät­te. Die­ser Zu­stand ist dann näm­lich nicht ein­mal ein In­diz für ei­ne Man­gel­haf­tig­keit bei Ge­fahr­über­gang.
  4. In Er­man­ge­lung ei­nes Rechts­schutz­be­dürf­nis­ses kann ein Käu­fer nach ei­nem man­gel­be­ding­ten Rück­tritt vom Kauf­ver­trag re­gel­mä­ßig nicht mit Er­folg vom Ver­käu­fer ver­lan­gen, dass die­ser ihn von künf­ti­gen For­de­run­gen des Dar­le­hens­ge­bers aus ei­nem mit dem Kauf­ver­trag i. S. von § 358 III 1, 2 BGB ver­bun­de­nen Dar­le­hens­ver­trag frei­stellt. Denn wird der Kauf­ver­trag in­fol­ge des Rück­tritts rück­ab­ge­wi­ckelt, fällt die Ge­schäfts­grund­la­ge des Dar­le­hens­ver­tra­ges weg und hat der Käu­fer/Dar­le­hens­neh­mer des­halb je­den­falls das Recht, die­sen Ver­trag durch ei­ne Kün­di­gung mit Wir­kung ex nunc zu be­en­den (§ 313 III 2 BGB). Fol­ge ei­ner sol­chen Kün­di­gung ist, dass der Dar­le­hens­ge­ber über die Rück­zah­lung der Dar­le­hens­va­lu­ta hin­aus nichts mehr von dem Käu­fer/Dar­le­hens­neh­mer ver­lan­gen kann.

OLG Köln, Ur­teil vom 26.04.2018 – 15 U 82/17
(nach­fol­gend: BGH, Ur­teil vom 09.09.2020 – VI­II ZR 150/18)

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Kein re­gel­mä­ßi­ger Neu­be­ginn der Ver­jäh­rung bei Vor­nah­me von Nach­bes­se­rungs­ar­bei­ten

  1. Bes­sert der Ver­käu­fer die Kauf­sa­che nach oder un­ter­nimmt er ei­nen Nach­bes­se­rungs­ver­such, führt das nicht oh­ne Wei­te­res da­zu, dass die Ver­jäh­rung der Ge­währ­leis­tungs­an­sprü­che des Käu­fers neu be­ginnt (§ 212 I Nr. 1 BGB). Ins­be­son­de­re kann dar­in, dass der Ver­käu­fer die Kauf­sa­che dem Käu­fer im An­schluss an die Nach­bes­se­rung bzw. den Nach­bes­se­rungs­ver­such wie­der über­gibt, kei­ne (zwei­te) „Ab­lie­fe­rung“ i. S. von § 438 II BGB ge­se­hen wer­den. Viel­mehr müs­sen be­son­de­re Um­stän­de vor­lie­gen, die es aus­nahms­wei­se recht­fer­ti­gen, von ei­nem Neu­be­ginn der Ver­jäh­rung aus­zu­ge­hen. Die­ser kann des­halb al­len­falls an­ge­nom­men wer­den, wenn es um den­sel­ben Man­gel oder um die Fol­gen ei­ner man­gel­haf­ten Nach­bes­se­rung geht und die Maß­nah­men des Ver­käu­fers un­ter Be­rück­sich­ti­gung al­ler Um­stän­de des Ein­zel­falls als kon­klu­den­tes An­er­kennt­nis sei­ner Pflicht zur Män­gel­be­sei­ti­gung an­zu­se­hen sind.
  2. Ein kon­klu­den­tes An­er­kennt­nis der Pflicht zur Nach­bes­se­rung ist nur an­zu­neh­men, wenn der Ver­käu­fer nicht le­dig­lich aus Ku­lanz oder zur Ver­mei­dung ei­nes Streits, son­dern in dem Be­wusst­sein han­delt, zur Män­gel­be­sei­ti­gung ver­pflich­tet zu sein. Ob das der Fall ist, ist an­hand al­ler Um­stän­de des Ein­zel­falls zu be­ur­tei­len, wo­bei vor al­lem der Um­fang und die Dau­er der Män­gel­be­sei­ti­gungs­ar­bei­ten zu be­rück­sich­ti­gen sind (im An­schluss an BGH, Urt. v. 02.06.1999 – VI­II ZR 322/98, NJW 1999, 2961).
  3. Ein Ver­käu­fer (hier: ei­nes Wohn­wa­gens), der auf der Grund­la­ge ei­ner von ihm oder dem Her­stel­ler – frei­wil­lig – über­nom­me­nen Ga­ran­tie Män­gel­be­sei­ti­gungs­ar­bei­ten vor­nimmt, er­kennt da­mit nicht kon­klu­dent an, ge­währ­leis­tungs­recht­lich (§ 437 Nr. 1, § 439 I Fall 1 BGB) zur Nach­bes­se­rung ver­pflich­tet zu sein.

LG Bad Kreuz­nach, Ur­teil vom 26.04.2018 – 3 O 151/17
(nach­fol­gend: OLG Ko­blenz, Be­schluss vom 21.09.2018 – 1 U 678/18)

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Kein „so­for­ti­ger“ Rück­tritt vom Neu­wa­gen­kauf im VW-Ab­gas­skan­dal

  1. Ein vom VW-Ab­gas­skan­dal be­trof­fe­ner Neu­wa­gen, des­sen Stick­oxid(NOX)-Emis­sio­nen soft­ware­ge­steu­ert re­du­ziert wer­den, so­bald das Fahr­zeug auf ei­nem Prüf­stand ei­nen Emis­si­ons­test ab­sol­viert, ist man­gel­haft, weil er sich we­der für die nach dem Kauf­ver­trag vor­aus­ge­setz­te Ver­wen­dung eig­net (§ 434 I 2 Nr. 1 BGB) noch ei­ne für ei­nen Neu­wa­gen üb­li­che und vom Käu­fer zu er­war­ten­de Be­schaf­fen­heit auf­weist (§ 434 I 2 Nr. 2 BGB).
  2. Der Man­gel, der ei­nem vom VW-Ab­gas­skan­dal be­trof­fe­nen Neu­wa­gen an­haf­tet, ist nicht ge­ring­fü­gig i. S. von § 323 V 2 BGB, ob­wohl die Kos­ten für sei­ne Be­sei­ti­gung (hier: durch die In­stal­la­ti­on ei­nes Soft­ware­up­dates) im Ver­hält­nis zum Kauf­preis ge­ring sind. Denn bis zu ei­ner Nach­bes­se­rung droht ei­nem vom VW-Ab­gas­skan­dal be­trof­fe­nen Fahr­zeug der Ent­zug der Be­triebs­er­laub­nis, und ein Man­gel, der in die­sem Sin­ne die dau­er­haf­te Nut­zungs­mög­lich­keit ei­nes Fahr­zeugs für ei­nen nicht kon­kret ab­seh­ba­ren Zeit­raum in­fra­ge stellt, ist in der Re­gel nicht ge­ring­fü­gig. Dass bis­lang die Be­triebs­er­laub­nis vom VW-Ab­gas­skan­dal be­trof­fe­ner Fahr­zeu­ge nicht ent­zo­gen wur­de, ist kein Grund, von die­ser Re­gel ab­zu­wei­chen.
  3. Der Käu­fer ei­nes vom VW-Ab­gas­skan­dal be­trof­fe­nen – man­gel­haf­ten – Fahr­zeugs kann grund­sätz­lich erst wirk­sam vom Kauf­ver­trag zu­rück­tre­ten, nach­dem er dem Ver­käu­fer ge­mäß § 323 I BGB er­folg­los ei­ne an­ge­mes­se­ne Frist zur Nach­er­fül­lung ge­setzt hat. Ob ei­ne vom Käu­fer ge­setz­te Frist an­ge­mes­sen ist, be­stimmt sich nach den Um­stän­den des Ein­zel­falls. Muss ei­ne be­reits ent­wi­ckel­te oder zu­min­dest in der Ent­wick­lung be­find­li­che Nach­bes­se­rungs­maß­nah­me vor ih­rer Um­set­zung von ei­ner Be­hör­de (hier: dem Kraft­fahrt-Bun­des­amt) ge­neh­migt wer­den und steht die­se Ge­neh­mi­gung noch aus, ist je­den­falls ei­ne Frist von we­ni­ger als zwei Mo­na­ten in der Re­gel un­an­ge­mes­sen kurz.

OLG Nürn­berg, Ur­teil vom 24.04.2018 – 6 U 409/17
(vor­an­ge­hend: LG Ans­bach, Ur­teil vom 20.01.2017 – 2 O 755/16)

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Pflicht des Ver­käu­fers zur Über­ga­be von COC und Zu­las­sungs­be­schei­ni­gung Teil II – CISG

  1. Nach Art. 30 CISG ist der Ver­käu­fer ver­pflich­tet, dem Käu­fer die Wa­re zu lie­fern, die sie be­tref­fen­den Do­ku­men­te zu über­ge­ben und das Ei­gen­tum an der Wa­re auf den Käu­fer zu über­tra­gen. Wel­che Do­ku­men­te zu über­ge­ben sind, folgt ent­we­der aus dem Ver­trag, aus ver­bind­li­chen Ge­bräu­chen und Ge­pflo­gen­hei­ten der Par­tei­en (vgl. Art. 9 CISG) oder aus­nahms­wei­se aus dem Grund­satz von Treu und Glau­ben.
  2. Nach deut­schem Kauf­recht ge­hört es zu den Haupt­pflich­ten ei­nen Kfz-Ver­käu­fers (§ 433 I 1 BGB), dem Käu­fer die Zu­las­sungs­be­schei­ni­gung Teil II (Fahr­zeug­brief) aus­zu­hän­di­gen. Bei Vor­ent­hal­tung der Zu­las­sungs­be­schei­ni­gung Teil II haf­tet der Ver­käu­fer nach all­ge­mei­nem Leis­tungs­stö­rungs­recht, nicht nach §§ 434 ff. BGB. Sach­män­gel­recht ist aber an­wend­bar, wenn dem Käu­fer dar­aus Nach­tei­le er­wach­sen, dass Ein­tra­gun­gen in der – ihm aus­ge­hän­dig­ten – Zu­las­sungs­be­schei­ni­gung Teil II nicht zu der Be­schaf­fen­heit des Fahr­zeugs selbst pas­sen.
  3. Es liegt na­he, im An­wen­dungs­be­reich des Über­ein­kom­mens der Ver­ein­ten Na­tio­nen über Ver­trä­ge über den in­ter­na­tio­na­len Wa­ren­kauf vom 11.04.1980 (CISG) wie im deut­schen Recht zwi­schen ei­ner Vor­ent­hal­tung der Zu­las­sungs­be­schei­ni­gung Teil II (Fahr­zeug­brief) und dem Fall zu un­ter­schei­den, dass Ein­tra­gun­gen in die­sem Do­ku­ment nicht zur tat­säch­li­chen Be­schaf­fen­heit des Fahr­zeugs pas­sen. Die­se Un­ter­schei­dung hät­te zur Kon­se­quenz, dass Art. 38 und 39 CISG nicht (ent­spre­chend) an­wend­bar sind, wenn der Ver­käu­fer ei­nes Kraft­fahr­zeugs dem Käu­fer die Zu­las­sungs­be­schei­ni­gung Teil II oder die EG-Über­ein­stim­mungs­be­schei­ni­gung (COC) vor­ent­hält.

OLG Mün­chen, Ur­teil vom 12.04.2018 – 32 U 2098/17

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Sit­ten­wid­ri­ge vor­sätz­li­che Schä­di­gung ei­nes Ge­braucht­wa­gen­käu­fers – VW-Ab­gas­skan­dal

  1. Die – nicht am Kauf­ver­trag be­tei­lig­te – Volks­wa­gen AG muss den Käu­fer ei­nes vom VW-Ab­gas­skan­dal be­trof­fe­nen Neu- oder Ge­braucht­wa­gens ge­mäß § 826 BGB so stel­len, als hät­te er das Fahr­zeug nicht er­wor­ben. Denn in­dem die Volks­wa­gen AG aus Ge­winn­stre­ben EA189-Die­sel­mo­to­ren mit ei­ner Soft­ware aus­ge­stat­tet hat, die nur in ei­ner Test­si­tua­ti­on ei­ne Ver­rin­ge­rung der Schad­stoff­emis­sio­nen be­wirkt, hat sie (un­ter an­de­rem) die Käu­fer der Fahr­zeu­ge, die mit ei­nem EA189-Die­sel­mo­tor aus­ge­stat­tet und des­halb vom VW-Ab­gas­skan­dal be­trof­fen sind, über de­ren tat­säch­li­chen Schad­stoff­aus­stoß ge­täuscht und ih­nen so in ei­ner ge­gen die gu­ten Sit­ten ver­sto­ßen­den Wei­se vor­sätz­lich Scha­den zu­fügt.
  2. Der Käu­fer ei­nes vom VW-Ab­gas­skan­dal be­trof­fe­nen Neu- oder Ge­braucht­wa­gens kann auch dann ei­nen Scha­den i. S. des § 826 BGB er­lit­ten ha­ben, wenn der für das Fahr­zeug ge­zahl­te Kauf­preis sei­nem ob­jek­ti­ven Markt­wert ent­spricht. Denn „Scha­den“ i. S. des § 826 BGB ist auch je­de Be­ein­träch­ti­gung ei­nes recht­lich an­er­kann­ten In­ter­es­ses und je­de Be­las­tung mit ei­ner un­ge­woll­ten Ver­pflich­tung, und es ist le­bens­fremd an­zu­neh­men, dass der Käu­fer ei­nes vom VW-Ab­gas­skan­dal be­trof­fe­nen Fahr­zeugs die­ses in Kennt­nis des tat­säch­li­chen Schad­stoff­aus­sto­ßes er­wor­ben hät­te.
  3. Der Käu­fer ei­nes vom VW-Ab­gas­skan­dal be­trof­fe­nen Neu- oder Ge­braucht­wa­gens muss sich nicht dar­auf ver­wei­sen las­sen, dass er ein Soft­ware­up­date in­stal­lie­ren las­sen und so (mög­li­cher­wei­se) ein Fahr­zeug mit ge­rin­gen Schad­stoff­emis­sio­nen er­hal­ten kann. Denn es ist dem Käu­fer nicht zu­zu­mu­ten, ge­ra­de die Volks­wa­gen AG, die ihn ge­täuscht hat und die nach wie vor be­haup­tet, es sei nichts Il­le­ga­les vor­ge­fal­len, mit ei­ner Ver­än­de­rung sei­nes Fahr­zeugs zu be­trau­en. Hin­zu kommt, dass un­ge­wiss ist, ob sich die In­stal­la­ti­on des Up­dates ne­ga­tiv auf das Fahr­zeug, ins­be­son­de­re den Mo­tor, und den Kraft­stoff­ver­brauch aus­wirkt.

LG Köln, Ur­teil vom 12.04.2018 – 24 O 287/17
(nach­fol­gend: OLG Köln, Be­schluss vom 29.11.2018 – 18 U 70/18)

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Rück­tritt von ei­nem Kfz-Kauf­ver­trag we­gen ei­nes er­heb­li­chen Un­fall­scha­dens

  1. Ein Ge­braucht­wa­gen, der vor der Über­ga­be an den Käu­fer bei ei­nem Un­fall ei­nen – dem Käu­fer nicht of­fen­bar­ten – er­heb­li­chen Scha­den er­lit­ten hat, ist man­gel­haft.
  2. Ein Man­gel in Ge­stalt ei­nes er­heb­li­chen Un­fall­scha­dens bleibt ei­nem Kfz-Käu­fer nicht i. S. von § 442 I 2 BGB in­fol­ge gro­ber Fahr­läs­sig­keit un­be­kannt, wenn der Käu­fer ei­nen Stoß­fän­ger des Fahr­zeugs hät­te de­mon­tie­ren müs­sen, um den Scha­den ent­de­cken zu kön­nen.

LG Düs­sel­dorf, Ur­teil vom 06.04.2018 – 15 O 180/15

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Amts­pflicht­ver­let­zung im Zu­sam­men­hang mit der Ab­stem­pe­lung ei­nes Kfz-Kenn­zei­chen­schil­des

Die Pflicht der Kraft­fahr­zeug-Zu­las­sungs­stel­le, im Zu­sam­men­hang mit der Ab­stem­pe­lung des Kenn­zei­chen­schil­des mit zu­ge­teil­tem Kenn­zei­chen durch ei­ne Stem­pel­pla­ket­te (§ 10 III 1 FZV) zu über­prü­fen, ob das Schild das zu­ge­teil­te Kenn­zei­chen trägt und nicht dem Schil­der­her­stel­ler beim Auf­druck des Kenn­zei­chens ein Feh­ler un­ter­lau­fen ist, ob­liegt der Be­hör­de je­den­falls auch im In­ter­es­se der In­ha­ber be­reits zu­ge­teil­ter Kenn­zei­chen, da­vor be­wahrt zu wer­den, irr­tüm­lich für Vor­gän­ge im Zu­sam­men­hang mit dem Be­trieb ei­nes frem­den Fahr­zeugs zur Ver­ant­wor­tung ge­zo­gen zu wer­den.

BGH, Ur­teil vom 05.04.2018 – III ZR 211/17

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Kein ein­heit­li­cher Er­fül­lungs­ort für sämt­li­che Rück­ge­währ­pflich­ten nach Rück­tritt vom Kauf­ver­trag

Ent­ge­gen der herr­schen­den Mei­nung sind nach ei­nem Rück­tritt des Käu­fers von ei­nem – hier bei­der­seits er­füll­ten – Kauf­ver­trag die ge­gen­sei­ti­gen Rück­ge­währ­pflich­ten nicht ein­heit­lich dort zu er­fül­len, wo sich die Kauf­sa­che im Zeit­punkt des Rück­tritts ver­trags­ge­mäß be­fin­det. Viel­mehr ist der Er­fül­lungs­ort für je­de Rück­ge­währ­pflicht (Rück­zah­lung des Kauf­prei­ses, Rück­ga­be und Rück­über­eig­nung der Kauf­sa­che) ge­son­dert zu be­stim­men. Der Käu­fer kann des­halb re­gel­mä­ßig selbst dann nicht ge­stützt auf § 29 I ZPO bei dem für sei­nen Wohn­sitz zu­stän­di­gen Amts- oder Land­ge­richt auf Rück­zah­lung des Kauf­prei­ses kla­gen, wenn er be­rück­sich­tigt, dass er dem Ver­käu­fer die Kauf­sa­che zu­rück­ge­wäh­ren muss, und da­her nur ei­ne Zug-um-Zug-Ver­ur­tei­lung des Ver­käu­fers er­strebt.

LG Mem­min­gen, Ur­teil vom 04.04.2018 – 31 O 846/17
(nach­fol­gend: OLG Mün­chen, Ur­teil vom 04.10.2018 – 24 U 1279/18)

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