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Ar­chiv: Fe­bru­ar 2018

Kün­di­gung ei­ner Voll­kas­ko­ver­si­che­rung als Ge­schäft zur De­ckung des Le­bens­be­darfs

Der Ab­schluss ei­ner Voll­kas­ko­ver­si­che­rung für ein Fa­mi­li­en­fahr­zeug der Ehe­gat­ten kann ein Ge­schäft zur an­ge­mes­se­nen De­ckung des Le­bens­be­darfs der Fa­mi­lie i. S. von § 1357 I BGB sein. Glei­ches gilt für die Kün­di­gung ei­nes sol­chen Ver­trags.

BGH, Ur­teil vom 28.02.2018 – XII ZR 94/17

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All­ge­mei­ner Haf­tungs­aus­schluss in ei­nem Im­mo­bi­li­en­kauf­ver­trag

  1. Die An­nah­me ei­nes Sach­man­gels we­gen des Feh­lens ei­ner Ei­gen­schaft der Kauf­sa­che, die der Käu­fer nach § 434 I 2 und I 3 BGB er­war­ten kann, setzt nicht vor­aus, dass die­se Ei­gen­schaft in dem no­ta­ri­el­len Kauf­ver­trag Er­wäh­nung fin­det.
  2. Der Ver­käu­fer ei­ner ge­brauch­ten Im­mo­bi­lie haf­tet aber für ei­nen sol­chen Sach­man­gel – an­ders als für das Feh­len ei­ner nach § 434 I 1 BGB ver­ein­bar­ten Be­schaf­fen­heit – in den Gren­zen des § 444 BGB re­gel­mä­ßig nicht, wenn der Kauf­ver­trag ei­nen all­ge­mei­nen Haf­tungs­aus­schluss ent­hält (Be­stä­ti­gung von Se­nat, Urt. v. 22.04.2016 – V ZR 23/15, NJW 2017, 150).

BGH, Ur­teil vom 09.02.2018 – V ZR 274/16

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Kein gut­gläu­bi­ger Er­werb ei­nes ge­stoh­le­nen Pkw nach ita­lie­ni­schem Recht

Nach ita­lie­ni­schem Recht kann das Ei­gen­tum an ei­nem in Ita­li­en ge­stoh­le­nen Pkw nicht gut­gläu­big er­wor­ben wer­den, weil ein Kraft­fahr­zeug ei­ne in ei­nem öf­fent­li­chen Re­gis­ter – dem Pubb­li­co Re­gis­tro Au­to­mo­bi­lis­ti­co – ver­zeich­ne­te be­weg­li­che Sa­che i. S. des Art. 1156 Co­di­ce ci­vi­le ist.

LG Köln, Ur­teil vom 09.02.2018 – 4 O 385/16

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Ver­stoß ge­gen Treu und Glau­ben (§ 242 BGB) durch Aus­übung von Män­gel­rech­ten

  1. Bei der im Rah­men des § 323 V 2 BGB vor­zu­neh­men­den In­ter­es­sen­ab­wä­gung in­di­ziert der Ver­stoß ge­gen ei­ne Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung (§ 434 I 1 BGB) in der Re­gel die Er­heb­lich­keit der Pflicht­ver­let­zung (im An­schluss an BGH, Urt. v. 06.02.2013 – VI­II ZR 374/11, ju­ris Rn. 16, Urt. v. 17.02.2010 – VI­II ZR 70/07, ju­ris Rn. 23).
  2. Ein Wohn­mo­bil, des­sen Bo­den­frei­heit sich durch den Ein­bau ei­ner elek­trisch aus­fahr­ba­ren Tritt­stu­fe der­art ver­rin­gert hat, dass das Fahr­zeug beim Über­fah­ren von Bo­den­u­n­eben­hei­ten auf­setzt, ist zwar man­gel­haft. Es ist dem Käu­fer in­des nach Treu und Glau­ben (§ 242 BGB) ver­wehrt, Rech­te we­gen die­ses Man­gels gel­tend zu ma­chen, wenn er auf dem Ein­bau der Tritt­stu­fe be­stan­den und das Fahr­zeug mit ein­ge­bau­ter Tritt­stu­fe ent­ge­gen­ge­nom­men hat, ob­wohl der Ver­käu­fer mehr­fach dar­auf hin­ge­wie­sen hat­te, dass und war­um der Ein­bau ei­ner Tritt­stu­fe pro­ble­ma­tisch sei.
  3. Wo der Nach­er­fül­lungs­an­spruch ei­nes Käu­fers zu er­fül­len ist, rich­tet sich nach § 269 I BGB, so­dass es in ers­ter Li­nie dar­auf an­kommt, ob die Kauf­ver­trags­par­tei­en ei­nen be­stimm­ten Er­fül­lungs­ort der Nach­er­fül­lung ver­trag­lich ver­ein­bart ha­ben (im An­schluss an BGH, Urt. v. 13.04.2011 – VI­II ZR 220/10, BGHZ 189, 196 Rn. 29; Urt. v. 19.07.2017 – VI­II ZR 278/16, NJW 2017, 2758 Rn. 21 ff.).
  4. Ein Fahr­zeug­käu­fer hat kei­nen An­spruch dar­auf, dass der Ver­käu­fer ihm ei­nen Vor­schuss auf die in § 439 II BGB ge­nann­ten Trans­port­kos­ten ge­währt, da­mit das Fahr­zeug zum Zwe­cke der Nach­bes­se­rung zum Ver­käu­fer ver­bracht wer­den kann, wenn er den Kauf­preis noch nicht voll­stän­dig ge­zahlt hat und vor­aus­sicht­lich die Trans­port­kos­ten den noch aus­ste­hen­den Be­trag nicht über­stei­gen.

OLG Köln, Ur­teil vom 07.02.2018 – 16 U 133/15

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Nicht­er­fül­lung ei­nes Kauf­ver­trags über ein Lu­xus­fahr­zeug – Selbst­be­lie­fe­rungs­vor­be­halt

  1. Bei ei­nem Lu­xus­fahr­zeug – hier: ei­nem Fer­ra­ri 458 Spe­cia­le Aper­ta – ist es üb­lich, dass zu­nächst ein ver­bind­li­cher, al­le es­sen­ti­alia ne­go­tii ent­hal­ten­der Kauf­ver­trag über das Fahr­zeug in der Grund­kon­fi­gu­ra­ti­on ge­schlos­sen und die­ser Ver­trag in der Fol­ge­zeit durch Ver­ein­ba­run­gen über die in­di­vi­du­el­le (Son­der-)Aus­stat­tung des Fahr­zeugs er­gänzt wird.
  2. Der Ver­käu­fer ei­nes hoch­ex­klu­si­ven Lu­xus­fahr­zeugs – hier: ei­nes Fer­ra­ri 458 Spe­cia­le Aper­ta – hat zwar ein be­rech­tig­tes In­ter­es­se dar­an, sich vom Kauf­ver­trag zu lö­sen, wenn sich her­aus­stellt, dass er die­sen Ver­trag man­gels Be­lie­fe­rung durch den Fahr­zeug­her­stel­ler nicht er­fül­len kann. Es ist des­halb grund­sätz­lich nicht zu be­an­stan­den, dass die All­ge­mei­nen Ge­schäfts­be­din­gun­gen des Ver­käu­fers ei­nen Selbst­be­lie­fe­rungs­vor­be­halt ent­hal­ten, der dem Ver­käu­fer die Mög­lich­keit gibt, sich vom Kauf­ver­trag zu lö­sen, wenn er selbst nicht be­lie­fert wird. Ei­ne ent­spre­chen­de Klau­sel muss je­doch (auch) § 308 Nr. 8 BGB Rech­nung tra­gen, das heißt, der Selbst­be­lie­fe­rungs­vor­be­halt ist (un­ter an­de­rem) un­wirk­sam, wenn sich der Ver­käu­fer nicht ver­pflich­tet, den Käu­fer un­ver­züg­lich über die Nicht­ver­füg­bar­keit des Fahr­zeugs zu in­for­mie­ren und Ge­gen­leis­tun­gen des Käu­fers un­ver­züg­lich zu er­stat­ten.
  3. Nach dem Rechts­ge­dan­ken des § 323 IV BGB kann ein Gläu­bi­ger be­reits vor dem Ein­tritt der Fäl­lig­keit der Leis­tung Scha­dens­er­satz statt der Leis­tung ver­lan­gen, wenn be­reits zum Zeit­punkt der Gel­tend­ma­chung des An­spruchs of­fen­sicht­lich ist, dass die Vor­aus­set­zun­gen des An­spruchs ein­tre­ten wer­den.
  4. Ei­ne Ver­trags­par­tei, die ein nicht be­ste­hen­des Ge­stal­tungs­recht – hier: ein ver­trag­li­ches Rück­tritts­recht – aus­übt, ver­letzt ih­re Pflicht zur Rück­sicht­nah­me (§ 241 II BGB) und han­delt pflicht­wid­rig i. S. von § 280 I 1 BGB. Sie hat die­se Pflicht­ver­let­zung aber nicht schon dann zu ver­tre­ten (§ 280 I 2 BGB i. V. mit § 276 I 1, II BGB), wenn sie nicht er­kennt, dass ihr Rechts­stand­punkt in der Sa­che nicht be­rech­tigt ist, son­dern erst dann, wenn sie ih­ren Rechts­stand­punkt nicht für plau­si­bel hal­ten durf­te.

LG Mün­chen I, Ur­teil vom 02.02.2018 – 12 O 13461/15
(nach­fol­gend: OLG Mün­chen, Be­schluss vom 03.07.2018 – 19 U 742/18)

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