1. Ei­nen Kfz-Käu­fer, der vom Ver­käu­fer Nach­bes­se­rung (§ 439 I Fall 1 BGB) ver­langt, trifft die Ob­lie­gen­heit, dem Ver­käu­fer das an­geb­lich man­gel­haf­te Fahr­zeug zur Ver­fü­gung zu stel­len, da­mit der Ver­käu­fer prü­fen kann, ob der be­haup­te­te Man­gel vor­han­den ist, ob er be­reits bei der Über­ga­be des Fahr­zeugs an den Käu­fer vor­han­den war, auf wel­cher Ur­sa­che er be­ruht und ob und wie er be­sei­tigt wer­den kann. Der Ver­käu­fer ist nicht ver­pflich­tet, sich auf ein Nach­er­fül­lungs­ver­lan­gen des Käu­fers ein­zu­las­sen, be­vor die­ser ihm nicht Ge­le­gen­heit zu ei­ner ent­spre­chen­den Un­ter­su­chung des Fahr­zeugs ge­ge­ben hat.
  2. Ein Kfz-Käu­fer ver­letzt sei­ne Ob­lie­gen­heit, dem Ver­käu­fer ei­ne Un­ter­su­chung des an­geb­lich man­gel­haf­ten Fahr­zeugs zu er­mög­li­chen, wenn Drit­te (hier u. a. ein Sach­ver­stän­di­ger) das Fahr­zeug mit Zu­stim­mung des Käu­fers zer­legt und dem Ver­käu­fer so die Prü­fung, ob er ge­währ­leis­tungs­pflich­tig ist, zu­min­dest er­heb­lich er­schwert ha­ben. Das gilt je­den­falls dann, wenn der Ver­käu­fer un­ver­züg­lich er­klärt hat, dass er ein be­rech­tig­tes Nach­bes­se­rungs­ver­lan­gen des Käu­fers er­fül­len wer­de, und die De­mon­ta­ge aus­schließ­lich im Rah­men ei­ner Feh­ler­su­che er­folg­te.

OLG Köln, Be­schluss vom 09.02.2017 – 19 U 123/16
(vor­an­ge­hend: LG Aa­chen, Ur­teil vom 25.08.2016 – 1 O 424/15)

Der Be­schluss des OLG Köln, mit dem die Be­ru­fung des Klä­gers ge­gen das oben ge­nann­te Ur­teil des LG Aa­chen zu­rück­ge­wie­sen wur­de, zu­sam­men mit dem erst­in­stanz­li­chen Ur­teil aus­zugs­wei­se hier ver­öf­fent­licht.

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