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Probleme beim Autokauf?

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Ar­chiv: Mai 2016

Er­fül­lungs­ort für die Rück­zah­lung des Kauf­prei­ses nach Rück­tritt vom Kauf­ver­trag

Nach ei­nem wirk­sa­men Rück­tritt vom Kauf­ver­trag sind die ge­gen­sei­ti­gen Rück­ge­währ­pflich­ten ent­ge­gen der herr­schen­den Mei­nung nicht ein­heit­lich an dem Ort zu er­fül­len, an dem sich die Kauf­sa­che ver­trags­ge­mäß be­fin­det. Viel­mehr muss der Er­fül­lungs­ort für je­de Rück­ge­währ­pflicht ge­son­dert be­stimmt wer­den. Dies hat zur Fol­ge, dass der Käu­fer ei­ne Kla­ge auf Rück­zah­lung des Kauf­prei­ses – auch mit Blick auf § 29 I ZPO – in der Re­gel bei dem für den Wohn- bzw. Ge­schäfts­sitz des Ver­käu­fers zu­stän­di­gen Ge­richt er­he­ben muss.

LG Mün­chen I, Be­schluss vom 27.05.2016 – 31 O 4974/16

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Arg­lis­ti­ge Täu­schung und Be­trug durch ge­fälsch­ten „16-Punk­te-Check“ – „i. A.“-Zu­satz im Kfz-Kauf­ver­trag

Der blo­ße Zu­satz „i. A.“ in ei­nem Kfz-Kauf­ver­trag steht der An­nah­me, der die­sen Ver­trag an­geb­lich nur ver­mit­teln­de Kraft­fahr­zeug­händ­ler ha­be das Fahr­zeug in Wahr­heit selbst ver­kauft, dann nicht ent­ge­gen, wenn der Händ­ler ein so gro­ßes In­ter­es­se am Ver­kauf des Fahr­zeugs hat­te, dass er so­gar vor ei­nem Be­trug Käu­fers nicht zu­rück­ge­schreckt ist.

AG Dres­den, Ur­teil vom 25.05.2016 – 105 C 4787/15

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Au­di-Neu­wa­gen­ga­ran­tie und VW-Ab­gas­skan­dal – Pas­siv­le­gi­ti­ma­ti­on

Die Au­di-Neu­wa­gen­ga­ran­tie ver­pflich­tet nur die AU­DI AG als Fahr­zeug­her­stel­le­rin, aber nicht ih­re Ser­vice­part­ner. Der Käu­fer ei­nes Neu­wa­gens, der vom VW-Ab­gas­skan­dal be­trof­fen ist, kann des­halb von ei­nem Au­di-Ser­vice­part­ner un­ter Be­ru­fung auf die Neu­wa­gen­ga­ran­tie we­der die Be­sei­ti­gung des sei­nem Fahr­zeug mög­li­cher­wei­se an­haf­ten­den Man­gels noch die Lie­fe­rung ei­nes man­gel­frei­en Fahr­zeugs ver­lan­gen.

LG Braun­schweig, Ur­teil vom 24.05.2016 – 8 O 129/16

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Kfz-Händ­ler als Qua­si-Ver­käu­fer ei­nes Ge­braucht­wa­gens

  1. Ein Ge­braucht­wa­gen­händ­ler, der le­dig­lich als Ver­mitt­ler ei­nes Kauf­ver­trags über ei­nen – auf ihn selbst zu­ge­las­se­nen – Ge­braucht­wa­gen auf­tritt, kann sich nach dem Rechts­ge­dan­ken des § 179 I BGB als Ver­käu­fer des Fahr­zeugs be­han­deln las­sen müs­sen, wenn die als Ver­käu­fer ge­nann­te Per­son un­ter der an­ge­ge­be­nen An­schrift nicht ge­mel­det ist und auch nicht ge­mel­det war.
  2. Muss sich ein Kfz-Händ­ler nach dem Rechts­ge­dan­ken des § 179 I BGB als Ver­käu­fer ei­nes Ge­braucht­wa­gens be­han­deln las­sen, dann ver­stößt ein ver­trag­li­cher Aus­schluss der Sach­män­gel­haf­tung ge­gen § 475 I BGB, wenn der Käu­fer den Kauf­ver­trag als Ver­brau­cher ge­schlos­sen hat und des­halb ein Ver­brauchs­gü­ter­kauf i. S. des § 474 I 1 BGB vor­liegt.

LG Han­no­ver, Ur­teil vom 19.05.2016 – 8 O 172/14

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Kein gut­gläu­bi­ger Er­werb ei­nes Ge­braucht­wa­gens oh­ne Fahr­zeug­brief

  1. Kann der Ver­äu­ße­rer ei­nes Ge­braucht­wa­gens dem Er­wer­ber die Zu­las­sungs­be­schei­ni­gung Teil II nicht vor­le­gen, so muss der Er­wer­ber grund­sätz­lich da­von aus­ge­hen, dass der Ver­äu­ße­rer nicht be­rech­tigt ist, ei­ne Ver­fü­gung über das Fahr­zeug zu tref­fen.
  2. Zwar kann der Ver­äu­ße­rer ei­nes Ge­braucht­wa­gens Zwei­fel an sei­ner Ver­fü­gungs­be­rech­ti­gung, die da­her rüh­ren, dass er die Zu­las­sungs­be­schei­ni­gung Teil II (Fahr­zeug­brief) nicht vor­le­gen kann, im Ein­zel­fall aus­räu­men, so­dass un­ter Um­stän­den das Feh­len der Zu­las­sungs­be­schei­ni­gung Teil II ei­nen gut­gläu­bi­gen Er­werb nicht hin­dert. Da­für muss der Er­wer­ber sich al­ler­dings da­von über­zeu­gen, dass dem Ver­äu­ße­rer die Zu­las­sungs­be­schei­ni­gung Teil II nicht des­halb fehlt, weil ein an­de­rer Be­rech­tig­ter sie zu sei­ner Si­che­rung ein­be­hält, son­dern aus ei­nem an­de­ren Grund. Die Be­haup­tung des Ver­äu­ße­rers, er ha­be die Zu­las­sungs­be­schei­ni­gung Teil II ver­lo­ren und bei der Ver­wal­tungs­be­hör­de un­ter Ab­ga­be ei­ner Ver­si­che­rung an Ei­des statt ei­ne neue Aus­fer­ti­gung be­an­tragt, ge­nügt da­für je­den­falls dann nicht, wenn der Ver­äu­ße­rer den An­trag be­reits vor ge­rau­mer Zeit (hier: vor knapp zwei Mo­na­ten) ge­stellt ha­ben will. In ei­nem sol­chen Fall ist der Er­wer­ber viel­mehr ge­hal­ten, bei der Ver­wal­tungs­be­hör­de nach­zu­fra­gen, um dem Vor­wurf der gro­ben Fahr­läs­sig­keit zu ent­ge­hen.

LG Bad Kreuz­nach, Ur­teil vom 18.05.2016 – 3 O 41/16

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Kein so­for­ti­ger Rück­tritt vom Kauf­ver­trag trotz Ab­gas­ma­ni­pu­la­ti­on – VW-Ab­gas­skan­dal

  1. Der Käu­fer ei­nes Neu­wa­gens darf er­war­ten, dass das Fahr­zeug die durch die ein­schlä­gi­ge Norm (hier: „Eu­ro 5“) vor­ge­ge­be­nen Emis­si­ons­grenz­wer­te tat­säch­lich und nicht nur dann ein­hält, wenn es – was ei­ne spe­zi­el­le Soft­ware er­kennt – ei­nem Ab­gas­test un­ter­zo­gen wird.
  2. Der Käu­fer ei­nes vom VW-Ab­gas­skan­dal be­trof­fe­nen und des­halb man­gel­haf­ten Neu­wa­gens muss dem Ver­käu­fer vor ei­nem Rück­tritt vom Kauf­ver­trag grund­sätz­lich die Mög­lich­keit zur Nach­er­fül­lung ge­ben.

LG Pa­der­born, Ur­teil vom 17.05.2016 – 2 O 381/15

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Frist zur Nach­bes­se­rung bei vom VW-Ab­gas­skan­dal be­trof­fe­nen Fahr­zeu­gen

  1. Ein vom VW-Ab­gas­skan­dal be­trof­fe­nes Fahr­zeug, bei dem ei­ne Soft­ware ei­ne Test­si­tua­ti­on er­kennt und (nur) dann die Emis­si­on von Stick­oxi­den re­du­ziert, wäh­rend im nor­ma­len Be­trieb Tei­le der Ab­gas­kon­troll­an­la­ge au­ßer Be­trieb sind, ist man­gel­haft.
  2. Ein Rück­tritt we­gen die­ses – grund­sätz­lich be­heb­ba­ren – Man­gels schei­tert zwar nicht an § 323 V 2 BGB; denn man­gels Ver­füg­bar­keit ist der­zeit ei­ne Man­gel­be­sei­ti­gung un­mög­lich, so­dass nicht von ei­nem nur ge­ring­fü­gi­gen Man­gel aus­ge­gan­gen wer­den kann. Ein Rück­tritt setzt aber nach § 323 I BGB vor­aus, dass der Käu­fer dem Ver­käu­fer er­folg­los ei­ne an­ge­mes­se­ne Frist zur Nach­er­fül­lung ge­setzt hat, wo­bei hier ei­ne Frist von vier oder sechs Wo­chen kei­nes­falls an­ge­mes­sen ist. Viel­mehr muss der Käu­fer dem Ver­käu­fer die Mög­lich­keit ge­ben, das – un­ein­ge­schränkt nutz­ba­re – Fahr­zeug im Rah­men der mit dem Kraft­fahrt-Bun­des­amt ab­ge­stimm­ten Rück­ruf­ak­ti­on in ei­nen man­gel­frei­en Zu­stand zu ver­set­zen, mag das Fahr­zeug auch erst En­de 2016 „an der Rei­he“ sein.
  3. Zu ei­nem so­for­ti­gen Rück­tritt vom Kauf­ver­trag ist der der Käu­fer auch mit Blick auf ein mög­li­cher­wei­se arg­lis­ti­ges Ver­hal­ten von An­ge­hö­ri­gen des VW-Kon­zerns nicht be­rech­tigt. Denn die­ses Ver­hal­ten kann dem Kfz-Ver­käu­fer selbst dann nicht zu­ge­rech­net wer­den, wenn es sich bei ihm um ei­nen Ver­trags­händ­ler han­delt. Et­was an­de­res könn­te al­len­falls gel­ten, wenn dem Ver­käu­fer bei Ab­schluss des Kauf­ver­trags der VW-Ab­gas­skan­dal be­kannt war oder er da­von zu­min­dest Kennt­nis hät­te ha­ben kön­nen.

LG Fran­ken­thal (Pfalz), Ur­teil vom 12.05.2016 – 8 O 208/15

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Be­rech­nung der Nut­zungs­ent­schä­di­gung bei Rück­ab­wick­lung ei­nes Kauf­ver­tra­ges über ein Wohn­mo­bil

  1. Die Be­ur­tei­lung, ob die in der Lie­fe­rung ei­nes man­gel­haf­ten Wohn­mo­bils lie­gen­de Pflicht­ver­let­zung des Ver­käu­fers i. S. des § 323 V 2 BGB un­er­heb­lich ist, er­for­dert ei­ne um­fas­sen­de In­ter­es­sen­ab­wä­gung auf der Grund­la­ge der Um­stän­de des Ein­zel­falls. Bei ei­nem be­heb­ba­ren Man­gel ist im Rah­men die­ser In­ter­es­sen­ab­wä­gung re­gel­mä­ßig von ei­ner Ge­ring­fü­gig­keit des Man­gels und da­mit von ei­ner Un­er­heb­lich­keit der Pflicht­vertflet­zung aus­zu­ge­hen, wenn der Man­gel­be­sei­ti­gungs­auf­wand ei­nen Be­trag von ei­nem Pro­zent des Kauf­prei­ses nicht über­steigt. Um­ge­kehrt ist in der Re­gel ein Man­gel je­den­falls dann nicht mehr ge­ring­fü­gig, al­so die Pflicht­ver­let­zung des Ver­käu­fers nicht mehr un­er­heb­lich, wenn der Man­gel­be­sei­ti­gungs­auf­wand ei­nen Be­trag von fünf Pro­zent des Kauf­prei­ses über­steigt (im An­schluss an BGH, Urt. v. 29.06.2011 – VI­II ZR 202/10, NJW 2011, 2872; Urt. v. 28.05.2014 – VI­II ZR 94/13, NJW 2014, 3229). Statt­des­sen ist auf das Aus­maß der Funk­ti­ons­be­ein­träch­ti­gung ab­zu­stel­len, wenn die Man­gel­ur­sa­che im – maß­geb­li­chen – Zeit­punkt der Rück­tritts­er­klä­rung un­ge­wiss ist, et­wa weil auch der Ver­käu­fer sie nicht fest­stel­len konn­te (im An­schluss an BGH, Urt. v. 29.06.2011 – VI­II ZR 202/10, NJW 2011, 2872).
  2. Die vom Käu­fer nach ei­nem Rück­tritt vom Kauf­ver­trag über ein Wohn­mo­bil zu zah­len­de Nut­zungs­ent­schä­di­gung (§§ 346 I, II 1 Nr. 1 BGB) be­misst sich re­gel­mä­ßig nach der vor­aus­sicht­li­chen Ge­samt­nut­zungs­dau­er („Le­bens­zeit“) des Fahr­zeugs, da zu des­sen be­stim­mungs­ge­mä­ßen Nut­zung – an­ders als bei ei­nem Pkw – nicht nur das Fah­ren, son­dern auch das Woh­nen auf Rä­dern ge­hört. Des­halb wä­re es nicht sach­ge­recht, bei der Be­rech­nung der Nut­zungs­ent­schä­di­gung (al­lein) auf die vor­aus­sicht­li­che Ge­samt­fahr­leis­tung des Wohn­mo­bils ab­zu­stel­len.
  3. Hat der Ver­käu­fer ei­nes Wohn­mo­bils durch Ver­wen­dung des ihm zu­ge­flos­se­nen Kauf­prei­ses Zin­sen er­wirt­schaf­tet, so ist er dem Käu­fer nach ei­nem Rück­tritt vom Kauf­ver­trag zur Her­aus­ga­be die­ser Nut­zun­gen bzw. zum Wert­er­satz ver­pflich­tet (§ 346 I, II 1 Nr. 1 BGB). Im Um­fang die­ser Her­aus­ga­be- bzw. Er­satz­pflicht hat der Käu­fer kei­nen An­spruch auf Ver­zugs­zin­sen.

OLG Stutt­gart, Ur­teil vom 12.05.2016 – 1 U 133/13

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Un­wirk­sa­me „Spaß­bie­ter“-Klau­sel in ei­nem eBay-An­ge­bot

  1. Ei­ne Be­stim­mung in ei­nem eBay-An­ge­bot, wo­nach ein „Spaß­bie­ter“ ei­ne Ver­trags­stra­fe in Hö­he von 20 % des Kauf­prei­ses zu zah­len hat, ist nach der Wer­tung des § 305c II BGB un­wirk­sam, weil der Be­griff „Spaß­bie­ter“ mehr­deu­tig ist.
  2. Ein Käu­fer, der grund­sätz­lich recht­lich an­er­kann­te und nicht of­fen­sicht­lich un­er­heb­li­che Grün­de da­für vor­bringt, war­um er am Kauf­ver­trag nicht fest­hal­ten will, ist kein „Spaß­bie­ter“, oh­ne dass es dar­auf an­kommt, ob er sich tat­säch­lich vom Kauf­ver­trag lö­sen darf.
  3. Ein Rück­tritt von ei­nem Ge­braucht­wa­gen­kauf­ver­trag ist aus­ge­schlos­sen, wenn die tat­säch­li­che Lauf­leis­tung des Fahr­zeugs nur ge­ring­fü­gig hö­her ist als die ver­trag­lich ver­ein­bar­te Lauf­leis­tung (hier: 129.121 km statt 128.500 km) und die Ab­wei­chung sich des­halb auf den Wert und die Ge­brauchs­taug­lich­keit des Wa­gens je­den­falls nicht nen­nens­wert aus­wirkt.

OLG Frank­furt a. M., Ur­teil vom 12.05.2016 – 22 U 205/14

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Kein Rück­tritts­recht trotz „Schum­mel­soft­ware“ – VW-Ab­gas­skan­dal

  1. Ein vom VW-Ab­gas­skan­dal be­trof­fe­nes Fahr­zeug, das er­kennt, ob es ei­nem Ab­gas­test un­ter­zo­gen wird, und (nur) dann die Ab­gas­auf­be­rei­tung op­ti­miert, ist zwar i. S. des § 434 I 2 Nr. 2 BGB man­gel­haft. Die­ser Man­gel ist aber i. S. des § 323 V 2 BGB un­er­heb­lich, so­dass er ei­nen Rück­tritt des Käu­fers vom Kauf­ver­trag nicht recht­fer­ti­gen kann.
  2. Ein VW-Ver­trags­händ­ler muss sich ein mög­li­ches arg­lis­ti­ges Ver­hal­ten ein­zel­ner Per­so­nen im VW-Kon­zern nicht zu­rech­nen las­sen, weil der Her­stel­ler im Ver­hält­nis zum Käu­fer nicht Er­fül­lungs­ge­hil­fe des Ver­käu­fers ist. Die Per­so­nen im VW-Kon­zern, die sich mög­li­cher­wei­se arg­lis­tig ver­hal­ten ha­ben, sind aus Sicht des Ver­trags­händ­lers folg­lich Drit­te i. S. des § 123 II BGB.

LG Ra­vens­burg, Ur­teil vom 12.05.2016 – 6 O 67/16

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