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Probleme beim Autokauf?

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Ar­chiv: Sep­tem­ber 2015

Leis­tungs­ver­lust ei­nes Neu­wa­gens we­gen zu lan­ger Steu­er­ket­te

  1. Ei­ne Kauf­sa­che ist auch dann im recht­li­chen Sin­ne man­gel­haft, wenn ein be­stimm­ter De­fekt (hier: ei­ne we­gen ih­rer Län­ge zu ei­nem Leis­tungs­ver­lust füh­ren­de Steu­er­ket­te) erst nach der Über­ga­be an den Käu­fer ein­ge­tre­ten ist, aber auf ei­ne ver­trags­wid­ri­ge Be­schaf­fen­heit der Kauf­sa­che – et­wa auf ei­nen Kon­struk­ti­ons- oder Ma­te­ri­al­feh­ler – schon bei der Über­ga­be zu­rück­ge­führt wer­den kann.
  2. Ein Ver­käu­fer, der auf ei­ne Män­gel­rü­ge des Käu­fers nicht re­agiert und sich spä­ter dar­auf be­ruft, die Män­gel­rech­te des Käu­fers sei­en ver­jährt, han­delt nicht treu­wid­rig. Denn es ist Sa­che des Käu­fers, recht­zei­tig für ei­ne Hem­mung oder ei­nen Neu­be­ginn der Ver­jäh­rung zu sor­gen.

OLG Naum­burg, Ur­teil vom 28.09.2015 – 1 U 74/15

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Be­deu­tung des Be­griffs „Ori­gi­nal­mo­tor“ in ei­nem Ge­braucht­wa­gen­kauf­ver­trag

  1. Der Ori­gi­nal­mo­tor ei­nes Ge­braucht­wa­gens ist je­den­falls aus der Sicht ei­nes pri­va­ten Käu­fers der sei­tens des Her­stel­lers ur­sprüng­lich in das Fahr­zeug ein­ge­bau­te (ers­te) Mo­tor. Dass der Käu­fer die Be­zeich­nung „Ori­gi­nal­mo­tor“ an­ders ver­stan­den hat, muss der Ver­käu­fer be­wei­sen, wenn er sich dar­auf be­ruft.
  2. Ha­ben die Par­tei­en ei­nes Ge­braucht­wa­gen­kauf­ver­tra­ges ei­ne be­stimm­te Be­schaf­fen­heit des Fahr­zeugs ver­ein­bart und gleich­zei­tig die Haf­tung des Ver­käu­fers für Sach­män­gel aus­ge­schlos­sen, so kann der Ge­währ­leis­tungs­aus­schluss nur da­hin aus­ge­legt wer­den, dass er nicht für das Feh­len der ver­ein­bar­ten Be­schaf­fen­heit gel­ten soll.

OLG Naum­burg, Ur­teil vom 28.09.2015 – 1 U 59/15

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Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung durch im Vor­feld des Ver­trags­schlus­ses ab­ge­ge­be­ne Er­klä­run­gen des Ver­käu­fers – „H-Kenn­zei­chen“

  1. Er­klärt der Ver­käu­fer ei­nes Old­ti­mers, das Fahr­zeug ha­be „selbst­ver­ständ­lich be­reits ei­ne H-Zu­las­sung“, kann da­mit zu­gleich er­klärt sein, dass das Fahr­zeug die „H-Zu­las­sung“ zu Recht be­sitzt, es sich al­so in ei­nem Zu­stand be­fin­det, der die Er­tei­lung ei­ner sol­chen Zu­las­sung recht­fer­tigt. Dies kann ins­be­son­de­re an­ge­nom­men wer­den, wenn der Ver­käu­fer ei­gens auf die mit der „H-Zu­las­sung“ ver­bun­de­nen Steu­er­ver­güns­ti­gun­gen hin­weist.
  2. Ob An­ga­ben, die der Ver­käu­fer im Vor­feld des Ver­trags­schlus­ses – et­wa in ei­nem In­se­rat – macht, in der Wei­se ver­bind­lich sind, dass sie zu ei­ner Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung füh­ren, ist in ers­ter Li­nie aus Sicht des Käu­fers zu be­ur­tei­len. Des­halb kann auch bei ei­nem pri­va­ten Ver­käu­fer, der den Ein­druck ver­mit­telt, er ver­fü­ge über ein um­fas­sen­des tech­ni­sches und fach­li­ches Wis­sen, die An­nah­me ei­ner Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung ge­recht­fer­tigt sein. In­so­weit kommt es nicht dar­auf an, ob das Fach­wis­sen tat­säch­lich vor­han­den ist; ent­schei­dend ist al­lein, wel­chen Ein­druck der Ver­käu­fer dem Käu­fer durch sein Auf­tre­ten ver­mit­telt hat.
  3. Ei­ne Be­schaf­fen­heits­an­ga­be, die ein Ver­käu­fer vor Ab­schluss des Kauf­ver­tra­ges macht, wird zwar dann nicht im Sin­ne ei­ner Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung In­halt des Kauf­ver­trags, wenn der Ver­käu­fer da­von vor Ver­trags­schluss „in glei­cher Stär­ke“ ab­rückt. Da­für reicht es aber nicht aus, dass die An­ga­be im schrift­li­chen Kauf­ver­trag nicht mehr aus­drück­lich er­wähnt wird.
  4. Auf ei­nen Sach­man­gel, der dar­in be­steht, dass der Kauf­sa­che ei­ne ver­ein­bar­te Be­schaf­fen­heit fehlt (§ 434 I 1 BGB), er­streckt sich ein ver­trag­lich ver­ein­bar­ter Ge­währ­leis­tungs­aus­schluss nicht (im An­schluss an BGH, Urt. v. 29.11.2006 – VI­II ZR 92/06, NJW 2007, 1346).

OLG Hamm, Ur­teil vom 24.09.2015 – 28 U 144/14

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Kein ge­mein­sa­mer Er­fül­lungs­ort für Rück­ab­wick­lung ei­nes Kfz-Kauf­ver­tra­ges

Nach ei­nem Rück­tritt des Käu­fers von ei­nem bei­der­seits voll­stän­dig er­füll­ten Kauf­ver­trag sind die wech­sel­sei­ti­gen Rück­ge­währ­pflich­ten – ent­ge­gen der herr­schen­den Mei­nung – nicht stets ein­heit­lich an dem Ort zu er­fül­len, an dem sich die zu­rück­zu­ge­wäh­ren­de Kauf­sa­che zur Zeit des Rück­tritts ver­trags­ge­mäß be­fin­det.

LG Tü­bin­gen, Ur­teil vom 17.09.2015 – 5 O 68/15
(nach­fol­gend: OLG Stutt­gart, Ur­teil vom 13.01.2016 – 9 U 183/15)

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Scha­dens­er­satz we­gen ei­nes Man­gels – Ver­wei­ge­rung der Nach­er­fül­lung

  1. Das Recht des Käu­fers, we­gen ei­nes Sach­man­gels Scha­dens­er­satz zu ver­lan­gen, setzt re­gel­mä­ßig vor­aus, dass der Käu­fer dem Ver­käu­fer er­folg­los ei­ne Frist zur Nach­er­fül­lung ge­setzt hat (§ 437 Nr. 3 BGB i. V. mit §§ 280 I, III, 281 I BGB).
  2. Ei­ne Frist zur Nach­er­fül­lung muss der Käu­fer dem Ver­käu­fer zwar un­ter an­de­rem dann aus­nahms­wei­se nicht set­zen, wenn der Ver­käu­fer die Nach­er­fül­lung ernst­haft und end­gül­tig ver­wei­gert (§ 281 II Fall 1 BGB). Da­für ge­nügt aber nicht schon das blo­ße Be­strei­ten ei­nes Man­gels oder ei­nes An­spruchs. Er­for­der­lich ist viel­mehr, dass der Ver­käu­fer un­miss­ver­ständ­lich und ein­deu­tig zum Aus­druck bringt, dass er sei­ner Pflicht zur Nach­er­fül­lung un­ter kei­nen Um­stän­den nach­kom­men wer­de, so­dass aus­ge­schlos­sen er­scheint, dass er sich durch ei­ne Frist­set­zung wird um­stim­men las­sen.

LG Wup­per­tal, Ur­teil vom 04.09.2015 – 5 O 173/15

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