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Probleme beim Autokauf?

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Ar­chiv: Sep­tem­ber 2013

Un­wirk­sa­me Haf­tungs­be­schrän­kung in Ge­braucht­wa­gen-Ga­ran­tie

  1. In ei­ner for­mu­lar­mä­ßi­gen Ver­ein­ba­rung über ei­ne Ge­braucht­wa­gen­ga­ran­tie, die der Fahr­zeug­käu­fer/Ga­ran­ti­en­eh­mer ge­gen Ent­gelt er­wirbt, ist ei­ne Klau­sel, nach der Ga­ran­tie­an­sprü­che da­von ab­hän­gen, dass der Ga­ran­ti­en­eh­mer die nach den Her­stel­ler­an­ga­ben vor­ge­schrie­be­nen oder emp­foh­le­nen War­tungs-, In­spek­ti­ons- und Pfle­ge­ar­bei­ten beim Ver­käu­fer/Ga­ran­tie­ge­ber oder in ei­ner vom Her­stel­ler an­er­kann­ten Ver­trags­werk­statt durch­füh­ren lässt, we­gen un­an­ge­mes­se­ner Be­nach­tei­li­gung des Ga­ran­ti­en­eh­mers un­wirk­sam, wenn sie Ga­ran­tie­an­sprü­che un­ab­hän­gig da­von aus­schließt, ob ei­ne Ver­let­zung der War­tungs­ob­lie­gen­heit für den ein­ge­tre­te­nen Scha­den ur­säch­lich ge­wor­den ist (Fort­füh­rung von Se­nat, Urt. v. 17.10.2007 – VI­II ZR 251/06, WM 2008, 263; Urt. v. 12.12.2007 – VI­II ZR 187/06, WM 2008, 559; Urt. v. 06.07.2011 – VI­II ZR 293/10, NJW 2011, 3510).
  2. Für die Fra­ge der Ent­gelt­lich­keit der Ga­ran­tie macht es kei­nen Un­ter­schied, ob für die Ga­ran­tie ein ge­son­der­tes Ent­gelt aus­ge­wie­sen wird oder ob der Käu­fer/Ga­ran­ti­en­eh­mer für das Fahr­zeug und die Ga­ran­tie ei­nen Ge­samt­kauf­preis zu zah­len hat (Fort­füh­rung von Se­nat, Urt. v. 06.07.2011 – VI­II ZR 293/10, NJW 2011, 3510).

BGH, Ur­teil vom 25.09.2013 – VI­II ZR 206/12

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Er­fül­lungs­ort der Nach­er­fül­lung beim Werk­ver­trag – Kfz-Re­pa­ra­tur

  1. Der Er­fül­lungs­ort der Nach­er­fül­lung ist in den Fäl­len, in de­nen es – werk­ver­trag­lich – um die man­gel­haf­te Re­pa­ra­tur ei­nes Kraft­fahr­zeugs geht, re­gel­mä­ßig an dem Ort an­zu­sie­deln, an dem der Werk­un­ter­neh­mer zum Zeit­punkt der Ent­ste­hung des Schuld­ver­hält­nis­ses sei­ne ge­werb­li­che Nie­der­las­sung (§ 269 II BGB) hat­te. Es ist Sa­che des Be­stel­lers, dem Werk­un­ter­neh­mer das an­geb­lich man­gel­haft re­pa­rier­te Fahr­zeug zur Ver­fü­gung zu stel­len, da­mit der Werk­un­ter­neh­mer es über­prü­fen und die Be­rech­ti­gung des Nach­er­fül­lungs­ver­lan­gens prü­fen kann.
  2. Trans­por­tiert der Werk­un­ter­neh­mer das ver­meint­lich man­gel­haf­te Fahr­zeug selbst zu sei­ner Werk­statt und er­weist sich das Nach­er­fül­lungs­ver­lan­gen als un­be­rech­tigt, hat der Be­stel­ler dem Werk­un­ter­neh­mer die die­sem für den Trans­port des Fah­reugs ent­stan­de­nen Kos­ten zu er­setz­ten. Dar­auf, ob die­ser An­spruch aus § 670 BGB oder aus §§ 677, 683 Satz 1, 670 BGB (Ge­schäfts­füh­rung oh­ne Auf­trag) folgt oder ob es sich um ei­nen be­rei­che­rungs­recht­li­chen An­spruch (§ 812 I 1 Fall 1 BGB) han­delt, kommt es nicht an.

LG Saar­brü­cken, Ur­teil vom 20.09.2013 – 13 S 77/13

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Ein­wen­dungs­durch­griff bei mit Kfz-Kauf­ver­trag ver­bun­de­nem Dar­le­hens­ver­trag

  1. Der Käu­fer und Dar­le­hens­neh­mer ist bei ei­nem mit ei­nem Kauf­ver­trag i. S. von § 358 III BGB ver­bun­de­nen Dar­le­hens­ver­trag so zu stel­len, wie er bei ei­nem nicht fi­nan­zier­ten Teil­zah­lungs­ge­schäft ste­hen wür­de, bei dem er den Kauf­preis in Ra­ten an den Ver­käu­fer zu ent­rich­ten hät­te (§ 359 Satz 1 BGB). Das heißt, dass noch of­fe­ne Dar­le­hens­ra­ten grund­sätz­lich wie Kauf­preis­ra­ten zu be­han­deln sind und der Käu­fer/​Dar­le­hens­neh­mer sich auch ge­gen­über dem die Rück­zah­lung des Dar­le­hens for­dern­den Dar­le­hens­ge­ber auf die Ver­jäh­rung der Kauf­preis­schuld be­ru­fen darf (Ein­wen­dungs­durch­griff).
  2. Für ei­ne Hem­mung der Ver­jäh­rung nach § 203 BGB ge­nügt je­der Mei­nungs­aus­tausch über den gel­tend ge­mach­ten An­spruch oder die ihn be­grün­den­den Um­stän­de, so­fern nicht je­der An­spruch so­fort und ein­deu­tig ab­ge­lehnt wird.

OLG Frank­furt a. M., Ur­teil vom 19.09.2013 – 15 U 11/12

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An­spruch des Ver­käu­fers auf Nut­zungs­wert­er­satz

  1. Der aus § 346 I, II Nr. 1 BGB fol­gen­de An­spruch des Ver­käu­fers auf Nut­zungs­wert­er­satz ist nicht von Amts we­gen zu be­rück­sich­ti­gen. Viel­mehr muss der Ver­käu­fer die­sen An­spruch gel­tend ma­chen und so in den Rechts­streit ein­füh­ren.
  2. Arg­list i. S. des § 444 BGB setzt zu­min­dest Even­tual­vor­satz vor­aus; leicht­fer­ti­ge oder grob fahr­läs­si­ge Un­kennt­nis ge­nügt nicht. Des­halb ver­schweigt ein Ver­käu­fer ei­nen Man­gel nur dann arg­lis­tig, wenn er den Man­gel kennt oder zu­min­dest für mög­lich hält und zu­gleich weiß oder doch da­mit rech­net und bil­li­gend in Kauf nimmt, dass der Käu­fer den Man­gel nicht kennt und bei Of­fen­ba­rung den Ver­trag nicht oder nicht mit dem ver­ein­bar­ten In­halt ge­schlos­sen hät­te. Hin­ge­gen ge­nügt es nicht, wenn sich dem Ver­käu­fer das Vor­lie­gen auf­klä­rungs­pflich­ti­ger Tat­sa­chen hät­te auf­drän­gen müs­sen.

OLG Frank­furt a. M., Ur­teil vom 17.09.2013 – 15 U 42/13
(vor­her­ge­hend: LG Kas­sel, Ur­teil vom 21.12.2012 – 7 O 395/10)

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Auf­klä­rung des Kfz-Käu­fers über das Aus­maß ei­nes Un­fall­scha­dens

Ei­ne arg­lis­ti­ge Täu­schung liegt nicht nur dann vor, wenn der Ver­käu­fer be­wusst fal­sche An­ga­ben über die Kauf­sa­che macht, son­dern auch dann, wenn er – un­ge­fragt oder auf Fra­gen des Käu­fers – „ins Blaue hin­ein“ un­rich­ti­ge An­ga­ben über den Zu­stand der Kauf­sa­che macht.

OLG Hamm, Ur­teil vom 12.09.2013 – 28 U 174/12

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Kei­ne Un­zu­mut­bar­keit der Nach­bes­se­rung trotz gro­ßer Dis­tanz

Ein Kfz-Käu­fer muss dem Ver­käu­fer grund­sätz­lich auch dann Ge­le­gen­heit zur Nach­er­fül­lung ge­ben, wenn er das Fahr­zeug von Köln nach Ber­lin trans­por­tie­ren muss, um dem Ver­käu­fer ei­ne Man­gel­be­sei­ti­gung zu er­mög­li­chen.

AG Wed­ding, Ur­teil vom 04.09.2013 – 13 C 31/13

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