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Probleme beim Autokauf?

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Ar­chiv: De­zem­ber 2011

Kei­ne Haf­tung des Ge­braucht­wa­gen­händ­lers für Her­stel­lungs­feh­ler

Ei­nen Feh­ler bei der Her­stel­lung des Fahr­zeugs muss sich ein ge­werb­li­cher Ge­braucht­wa­gen­händ­ler nicht zu­rech­nen las­sen, es sei denn, der Feh­ler lässt sich im Rah­men der vom Händ­ler zu er­war­ten­den Un­ter­su­chung des Pkw vor dem Ver­kauf er­ken­nen.

OLG Naum­burg, Ur­teil vom 30.12.2011 – 10 U 10/11

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Vor­be­nut­zung ei­nes Wohn­mo­bils als Miet­fahr­zeug – Min­de­rung

  1. Heißt es in ei­nem Kfz-Kauf­ver­trag (hier: über ein Wohn­mo­bil), das Fahr­zeug sei „lt. Vor­be­sit­zer nicht als Miet­wa­gen ge­nutzt“ wor­den, liegt kei­ne Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung i. S. von § 434 I 1 BGB, son­dern nur ei­ne Wis­sens­er­klä­rung oder -mit­tei­lung des Ver­käu­fers vor.
  2. Ein ge­brauch­tes Wohn­mo­bil, das in der Ver­gan­gen­heit als Miet­fahr­zeug ge­nutzt wur­de, weist grund­sätz­lich kei­ne für ein ge­brauch­tes Wohn­mo­bil üb­li­che und vom Käu­fer des­halb zu er­war­ten­de Be­schaf­fen­heit auf. Dar­an än­dert nichts, dass weit mehr als 30 % al­ler ge­braucht an­ge­bo­te­nen Wohn­mo­bi­le zu­vor als Miet­fahr­zeu­ge im Ein­satz wa­ren. Denn je­den­falls ist ei­ne (aty­pi­sche) Vor­be­nut­zung ei­nes Fahr­zeugs als Miet­wa­gen im­mer An­lass für Preis­ver­hand­lun­gen und -nach­läs­se, ob­wohl als Miet­wa­gen ein­ge­setz­te Fahr­zeu­ge „nor­mal“ ge­nutz­ten Fahr­zeu­gen tech­nisch gleich­wer­tig sind.
  3. Es wirkt sich schon ne­ga­tiv auf den Wert ei­nes Fahr­zeugs (hier: ei­nes Wohn­mo­bils) aus und recht­fer­tigt des­halb grund­sätz­lich ei­ne Min­de­rung des Kauf­prei­ses, dass in den Fahr­zeug­pa­pie­ren als ehe­ma­li­ger Hal­ter ein Miet­wa­gen­un­ter­neh­men ein­ge­tra­gen ist; ob das Fahr­zeug tat­säch­lich als Miet­wa­gen ge­nutzt wur­de, ist un­er­heb­lich.

LG Mann­hein, Ur­teil vom 29.12.2011 – 1 O 122/10

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Über­höh­ter Kraft­stoff­ver­brauch ei­nes Neu­wa­gens als Sach­man­gel

  1. Bei der Be­wer­tung, ob der Kraft­stoff­ver­brauch ei­nes Fahr­zeugs der ver­trag­lich ver­ein­bar­ten Be­schaf­fen­heit ent­spricht, kommt es nicht auf den tat­säch­li­chen Ver­brauch des Fahr­zeugs im nor­ma­len Be­trieb an. Ent­schei­dend ist viel­mehr, wie hoch der Ver­brauch im Ver­gleich zu den Her­stel­ler­an­ga­ben bei An­wen­dung des in der Richt­li­nie 80/1268/EWG be­stimm­ten Mess­ver­fah­rens ist.
  2. Weicht der Kraft­stoff­ver­brauch ei­nes Neu­fahr­zeugs um we­ni­ger als 10 % zum Nach­teil des Käu­fers von den Her­stel­ler­an­ga­ben ab, liegt nur ein un­er­heb­li­cher Man­gel vor, der den Käu­fer nicht zum Rück­tritt vom Kauf­ver­trag be­rech­tigt (§ 323 V 2 BGB).

OLG Frank­furt am Main, Ur­teil vom 22.12.2011 – 25 U 162/10

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Man­gel ei­nes Ge­braucht­wa­gens bei un­be­rech­tig­tem Füh­ren ei­ner grü­nen Um­welt­pla­ket­te

  1. Beim Ver­kauf ei­nes Ge­braucht­wa­gens gilt als still­schwei­gend ver­ein­bart, dass das Fahr­zeug die Um­welt­pla­ket­te füh­ren darf, die zum Zeit­punkt des Ver­kaufs an­ge­bracht ist. Der Käu­fer kann da­von aus­ge­hen, dass das Fahr­zeug die für die Er­tei­lung die­ser Pla­ket­te er­for­der­li­chen Wer­te tat­säch­lich ein­hält.
  2. Ein Ge­braucht­wa­gen, der beim Ver­kauf mit ei­ner grü­nen Um­welt­pla­ket­te ver­se­hen ist, ist man­gel­haft, wenn er ei­ne grü­ne Pla­ket­te tat­säch­lich nicht füh­ren darf.
  3. Die Er­klä­rung ei­nes Kfz-Ver­käu­fers, das Fahr­zeug sei mit ei­ner grü­nem Um­welt­pla­ket­te ver­se­hen, be­sagt nicht nur, dass ei­ne sol­che Pla­ket­te am Fahr­zeug an­ge­bracht ist. Im Rah­men von Ver­kaufs­ver­hand­lun­gen hat sie viel­mehr – ge­ra­de wenn über das Feh­len ei­nes Par­ti­kel­fil­ters ge­spro­chen wird – auch die Be­deu­tung, dass das Fahr­zeug be­rech­tigt ist, die grü­ne Um­welt­pla­ket­te zu füh­ren.

OLG Düs­sel­dorf, Ur­teil vom 22.12.2011 – I-22 U 103/11

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Kein „Mon­tags­au­to“ bei Vor­lie­gen von fünf Män­geln

Ein Fahr­zeug ist nicht be­reits des­halb ein „Mon­tags­au­to“, weil ihm fünf Män­gel – hier: ein zu ho­her Ben­zin­ver­brauch, Treib­stoff­ge­ruch im In­nen­raum, de­fek­te Schalt­au­to­ma­tik und In­nen­be­leuch­tung, Bat­te­rie­aus­fall – an­haf­ten. Fünf Män­gel rei­chen für die An­nah­me ei­ner Feh­ler­häu­fig­keit, wie sie für ein „Mon­tags­au­to“ ty­pisch ist und ei­ne Nach­er­fül­lung un­mög­lich oder un­zu­mut­bar macht, nicht aus.

OLG Hamm, Ur­teil vom 22.12.2011 – I-2 U 112/11

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Aus­bau und Ab­trans­port der man­gel­haf­ten Kauf­sa­che bei Er­satz­lie­fe­rung (§ 439 I Fall 2 BGB)

  1. § 439 I Fall 2 BGB ist richt­li­ni­en­kon­form da­hin aus­zu­le­gen, dass die dort ge­nann­te Nach­er­fül­lungs­va­ri­an­te „Lie­fe­rung ei­ner man­gel­frei­en Sa­che“ auch den Aus­bau und den Ab­trans­port der man­gel­haf­ten Kauf­sa­che er­fasst (im An­schluss an EuGH, Urt. v. 16.06.2011 – C-65/09 und C-87/09, NJW 2011, 2269 – Gebr. We­ber GmbH/Jür­gen Witt­mer und In­grid Putz/Me­di­a­ness Elec­tro­nics GmbH).
  2. Das in § 439 III 3 BGB dem Ver­käu­fer ein­ge­räum­te Recht, die ein­zig mög­li­che Form der Ab­hil­fe we­gen (ab­so­lut) un­ver­hält­nis­mä­ßi­ger Kos­ten zu ver­wei­gern, ist mit Art. 3 der Richt­li­nie nicht ver­ein­bar (EuGH, Urt. v. 16.06.2011 – C-65/09 und C-87/09, NJW 2011, 2269 – Gebr. We­ber GmbH/Jür­gen Witt­mer und In­grid Putz/Me­di­a­ness Elec­tro­nics GmbH). Die hier­durch auf­tre­ten­de Re­ge­lungs­lü­cke ist bis zu ei­ner ge­setz­li­chen Neu­re­ge­lung durch ei­ne te­leo­lo­gi­sche Re­duk­ti­on des § 439 III BGB für Fäl­le des Ver­brauchs­gü­ter­kaufs (§ 474 I 1 BGB) zu schlie­ßen. Die Vor­schrift ist beim Ver­brauchs­gü­ter­kauf ein­schrän­kend da­hin ge­hend an­zu­wen­den, dass ein Ver­wei­ge­rungs­recht des Ver­käu­fers nicht be­steht, wenn nur ei­ne Art der Nach­er­fül­lung mög­lich ist oder der Ver­käu­fer die an­de­re Art der Nach­er­fül­lung zu Recht ver­wei­gert.
  3. In die­sen Fäl­len be­schränkt sich das Recht des Ver­käu­fers, die Nach­er­fül­lung in Ge­stalt der Er­satz­lie­fe­rung we­gen un­ver­hält­nis­mä­ßi­ger Kos­ten zu ver­wei­gern, auf das Recht, den Käu­fer be­züg­lich des Aus­baus der man­gel­haf­ten Kauf­sa­che und des Ein­baus der als Er­satz ge­lie­fer­ten Kauf­sa­che auf die Kos­ten­er­stat­tung in Hö­he ei­nes an­ge­mes­se­nen Be­trags zu ver­wei­sen. Bei der Be­mes­sung die­ses Be­trags sind der Wert der Sa­che in man­gel­frei­em Zu­stand und die Be­deu­tung des Man­gels zu be­rück­sich­ti­gen. Zu­gleich ist zu ge­währ­leis­ten, dass durch die Be­schrän­kung auf ei­ne Kos­ten­be­tei­li­gung des Ver­käu­fers das Recht des Käu­fers auf Er­stat­tung der Aus- und Ein­bau­kos­ten nicht aus­ge­höhlt wird.

BGH, Ur­teil vom 21.12.2011 – VI­II ZR 70/08

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Hin­weis­pflich­ten ei­ner Kfz-Werk­statt bei Ein­bau ei­ner Au­to­gas­an­la­ge

  1. Weist ei­ne Kfz-Werk­statt ei­nen Kun­den bei Um­rüs­tung ei­nes Ben­zin­mo­tors auf Gas­be­trieb nicht dar­auf hin, dass we­gen ei­ner re­du­zier­ten Schmier­wir­kung Ad­di­ti­ve zu­ge­führt wer­den müs­sen, haf­tet sie im Fal­le ei­nes Mo­tor­scha­dens we­gen man­geln­der Auf­klä­rung auf Scha­dens­er­satz.
  2. Es stellt ei­ne zum Scha­dens­er­satz ver­pflich­ten­de Pflicht­ver­let­zung dar, wenn ei­ne Kfz-Werk­statt – die so­gar mit der Leis­tung „Um­rüs­tung auf Au­to­gas“ wirbt – ei­ne Au­to­gas­an­la­ge in ei­nen Pkw ein­baut, der sei­tens des Her­stel­lers (noch) nicht für den Be­trieb mit Au­to­gas frei­ge­ge­ben wur­de.

AG Bran­den­burg a. d. Ha­vel, Ur­teil vom 21.12.2011 – 31 C 361/10

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Kein Kfz-Man­gel bei nor­ma­len Ver­schleiß- und Al­te­rungs­er­schei­nun­gen

  1. Nor­ma­le Ver­schleiß-, Ab­nut­zungs- und Al­te­rungs­er­schei­nun­gen stel­len bei ei­nem Ge­braucht­wa­gen kei­nen Sach­man­gel i. S. des § 434 BGB dar.
  2. Bei Ver­schleiß­tei­len kann die Ver­mu­tung, dass ein Man­gel be­reits bei Über­ga­be des Fahr­zeugs an den Käu­fer vor­han­den war (§ 476 BGB), mit der Art des Man­gels un­ver­ein­bar sein, so­dass es nicht zu ei­ner Be­weis­last­um­kehr kommt. Ein Mo­tor­steu­er­ge­rät ist in­des­sen eben­so we­nig ein Ver­schleiß­teil wie ei­ne Dros­sel­klap­pe.

AG Schwä­bisch Hall, Ur­teil vom 20.12.2011 – 5 C 557/11

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Frist zur Nach­er­fül­lung auch bei Kfz-Ver­käu­fer oh­ne ei­ge­ne Werk­statt

Der Käu­fer ei­nes Ge­braucht­wa­gens muss grund­sätz­lich auch ei­nem Ver­käu­fer oh­ne ei­ge­ne Werk­statt Ge­le­gen­heit zur Be­sei­ti­gung ei­nes Man­gels ge­ben. Denn wie er die – trotz Feh­lens ei­ner Werk­statt mög­li­che – Man­gel­be­sei­ti­gung vor­nimmt, bleibt dem Ver­käu­fer über­las­sen.

AG Schorn­dorf, Ur­teil vom 15.12.2011 – 6 C 710/11
(nach­fol­gend: LG Stutt­gart, Be­schluss vom 15.05.2012 – 3 S 7/12)

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Un­mög­lich­keit der Er­satz­lie­fe­rung ei­nes Neu­wa­gens

Ei­ne Er­satz­lie­fe­rung ist bei ei­nem man­gel­haf­ten Neu­wa­gen (Al­fa Ro­meo 159 2.4 JT­DM 20V, 154 kW) zu­min­dest dann un­mög­lich, wenn ent­spre­chen­de Fahr­zeu­ge nicht mehr her­ge­stellt wer­den und fa­brik­neu im Han­del auch nicht mehr er­hält­lich sind. Ein Fahr­zeug mit ei­ner deut­lich ge­rin­ge­ren Mo­to­ri­sie­rung (125 kW) kommt als Er­satz nicht in Be­tracht.

OLG Nürn­berg, Ur­teil vom 15.12.2011 – 13 U 1161/11

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