1. Weist ein schrift­li­cher, in den Ge­schäfts­räu­men ei­ner Kfz-Händ­le­rin (GmbH) ge­schlos­se­ner Kauf­ver­trag über ei­nen Ge­braucht­wa­gen als Ver­käu­fer aus­schließ­lich ei­ne na­tür­li­che Per­son aus und un­ter­schreibt ein Ver­kaufs­mit­ar­bei­ter der Händ­le­rin den Ver­trag auf Ver­käu­fer­sei­te mit dem Zu­satz „i. A.“, dann liegt ein­deu­tig ein Agen­tur­ge­schäft vor. Es be­darf des­halb kei­nes (wei­te­ren) Hin­wei­ses dar­auf, dass nicht die Kfz-Händ­le­rin, son­dern ei­ne Pri­vat­per­son Ver­trags­part­ner des Käu­fers ist.
  2. Da­von, dass ein Agen­tur­ge­schäft miss­bräuch­lich ein­ge­setzt wird, um ein in Wahr­heit vor­lie­gen­des Ei­gen­ge­schäft ei­nes Kfz-Händ­lers zu ver­schlei­ern (Um­ge­hungs­ge­schäft), ist ins­be­son­de­re dann aus­zu­ge­hen, wenn nicht der im Kauf­ver­trag ge­nann­te Ver­käu­fer, son­dern der Händ­ler das wirt­schaft­li­che Ri­si­ko des Ver­kaufs trägt.

KG, Be­schluss vom 05.05.2010 – 12 U 140/09
(vor­an­ge­hend: LG Ber­lin, Ur­teil vom 16.06.2009 – 14 O 341/08)

Der Hin­weis­be­schluss des 12. Zi­vil­se­nats des Kam­mer­ge­richts ist zu­sam­men mit dem erst­in­stanz­li­chen Ur­teil des LG Ber­lin aus­zugs­wei­se hier ver­öf­fent­licht.

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