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Probleme beim Autokauf?

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Ar­chiv: März 2009

„So­fort ur­laubs­klar“ ist kei­ne Ga­ran­tie­zu­sa­ge

  1. Die Aus­sa­ge „so­fort ur­laubs­klar“, mit der ein zum Ver­kauf ste­hen­des Wohn­mo­bil in ei­ner An­zei­ge be­schrie­ben wird, ist kein selbst­stän­di­ges Ga­ran­tie­ver­spre­chen des Ver­käu­fers. Es han­delt sich le­dig­lich um ei­ne An­prei­sung, aus der sich nicht ab­lei­ten lässt, dass der Ver­käu­fer im Sin­ne ei­ner Ga­ran­tie für Män­gel an dem Fahr­zeug ein­ste­hen will.
  2. Ei­ne Frist­set­zung zur Nach­er­fül­lung ist un­ter an­de­rem ent­behr­lich, wenn der Schuld­ner die Nach­er­fül­lung ernst­haft und end­gül­tig ver­wei­gert (§ 281 II, § 323 II Nr. 1 BGB). Ei­ne ernst­haf­te und end­gül­ti­ge Ver­wei­ge­rung kann aber nicht schon dann an­ge­nom­men wer­den, wenn der Schuld­ner über­haupt nicht re­agiert, nach­dem er von ei­nem Man­gel schrift­lich oder te­le­fo­nisch in Kennt­nis ge­setzt wur­de.

AG Mün­chen, Ur­teil vom 30.03.2009 − 264 C 1007/08

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Ver­hält­nis des Ge­währ­leis­tungs­rechts zur Haf­tung aus cul­pa in con­tra­hen­do

An­sprü­che we­gen Ver­schul­dens bei Ver­trags­schluss sind im Sach­be­reich der §§ 434 ff. BGB nach Ge­fahr­über­gang grund­sätz­lich aus­ge­schlos­sen; das gilt je­doch zu­min­dest dann nicht, wenn der Ver­käu­fer den Käu­fer über die Be­schaf­fen­heit der Sa­che arg­lis­tig ge­täuscht hat.

BGH, Ur­teil vom 27.03.2009 – V ZR 30/08

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Was­ser­ein­tritt in den In­nen­raum ei­nes fa­brik­neu­en Kleinst­wa­gens

Ein Neu­wa­gen, in des­sen In­ne­res bei Re­gen Was­ser ein­tritt, ist auch dann i. S. des § 434 I 2 Nr. 2 BGB man­gel­haft, wenn es zu Was­ser­ein­tritt nur bei star­kem Dau­er­re­gen kommt und selbst dann nur ge­rin­ge Men­gen an Was­ser in den Fahr­zeu­gin­nen­raum ge­lan­gen. Denn es ge­hört zu den ab­so­lu­ten Min­dest­an­for­de­run­gen an ein Neu­fahr­zeug, gleich wel­cher (Preis-)Klas­se es an­ge­hört, dass es in al­len Be­rei­chen dicht ist.

LG Ber­lin, Ur­teil vom 27.03.2009 – 8 O 172/08
(nach­fol­gend: KG, Be­schluss vom 20.07.2009 – 8 U 96/09)

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War­tungs­pflicht des Ge­braucht­wa­gen­käu­fers

Den Fahr­zeug­käu­fer trifft je­den­falls dann kei­ne War­tungs­pflicht – hier: Prä­ven­ti­on ei­nes Was­ser­scha­dens am Schei­ben­wi­scher­mo­tor –, wenn die­se sich nicht ein­deu­tig aus der Be­triebs­an­lei­tung für das Fahr­zeug er­gibt. Da­zu ge­hört, dass die mög­li­chen ne­ga­ti­ven Fol­gen, die bei Un­ter­las­sen ei­ner War­tungs­maß­nah­me ein­tre­ten kön­nen, we­nigs­tens an­satz­wei­se be­nannt wer­den.

AG Ham­burg, Ur­teil vom 25.03.2009 – 7c C 53/08

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Kei­ne Of­fen­ba­rungs­pflicht hin­sicht­lich der Miet­wa­gen­ei­gen­schaft ei­nes Ge­braucht­wa­gens

  1. Ein Rück­tritts­recht ist nach § 323 V 2 BGB aus­ge­schlos­sen, wenn sich ein Man­gel an ei­nem Fahr­zeug, das 17.000 € ge­kos­tet hat, be­he­ben lässt und die Re­pa­ra­tur­kos­ten le­dig­lich 500 € be­tra­gen.
  2. Dass ein als Jah­res­wa­gen ver­kauf­tes Fahr­zeug zu­vor als Miet­wa­gen ver­wen­det wur­de, muss der Ver­käu­fer nicht of­fen­ba­ren. Das Ver­schwei­gen der Miet­wa­gen­ei­gen­schaft be­rech­tigt des­halb nicht zu ei­ner An­fech­tung we­gen arg­lis­ti­ger Täu­schung.

LG Kai­sers­lau­tern, Be­schluss vom 25.03.2009 – 2 O 498/08

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An­ga­be der Lauf­leis­tung in ei­nem Kfz-Kauf­ver­trag – Be­schaf­fen­heits­ga­ran­tie vs. Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung

  1. Die Fra­ge, ob die An­ga­be der Lauf­leis­tung in ei­nem Kfz-Kauf­ver­trag le­dig­lich ei­ne Be­schaf­fen­heits­an­ga­be (§ 434 I 1 BGB) oder ei­ne Be­schaf­fen­heits­ga­ran­tie (§ 444 Fall 2 BGB) ist, ist un­ter Be­rück­sich­ti­gung der beim Ab­schluss ei­nes Kauf­ver­trags über ei­nen Ge­braucht­wa­gen ty­pi­scher­wei­se ge­ge­be­nen In­ter­es­sen­la­ge zu be­ant­wor­ten. Da­bei ist da­nach zu un­ter­schei­den, ob der Ver­käu­fer ein Ge­braucht­wa­gen­händ­ler oder ei­ne Pri­vat­per­son ist. Ist der Ver­käu­fer ei­ne Pri­vat­per­son, ist die An­ga­be der Lauf­leis­tung in der Re­gel le­dig­lich als Be­schaf­fen­heits­an­ga­be und nicht als Be­schaf­fen­heits­ga­ran­tie zu ver­ste­hen (im An­schluss an BGH, Urt. v. 29.11.2006 – VI­II ZR 92/06, BGHZ 170, 86 Rn. 22 ff.).
  2. Dar­auf, ob die An­ga­be der Lauf­leis­tung in ei­nem Kfz-Kauf­ver­trag als Be­schaf­fen­heits­ga­ran­tie oder le­dig­lich als Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung zu wer­ten ist, kommt es in der Re­gel nicht an. Denn der Ver­käu­fer kann sich auch dann nicht mit Er­folg auf ei­nen pau­scha­len Aus­schluss sei­ner Haf­tung für Sach­män­gel be­ru­fen, wenn hin­sicht­lich der Lauf­leis­tung nur ei­ne Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung vor­liegt. Ein pau­scha­ler Ge­währ­leis­tungs­aus­schluss gilt näm­lich nicht für ei­nen Man­gel, der dar­in be­steht, dass der Kauf­sa­che ei­ne ver­ein­bar­te Be­schaf­fen­heit fehlt (§ 434 I 1 BGB), son­dern nur für Män­gel i. S. von § 434 I 2 BGB (im An­schluss an BGH, Urt. v. 29.11.2006 – VI­II ZR 92/06, BGHZ 170, 86 Rn. 31).
  3. Die An­ga­be der Lauf­leis­tung in ei­nem Kfz-Kauf­ver­trag kann ei­ne in­di­vi­du­el­le Ver­trags­ab­re­de i. S. des § 305b BGB sein, die Vor­rang vor ei­nem – hier in ei­nem „mobile.​de“-Ver­trags­for­mu­lar ent­hal­te­nen – vor­for­mu­lier­ten und als All­ge­mei­ne Ge­schäfts­be­din­gung zu qua­li­fi­zie­ren­den Ge­währ­leis­tungs­aus­schluss hat.

LG Pots­dam, Ur­teil vom 19.03.2009 – 3 S 151/08

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Kein Man­gel bei kurz­stre­cken­un­taug­li­chem Die­sel­par­ti­kel­fil­ter

Es stellt kei­nen Man­gel dar, dass ein mit ei­nem Die­sel­par­ti­kel­fil­ter aus­ge­rüs­te­ter Pkw nicht für den rei­nen Kurz­stre­cken­ver­kehr und auch nicht für den haupt­säch­li­chen Ein­satz im Stadt­ver­kehr ge­eig­net ist.

OLG Hamm, Ur­teil vom 19.03.2009 – 2 U 194/08

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Hin­weis auf re­pa­rier­ten Heck- und Sei­ten­scha­den im Kfz-Kauf­ver­trag

Wird in ei­nem Kfz-Kauf­ver­trag auf ei­nen re­pa­rier­ten Heck- und Sei­ten­scha­den hin­ge­wie­sen, so ist da­mit nichts dar­über aus­ge­sagt, ob die Re­pa­ra­tur voll­stän­dig und fach­ge­recht er­folgt ist. Das wä­re selbst dann nicht der Fall, wenn dar­auf hin­ge­wie­sen wür­de, dass die Re­pa­ra­tur in ei­ner Fach­werk­statt er­folgt sei.

LG Kas­sel, Ur­teil vom 10.03.2009 – 6 O 2388/09
(nach­fol­gend: OLG Frank­furt a. M., Ur­teil vom 03.11.2010 – 15 U 116/10)

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Stand­zeit von 19 Mo­na­ten beim Kauf äl­te­rer Ge­braucht­wa­gen kein Man­gel

Für die Fra­ge, ob ein ver­kauf­ter äl­te­rer Ge­braucht­wa­gen we­gen ei­ner dem Ver­kauf vor­aus­ge­gan­ge­nen län­ge­ren Stand­zeit i. S. des § 434 I 2 Nr. 2 BGB frei von Sach­män­geln ist, ist – an­ders als bei der Stand­zeit ei­nes Jah­res­wa­gens bis zum Zeit­punkt sei­ner Erst­zu­las­sung – grund­sätz­lich nicht auf die Stand­zeit als sol­che ab­zu­stel­len, son­dern dar­auf, ob bei dem Fahr­zeug kei­ne Män­gel vor­lie­gen, die auf die Stand­zeit zu­rück­zu­füh­ren sind und die gleich­ar­ti­ge Fahr­zeu­ge oh­ne ent­spre­chen­de Stand­zeit üb­li­cher­wei­se nicht auf­wei­sen.

BGH, Ur­teil vom 10.03.2009 – VI­II ZR 34/08

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Kurz­stre­cken­un­taug­li­cher Die­sel­par­ti­kel­fil­ter ist kein Man­gel

  1. Für die Be­ur­tei­lung, ob ein Kraft­fahr­zeug mit Die­sel­par­ti­kel­fil­ter des­we­gen i. S. des § 434 I 2 Nr. 2 BGB man­gel­haft ist, weil der Par­ti­kel­fil­ter von Zeit zu Zeit der Rei­ni­gung (Re­ge­ne­rie­rung) be­darf und da­zu ei­ne Ab­gas­tem­pe­ra­tur be­nö­tigt wird, die im rei­nen Kurz­stre­cken­be­trieb re­gel­mä­ßig nicht er­reicht wird, kann nicht auf die Eig­nung zur ge­wöhn­li­chen Ver­wen­dung, die üb­li­che Be­schaf­fen­heit oder die aus der Sicht des Käu­fers zu er­war­ten­de Be­schaf­fen­heit von Kraft­fahr­zeu­gen oh­ne Die­sel­par­ti­kel­fil­ter ab­ge­stellt wer­den.
  2. Der Um­stand, dass ein Kraft­fahr­zeug mit Die­sel­par­ti­kel­fil­ter für ei­ne Ver­wen­dung im rei­nen Kurz­stre­cken­be­trieb nur ein­ge­schränkt ge­eig­net ist, weil die zur Rei­ni­gung des Par­ti­kel­fil­ters er­for­der­li­che Ab­gas­tem­pe­ra­tur im rei­nen Kurz­stre­cken­be­trieb re­gel­mä­ßig nicht er­reicht wird, so­dass zur Fil­ter­rei­ni­gung von Zeit zu Zeit Über­land­fahr­ten un­ter­nom­men wer­den müs­sen, stellt kei­nen Sach­man­gel i. S. des § 434 I 2 Nr. 2 BGB dar, wenn dies nach dem Stand der Tech­nik nicht zu ver­mei­den ist und aus dem­sel­ben Grund auch die Kurz­stre­cken­eig­nung der Fahr­zeu­ge an­de­rer Her­stel­ler, die mit ei­nem Die­sel­par­ti­kel­fil­ter aus­ge­rüs­tet sind, in glei­cher Wei­se be­ein­träch­tigt ist.
  3. Ei­ne Sa­che, die dem Stand der Tech­nik ver­gleich­ba­rer Sa­chen ent­spricht, ist nicht des­we­gen i. S. des § 434 I 2 Nr. 2 BGB man­gel­haft, weil der Stand der Tech­nik hin­ter der Käu­fe­rer­war­tung zu­rück­bleibt.

BGH, Ur­teil vom 04.03.2009 – VI­II ZR 160/08
(vor­her­ge­hend: OLG Stutt­gart, Ur­teil vom 04.06.2008 – 3 U 236/07)

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