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Probleme beim Autokauf?

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Ar­chiv: 2008

Rück­tritt bei feh­ler­haf­ter Te­le­fonein­rich­tung und feh­ler­haf­tem Au­dio­sys­tem

  1. Bei ei­nem Neu­wa­gen der Lu­xus­klas­se darf der Käu­fer ei­nen be­son­de­ren Kom­fort und ei­ne äu­ßerst ge­rin­ge Feh­ler­an­fäl­lig­keit er­war­ten.
  2. Da­für, ob ein Man­gel „un­er­heb­lich“ i. S. des § 323 V 2 BGB ist, ist ge­ra­de bei ei­ner hoch­wer­ti­gen Kauf­sa­che auch be­deut­sam, wel­chen ab­so­lu­te Auf­wand ei­ne Män­gel­be­sei­ti­gung er­for­dert. Denn wür­de man al­lein dar­auf ab­stel­len, dass die Nach­bes­se­rungs­kos­ten ei­nen mehr oder we­ni­ger star­ren An­teil des An­schaf­fungs­prei­ses er­rei­chen, wür­de dies bei Fahr­zeu­gen der Lu­xus­klas­se auf­grund des ho­hen Kauf­prei­ses zu dem wi­der­sin­ni­gen Er­geb­nis füh­ren, dass auf­wen­di­ge und ab­so­lut ge­se­hen kost­spie­li­ge Nach­bes­se­run­gen weit häu­fi­ger als un­er­heb­lich ein­zu­stu­fen wä­ren als bei preis­wer­te­ren Fahr­zeu­gen.

LG Co­burg, Ur­teil vom 18.11.2008 – 22 O 513/07

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Kei­ne end­gül­ti­ge Ver­wei­ge­rung der Nach­er­fül­lung bei Ab­strei­ten ei­nes Man­gels

Ei­ne ernst­haf­te und end­gül­ti­ge Ver­wei­ge­rung der Nach­er­fül­lung, wie § 323 II Nr. 1 BGB sie vor­aus­setzt, liegt nur vor, wenn die Ab­leh­nung als das letz­te Wort des Schuld­ners auf­zu­fas­sen ist und ei­ne Än­de­rung sei­nes Ent­schlus­ses aus­ge­schlos­sen er­scheint. An ei­ne sol­che Deu­tung sind stren­ge An­for­de­run­gen zu stel­len. Es reicht re­gel­mä­ßig nicht aus, dass der Schuld­ner be­haup­te­te Män­gel leug­net.

OLG Ko­blenz, Ur­teil vom 13.11.2008 – 5 U 900/08

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An­spruch des Au­to­käu­fers auf Er­stat­tung ge­zahl­ter Re­pa­ra­tur­kos­ten

  1. Die vor­be­halt­lo­se Be­zah­lung ei­ner Rech­nung recht­fer­tigt für sich ge­nom­men we­der die An­nah­me ei­nes de­kla­ra­to­ri­schen noch ei­nes „tat­säch­li­chen“ An­er­kennt­nis­ses der be­gli­che­nen For­de­rung (im An­schluss an BGH, Urt. v. 11.01.2007 – VII ZR 165/05, NJW-RR 2007, 530).
  2. Die in § 476 BGB vor­ge­se­he­ne Be­weis­last­um­kehr fin­det bei al­len An­sprü­chen zwi­schen ei­nem Ver­brau­cher und ei­nem Un­ter­neh­mer An­wen­dung, bei de­nen es im Zu­sam­men­hang mit der Durch­set­zung von Sach­män­gel­ge­währ­leis­tungs­rech­ten des Ver­brau­chers dar­auf an­kommt, ob die ver­kauf­te Sa­che bei Ge­fahr­über­gang man­gel­haft war. Das gilt auch dann, wenn das Be­ste­hen ei­nes Man­gels bei Ge­fahr­über­gang Vor­fra­ge für an­de­re An­sprü­che ist.

BGH, Ur­teil vom 11.11.2008 – VI­II ZR 265/07

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Vor­lie­gen ei­nes Sach­man­gels bei Man­gel­ver­dacht

Un­ty­pi­sche Ge­räu­sche im Mo­tor­raum ei­nes Neu­fahr­zeugs, die – weil sie we­der ab­ge­stellt noch lo­ka­li­siert wer­den kön­nen – den Ver­dacht be­grün­den, dass ein De­fekt im Mo­tor­raum be­steht und hier­aus wei­ter­ge­hen­de Schä­den ent­ste­hen kön­nen oder mit ei­ner ver­kürz­ten Nut­zungs­dau­er des Fahr­zeugs zu rech­nen ist, kön­nen ih­rer­seits ei­nen Sach­man­gel dar­stel­len.

OLG Naum­burg, Ur­teil vom 06.11.2008 – 1 U 30/08

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Ge­ring­fü­gi­ger Was­ser­ein­tritt in den of­fe­nen Kof­fer­raum ei­nes Ca­brio­lets bei Re­gen

Ein ge­ring­fü­gi­ger Was­ser­ein­tritt in den Kof­fer­raum ei­nes Ca­brio­lets (hier: ei­nes Opel As­tra Twin­Top), zu dem es kommt, weil – wie auch bei ver­gleich­ba­ren Fahr­zeu­gen – bei Re­gen Was­ser in den Kof­fer ab­tropft, wenn die­ser voll­stän­dig ge­öff­net ist, ist kein Man­gel i. S. von § 434 I 2 Nr. 2 BGB.

LG Fran­ken­thal, Ur­teil vom 06.11.2008 – 3 O 19/08

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Rück­tritt vom Ge­braucht­wa­gen­kauf we­gen Feuch­tig­keit im Fahr­zeu­gin­nen­raum

  1. Zur Fra­ge, un­ter wel­chen Um­stän­den das Ein­drin­gen von Feuch­tig­keit in den In­nen­raum ei­nes ver­kauf­ten Ge­braucht­wa­gens als ein den Rück­tritt des Käu­fers aus­schlie­ßen­der ge­ring­fü­gi­ger Man­gel („un­er­heb­li­che Pflicht­ver­let­zung“) i. S. des § 323 V 2 BGB ein­ge­stuft wer­den kann.
  2. Für die Be­ur­tei­lung, ob ein Man­gel als ge­ring­fü­gig i. S. des § 323 V 2 BGB ein­zu­stu­fen ist, ist auf den Zeit­punkt der Rück­tritts­er­klä­rung des Käu­fers ab­zu­stel­len. Ein zu die­sem Zeit­punkt er­heb­li­cher Man­gel wird nicht da­durch un­er­heb­lich, dass es im Ver­lauf der sich an­schlie­ßen­den Aus­ein­an­der­set­zung ei­nem ge­richt­lich be­stell­ten Sach­ver­stän­di­gen ge­lingt, den Man­gel zu­min­dest pro­vi­so­risch zu be­sei­ti­gen.
  3. Das Fest­hal­ten des Käu­fers an dem wirk­sam er­klär­ten Rück­tritt ist nur dann treu­wid­rig, wenn der Man­gel nach­träg­lich mit sei­ner Zu­stim­mung be­sei­tigt wird.

BGH, Ur­teil vom 05.11.2008 – VI­II ZR 166/07

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Be­ding­ter Auf­trag zur kos­ten­pflich­ti­gen Kfz-Re­pa­ra­tur

Wur­de der Auf­trag zu ei­ner kos­ten­pflich­ti­gen Kfz-Re­pa­ra­tur un­ter der Be­din­gung er­teilt, dass we­der Ge­währ­leis­tungs­an­sprü­che be­ste­hen noch ei­ne Ga­ran­tie des Fahr­zeug­her­stel­lers greift, trägt der Werk­statt­be­trei­ber im Streit um den Werklohn die Be­weis­last da­für, dass der Kun­de we­der Ge­währ­leis­tungs­rech­te noch Ga­ran­tie­an­sprü­che hat.

AG Ham­burg-Al­to­na, Ur­teil vom 28.10.2008 – 316 C 312/07

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Kein Sach­man­gel auf­grund ei­nes Re­imports

  1. Es ist für sich ge­nom­men kein Sach­man­gel ei­nes Neu­wa­gens, dass das Fahr­zeug zu­nächst ins Aus­land ex­por­tiert und dann wie­der nach Deutsch­land ein­ge­führt wur­de (Re­import). Denn es wirkt sich nicht un­mit­tel­bar auf die Be­schaf­fen­heit ei­nes Fahr­zeugs aus, ob sei­ne ers­te Aus­lie­fe­rung in­ner­halb des na­tio­na­len Händ­ler­net­zes oder über das Aus­land er­folgt ist. Ein Sach­man­gel kann al­len­falls an­ge­nom­men wer­den, wenn sich die Aus­stat­tung des re­impor­tier­ten Fahr­zeug von der in Deutsch­land üb­li­chen Se­ri­en­aus­stat­tung un­ter­schei­det.
  2. Der Ver­käu­fer muss den Käu­fer nur dann dar­über auf­klä­ren, dass er ein re­im­pro­tier­tes Fahr­zeug er­wirbt, wenn das Fahr­zeug auf­grund des Miss­trau­ens po­ten­zi­el­ler Käu­fer ge­gen ei­nen Re­import ei­nen ge­rin­ge­ren Wert hat, als er sich in dem von den Ver­trags­par­tei­en ver­ein­bar­ten Kauf­preis nie­der­schlägt.

OLG Je­na, Ur­teil vom 23.10.2008 – 1 U 118/08

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Über­mä­ßi­ger oder un­ge­wöhn­li­cher Ver­schleiß als Sach­man­gel ei­nes Ge­braucht­wa­gens – Nut­zungs­aus­fall­ent­schä­di­gung

  1. Nor­ma­ler Ver­schleiß bei ei­nem Ge­braucht­wa­gen ist grund­sätz­lich kein Man­gel (im An­schluss an BGH, Urt. v. 23.11.2005 – VI­II ZR 43/05, NJW 2006, 434 Rn. 19). Über­mä­ßi­ger oder un­ge­wöhn­li­cher Ver­schleiß, der als ne­ga­ti­ve Ab­wei­chung von der üb­li­chen und vom Käu­fer zu er­war­ten­den Be­schaf­fen­heit zu be­ur­tei­len ist, stellt in­des ei­nen Man­gel i. S. von § 434 I 2 Nr. 2 BGB dar.
  2. Bei der Be­ur­tei­lung, ob ein Kraft­fahr­zeug an ei­nem Man­gel i. S. von § 434 I 2 Nr. 2 BGB lei­det, ist ge­ge­be­nen­falls ein her­stel­ler­über­grei­fen­der Ver­gleich vor­zu­neh­men, da die Vor­schrift als Ver­gleichs­maß­stab aus­drück­lich die Be­schaf­fen­heit be­zeich­net, die „bei Sa­chen der glei­chen Art“ üb­lich ist. „Üb­lich“ i. S. von § 434 I 2 Nr. 2 BGB ist mit­hin nicht, was bei ei­nem be­stimm­ten Her­stel­ler üb­lich ist. Des­halb ist ein Fahr­zeug nicht schon des­halb frei von Sach­män­geln i. S. von § 434 I 2 Nr. 2 BGB, weil der De­fekt, an dem es lei­det, als Se­ri­en­feh­ler auch an­de­ren Fahr­zeu­gen der­sel­ben Mar­ke und des­sel­ben Typs an­haf­tet (im An­schluss an OLG Düs­sel­dorf, Urt. v. 19.06.2006 – I-1 U 38/06, NJW 2006, 2858, 2860; OLG Ko­blenz, Urt. v. 26.06.2003 – 5 U 62/03, NJW-RR 2003, 1380 f.). Ent­spre­chen­des gilt für ei­ne be­son­de­re Ver­schleiß­an­fäl­lig­keit.
  3. Bei der Be­ur­tei­lung, ob die in der Lie­fe­rung ei­ner man­gel­haf­ten Sa­che lie­gen­de Pflicht­ver­let­zung des Ver­käu­fers i. S. von § 323 V 2 BGB un­er­heb­lich und ein Rück­tritt des Käu­fers des­halb – aus­nahms­wei­se – aus­ge­schlos­sen ist, ist ins­be­son­de­re zu be­rück­sich­ti­gen, ob und ge­ge­be­nen­falls mit wel­chem Kos­ten­auf­wand der Man­gel be­sei­tigt wer­den kann. Da die Be­ant­wor­tung der Fra­ge, ob ei­ne Pflicht­ver­let­zung i. S. von § 323 V 2 BGB un­er­heb­lich ist, ei­ne um­fas­sen­de In­ter­es­sen­ab­wä­gung auf der Grund­la­ge der Um­stän­de des Ein­zel­falls er­for­dert, ver­bie­tet es sich al­ler­dings, sche­ma­tisch dann nicht mehr von ei­ner Un­er­heb­li­chen der Pflicht­ver­let­zung bzw. ei­nem ge­ring­fü­gi­gen Man­gel aus­zu­ge­hen, wenn der er­for­der­li­che Kos­ten­auf­wand ei­nen be­stimm­ten Be­trag über­steigt.
  4. Ein Kfz-Käu­fer, der we­gen ei­nes Man­gels des Fahr­zeugs vom Kauf­ver­trag zu­rück­tritt, kann da­ne­ben zwar grund­sätz­lich ge­mäß § 437 Nr. 3, § 280 I BGB den Er­satz ei­nes man­gel­be­ding­ten Nut­zungs­aus­fall­scha­dens ver­lan­gen (im An­schluss an BGH, Urt. v. 28.11.2007 – VI­II ZR 16/07, BGHZ 174, 290 = NJW 2008, 911 Rn. 8 ff.). Der An­spruch auf ei­ne Nut­zungs­aus­fall­ent­schä­di­gung be­steht aber nur für die er­for­der­li­che Aus­fall­zeit, die der Käu­fer mit Blick auf § 254 II BGB so kurz wie mög­lich hal­ten und zu der er im Pro­zess ge­ge­be­nen­falls vor­tra­gen muss. Das pau­scha­le Ver­lan­gen ei­ner Nut­zungs­aus­fall­ent­schä­di­gung (hier: in Hö­he von 5.000 €) ist un­zu­rei­chend.

LG Bonn, Ur­teil vom 21.10.2008 – 3 O 181/07

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Kfz-Her­stel­ler­ga­ran­tie ge­gen Durch­ros­tung

Der Be­griff der „Durch­ros­tung“ bei ei­ner Her­stel­ler­ga­ran­tie für Neu­fahr­zeu­ge um­fasst nicht je­den äu­ßer­lich sicht­ba­ren und op­tisch stö­ren­den Ro­st­an­satz der Fahr­zeug­ka­ros­se­rie. Er­for­der­lich ist viel­mehr, dass die Kor­ro­si­on ein sol­ches Aus­maß er­reicht hat, dass aus tech­ni­schen Grün­den Maß­nah­men er­for­der­lich sind, um ei­ne un­mit­tel­bar be­vor­ste­hen­de voll­stän­di­ge Durch­ros­tung zu ver­hin­dern oder die Ver­kehrs­si­cher­heit des Fahr­zeugs nicht zu ge­fähr­den.

OLG Stutt­gart, Ur­teil vom 14.10.2008 – 1 U 74/08

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