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Ar­chiv: Ok­to­ber 2008

Be­ding­ter Auf­trag zur kos­ten­pflich­ti­gen Kfz-Re­pa­ra­tur

Wur­de der Auf­trag zu ei­ner kos­ten­pflich­ti­gen Kfz-Re­pa­ra­tur un­ter der Be­din­gung er­teilt, dass we­der Ge­währ­leis­tungs­an­sprü­che be­ste­hen noch ei­ne Ga­ran­tie des Fahr­zeug­her­stel­lers greift, trägt der Werk­statt­be­trei­ber im Streit um den Werklohn die Be­weis­last da­für, dass der Kun­de we­der Ge­währ­leis­tungs­rech­te noch Ga­ran­tie­an­sprü­che hat.

AG Ham­burg-Al­to­na, Ur­teil vom 28.10.2008 – 316 C 312/07

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Kein Sach­man­gel auf­grund ei­nes Re­imports

  1. Es ist für sich ge­nom­men kein Sach­man­gel ei­nes Neu­wa­gens, dass das Fahr­zeug zu­nächst ins Aus­land ex­por­tiert und dann wie­der nach Deutsch­land ein­ge­führt wur­de (Re­import). Denn es wirkt sich nicht un­mit­tel­bar auf die Be­schaf­fen­heit ei­nes Fahr­zeugs aus, ob sei­ne ers­te Aus­lie­fe­rung in­ner­halb des na­tio­na­len Händ­ler­net­zes oder über das Aus­land er­folgt ist. Ein Sach­man­gel kann al­len­falls an­ge­nom­men wer­den, wenn sich die Aus­stat­tung des re­impor­tier­ten Fahr­zeug von der in Deutsch­land üb­li­chen Se­ri­en­aus­stat­tung un­ter­schei­det.
  2. Der Ver­käu­fer muss den Käu­fer nur dann dar­über auf­klä­ren, dass er ein re­im­pro­tier­tes Fahr­zeug er­wirbt, wenn das Fahr­zeug auf­grund des Miss­trau­ens po­ten­zi­el­ler Käu­fer ge­gen ei­nen Re­import ei­nen ge­rin­ge­ren Wert hat, als er sich in dem von den Ver­trags­par­tei­en ver­ein­bar­ten Kauf­preis nie­der­schlägt.

OLG Je­na, Ur­teil vom 23.10.2008 – 1 U 118/08

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Über­mä­ßi­ger oder un­ge­wöhn­li­cher Ver­schleiß als Sach­man­gel ei­nes Ge­braucht­wa­gens – Nut­zungs­aus­fall­ent­schä­di­gung

  1. Nor­ma­ler Ver­schleiß bei ei­nem Ge­braucht­wa­gen ist grund­sätz­lich kein Man­gel (im An­schluss an BGH, Urt. v. 23.11.2005 – VI­II ZR 43/05, NJW 2006, 434 Rn. 19). Über­mä­ßi­ger oder un­ge­wöhn­li­cher Ver­schleiß, der als ne­ga­ti­ve Ab­wei­chung von der üb­li­chen und vom Käu­fer zu er­war­ten­den Be­schaf­fen­heit zu be­ur­tei­len ist, stellt in­des ei­nen Man­gel i. S. von § 434 I 2 Nr. 2 BGB dar.
  2. Bei der Be­ur­tei­lung, ob ein Kraft­fahr­zeug an ei­nem Man­gel i. S. von § 434 I 2 Nr. 2 BGB lei­det, ist ge­ge­be­nen­falls ein her­stel­ler­über­grei­fen­der Ver­gleich vor­zu­neh­men, da die Vor­schrift als Ver­gleichs­maß­stab aus­drück­lich die Be­schaf­fen­heit be­zeich­net, die „bei Sa­chen der glei­chen Art“ üb­lich ist. „Üb­lich“ i. S. von § 434 I 2 Nr. 2 BGB ist mit­hin nicht, was bei ei­nem be­stimm­ten Her­stel­ler üb­lich ist. Des­halb ist ein Fahr­zeug nicht schon des­halb frei von Sach­män­geln i. S. von § 434 I 2 Nr. 2 BGB, weil der De­fekt, an dem es lei­det, als Se­ri­en­feh­ler auch an­de­ren Fahr­zeu­gen der­sel­ben Mar­ke und des­sel­ben Typs an­haf­tet (im An­schluss an OLG Düs­sel­dorf, Urt. v. 19.06.2006 – I-1 U 38/06, NJW 2006, 2858, 2860; OLG Ko­blenz, Urt. v. 26.06.2003 – 5 U 62/03, NJW-RR 2003, 1380 f.). Ent­spre­chen­des gilt für ei­ne be­son­de­re Ver­schleiß­an­fäl­lig­keit.
  3. Bei der Be­ur­tei­lung, ob die in der Lie­fe­rung ei­ner man­gel­haf­ten Sa­che lie­gen­de Pflicht­ver­let­zung des Ver­käu­fers i. S. von § 323 V 2 BGB un­er­heb­lich und ein Rück­tritt des Käu­fers des­halb – aus­nahms­wei­se – aus­ge­schlos­sen ist, ist ins­be­son­de­re zu be­rück­sich­ti­gen, ob und ge­ge­be­nen­falls mit wel­chem Kos­ten­auf­wand der Man­gel be­sei­tigt wer­den kann. Da die Be­ant­wor­tung der Fra­ge, ob ei­ne Pflicht­ver­let­zung i. S. von § 323 V 2 BGB un­er­heb­lich ist, ei­ne um­fas­sen­de In­ter­es­sen­ab­wä­gung auf der Grund­la­ge der Um­stän­de des Ein­zel­falls er­for­dert, ver­bie­tet es sich al­ler­dings, sche­ma­tisch dann nicht mehr von ei­ner Un­er­heb­li­chen der Pflicht­ver­let­zung bzw. ei­nem ge­ring­fü­gi­gen Man­gel aus­zu­ge­hen, wenn der er­for­der­li­che Kos­ten­auf­wand ei­nen be­stimm­ten Be­trag über­steigt.
  4. Ein Kfz-Käu­fer, der we­gen ei­nes Man­gels des Fahr­zeugs vom Kauf­ver­trag zu­rück­tritt, kann da­ne­ben zwar grund­sätz­lich ge­mäß § 437 Nr. 3, § 280 I BGB den Er­satz ei­nes man­gel­be­ding­ten Nut­zungs­aus­fall­scha­dens ver­lan­gen (im An­schluss an BGH, Urt. v. 28.11.2007 – VI­II ZR 16/07, BGHZ 174, 290 = NJW 2008, 911 Rn. 8 ff.). Der An­spruch auf ei­ne Nut­zungs­aus­fall­ent­schä­di­gung be­steht aber nur für die er­for­der­li­che Aus­fall­zeit, die der Käu­fer mit Blick auf § 254 II BGB so kurz wie mög­lich hal­ten und zu der er im Pro­zess ge­ge­be­nen­falls vor­tra­gen muss. Das pau­scha­le Ver­lan­gen ei­ner Nut­zungs­aus­fall­ent­schä­di­gung (hier: in Hö­he von 5.000 €) ist un­zu­rei­chend.

LG Bonn, Ur­teil vom 21.10.2008 – 3 O 181/07

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Kfz-Her­stel­ler­ga­ran­tie ge­gen Durch­ros­tung

Der Be­griff der „Durch­ros­tung“ bei ei­ner Her­stel­ler­ga­ran­tie für Neu­fahr­zeu­ge um­fasst nicht je­den äu­ßer­lich sicht­ba­ren und op­tisch stö­ren­den Ro­st­an­satz der Fahr­zeug­ka­ros­se­rie. Er­for­der­lich ist viel­mehr, dass die Kor­ro­si­on ein sol­ches Aus­maß er­reicht hat, dass aus tech­ni­schen Grün­den Maß­nah­men er­for­der­lich sind, um ei­ne un­mit­tel­bar be­vor­ste­hen­de voll­stän­di­ge Durch­ros­tung zu ver­hin­dern oder die Ver­kehrs­si­cher­heit des Fahr­zeugs nicht zu ge­fähr­den.

OLG Stutt­gart, Ur­teil vom 14.10.2008 – 1 U 74/08

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Reich­wei­te der Ver­mu­tungs­wir­kung des § 476 BGB

Je­den­falls sei­nem Wort­laut nach be­grün­det § 476 BGB ei­ne Ver­mu­tung da­für, dass ein in­ner­halb von sechs Mo­na­ten nach Über­ga­be auf­ge­tre­te­ner Sach­man­gel bei Ge­fahr­über­gang be­reits vor­han­den war, und zwar ent­we­der in der kon­kret sich zei­gen­den oder in an­de­rer Wei­se als so­ge­nann­ter Grund­man­gel. Die­ses Wort­ver­ständ­nis ent­spricht auch dem Zweck der Norm, der nur da­durch er­reicht wer­den kann, dass die Ver­mu­tung für das Vor­han­den­sein ei­nes be­lie­bi­gen, für den spä­te­ren Sach­man­gel ur­säch­li­chen Grund­man­gels, nicht not­wen­dig des spä­ter kon­kret auf­ge­tre­te­nen Sach­man­gels gilt.

OLG Bran­den­burg, Ur­teil vom 08.10.2008 – 13 U 34/08

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Be­deu­tung der An­ga­be „fahr­be­reit“ im Kfz-Kauf­ver­trag

  1. Mit der Er­klä­rung, ein Fahr­zeug sei „fahr­be­reit“, über­nimmt der Ver­käu­fer die Ge­währ da­für, dass das Fahr­zeug bei ei­ner Haupt­un­ter­su­chung nach § 29 StV­ZO nicht als „ver­kehrs­un­si­cher“ ein­ge­stuft wer­den müss­te, weil es mit gra­vie­ren­den Män­geln be­haf­tet ist, die zu ei­ner un­mit­tel­ba­ren Ver­kehrs­ge­fähr­dung füh­ren kön­nen. Ein Fahr­zeug ist aber „fahr­be­reit“, wenn ihm die Prüf­pla­ket­te we­gen ei­ner we­ni­ger schlech­ten Be­wer­tung als „ver­kehrs­un­si­cher“ zu ver­wei­gern wä­re. Das gilt selbst dann, wenn das Fahr­zeug die Be­wer­tung „er­heb­li­che Män­gel“ er­hal­ten müss­te.
  2. Al­lein mit der An­ga­be, dass ein Fahr­zeug „fahr­be­reit“ sei, über­nimmt ein Ver­käu­fer noch kei­ne Ge­währ im Sin­ne ei­ner Halt­bar­keits­ga­ran­tie (§ 443 BGB) da­für, dass das Fahr­zeug auch noch nach Über­ga­be an den Käu­fer über ei­nen län­ge­ren Zeit­raum oder über ei­ne län­ge­re Stre­cke fahr­be­reit bleibt.
  3. Je äl­ter ein Ge­braucht­wa­gen ist und je mehr Ki­lo­me­ter er zu­rück­ge­legt hat, des­to stär­ker muss ein ver­stän­di­ger Käu­fer mit Fahr- und Be­die­nungs­feh­lern, aber auch mit un­zu­läng­li­chen Re­pa­ra­tu­ren und Ver­säum­nis­sen bei der Pfle­ge und War­tung rech­nen. Er kann nicht oh­ne Wei­te­res von der Ein­hal­tung der vor­ge­schrie­be­nen War­tungs­in­ter­val­le wäh­rend der ge­sam­ten bis­he­ri­gen Nut­zungs­zeit des Fahr­zeugs aus­ge­hen. Das Un­ter­blei­ben oder Ver­zö­gern der­ar­ti­ger Maß­nah­men stellt da­her nicht oh­ne Wei­te­res ei­nen Sach­man­gel dar, falls nicht die Ein­hal­tung von In­spek­tio­nen und War­tungs­in­ter­val­len – et­wa durch die Er­klä­rung, das Fahr­zeug sei scheck­heft­ge­pflegt – zu­ge­sagt wor­den ist.
  4. Der Käu­fer ei­nes ge­brauch­ten Pkw muss mit den ty­pi­schen Ver­schleiß­er­schei­nun­gen ei­nes Fahr­zeugs die­ses Al­ters und mit die­ser Lauf­leis­tung rech­nen. Er muss auch mit schon vor­han­de­nen, aber noch nicht of­fen­bar ge­wor­de­nen Ver­schleiß­er­schei­nun­gen rech­nen, die im wei­te­ren Ver­lauf – so­fern das Ver­schleiß­teil nicht er­neu­ert wird – zur Funk­ti­ons­un­fä­hig­keit füh­ren kön­nen. Ein al­ter­s­ty­pi­scher Ver­schleiß, der sich nach Über­ga­be des Fahr­zeugs ver­stärkt und ggf. zu des­sen Funk­ti­ons­un­fä­hig­keit führt, löst da­her kei­ne Sach­män­gel­haf­tung aus.

OLG Düs­sel­dorf, Ur­teil vom 01.10.2008 – I-18 U 1/08

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