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Probleme beim Autokauf?

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Ar­chiv: April 2007

Zu­sam­men­hang zwi­schen der Hö­he der Re­pa­ra­tur­kos­ten und der Er­heb­lich­keit ei­nes Sach­man­gels

  1. Grund­sätz­lich sind die Kos­ten, die für die Be­sei­ti­gung ei­nes Man­gels auf­ge­wen­det wer­den müs­sen, ein taug­li­ches Kri­te­ri­um, um zu be­stim­men, ob ein Man­gel er­heb­lich oder un­er­heb­lich ist. Die Hö­he der Kos­ten kann aber auch bei ei­nem Ge­braucht­wa­gen nur ei­ner von meh­re­ren Ge­sichts­punk­ten der Er­heb­lich­keits­prü­fung sein. Je­de sche­ma­ti­sche Be­ur­tei­lung nach Pro­zent­sät­zen ver­bie­tet sich. Zu fra­gen ist bei der Er­heb­lich­keits­prü­fung vor­ran­gig da­nach, ob und in wel­chem Ma­ße die Ver­wen­dung der Kauf­sa­che ge­stört und/oder ihr Wert ge­min­dert ist.
  2. Es macht ei­nen Un­ter­schied, ob Feuch­tig­keit in ei­ne nor­ma­le Li­mou­si­ne oder in ei­nen Ge­län­de­wa­gen ein­tritt, mag Letz­te­rer auch im ge­wöhn­li­chen Stra­ßen­ver­kehr be­nutzt wer­den. Der ver­stän­di­ge Durch­schnitts­käu­fer wird bei ei­nem Ge­län­de­wa­gen eher als bei ei­nem nor­ma­len Pkw da­zu be­reit sein, Ab­stri­che zu ma­chen, was die Ab­dich­tung ge­gen das Ein­drin­gen von Feuch­tig­keit in das Wa­gen­in­ne­re an­geht.
  3. Ein zum Zeit­punkt ei­ner Rück­tritts­er­klä­rung er­heb­li­cher Man­gel kann zwar nicht da­durch un­er­heb­lich wer­den, dass es ei­nem ge­richt­lich be­stell­ten Sach­ver­stän­di­gen ge­lingt, den Man­gel zu­min­dest pro­vi­so­risch zu be­sei­ti­gen. Im Ein­zel­fall kann es aber durch­aus treu­wid­rig sein, wenn ein Käu­fer an ei­nem – wirk­sam er­klär­ten – Rück­tritt fest­hält, nach­dem der ur­sprüng­lich vor­han­de­ne Man­gel in sei­ner Ur­sa­che und/oder sei­ner Aus­wir­kung ganz oder teil­wei­se be­sei­tigt wor­den ist. In­so­weit darf dem Ver­käu­fer ei­ne ei­gen­mäch­ti­ge Man­gel­be­sei­ti­gung nach er­klär­tem Rück­tritt zwar nicht zu­gu­te­kom­men. An­ders lie­gen die Din­ge je­doch, wenn der Käu­fer die Be­sei­ti­gung des Man­gels selbst ver­an­lasst oder je­den­falls dar­in ein­ge­wil­ligt hat.

OLG Düs­sel­dorf, Ur­teil vom 30.04.2007 – I-1 U 252/06

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Selbst­be­lie­fe­rungs­vor­be­halt in Kfz-Ver­kaufs­be­din­gun­gen

  1. Ein Selbst­be­lie­fe­rungs­vor­be­halt in den All­ge­mei­nen Ge­schäfts­be­din­gun­gen ei­nes Kfz-Ver­käu­fers ist ge­mäß § 308 Nr. 3 BGB ge­gen­über ei­nem Ver­brau­cher un­wirk­sam, wenn der Vor­be­halt nicht aus­drück­lich auf den Fall be­schränkt ist, dass der Ver­käu­fer von sei­nem Lie­fe­ran­ten trotz Ab­schlus­ses ei­nes kon­gru­en­ten De­ckungs­ge­schäfts im Stich ge­las­sen wird.
  2. Ein Kfz-Käu­fer, der ein zu ei­nem güns­ti­gen Preis ge­kauf­tes Fahr­zeug ver­trags­wid­rig nicht er­hält, er­lei­det ei­nen Ver­mö­gens­scha­den in Hö­he der Dif­fe­renz zwi­schen dem Markt­wert des Fahr­zeugs und dem da­für ver­ein­bar­ten Kauf­preis (im An­schluss an OLG Hamm, Urt. v. 10.03.1995 – 19 U 206/94, VersR 1996, 1119).

LG Duis­burg, Ur­teil vom 27.04.2007 – 10 O 581/05

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Sach­man­gel­haf­tung beim Ge­braucht­wa­gen­kauf

  1. Auch bei ei­nem ver­schleiß­be­ding­ten Man­gel in­ner­halb von sechs Mo­na­ten nach Ge­fahr­über­gang muss der Ver­käu­fer ei­nes ge­brauch­ten Kfz die ge­setz­li­che Ver­mu­tung (§ 476 BGB) wi­der­le­gen, dass das Fahr­zeug be­reits ur­sprüng­lich feh­ler­haft war.
  2. Beim Kauf ei­nes Ge­braucht­wa­gens ge­hört es auch oh­ne aus­drück­li­che Ver­ein­ba­rung zur ver­trag­lich vor­aus­ge­setz­ten Be­schaf­fen­heit, dass bei den vom Fahr­zeug­her­stel­ler vor­ge­schrie­be­nen In­spek­tio­nen sämt­li­che er­for­der­li­chen Ar­bei­ten durch­ge­führt wur­den.

OLG Ko­blenz, Ur­teil vom 19.04.2007 – 5 U 768/06

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Kein Sach­man­gel bei nur ge­ring­fü­gig über­höh­tem Kraft­stoff­ver­brauch

  1. Nach neu­em Schuld­recht ist ein Neu­wa­gen we­gen sei­nes Kraft­stoff­ver­brauchs zwar nicht erst dann man­gel­haft, wenn sein – in ei­nem stan­dar­di­sier­ten Ver­fah­ren un­ter ge­norm­ten Be­din­gun­gen zu er­mit­teln­der – Kraft­stoff­ver­brauch um mehr als als 10 % zum Nach­teil des Käu­fers von den Her­stel­ler­an­ga­ben ab­weicht (vgl. zu § 459 I BGB a.F. BGH, Urt. v. 18.06.1997 – VI­II ZR 52/96, BGHZ 136, 94, 97 ff.). Al­ler­dings ist mit Blick auf Fer­ti­gungs­to­le­ran­zen und un­ver­meid­ba­re Mes­sun­ge­nau­ig­kei­ten nicht je­de noch so ge­rin­ge Ab­wei­chung des Kraft­stoff­ver­brauchs von den Her­stel­ler­an­ga­ben als Man­gel des Fahr­zeugs an­zu­se­hen.
  2. Weicht der Kraft­stoff­ver­brauch ei­nes Neu­wa­gens um le­dig­lich 3,4 % zum Nach­teil des Käu­fers von den Her­stel­ler­an­ga­ben ab, so­dass dem Käu­fer be­zo­gen auf ei­ne zu er­war­ten­de Ge­samt­lauf­leis­tung des Fahr­zeugs von 250.000 km Mehr­kos­ten für Kraft­stoff in Hö­he von ins­ge­samt 1.000 € ent­ste­hen, liegt ei­ne vom Ver­brau­cher hin­zu­neh­men­de Ab­wei­chung und mit­hin kein Sach­man­gel i. S. von § 434 I BGB vor.

LG Ber­lin, Ur­teil vom 05.04.2007 – 52 S 104/06
(vor­an­ge­hend: AG Char­lot­ten­burg, Ur­teil vom 15.02.2006 – 207 C 332/04)

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Vor­lie­gen ei­nes Ver­brauchs­gü­ter­kaufs bei du­al use

Wird ein Fahr­zeug so­wohl ge­werb­lich als auch pri­vat ge­nutzt (du­al use), ist je­den­falls dann, wenn sich die pri­va­te und die ge­werb­li­che Nut­zung in et­wa die Waa­ge hal­ten, für die Ent­schei­dung, ob ein Ver­brauchs­gü­ter­kauf vor­liegt, ent­schei­dend auf den – ge­ge­be­nen­falls durch Aus­le­gung zu er­mit­teln­den – In­halt des Kauf­ver­trags ab­zu­stel­len. Ent­schei­dend ist letzt­lich, wie der Käu­fer ge­gen­über sei­nem Ver­trags­part­ner auf­tritt und wie die­ser das Auf­tre­ten vor dem Hin­ter­grund der tat­säch­li­chen Ge­ge­ben­hei­ten, ins­be­son­de­re der Le­bens- und Be­rufs­si­tua­ti­on des Käu­fers, un­ter An­le­gung ei­nes ob­jek­ti­vier­ten Maß­stabs ver­ste­hen kann.

OLG Cel­le, Ur­teil vom 04.04.2007 – 7 U 193/06

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