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Probleme beim Autokauf?

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Ar­chiv: Ok­to­ber 2005

Kein re­la­ti­ves Fix­ge­schäft bei An­ga­be der Lie­fer­zeit mit „En­de Fe­bru­ar/An­fang März“

  1. Ein Kfz-Händ­ler kann das in ei­ner ver­bind­li­chen Be­stel­lung lie­gen­de An­ge­bot auf Ab­schluss ei­nes Kauf­ver­trags auch dann durch ei­ne form­lo­se Er­klä­rung oder kon­klu­dent an­neh­men, wenn sei­ne All­ge­mei­nen Ge­schäfts­be­din­gun­gen vor­se­hen, dass die Be­stel­lung schrift­lich be­stä­tigt wer­den muss. Denn das Schrift­for­mer­for­der­nis dient le­dig­lich der Be­weis­füh­rung und Klar­stel­lung, dass ein Ver­trag tat­säch­lich ge­schlos­sen wur­de.
  2. Der zum Rück­tritt vom Kauf­ver­trag be­rech­tig­te Käu­fer ver­wirkt sein Rück­tritts­recht nicht be­reits da­durch, dass er sei­ne Rück­tritts­er­klä­rung zu­nächst zu­rück­hält und ver­sucht, aus der ver­zö­ger­ten Aus­lie­fe­rung des Kauf­ge­gen­stands (an­de­re) Vor­tei­le zu zie­hen, al­so et­wa ei­ne Re­du­zie­rung des Kauf­prei­ses zu er­rei­chen. Ei­ne Ver­wir­kung tritt viel­mehr erst ein, wenn sich der Ver­käu­fer an­ge­sichts des Ver­hal­tens des Käu­fers bei ob­jek­ti­ver Be­ur­tei­lung dar­auf ein­rich­ten durf­te und auch dar­auf ein­ge­rich­tet hat, der Käu­fer wer­de sein Rück­tritts­recht nicht mehr aus­üben.
  3. Heißt es in ei­nem Kauf­ver­trag über ei­nen Wohn­wa­gen, des­sen Lie­fe­rung er­fol­ge „En­de Fe­bru­ar/An­fang März“, liegt auch dann kein re­la­ti­ves Fix­ge­schäft i. S. des § 323 II Nr. 2 BGB vor, wenn die­se An­ga­be so zu ver­ste­hen sein soll­te, dass der Wohn­wa­gen vor Ab­lauf des 10.03. ge­lie­fert wird. Denn die For­mu­lie­rung lässt nicht den Schluss zu, dass der Kauf­ver­trag nach Ab­lauf der – mög­li­cher­wei­se ver­bind­lich ver­ein­bar­ten – Lie­fer­zeit nicht mehr er­füllt wer­den kann.

OLG Düs­sel­dorf, Ur­teil vom 31.10.2005 – I-1 U 82/05

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Arg­lis­ti­ge Täu­schung über das Al­ter ei­nes Ge­braucht­wa­gens – Bau­jahr und Erst­zu­las­sung

Der Ver­käu­fer ei­nes Ge­braucht­wa­gens darf sich dann nicht mit der blo­ßen An­ga­be des Da­tums der Erst­zu­las­sung be­gnü­gen, wenn zwi­schen der Her­stel­lung des Fahr­zeugs und des­sen Erst­zu­las­sung zum Ver­kehr auf öf­fent­li­chen Stra­ßen ein un­ge­wöhn­lich lan­ger Zeit­raum (hier: mehr als 2½ Jah­re) lag. In ei­nem sol­chen Fall muss der Ver­käu­fer den Käu­fer viel­mehr von sich aus über das wah­re Al­ter des Fahr­zeugs in­for­mie­ren, wo­bei die­se Auf­klä­rungs­pflicht ei­nen ge­werb­li­chen Ver­käu­fer in be­son­de­rem Ma­ße trifft. Un­ter­lässt der Ver­käu­fer die ge­bo­te­ne Auf­klä­rung, han­delt er arg­lis­tig, weil er den of­fen­sicht­li­chen Irr­tum des Käu­fers, das Fahr­zeug sei zeit­nah zu sei­ner Her­stel­lung erst­zu­ge­las­sen wor­den sei, bil­li­gend in Kauf nimmt.

OLG Ol­den­burg, Ur­teil vom 28.10.2005 – 6 U 155/05

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Ge­län­de­wa­gen mit Stand­zeit von mehr als zwölf Mo­na­ten ist kein „EU-Neu­fahr­zeug“ mehr

  1. Auch bei ei­nem „EU-Neu­fahr­zeug“ dür­fen zwi­schen Her­stel­lung des Fahr­zeugs und Ab­schluss des Kauf­ver­trags re­gel­mä­ßig nicht mehr als zwölf Mo­na­te lie­gen, und zwar un­ab­hän­gig da­von, wer das Fahr­zeug an­bie­tet und ob es sich um ei­nen „nor­ma­len“ Pkw oder um ei­nen Ge­län­de­wa­gen (Off­road­fah­zeug) han­delt. Der Käu­fer ei­nes (im­por­tier­ten) Ge­län­de­wa­gens ist im Hin­blick auf die Stand­zeit näm­lich nicht we­ni­ger schutz­wür­dig als der Käu­fer ei­nes „nor­ma­len“ Pkw.
  2. Ist ein Kfz-Käu­fer auf­grund ei­ner nach Ab­schluss des Kauf­ver­tra­ges mit dem Ver­käu­fer ge­trof­fe­nen Ver­ein­ba­rung be­rech­tigt, Nach­bes­se­rungs­ar­bei­ten nicht vom Ver­käu­fer, son­dern von ei­nem Drit­ten vor­neh­men zu las­sen, so wird der vom Käu­fer zur Nach­bes­se­rung ein­ge­schal­te­te Drit­te als Er­fül­lungs­ge­hil­fe des Ver­käu­fers tä­tig. Der Ver­käu­fer muss sich des­halb so be­han­deln las­sen, als sei er selbst tä­tig ge­wor­den; das Tun und Las­sen des Drit­ten ist ihm als ei­ge­nes Ver­hal­ten zu­zu­rech­nen.
  3. Be­sei­tigt der Ver­käu­fer oder ein au­to­ri­sier­ter Drit­ter ei­nen Man­gel, auf den der Käu­fer ei­nen Rück­tritt vom Kauf­ver­trag ge­stützt hat, im Ein­ver­neh­men mit dem Käu­fer, nach­dem die­ser den Rück­tritt er­klärt hat, so ist da­mit dem Rück­tritt des Käu­fers der Bo­den ent­zo­gen (im An­schluss an OLG Düs­sel­dorf, Urt. v. 19.07.2004 – I-1 U 41/04).
  4. Der Ver­käu­fer trägt die Dar­le­gungs- und Be­weis­last da­für, dass sei­ne in der Lie­fe­rung ei­ner man­gel­haf­ten Kauf­sa­che lie­gen­de Pflicht­ver­let­zung i. S. des § 323 V 2 BGB un­er­heb­lich ist und den Käu­fer des­halb nicht zum Rück­tritt vom Kauf­ver­trag be­rech­tigt.

OLG Düs­sel­dorf, Ur­teil vom 24.10.2005 – I-1 U 84/05

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Mit­wir­kungs­pflicht des Kfz-Käu­fers bei Nach­er­fül­lung

Ei­ne Nach­er­fül­lung ist ge­mäß § 269 BGB am Sitz des Schuld­ners vor­zu­neh­men. Dar­über hin­aus ist es ei­ne üb­li­chen Ge­pflo­gen­hei­ten ent­spre­chen­de Selbst­ver­ständ­lich­keit, dass ein Kfz-Käu­fer ein de­fek­tes, aber fahr­be­rei­tes Fahr­zeug zum Ver­käu­fer bringt, da­mit die­ser es auf Män­gel un­ter­su­chen und ge­ge­be­nen­falls in­stand set­zen kann.

Land­ge­richt Köln, Ur­teil vom 19.10.2005 – 14 O 182/05
(nach­fol­gend: OLG Köln, Be­schluss vom 14.02.2006 – 20 U 188/05)

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Er­fül­lungs­ort der Nach­er­fül­lung im Kauf­recht

Der Ort, an dem die kauf­recht­li­che Nach­er­fül­lung durch­zu­füh­ren ist, ist im Re­gel­fall der Wohn­sitz der Käu­fers, wenn und weil sich die Kauf­sa­che dort be­stim­mungs­ge­mäß be­fin­det.

OLG Mün­chen, Ur­teil vom 12.10.2005 – 15 U 2190/05

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