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Probleme beim Autokauf?

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Ar­chiv: Ja­nu­ar 2005

Ge­währ­leis­tung beim Ge­braucht­wa­gen­kauf – Be­weis­last­um­kehr

  1. Auch bei ei­nem Ver­brauchs­gü­ter­kauf trägt der Käu­fer die Dar­le­gungs- und Be­weis­last für die ei­nen Sach­man­gel be­grün­den­den Tat­sa­chen. Denn § 476 BGB be­trifft nicht die Fra­ge, ob über­haupt ein Sach­man­gel vor­liegt. Die Vor­schrift ent­hält nur ei­ne in zeit­li­cher Hin­sicht wir­ken­de Ver­mu­tung, dass ein Man­gel, der sich in­ner­halb von sechs Mo­na­ten ab Ge­fah­ren­über­gang zeigt schon bei Ge­fahr­über­gang vor­lag.
  2. Ei­ne Ver­schleiß­er­schei­nung, die nicht über das hin­aus­geht, was bei ei­nem Ge­braucht­wa­gen mit ei­nem be­stimm­ten Al­ter und ei­ner be­stimm­ten Lauf­leis­tung üb­lich ist, ist kein Man­gel im Rechts­sin­ne. Das gilt auch, wenn in­ner­halb der Sechs-Mo­nats-Frist, die bei ei­nem Ver­brauchs­gü­ter­kauf für die Be­weis­last­um­kehr gilt, ein tech­ni­scher De­fekt auf­tritt. Auch in die­sem Fall be­darf es der Fest­stel­lung, dass es sich bei dem De­fekt nicht um ei­ne ver­schleiß­be­ding­te und da­mit zu er­war­ten­de Er­schei­nung han­delt.
  3. Die Ver­mu­tung des § 476 BGB da­für, dass ein Man­gel, der in­ner­halb von sechs Mo­na­ten ab Ge­fah­ren­über­gang auf­tritt, be­reits bei Ge­fahr­über­gang vor­lag, ist mit der Art des Man­gels un­ver­ein­bar und gilt da­her nicht, wenn ei­ne der mög­li­chen Man­gel­ur­sa­chen ty­pi­scher­wei­se je­der­zeit und plötz­lich auf­tre­ten kann und die der Vor­schrift zu­grun­de lie­gen­de Ver­mu­tung, dass der Man­gel be­reits bei Ge­fahr­über­gang an­ge­legt war, er­schüt­tert ist.

OLG Stutt­gart, Ur­teil vom 31.01.2005 – 5 U 153/04
(nach­fol­gend: BGH, Ur­teil vom 23.11.2005 – VI­II ZR 43/05)

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Agen­tur­ge­schäft im Ge­braucht­wa­gen­han­del

Agen­tur­ge­schäf­te sind im Ge­braucht­wa­gen­han­del mit Ver­brau­chern nicht ge­ne­rell, son­dern nur dann als Um­ge­hungs­ge­schäf­te an­zu­se­hen, wenn bei wirt­schaft­li­cher Be­trach­tungs­wei­se der Ge­braucht­wa­gen­händ­ler als der Ver­käu­fer des Fahr­zeugs an­zu­se­hen ist. Ent­schei­den­de Be­deu­tung kommt hier­bei der Fra­ge zu, ob der Händ­ler oder der als Ver­käu­fer in Er­schei­nung tre­ten­de Fahr­zeug­ei­gen­tü­mer das wirt­schaft­li­che Ri­si­ko des Ver­kaufs zu tra­gen hat.

BGH, Ur­teil vom 26.01.2005 – VI­II ZR 175/04
(vor­an­ge­hend: OLG Stutt­gart, Ur­teil vom 19.05.2004 – 3 U 12/04)

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Man­gel­haf­tig­keit ei­nes EU-Neu­wa­gens we­gen zu lan­ger Stand­zeit

  1. Ein als „EU-Neu­fahr­zeug“ an­ge­bo­te­ner Pkw ist man­gel­haft, wenn zwi­schen der Her­stel­lung des Fahr­zeugs und dem Ab­schluss des Kauf­ver­trags (deut­lich) mehr als zwölf Mo­na­te – Stand­zeit hier: 16 Mo­na­te – lie­gen.
  2. Ei­ne Klau­sel in den All­ge­mei­nen Ge­schäfts­be­din­gun­gen ei­nes Kfz-Händ­lers, wo­nach ein im Kauf­ver­trag als „neu“ de­kla­rier­tes EU-Fahr­zeug ein „Ge­braucht­wa­gen nach deut­schem Recht“ ist, ist als über­ra­schen­de Klau­sel ge­mäß § 305c I BGB un­wirk­sam.

LG Es­sen, Ur­teil vom 21.01.2005 – 8 O 759/04

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Kei­ne Fa­brik­neu­heit ei­nes Neu­wa­gens bei Ver­grö­ße­rung des Tank­vo­lu­mens (R)

Ein als Neu­wa­gen ver­kauf­tes Kraft­fahr­zeug ist ent­ge­gen der dar­in lie­gen­den kon­klu­den­ten Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung (§ 434 I 1 BGB) nicht fa­brik­neu und des­halb man­gel­haft, wenn das be­tref­fen­de Fahr­zeug­mo­dell bei Ab­schluss des Kauf­ver­trags nicht mehr un­ver­än­dert wei­ter­ge­baut wird (vgl. et­wa BGH, Urt. v. 15.10.2003 – VI­II ZR 227/02, NJW 2004, 160 m. w. Nachw.). „Un­ver­än­dert“ be­deu­tet, dass das Mo­dell des Fahr­zeugs kei­ner­lei Än­de­run­gen in der Tech­nik und der Aus­stat­tung auf­weist (im An­schluss an BGH, Urt. v. 22.03.2000 – VI­II ZR 325/98, NJW 2000, 2018). Dar­an fehlt es, wenn – und sei es auch nur im Rah­men ei­ner „Mo­dell­pfle­ge“ – das Tank­vo­lu­men er­heb­lich ver­grö­ßert wird.

OLG Köln, Be­schluss vom 18.01.2005 – 22 U 180/04
(vor­an­ge­hend: LG Köln, Ur­teil vom 12.10.2004 – 27 O 78/04)

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Vor­be­nut­zung ei­nes Ge­braucht­wa­gens als Miet­wa­gen – Min­de­rung

  1. Heißt es in ei­nem Kauf­ver­trag über ei­nen Ge­braucht­wa­gen „Fahr­zeug ist kein Miet­wa­gen“, so ist dies aus Sicht des Käu­fers (§§ 133, 157 BGB) so zu ver­ste­hen, dass das Fahr­zeug zu kei­ner Zeit als Miet­wa­gen ver­wen­det wur­de. Die Aus­sa­ge lässt sich da­ge­gen nicht dar­auf re­du­zie­ren, dass der letz­te Hal­ter das Fahr­zeug nicht als Miet­wa­gen ver­wen­det ha­be.
  2. Dass ein Ge­braucht­wa­gen ent­ge­gen ei­ner Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung in der Ver­gan­gen­heit über­wie­gend als Miet­wa­gen ver­wen­det wur­de, kann ei­ne Min­de­rung des Kauf­prei­ses um 10 % auch dann recht­fer­ti­gen, wenn es sich um ei­nen Un­fall­wa­gen han­delt.

AG Berg­heim, Ur­teil vom 14.01.2005 – 28 C 260/03

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Fa­brik­neu­heit trotz Ta­ges- oder Kurz­zu­las­sung ei­nes Kfz

Ein un­be­nutz­tes Kraft­fahr­zeug ver­liert al­lein durch ei­ne Ta­ges- oder Kurz­zu­las­sung auf den Au­to­händ­ler nicht die Ei­gen­schaft „fa­brik­neu“.

BGH, Ur­teil vom 12.01.2005 – VI­II ZR 109/04

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Zu­stän­di­ges Ge­richt für Rück­ab­wick­lung ei­nes Kauf­ver­trags nach Rück­tritt und An­fech­tung

Der – über § 29 I ZPO auch das ört­lich zu­stän­di­ge Ge­richt be­stim­men­de – Leis­tungs­ort für die Rück­ab­wick­lung ei­nes Kauf­ver­trags nach ei­nem Rück­tritt des Käu­fers ist der­je­ni­ge Ort, an dem sich die zu­rück­zu­ge­ben­de Sa­che zur Zeit des Rück­tritts ver­trags­ge­mäß be­fin­det („Aus­tauschort“). Dar­an än­dert sich nichts, wenn der Klä­ger mit sei­nem Rück­ab­wick­lungs­be­geh­ren, das er auf ein ge­setz­li­ches Rück­tritts­recht stützt, an­de­re An­sprü­che, die zu dem glei­chen Er­geb­nis füh­ren wür­den, aber von an­de­ren ört­lich zu­stän­di­gen Ge­rich­ten zu ent­schei­den wä­ren, ver­bin­det.

OLG Saar­brü­cken, Be­schluss vom 06.01.2005 – 5 W 306/04

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