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Tag: Vor­be­sit­zer

An­ga­be der An­zahl der Vor­be­sit­zer in ei­nem pri­va­ten Kfz-Kauf­ver­trag

  1. Gibt der Ver­käu­fer ei­nes Ge­braucht­wa­gens bei ei­nem pri­va­ten Di­rekt­ver­kauf im Kauf­ver­trag an, das Fahr­zeug ha­be zwei „Vor­be­sit­zer“ ge­habt, so kann die­se An­ga­be ge­mäß §§ 133, 157 BGB da­hin aus­zu­le­gen sein, dass sie sich (nur) auf die in der Zu­las­sungs­be­schei­ni­gung Teil II (Fahr­zeug­brief) ein­ge­tra­ge­ne An­zahl der „Vor­hal­ter“ be­zieht und kei­nen Auf­schluss über die die tat­säch­li­chen Be­sitz- und Nut­zungs­ver­hält­nis­se gibt. Da­bei ist zu be­rück­sich­ti­gen, dass die Be­grif­fe „Vor­be­sit­zer“ und „Vor­hal­ter“ im Zu­sam­men­hang mit der­ar­ti­gen Kauf­ver­trä­gen grund­sätz­lich syn­onym ver­wen­det wer­den und dass ein pri­va­ter Ver­käu­fer ein ge­wich­ti­ges In­ter­es­se dar­an hat, für nicht mehr als das­je­ni­ge ein­ste­hen zu müs­sen, was er nach sei­ner lai­en­haf­ten Kennt­nis zu be­ur­tei­len ver­mag.
  2. Je­den­falls der pri­va­te Ver­käu­fer ei­nes Ge­braucht­wa­gens muss den Käu­fer grund­sätz­lich nicht dar­über auf­klä­ren, wie, wann und von wem er das Fahr­zeug er­wor­ben hat.

OLG Mün­chen, Ur­teil vom 14.03.2018 – 20 U 2499/17

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An­zahl der Vor­be­sit­zer ei­nes Ge­braucht­wa­gens als Rück­tritts­grund

  1. Dass ein elf Jah­re al­ter Ge­braucht­wa­gen nicht – wie vom Ver­käu­fer mög­li­cher­wei­se zu­ge­sagt – erst zwei, son­dern be­reits drei Vor­be­sit­zer hat­te, be­rech­tigt den Käu­fer grund­sätz­lich nicht zum Rück­tritt vom Kauf­ver­trag. Viel­mehr liegt dar­in re­gel­mä­ßig al­len­falls ein ge­ring­fü­gi­ger Man­gel, auf den ein Rück­tritt nicht ge­stützt wer­den kann (§ 323 V 2 BGB).
  2. Ei­ne Klau­sel in den All­ge­mei­nen Ge­schäfts­be­din­gun­gen ei­nes Ge­braucht­wa­gen­ver­käu­fers, wo­nach der Käu­fer ei­nes Pkw Scha­dens­er­satz in Hö­he von pau­schal zehn Pro­zent des Kauf­prei­ses schul­det, wenn er das Fahr­zeug ver­trags­wid­rig nicht ab­nimmt, ist wirk­sam, wenn dem Käu­fer aus­drück­lich der Nach­weis ge­stat­tet wird, dass ein Scha­den über­haupt nicht ent­stan­den oder we­sent­lich nied­ri­ger als die Pau­scha­le sei (§ 309 Nr. 5 lit. b BGB).

AG Ber­gisch Glad­bach, Ur­teil vom 02.11.2017 – 62 C 42/17

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Auf­klä­rungs­pflicht über Vor­be­nut­zung ei­nes „jun­gen“ Ge­braucht­wa­gens als Miet­wa­gen

  1. Je­den­falls bei ei­nem Ver­brauchs­gü­ter­kauf (§ 474 I BGB) muss der Ver­käu­fer ei­nes noch kein Jahr al­ten Ge­braucht­wa­gens den Käu­fer un­ge­fragt dar­über auf­klä­ren, dass das Fahr­zeug in der Ver­gan­gen­heit als Miet­wa­gen ge­nutzt wur­de. Denn zu­min­dest bei ei­nem „jun­gen“ Ge­braucht­wa­gen wirkt sich ei­ne Vor­be­nut­zung als Miet­wa­gen ne­ga­tiv auf den Wert des Fahr­zeugs aus, weil po­ten­zi­el­le Käu­fer nicht be­reit sind, für ei­nen ehe­ma­li­gen Miet­wa­gen den glei­chen Preis zu zah­len wie für ein nicht als Miet­wa­gen ge­nutz­tes Fahr­zeug.
  2. Bei ei­nem als „Jah­res­wa­gen“ an­ge­bo­te­nen Ge­braucht­wa­gen wird und darf ein po­ten­zi­el­ler Käu­fer re­gel­mä­ßig er­war­ten, dass das Fahr­zeug nicht als Miet­wa­gen ge­nutzt wor­den ist.
  3. Der Käu­fer ei­nes ge­brauch­ten Pkw, der den Kauf­ver­trag wirk­sam we­gen arg­lis­ti­ger Täu­schung an­ge­foch­ten hat, hat auch dann An­spruch auf Rück­zah­lung des vol­len Kauf­prei­ses, wenn er den Pkw (hier: we­gen ei­nes Ha­gel­scha­dens) nur in ver­schlech­ter­tem Zu­stand her­aus­ge­ben kann, ihn in­so­weit aber kein Ver­schul­den trifft.

LG Lim­burg, Ur­teil vom 09.06.2017 – 2 O 197/16

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Auf­klä­rungs­pflicht über Vor­nut­zung ei­nes Ge­braucht­wa­gens als Miet­wa­gen

  1. Der Ver­käu­fer ei­nes Ge­braucht­wa­gens muss den Käu­fer auch dann un­ge­fragt dar­über auf­klä­ren, dass das Fahr­zeug in der Ver­gan­gen­heit als Miet­wa­gen ge­nutzt wur­de, wenn das Fahr­zeug nur ei­ne ver­hält­nis­mä­ßig ge­rin­ge Lauf­leis­tung (hier: 15.000 km) auf­weist und die Erst­zu­las­sung noch nicht lan­ge (hier: cir­ca acht Mo­na­te) zu­rück­liegt. Erst recht be­steht ei­ne Auf­klä­rungs­pflicht in den Fäl­len, in de­nen es dem Käu­fer er­kenn­bar dar­auf an­kommt, wie das Fahr­zeug zu­vor ge­nutzt wur­de.
  2. Un­ter­lässt der Ver­käu­fer den Hin­weis auf die Vor­nut­zung des Fahr­zeugs als Miet­wa­gen, kann der Käu­fer we­gen der Ver­let­zung ei­ner ver­trag­li­chen Ne­ben­pflicht (§ 241 II BGB) zum Rück­tritt vom Kauf­ver­trag und zur An­fech­tung we­gen arg­lis­ti­ger Täu­schung (§ 123 I BGB) be­rech­tigt sein.

LG Ham­burg, Ur­teil vom 28.10.2016 – 326 O 31/16

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Ver­kauf ei­nes Ge­braucht­wa­gens mit un­zu­läs­si­ger (grü­ner) Um­welt­pla­ket­te – Auf­klä­rungs­pflicht

  1. Wenn der Ver­käu­fer ei­nes Ge­braucht­wa­gens dem Käu­fer ein Fahr­zeug prä­sen­tiert, an dem un­zu­läs­si­ger­wei­se ei­ne grü­ne Um­welt­pla­ket­te an­ge­bracht ist, und der Ver­käu­fer weiß, dass das Fahr­zeug nur ei­ne gel­be Pla­ket­te er­hal­ten kann, so ist er ver­pflich­tet, den Käu­fer dar­auf aus­drück­lich hin­zu­wei­sen. An­dern­falls wür­de bei dem Käu­fer der un­zu­tref­fen­de Ein­druck er­weckt, dass das Fahr­zeug die Vor­aus­set­zun­gen für die Er­tei­lung ei­ner grü­nen Um­welt­pla­ket­te er­füllt und des­halb auch un­ein­ge­schränkt in Um­welt­zo­nen ge­nutzt wer­den kann.
  2. Das blo­ße Vor­han­den­sein ei­ner grü­nen Um­welt­pla­ket­te an der Front­schei­be ei­nes zum Kauf an­ge­bo­te­nen Fahr­zeugs führt nicht zu ei­ner kon­klu­den­ten Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung (§ 434 I 1 BGB) des In­halts, dass das Fahr­zeug ei­ne grü­ne Pla­ket­te füh­ren darf.
  3. Für den Käu­fer ei­nes acht Jah­re al­ten Ge­braucht­wa­gens mit ei­ner Lauf­leis­tung von mehr als 120.000 km ist es oh­ne Be­deu­tung, dass das Fahr­zeug nicht – wie im Kauf­ver­trag als Wis­sens­mit­tei­lung – an­ge­ge­ben le­dig­lich ei­nen Vor­hal­ter hat­te, son­dern für ei­nen Tag auch auf den Fahr­zeug­her­stel­ler zu­ge­las­sen war (Ta­ges­zu­las­sung), so­dass es streng ge­nom­men zwei Vor­hal­ter gab. Soll­te dar­in ein Sach­man­gel i. S. des § 434 I 2 Nr. 2 BGB lie­gen, wä­re er je­den­falls ge­ring­fü­gig, so­dass ei­nem Rück­tritt des Käu­fers § 323 V 2 BGB ent­ge­gen­stün­de.

OLG Hamm, Ur­teil vom 25.08.2016 – 2 U 87/14
(nach­fol­gend: BGH, Be­schluss vom 30.01.2018 – VI­II ZR 249/16)

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Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung be­züg­lich der An­zahl der Vor­be­sit­zer ei­nes Ge­braucht­wa­gens

Ei­nem – als aus „1. Hand“ stam­mend be­schrie­be­nen – Ge­braucht­wa­gen fehlt ei­ne ver­ein­bar­te Be­schaf­fen­heit (§ 434 I 1 BGB), wenn im Kauf­ver­trag die An­zahl der Vor­be­sit­zer mit „0“ an­ge­ge­ben ist, wäh­rend in der Zu­las­sungs­be­schei­ni­gung Teil II zwei Hal­ter, die Ver­käu­fe­rin und ih­re Toch­ter, ein­ge­tra­gen sind. Dar­an än­dert nichts, dass die An­ga­be der An­zahl der Vor­be­sit­zer mit dem Zu­satz „so­weit be­kannt“ ein­ge­schränkt ist; die­ser Zu­satz macht die An­ga­be nicht zur blo­ßen Wis­sens­mit­tei­lung.

AG Wei­den, Ur­teil vom 11.05.2016 – 2 C 70/16

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Hö­he­re Zahl der Vor­be­sit­zer als nur ge­ring­fü­gi­ger Man­gel ei­nes Ge­braucht­wa­gens

  1. Ein sechs Jah­re al­ter Ge­braucht­wa­gen, der ei­ne Lauf­leis­tung von rund 105.000 km auf­weist, ist nicht des­halb i. S. des § 434 I 2 Nr. 2 BGB man­gel­haft, weil bei dem Fahr­zeug die Mo­tor­hau­be tech­nisch ein­wand­frei neu la­ckiert wur­de.
  2. Ein Ge­braucht­wa­gen­händ­ler muss ein Fahr­zeug vor dem Ver­kauf grund­sätz­lich nur ei­ner fach­män­ni­schen äu­ße­ren Be­sich­ti­gung („Sicht­prü­fung“) un­ter­zie­hen. Ei­ner de­tail­lier­ten Un­ter­su­chung des Fahr­zeugs, zum Bei­spiel ei­ner Mes­sung der Lack­schicht­di­cke, be­darf es nur, wenn der Händ­ler kon­kre­te An­halts­punk­te für das Vor­lie­gen ei­nes Man­gels hat. Den Händ­ler trifft auch kei­ne ge­ne­rel­le, an­las­s­un­ab­hän­gi­ge Ob­lie­gen­heit, sich über mög­li­che das Fahr­zeug be­tref­fen­de Rück­ruf­ak­tio­nen zu in­for­mie­ren.
  3. Dass ein sechs Jah­re al­ter Ge­braucht­wa­gen nicht wie vom Ver­käu­fer an­ge­ge­ben zwei, son­dern drei Vor­be­sit­zer hat­te, ist al­len­falls ein i. S. des § 323 V 2 BGB ge­ring­fü­gi­ger Man­gel. Denn für ei­nen Käu­fer ist zwar re­gel­mä­ßig kauf­ent­schei­dend, ob er ein Fahr­zeug „aus ers­ter Hand“ er­hält. Ob zwei oder drei Hal­ter im Fahr­zeug­brief (Zu­las­sungs­be­schei­ni­gung Teil II) ein­ge­tra­gen sind, ist aber nicht von ent­schei­den­der Be­deu­tung.

LG Lü­ne­burg, Ur­teil vom 07.03.2016 – 6 O 55/15

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Kei­ne Pflicht ei­nes Ge­braucht­wa­gen­händ­lers zur Prü­fung des Ki­lo­me­ter­stands auf Plau­si­bi­li­tät

  1. Den Ver­käu­fer ei­nes Ge­braucht­wa­gens trifft oh­ne Vor­lie­gen be­son­de­rer An­halts­punk­te für ei­ne Ma­ni­pu­la­ti­on des Ki­lo­me­ter­zäh­lers nicht die Ob­lie­gen­heit zu (wei­te­ren) Nach­for­schun­gen. Er ist des­halb auch nicht ver­pflich­tet, die zen­tra­le Da­ten­bank des Fahr­zeug­her­stel­lers im Hin­blick auf dort in der Ver­gan­gen­heit er­fass­te Ki­lo­me­ter­stän­de des Fahr­zeugs ab­zu­fra­gen.
  2. Der Käu­fer ei­nes Ge­braucht­wa­gens darf in der Re­gel da­von aus­ge­hen, dass sich ei­ne Ki­lo­me­ter­an­ga­be nicht auf den Ta­cho­me­ter­stand, son­dern auf die – für ihn ent­schei­den­de – Lauf­leis­tung des Fahr­zeugs be­zieht. Das gilt aber nicht, wenn durch Ein­schrän­kun­gen oder ei­nen deut­li­chen ge­gen­tei­li­gen Hin­weis für den Käu­fer er­kenn­bar wird, dass sich die Ki­lo­me­ter­an­ga­be nicht auf die Lauf­leis­tung be­zie­hen soll.
  3. Ein sie­ben­ein­halb Jah­re al­ter Pkw, der nicht wie im Kauf­ver­trag an­ge­ge­ben zwei, son­dern be­reits drei Vor­be­sit­zer hat­te, weist kei­nen zum Rück­tritt be­rech­ti­gen­den (er­heb­li­chen) Man­gel auf.

LG Kiel, Ur­teil vom 27.02.2015 – 3 O 25/14

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Kei­ne ge­werb­li­che Nut­zung ei­nes Kfz bei Zu­las­sung auf ei­ne GmbH

Die Er­klä­rung ei­nes Ge­braucht­wa­gen­ver­käu­fers, das Fahr­zeug sei – so­weit ihm be­kannt – nicht ge­werb­lich ge­nutzt wor­den, ist nicht schon des­halb un­rich­tig, weil das Fahr­zeug in der Ver­gan­gen­heit auf ei­ne ju­ris­ti­sche Per­son (hier: ei­ne GmbH) zu­ge­las­sen war.

LG Bad Kreuz­nach, Ur­teil vom 18.07.2014 – 2 O 110/14

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An­fech­tung we­gen arg­lis­ti­ger Täu­schung über die An­zahl der Vor­be­sit­zer

Ein Kfz-Ver­käu­fer han­delt arg­lis­tig, wenn er an­gibt, das Fahr­zeug ha­be kei­nen Vor­be­sit­zer ge­habt, und da­bei in dem Be­wusst­sein han­delt, der po­ten­zi­el­le Käu­fer wer­de den Kauf­ver­trag nicht oder nicht zu den­sel­ben Be­din­gun­gen schlie­ßen, wenn er wüss­te, dass die­se An­ga­be falsch ist.

LG Karls­ru­he, Ur­teil vom 15.05.2013 – 6 O 375/12

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