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Tag: Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung

Min­de­rung des Kauf­prei­ses bei ei­nem Ge­braucht­wa­gen mit nicht fach­ge­recht re­pa­rier­ten Un­fall­schä­den

  1. Zur Min­de­rung des Kauf­prei­ses für ei­nen Ge­braucht­wa­gen, der – ent­ge­gen ei­ner Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung i. S. von § 434 I 1 BGB („un­fall­frei“) – meh­re­re nicht fach­ge­recht re­pa­rier­te Un­fall­schä­den auf­weist.
  2. Ob sich die An­ga­be ei­nes pri­va­ten Ge­braucht­wa­gen­ver­käu­fers, das Fahr­zeug sei un­fall­frei, nur auf sei­ne Be­sitz­zeit be­zieht, kann of­fen­blei­ben, wenn dem Ver­käu­fer be­kannt ist, dass das Fahr­zeug vor sei­ner Be­sitz­zeit ei­nen – über ei­nen blo­ßen Ba­ga­tell­scha­den hin­aus­ge­hen­den und des­halb dem Käu­fer zu of­fen­ba­ren­den – Un­fall­scha­den er­lit­ten hat, und er die­sen dem Käu­fer ver­schweigt. Dann näm­lich fällt dem Ver­käu­fer in­so­weit ei­ne arg­lis­ti­ge Täu­schung (§ 123 I Fall 1 BGB) zur Last, so­dass er sich ge­mäß § 444 Fall 1 BGB auf ei­nen mit dem Käu­fer ver­ein­bar­ten Ge­währ­leis­tungs­aus­schluss nicht be­ru­fen darf.

OLG Ko­blenz, Ur­teil vom 27.08.2020 – 2 U 2164/19

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Un­ter­su­chungs- und Rü­ge­ob­li­gen­heit nach § 377 I HGB beim Neu­wa­gen­kauf

Ist der Kauf ei­nes (hoch­prei­si­gen) Neu­wa­gens – hier: ei­nes Rolls-Roy­ce Dawn – so­wohl für den Ver­käu­fer als auch für den Käu­fer ein Han­dels­ge­schäft i. S. des §§ 343, 344 HGB, dann hat der Käu­fer grund­sätz­lich die Ob­lie­gen­heit, das Fahr­zeug un­ver­züg­lich nach der Ab­lie­fe­rung durch den Ver­käu­fer zu un­ter­su­chen und ei­nen da­bei zu­ta­ge ge­tre­te­nen Man­gel dem Ver­käu­fer un­ver­züg­lich an­zu­zei­gen (§ 377 I HGB ). Dar­an än­dert nichts, dass das der Ver­käu­fer das Fahr­zeug vor der Über­ga­be an den Käu­fer „durch­ge­se­hen“ hat. Mit ei­ner sol­chen „Über­ga­be­durch­sicht“ ist ins­be­son­de­re kein (kon­klu­den­ter) Ver­zicht des Ver­käu­fers auf den Ein­wand ver­bun­den, die Män­gel­rü­ge des Käu­fers sei ver­spä­tet.

OLG Mün­chen, Be­schluss vom 25.05.2020 – 7 U 5611/19
(vor­an­ge­hend: OLG Mün­chen, Be­schluss vom 16.03.2020 – 7 U 5611/19)

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Un­ter­su­chungs- und Rü­ge­ob­li­gen­heit nach § 377 I HGB beim Neu­wa­gen­kauf

  1. Ist der Kauf ei­nes (hoch­prei­si­gen) Neu­wa­gens – hier: ei­nes Rolls-Roy­ce Dawn – so­wohl für den Ver­käu­fer als auch für den Käu­fer ein Han­dels­ge­schäft i. S. des §§ 343, 344 HGB, dann hat der Käu­fer grund­sätz­lich die Ob­lie­gen­heit, das Fahr­zeug un­ver­züg­lich nach der Ab­lie­fe­rung durch den Ver­käu­fer zu un­ter­su­chen und ei­nen da­bei zu­ta­ge ge­tre­te­nen Man­gel dem Ver­käu­fer un­ver­züg­lich an­zu­zei­gen (§ 377 I HGB ). Dar­an än­dert nichts, dass das der Ver­käu­fer das Fahr­zeug vor der Über­ga­be an den Käu­fer „durch­ge­se­hen“ hat. Mit ei­ner sol­chen „Über­ga­be­durch­sicht“ ist kein (kon­klu­den­ter) Ver­zicht des Ver­käu­fers auf den Ein­wand ver­bun­den, die Män­gel­rü­ge des Käu­fers sei ver­spä­tet.
  2. Es über­spannt bei Wei­tem nicht die An­for­de­run­gen an ei­ne ord­nungs­ge­mä­ße Un­ter­su­chung ei­nes Neu­wa­gens durch den Käu­fer, wie sie § 377 I HGB grund­sätz­lich ver­langt, wenn dem Käu­fer ab­ver­langt wird, sich durch ei­ne sim­ple, nur ei­nen ein­zi­gen Tas­ten­druck er­for­dern­de Funk­ti­ons­prü­fung fest­zu­stel­len, ob ein be­stimm­tes Aus­stat­tungs­merk­mal – hier: Mas­sa­ge­funk­ti­on der Vor­der­sitz („Front Mas­sa­ge Seats“) – vor­han­den ist.

OLG Mün­chen, Be­schluss vom 16.03.2020 – 7 U 5611/19
(nach­fol­gend: OLG Mün­chen, Be­schluss vom 25.05.2020 – 7 U 5611/19)

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Kei­ne kon­klu­den­te Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung be­züg­lich der an ei­nem Ge­braucht­wa­gen an­ge­brach­ten Um­welt­pla­ket­te

  1. Al­lei­ne der Um­stand, dass an ei­nem Ge­braucht­wa­gen im Zeit­punkt des Ver­kaufs ei­ne be­stimm­te – hier: ei­ne grü­ne – Um­welt­pla­ket­te an­ge­bracht ist, führt nicht zu ei­ner kon­klu­den­ten Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung (§ 434 I 1 BGB) des In­halts, dass dem Fahr­zeug die­se Um­welt­pla­ket­te zu Recht er­teilt wur­de und es sie füh­ren darf (im An­schluss an OLG Hamm, Urt. v. 25.08.2016 – 2 U 87/14, ju­ris Rn. 30).
  2. Dass an ei­nem Ge­braucht­wa­gen im Zeit­punkt des Ver­kaufs ei­ne „fal­sche“ Um­welt­pla­ket­te an­ge­bracht ist, kann zwar ei­nen Sach­man­gel i. S. von § 434 I 2 BGB be­grün­den. Ein sol­cher Sach­man­gel wird in­des von ei­nem kauf­ver­trag­lich ver­ein­bar­ten Ge­währ­leis­tungs­aus­schluss er­fasst, so­fern dem Ver­käu­fer be­züg­lich der Um­welt­pla­ket­te kei­ne Arg­list i. S. von § 444 Fall 1 BGB zur Last fällt.

LG Frank­furt (Oder), Ur­teil vom 23.01.2020 – 16 S 110/18
(vor­an­ge­hend: AG Ei­sen­hüt­ten­stadt, Ur­teil vom 09.08.2018 – 5 C 13/17)

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Arg­list des Kfz-Ver­käu­fers bei An­brin­gen ei­ner fal­schen Um­welt­pla­ket­te

  1. Der Ver­käu­fer ei­nes le­dig­lich zum Füh­ren ei­ner gel­ben Um­welt­pla­ket­te be­rech­tig­ten Ge­braucht­wa­gens han­delt arg­lis­tig im Sin­ne von § 444 Fall 1 BGB, wenn er das Fahr­zeug mit der – „ins Blaue hin­ein“ ge­mach­ten – An­ga­be „Um­welt­pla­ket­te 4 (grün)“ zum Kauf an­bie­tet, nach­dem er selbst dar­an ei­ne noch vor­han­de­ne grü­ne Um­welt­pla­ket­te an­ge­bracht hat, ob­wohl er zu­min­dest da­mit rech­nen muss, dass der Wa­gen kei­ne grü­ne Um­welt­pla­ket­te füh­ren darf.
  2. Der Käu­fer ei­nes mit „Um­welt­pla­ket­te 4 (grün)“ be­schrie­be­nen Ge­braucht­wa­gens, an dem bei Ab­schluss des Kauf­ver­trags ei­ne grü­ne Um­welt­pla­ket­te an­ge­bracht ist, darf im Sin­ne von § 434 I 2 Nr. 2 BGB er­war­ten, dass das Fahr­zeug zum Füh­ren ei­ner grü­nen Um­welt­pla­ket­te be­rech­tigt ist.

LG Nürn­berg-Fürth, Ur­teil vom 25.11.2019 – 6 O 4354/19

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Feh­len­der zwei­ter Fahr­zeug­schlüs­sel als Sach­man­gel (§ 434 I 2 Nr. 2 BGB) ei­nes Ge­braucht­wa­gens

Zwar liegt in der Re­gel ein Man­gel im Sin­ne von § 434 I 2 Nr. 2 BGB vor, wenn ein Ge­braucht­wa­gen dem Käu­fer nur mit ei­nem Fahr­zeug­schlüs­sel über­ge­ben wird, ob­wohl bei der Erst­aus­lie­fe­rung die­ses Fahr­zeugs zwei Fahr­zeug­schlüs­sel vor­han­den wa­ren. Die Par­tei­en des Kauf­ver­trags kön­nen in­des ver­bind­lich ver­ein­ba­ren (§ 434 I 1 BGB), dass der Käu­fer nur ei­nen Fahr­zeug­schlüs­sel er­hält.

AG Bran­den­burg, Ur­teil vom 25.10.2019 – 31 C 94/18

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Ge­währ­leis­tungs­aus­schluss beim pri­va­ten Ver­kauf ei­nes Mo­tor­rads

Si­chert der Ver­käu­fer ei­nes ge­brauch­ten Fahr­zeugs (hier: ei­nes Mo­tor­rads) dem Käu­fer in ei­nem schrift­li­chen For­mu­lar­kauf­ver­trag zum ei­nen zu, dass das Fahr­zeug, wäh­rend es sein Ei­gen­tum war, kei­nen Un­fall­scha­den er­lit­ten ha­be, und si­chert er dem Käu­fer zum an­de­ren – oh­ne zeit­li­che Ein­schrän­kung – zu, dass das Fahr­zeug auch „kei­ne sons­ti­gen Be­schä­di­gun­gen“ auf­wei­se, dann han­delt es sich bei der letzt­ge­nann­ten „Zu­si­che­rung“ mit Blick auf ei­nen gleich­zei­tig ver­ein­bar­ten Ge­währ­leis­tungs­aus­schluss um ei­ne blo­ße Wis­sens­mit­tei­lung. Der Ver­käu­fer er­klärt da­mit le­dig­lich, dass ihm sons­ti­ge Be­schä­di­gun­gen des Fahr­zeugs nicht be­kannt sei­en.

LG Mem­min­gen, Ur­teil vom 26.09.2019 – 34 O 1272/16

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Er­heb­li­che Dis­kre­panz zwi­schen an­ge­zeig­ter und tat­säch­li­cher Lauf­leis­tung ei­nes Ge­braucht­wa­gens als Sach­man­gel

  1. Es ge­hört zur üb­li­chen Be­schaf­fen­heit ei­nes Ge­braucht­wa­gens i. S. von § 434 I 2 Nr. 2 BGB und ein Käu­fer darf des­halb re­gel­mä­ßig er­war­ten, dass die tat­säch­li­che Lauf­leis­tung des Fahr­zeugs nicht er­heb­lich hö­her ist als die vom Ki­lo­me­ter­zäh­ler an­ge­zeig­te Lauf­leis­tung. Er­heb­lich ist je­den­falls ei­ne Ab­wei­chung von (min­des­tens) 25.700 km, oh­ne dass es dar­auf an­kommt, ob die tat­säch­li­che Lauf­leis­tung iso­liert be­trach­tet mit Blick auf das Al­ter des Fahr­zeugs im Rah­men des Üb­li­chen liegt.
  2. Sind in ei­nem Kfz-Kauf­ver­trag die „Ge­samt­fahr­leis­tung nach An­ga­ben des Vor­be­sit­zers“ und der „Stand des Ki­lo­me­ter­zäh­lers“ ver­merkt, so liegt kei­ne ne­ga­ti­ve Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung (§ 434 I 1 BGB) des In­halts vor, dass die tat­säch­li­che Lauf­leis­tung des Fahr­zeugs mög­li­cher­wei­se hö­her ist als die vom Ki­lo­me­ter­zäh­ler an­ge­zeig­te Lauf­leis­tung.
  3. Ver­langt ein Kfz-Ver­käu­fer nach ei­nem wirk­sa­men Rück­tritt des Käu­fers vom Kauf­ver­trag ei­ne Nut­zungs­ent­schä­di­gung für die mit dem Fahr­zeug zu­rück­ge­leg­ten Ki­lo­me­ter (§ 346 I, II 1 Nr. 1 BGB), so trifft ihn die Dar­le­gungs- und Be­weis­last für die tat­säch­li­chen Vor­aus­set­zun­gen und den Um­fang die­ses An­spruchs.

OLG Cel­le, Ur­teil vom 25.09.2019 – 7 U 8/19
(vor­an­ge­hend: LG Ver­den, Ur­teil vom 21.11.2018 – 2 O 128/18)

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Kei­ne Sach­män­gel­haf­tung des Kfz-Ver­käu­fers bei of­fen­bar­ter „Ta­cho­ma­ni­pu­la­ti­on“

Die Par­tei­en ei­nes Ge­braucht­wa­gen­kauf­ver­trags kön­nen zwar i. S. von § 434 I 1 BGB ver­ein­ba­ren, dass an dem Fahr­zeug ei­ne „Ta­cho­ma­ni­pu­la­ti­on“ vor­ge­nom­men wur­de, al­so die vom Ki­lo­me­ter­zäh­ler an­ge­zeig­te Ge­samt­lauf­leis­tung nicht der wah­ren Ge­samt­lauf­leis­tung des Fahr­zeugs ent­spricht. Wer die – ge­mäß § 22b I Nr. 1 StVG straf­ba­re – „Ta­cho­ma­ni­pu­la­ti­on“ vor­ge­nom­men hat, kann aber nicht Ge­gen­stand ei­ner Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung (§ 434 I 1 BGB) sein.

OLG Je­na, Be­schluss vom 29.08.2019 – 1 U 239/19
(vor­an­ge­hend: LG Mühl­hau­sen, Ur­teil vom 15.02.2019 – 6 O 340/18 ⇒ OLG Je­na, Be­schluss vom 24.07.2019 – 1 U 239/19)

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Man­gel­haf­tig­keit ei­nes „Pre­mi­um Selec­tion“-Fahr­zeugs we­gen Be­schä­di­gun­gen im Dach­be­reich

Ein als „Pre­mi­um Selec­tion“-Fahr­zeug ver­äu­ßer­ter BMW-Ge­braucht­wa­gen, der an der Dach­kan­te von der un­sach­ge­mä­ßen Be­fes­ti­gung ei­nes Dach­ge­päck­trä­gers her­rüh­ren­de Be­schä­di­gun­gen (Ver­for­mun­gen) auf­weist, ist we­gen des Feh­lens ei­ner ver­ein­bar­ten Be­schaf­fen­heit man­gel­haft (§ 434 I 1 BGB). Denn das Zer­ti­kat „Pre­mi­um Selec­tion“ be­inhal­tet, dass Ka­ros­se­rie und Lack des Fahr­zeugs kei­ne Be­schä­di­gun­gen auf­wei­sen, die über blo­ße al­ters- und lauf­zeit­be­ding­te Ge­brauchs­spu­ren hin­aus­ge­hen.

OLG Düs­sel­dorf, Ur­teil vom 22.08.2019 – 3 U 44/18

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