1. Mit der An­ga­be ei­ner be­stimm­ten, nach Ki­lo­me­tern be­zif­fer­ten Lauf­leis­tung si­chert der Ver­käu­fer ei­nes Ge­braucht­wa­gens zwar in ers­ter Li­nie nur zu, dass die bis­he­ri­ge Lauf­leis­tung nicht we­sent­lich hö­her liegt als die an­ge­ge­be­ne. Ist der Ver­käu­fer in­des ein sach­kun­di­gen Ge­braucht­wa­gen­händ­ler, er­schöpft sich der In­halt der Zu­si­che­rung nicht dar­in. Viel­mehr darf der Käu­fer die An­ga­be der Lauf­leis­tung nach Treu und Glau­ben als Zu­si­che­rung auf­fas­sen, dass der Mo­tor nicht we­sent­lich stär­ker ver­schlis­sen ist, als es die an­ge­ge­be­ne Lauf­leis­tung er­war­ten lässt.
  2. Gibt ein Ge­braucht­wa­gen­händ­ler auf ei­nem Ver­kaufs­schild Hub­raum und Leis­tung ei­nes an­ge­bo­te­nen Kraft­fahr­zeugs be­zo­gen auf den für das Fahr­zeug se­ri­en­mä­ßi­gen Mo­tor an, so si­chert er zu, dass die­se An­ga­ben stim­men. Ist das Fahr­zeug in Wirk­lich­keit mit ei­nem an­de­ren Mo­tor aus­ge­rüs­tet, fehlt ihm des­halb ei­ne zu­ge­si­cher­te Ei­gen­schaft i. S. der §§ 459 II, 463 BGB.

BGH, Ur­teil vom 18.02.1981 – VI­II ZR 72/80

Die­se Ent­schei­dung ist zum „al­ten“ Schuld­recht und vor In­kraft­tre­ten der ZPO-Re­form 2002 er­gan­gen. Sie kann nicht oh­ne Wei­te­res auf das seit dem 01.01.2002 gel­ten­de Recht über­tra­gen wer­den (so ist z. B. an die Stel­le der Wan­de­lung der Rück­tritt vom Kauf­ver­trag ge­tre­ten). Die ge­nann­ten Vor­schrif­ten exis­tie­ren heu­te mög­li­cher­wei­se nicht mehr oder ha­ben ei­nen an­de­ren In­halt.

Sach­ver­halt: Am 02.08.1978 kauf­te der Klä­ger durch Ver­mitt­lung des Be­klag­ten von J ei­nen Sport­wa­gen (Por­sche 911 T). Ge­währ­leis­tungs­an­sprü­che wur­den for­mu­lar­mä­ßig aus­ge­schlos­sen. Im Kauf­ver­trag wur­de ver­merkt, dass das Fahr­zeug mit ei­nem Aus­tausch­mo­tor aus­ge­rüs­tet sei, der ei­ne Lauf­leis­tung von ca. 60.000 km ha­be. Un­strei­tig hat­te die­ser Mo­tor ei­nen Hub­raum von 2.200 cm³ und ei­ne Leis­tung von 125 PS, wäh­rend das Fahr­zeug laut Kraft­fahr­zeug­brief mit ei­nem 130 PS star­ken Mo­tor mit 2.311 cm³ Hub­raum aus­ge­stat­tet sein soll­te.

Als Kauf­preis zahl­te der Klä­ger 8.000 DM so­wie 550 DM für die La­ckie­rung des Wa­gens. Da­ne­ben gab er ei­nen al­ten Wa­gen (BMW) in Zah­lung. Zwi­schen den Par­tei­en ist strei­tig, zu wel­chem Preis dies ge­schah.

Der Klä­ger be­haup­tet, der Fahr­zeug­mo­tor sei de­fekt, ins­be­son­de­re sei er stär­ker ver­schlis­sen, als es bei ei­ner Lauf­leis­tung von 60.000 km zu er­war­ten sei. Der Be­klag­te ha­be fer­ner auf dem am Fahr­zeug an­ge­brach­ten Ver­kaufs­schild die Leis­tung mit 130 PS und den Hub­raum mit 2,4 l an­ge­ge­ben. Auch ha­be er ihm, dem Klä­ger, er­klärt, dass das Fahr­zeug mit Nor­mal­ben­zin ge­fah­ren wer­den kön­ne, wäh­rend tat­säch­lich Su­per­ben­zin be­nö­tigt wer­de.

Der Klä­ger ver­langt Rück­zah­lung des Kauf­prei­ses in Hö­he von 11.500 DM und Er­satz ei­nes Teils der für die Mo­tor­re­pa­ra­tur auf­ge­wen­de­ten Kos­ten Zug um Zug ge­gen Rück­ga­be des ge­kauf­ten Fahr­zeugs.

Das Land­ge­richt hat die Kla­ge ab­ge­wie­sen; die Be­ru­fung des Klä­gers hat­te eben­falls kei­nen Er­folg. Sei­ne Re­vi­si­on war dem­ge­gen­über er­folg­reich und führ­te zur Auf­he­bung des Be­ru­fungs­ur­teils und zur Zu­rück­wei­sung der Sa­che an das Be­ru­fungs­ge­richt.

Aus den Grün­den: I. 1. Das Be­ru­fungs­ge­richt nimmt an, der Be­klag­te sei, weil er als Ver­mitt­ler des Fahr­zeug­ver­käu­fers tä­tig ge­we­sen sei, nicht Ver­trags­par­tei ge­wor­den. Er ge­hö­re aber zu dem Kreis der Per­so­nen, die nach den Grund­sät­zen über die Haf­tung aus Ver­schul­den bei Ver­trags­schluss für ei­nen Scha­den ein­zu­ste­hen hät­ten, den der Käu­fer im Ver­trau­en auf ih­re bei den Ver­trags­ver­hand­lun­gen ge­mach­ten An­ga­ben er­lei­de. Da die Haf­tung des Ver­tre­ters nicht wei­ter­ge­he als die des Ge­schäfts­herrn und hier die ge­setz­li­che Ge­währ­leis­tungs­pflicht des Ver­käu­fers im Ver­trag aus­ge­schlos­sen wor­den sei, könn­ten dem Klä­ger ge­gen den Be­klag­ten An­sprü­che auf Er­stat­tung sei­nes Ver­trau­ens­scha­dens nur zu­ste­hen, wenn der Be­klag­te das Vor­han­den­sein ei­ner in Wahr­heit feh­len­den Ei­gen­schaft des Wa­gens zu­ge­si­chert ha­be oder ihm Arg­list an­zu­las­ten sei.

2. Mit die­sen Er­wä­gun­gen hat sich das Be­ru­fungs­ge­richt an die Recht­spre­chung des er­ken­nen­den Se­nats ge­hal­ten, wo­nach dem Käu­fer ne­ben dem un­ter Um­stän­den ge­mäß § 278 BGB haf­ten­den Ver­käu­fer auch der für die­sen auf­tre­ten­de Ge­braucht­wa­gen­händ­ler für ei­ne Ver­let­zung der Ver­pflich­tun­gen bei den Ver­trags­ver­hand­lun­gen dann ein­zu­ste­hen hat, wenn ihm per­sön­lich als Sach­wal­ter des Ver­käu­fers, et­wa als des­sen Ver­mitt­lungs- und Ab­schluss­ver­tre­ter, vom Käu­fer be­son­de­res Ver­trau­en ent­ge­gen­ge­bracht wird oder er dem Ver­hand­lungs­ge­gen­stand be­son­ders na­he­steht, ins­be­son­de­re am Ver­trags­ab­schluss ein ei­ge­nes wirt­schaft­li­ches In­ter­es­se hat (vgl. Se­nat, Urt. v. 29.01.1975 – VI­II ZR 101/73, BGHZ 63, 382 = WM 1975, 309 = NJW 1975, 642; Urt. v. vom 17.03.1976 – VI­II ZR 208/74 = WM 1976, 614 = Be­trieb 1976, 954; Urt. v. 29.06.1977 – VI­II ZR 43/76 = WM 1977, 1048 = NJW 1977, 1914; Urt. v. 14.03.1979 – VI­II ZR 129/78 = WM 1979, 672 = NJW 1979, 1707; Urt. v. 28.01.1981 – VI­II ZR 88/80). Dass hier die tat­säch­li­chen Vor­aus­set­zun­gen vor­lie­gen, die nach die­ser Recht­spre­chung ei­ne Sach­wal­ter­stel­lung des Be­klag­ten be­grün­den, ist un­zwei­fel­haft.

II. Das Be­ru­fungs­ge­richt ist der An­sicht, dem ver­kauf­ten Wa­gen ha­be kei­ne zu­ge­si­cher­te Ei­gen­schaft i. S. des § 459 II BGB ge­fehlt.

1. a) Zu­ge­si­chert wor­den sei, so führt es aus, dass sich in dem Wa­gen ein Aus­tausch­mo­tor mit ei­ner Lauf­leis­tung von 60.000 km be­fin­de. Die Un­rich­tig­keit die­ser An­ga­be ha­be der Klä­ger nicht be­haup­tet. Mehr als die Lauf­leis­tung ha­be der Be­klag­te nicht zu­ge­si­chert, ins­be­son­de­re be­sa­ge sei­ne Er­klä­rung nichts zum Er­hal­tungs­zu­stand des Mo­tors, weil hier­für die Lauf­leis­tung nur ein Ur­sa­chen­fak­tor ne­ben an­de­ren sei.

Selbst wenn man die Er­klä­rung zur Lauf­leis­tung auch auf den Er­hal­tungs­zu­stand des Mo­tors aus­wei­te, sei, so meint das Be­ru­fungs­ge­richt, der tat­säch­li­che Zu­stand nicht ent­schei­dend von dem nach der Lauf­leis­tung zu er­war­ten­den ab­ge­wi­chen. Die An­nah­me in dem vom Klä­ger ein­ge­hol­ten Pri­vat­gut­ach­ten, der Wa­gen wei­se ei­nen er­höh­ten Ver­schleiß auf, wer­de durch die Fest­stel­lung des Gut­ach­ters, zur Be­he­bung die­ses Ver­schleis­ses sei­en Kos­ten in Hö­he von 1.500 DM oh­ne Mehr­wert­steu­er auf­zu­wen­den, re­la­ti­viert, denn die­ser ver­gleichs­wei­se ge­rin­ge Be­trag zei­ge, dass die Ver­schleiß­er­schei­nun­gen nicht völ­lig aus dem Rah­men ge­fal­len sein könn­ten.

b) Die­se Aus­füh­run­gen hal­ten der recht­li­chen Nach­prü­fung nicht stand.

aa) Das Be­ru­fungs­ge­richt lehnt sich bei der Aus­le­gung der Er­klä­rung des Be­klag­ten zur Lauf­leis­tung des Aus­tausch­mo­tors zu eng an den Wort­laut an. Mit der An­ga­be ei­ner be­stimm­ten, nach Ki­lo­me­tern be­zif­fer­ten Lauf­leis­tung ist zwar in ers­ter Li­nie zu­ge­si­chert, dass die bis­he­ri­ge Lauf­leis­tung nicht we­sent­lich hö­her liegt als die an­ge­ge­be­ne (vgl. Se­nat, Urt. v. 25.06.1975 – VI­II ZR 244/73, NJW 1975, 1693 = WM 1975, 895; Urt. v. 17.03.1976 – VI­II ZR 208/74, WM 1976, 614 = Be­trieb 1976, 954). Da­mit ist der In­halt der Zu­si­che­rung je­doch nicht er­schöpft, denn mit die­ser auf den Wort­sinn be­schränk­ten Aus­le­gung wird das In­ter­es­se des Kun­den an die­ser Er­klä­rung nicht hin­rei­chend be­rück­sich­tigt. Er legt auf die­se An­ga­be des­halb Wert, weil er sich ein Bild über die wahr­schein­li­che Le­bens­dau­er des Mo­tors so­wie über das Re­pa­ra­tur­ri­si­ko ver­schaf­fen will. Sie ist mit­be­stim­mend für den Kauf­ent­schluss. Je­den­falls dann, wenn wie hier die An­ga­be, der Aus­tausch­mo­tor sei et­wa 60.000 km ge­lau­fen, von dem sach­kun­di­gen Ge­braucht­wa­gen­händ­ler ge­macht wird, der für den Ver­käu­fer als Sach­wal­ter tä­tig wird, darf der Käu­fer sie nach Treu und Glau­ben als Zu­si­che­rung auf­fas­sen, dass der Mo­tor nicht we­sent­lich stär­ker ver­schlis­sen ist, als es die an­ge­ge­be­ne Lauf­zeit er­war­ten lässt (vgl. Se­nat, Urt. v. 17.03.1976 – VI­II ZR 208/74 = WM 1976, 614 = Be­trieb 1976, 954).

bb) Mit Recht wen­det sich die Re­vi­si­on ge­gen die Fest­stel­lung des Be­ru­fungs­ge­richts, die Ver­schleiß­er­schei­nun­gen, die in dem Pri­vat­gut­ach­ten be­schrie­ben sind, sei­en bei ei­ner Lauf­leis­tung von 60.000 km nicht un­ge­wöhn­lich.

Wie das Be­ru­fungs­ge­richt zu dem Be­trag von 1.500 DM für Re­pa­ra­tur­kos­ten ge­langt ist, legt es nicht dar. Die Nach­rech­nung der von dem Gut­ach­ter an­ge­ge­be­nen Ein­zel­pos­ten er­gibt ei­nen er­heb­lich hö­he­ren Be­trag. Die Fra­ge, wel­cher Be­trag tat­säch­lich an­zu­set­zen ist, kann aber da­hin­ge­stellt blei­ben. Nicht die Aus­füh­run­gen des Gut­ach­ters über die Hö­he der Re­pa­ra­tur­kos­ten, son­dern sei­ne An­ga­ben über den Er­hal­tungs­zu­stand des Mo­tors sind näm­lich ent­schei­dend. Hier­zu führt er aus, der Mo­tor ha­be ei­nen er­höh­ten Ver­schleiß ge­habt. Die­ser ha­be sich im We­sent­li­chen auf die Kol­ben­rin­ge, die Gleit­schie­nen, die Steu­er­ket­ten, die Ket­ten­span­ner, die Kupp­lung und die No­cken­wel­len be­zo­gen. Au­ßer­dem sei das Aus­lass­ven­til am drit­ten Zy­lin­der durch­ge­brannt ge­we­sen. Die üb­ri­gen Ven­ti­le hät­ten nicht mehr ein­wand­frei ge­schlos­sen.

Die­se Aus­füh­run­gen des Gut­ach­ters spre­chen da­für, dass der Mo­tor sich in ei­nem er­heb­lich schlech­te­ren Er­hal­tungs­zu­stand be­fand, als nach ei­ner Lauf­leis­tung von 60.000 km zu er­war­ten war. Das Be­ru­fungs­ge­richt hät­te die­ser Fra­ge da­her nach­ge­hen und sie durch Be­weis­er­he­bung klä­ren müs­sen.

2. a) Das Be­ru­fungs­ge­richt hält es auch für un­schäd­lich, dass der Wa­gen an­statt mit dem se­ri­en­mä­ßi­gen 2.311 cm³/130 PS-Mo­tor (laut Kfz-Brief), für den Nor­mal­ben­zin aus­reich­te, mit ei­nem an­de­ren Mo­tor aus­ge­stat­tet war, für den Su­per­ben­zin be­nö­tigt wur­de. Ob die tech­ni­schen Da­ten 2.311 cm³/130 PS, wie der Klä­ger be­haup­tet, auf dem am Wa­gen an­ge­brach­ten Ver­kaufs­schild ver­merkt wa­ren, hat das Be­ru­fungs­ge­richt of­fen­ge­las­sen, weil es meint, dass hier­in nur ei­ne nä­he­re Kenn­zeich­nung und ei­ne In­for­ma­ti­on über die Kauf­sa­che lie­ge, nicht aber die Zu­si­che­rung ei­nes be­stimm­ten Mo­tors als Ei­gen­schaft des ver­kauf­ten Sport­wa­gens. Der­ar­ti­ge An­ga­ben könn­ten näm­lich im Re­gel­fall zwei­fels­frei den Kraft­fahr­zeug­pa­pie­ren ent­nom­men wer­den. Nur bei nicht oder nur schwer nach­prüf­ba­ren An­ga­ben be­ste­he ein Be­dürf­nis, den Ver­käu­fer für sei­ne Er­klä­rung ga­ran­tie­ar­tig ein­ste­hen zu las­sen.

b) Auch die­se Aus­füh­run­gen sind nicht frei von Rechts­irr­tum. In der An­ga­be der tech­ni­schen Da­ten auf dem am Wa­gen an­ge­brach­ten Ver­kaufs­schild liegt hier ei­ne Zu­si­che­rung von Ei­gen­schaf­ten i. S. des § 459 II BGB.

Die Fra­ge, ob ei­ne sol­che An­ga­be ei­ne Be­schrei­bung der Kauf­sa­che ent­hält oder ei­ne Zu­si­che­rung von Ei­gen­schaf­ten ist, ist auf­grund der für sol­che Ge­schäf­te ty­pi­schen In­ter­es­sen­la­ge zu be­ur­tei­len (vgl. Se­nat, Urt. v. 25.06.1975 – VI­II ZR 244/73, NJW 1975, 1693 = WM 1975, 895).

Hub­raum und PS-Zahl ei­nes Kraft­fahr­zeugs sind Ei­gen­schaf­ten, die für den Käu­fer – je­den­falls im Re­gel­fall – von we­sent­li­cher Be­deu­tung sind. Gibt der Ge­braucht­wa­gen­händ­ler auf ei­nem Ver­kaufs­schild die­se Da­ten über­ein­stim­mend mit dem für das an­ge­bo­te­ne Fahr­zeug se­ri­en­mä­ßi­gen Mo­tor an, so si­chert er zu, dass die­se An­ga­ben stim­men. Ist das Fahr­zeug in Wirk­lich­keit mit ei­nem an­de­ren Mo­tor aus­ge­rüs­tet, so fehlt ihm ei­ne zu­ge­si­cher­te Ei­gen­schaft i. S. der §§ 459 II, 463 BGB. Das gilt erst recht dann, wenn der Aus­tausch­mo­tor im Ge­gen­satz zur se­ri­en­mä­ßi­gen Ma­schi­ne ei­nen Ver­brauch von Su­per­ben­zin statt Nor­mal­ben­zin ver­langt; denn für den Kauf­ent­schluss ist nicht nur der Um­stand, dass das Fahr­zeug se­ri­en­mä­ßig mo­to­ri­siert ist, von Be­deu­tung, son­dern auch, dass es nur den da­nach zu er­war­ten­den Treib­stoff ver­braucht. Hat bei die­ser In­ter­es­sen­la­ge der Händ­ler auf dem Ver­kaufs­schild tech­ni­sche Da­ten des Mo­tors ver­merkt, so darf der Kun­de die­se an ihn ge­rich­te­te Er­klä­rung da­hin ge­hend ver­ste­hen, dass der Händ­ler für de­ren Rich­tig­keit ein­ste­hen will. Der Käu­fer muss sich dar­auf ver­las­sen kön­nen, dass we­nigs­tens die An­ga­ben rich­tig sind, die der Händ­ler in schrift­li­cher Form dem In­ter­es­sen­ten be­kannt­gibt (vgl. OLG Mün­chen, MDR 1974, 753, Be­trieb 1974, 1059; Stau­din­ger/Hon­sell, BGB, 12. Aufl., § 459 Rn. 71). Der Hin­weis des Be­ru­fungs­ge­richts auf die Nach­prüf­bar­keit die­ser Er­klä­rung geht schon des­halb fehl, weil hier auch die An­ga­ben im Kraft­fahr­zeug­brief un­rich­tig wa­ren.

III. Das Be­ru­fungs­ge­richt meint, dem Be­klag­ten kön­ne arg­lis­ti­ges Ver­hal­ten nicht an­ge­las­tet wer­den. Da das Be­ru­fungs­ur­teil be­reits aus den dar­ge­leg­ten Grün­den kei­nen Be­stand ha­ben kann, kommt es nicht dar­auf an, ob hier­ge­gen aus Rechts­grün­den Be­den­ken be­ste­hen.

IV. Das Be­ru­fungs­ur­teil war des­halb auf die Re­vi­si­on auf­zu­he­ben. Die Sa­che muss­te zur an­der­wei­ten Ver­hand­lung und Ent­schei­dung an das Be­ru­fungs­ge­richt zu­rück­ver­wie­sen wer­den. Dem Se­nat ist ei­ne Ent­schei­dung in der Sa­che selbst nicht mög­lich. Es sind noch Fest­stel­lun­gen dar­über zu tref­fen, wel­chen Um­fang die Ver­schleiß­er­schei­nun­gen des Mo­tors hat­ten, wel­che tech­ni­schen Da­ten über den Mo­tor das an dem Fahr­zeug an­ge­brach­te Ver­kaufs­schild ent­hielt, und ob der Be­klag­te dem Klä­ger ver­si­chert hat, der Pkw kön­ne mit Nor­mal­ben­zin ge­fah­ren wer­den …

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