Loading [MathJax]/extensions/tex2jax.js

Navigation

Probleme beim Autokauf?

Kategorien

Archiv

Header (Autohaus)

Ar­chiv: Ja­nu­ar 2021

Streit­wert ei­ner auf Her­aus­ga­be ei­nes Lea­sing­fahr­zeugs ge­rich­te­ten Kla­ge

Klagt der Lea­sing­ge­ber auf Her­aus­ga­be des Lea­sing­ge­gen­stands (hier: ei­nes Fahr­zeugs) und ist strei­tig, ob der Lea­sing­ver­trag be­en­det ist, so ist der Streit­wert ge­mäß § 48 I GKG zu be­mes­sen (ent­ge­gen OLG Mün­chen, Beschl. v. 11.03.2020 – 32 W 284/20, ju­ris).

OLG Hamm, Be­schluss vom 29.01.2021 – 30 W 10/20

Mehr le­sen »

Aus­tausch­mo­tor als er­heb­li­cher Sach­man­gel ei­nes hoch­prei­si­gen Old­ti­mers – matching num­bers

  1. Ha­ben die Par­tei­en ei­nes Kauf­ver­trags über ei­nen hoch­prei­si­gen Old­ti­mer ei­ne Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung des In­halts ge­trof­fen, dass das Fahr­zeug über ei­nen matching num­bers-Mo­tor ver­fügt, dann liegt ein er­heb­li­cher, den Käu­fer zum Rück­tritt vom Kauf­ver­trag be­rech­ti­gen­der Man­gel (§ 434 I 1 BGB) vor, wenn der Old­ti­mer tat­säch­lich nicht mehr mit dem ur­sprüng­lich vom Fahr­zeug­her­stel­ler ei­ge­bau­ten Mo­tor aus­ge­stat­tet ist. Dar­an än­dert nichts, dass die Num­mer des Aus­tausch­mo­tors und die Num­mer des Ori­gi­nal­mo­tors iden­tisch sind.
  2. Ei­ne Rück­tritts­er­klä­rung i. S. von § 349 BGB be­darf zu ih­rer Wirk­sam­keit grund­sätz­lich nicht der An­ga­be ei­nes Rück­tritts­grunds.

LG Ham­burg, Ur­teil vom 29.01.2021 – 329 O 59/18

Mehr le­sen »

Zur se­kun­dä­ren Dar­le­gungs­last der Volks­wa­gen AG im VW-Ab­gas­skan­dal – § 826 BGB

Zur se­kun­dä­ren Dar­le­gungs­last hin­sicht­lich der Fra­ge, wer die Ent­schei­dung über den Ein­satz ei­ner un­zu­läs­si­gen Ab­schalt­ein­rich­tung bei dem be­klag­ten Fahr­zeug­her­stel­ler ge­trof­fen hat­te und ob der Vor­stand hier­von Kennt­nis hat­te.

BGH, Ur­teil vom 26.01.2021 – VI ZR 405/19

Mehr le­sen »

An­spruch ei­nes Kfz-Käu­fers auf Er­satz ho­her Trans­port­kos­ten im Rah­men der Nach­er­fül­lung

  1. Ei­ne kauf­recht­li­che Nach­er­fül­lung hat ge­mäß § 269 I, II BGB re­gel­mä­ßig an dem Ort zu er­fol­gen, an dem der Ver­käu­fer als Schuld­ner der Nach­er­fül­lung bei Ab­schluss des Kauf­ver­trags sei­nen Wohn- oder Ge­schäfts­sitz hat­te (vgl. BGH, Urt. v. 19.07.2017 – VI­II ZR 278/16, ju­ris Rn. 21). Es steht den Par­tei­en aber auch noch nach Ab­schluss des Kauf­ver­trags frei, ei­nen an­de­ren Er­fül­lungs­ort zu ver­ein­ba­ren.
  2. Bei der Be­ur­tei­lung, ob es dem Käu­fer ei­nes – hier in der Tür­kei mit ei­nem Mo­tor­scha­den lie­gen ge­blie­be­nen, fahr­un­tüch­ti­gen – Kraft­fahr­zeugs zu­zu­mu­ten ist, das Fahr­zeug zum Wohn- oder Ge­schäfts­sitz des Ver­käu­fers zu über­füh­ren, ist bei ei­nem Ver­brauchs­gü­ter­kauf (§ 474 I 1 BGB) ei­ner­seits zu be­rück­sich­ti­gen, dass die Nach­er­fül­lung „in­ner­halb ei­ner an­ge­mes­se­nen Frist und oh­ne er­heb­li­che Un­an­nehm­lich­kei­ten für den Ver­brau­cher“ er­fol­gen muss (Art. 3 III Un­terabs. 3 der Ver­brauchs­gü­terkauf­richt­li­ne; s. da­zu EuGH, Urt. v. 23.05.2019 – C-52/18, ECLI:EU:C:2019:447 Rn. 29 ff. – Fül­la). An­de­rer­seits ist zu be­ach­ten, dass nach deut­schem Recht Un­an­nehm­lich­kei­ten, die sich für den Ver­brau­cher dar­aus er­ge­ben kön­nen, dass er sein Fahr­zeug zum Wohn- oder Ge­schäfts­sitz des Ver­käu­fers brin­gen muss, da­durch kom­pen­siert wer­den, dass der Ver­käu­fer dem Käu­fer ei­nen Vor­schuss auf die Trans­port­kos­ten ge­wäh­ren muss (§§ 439 II, 475 IV BGB; für Alt­fäl­le: BGH, Urt. v. 19.07.2017 – VI­II ZR 278/16, ju­ris Rn. 27 ff.).
  3. Da­ge­gen, ge­mäß § 439 II BGB un­ver­hält­nis­mä­ßig ho­he Trans­port­kos­ten tra­gen zu müs­sen, ist ein Ver­käu­fer da­durch ge­schützt, dass er ge­mäß § 439 IV BGB die Nach­er­fül­lung ins­ge­samt ver­wei­gern darf, wenn so­wohl ei­ne Nach­bes­se­rung (§ 439 I Fall 1 BGB) als auch ei­ne Er­satz­lie­fe­rung (§ 439 I Fall 2 BGB) nur mit un­ver­hält­nis­mä­ßi­gen Kos­ten mög­lich ist. Das gilt ein­ge­schränkt auch bei ei­nem Ver­brauchs­gü­ter­kauf i. S. von § 474 I 1 BGB, bei dem der Ver­käu­fer die Nach­er­fül­lung zwar nicht ins­ge­samt ver­wei­gern, wohl aber die dem Käu­fer nach § 439 II BGB zu er­set­zen­den Auf­wen­dun­gen auf ei­nen an­ge­mes­se­nen Be­trag be­schrän­ken darf (§ 475 IV BGB).

LG Saar­brü­cken, Ur­teil vom 22.01.2021 – 13 S 130/20

Mehr le­sen »

(Kei­ne) sit­ten­wid­ri­ge vor­sätz­li­che Schä­di­gung durch Ther­mo­fens­ter – Mer­ce­des-Benz-Ab­gas­skan­dal

  1. Das Ver­hal­ten der für ei­nen Kraft­fahr­zeug­her­stel­ler han­deln­den Per­so­nen ist nicht be­reits des­halb als sit­ten­wid­rig zu qua­li­fi­zie­ren, weil sie ei­nen Fahr­zeug­typ auf­grund ei­ner grund­le­gen­den un­ter­neh­me­ri­schen Ent­schei­dung mit ei­ner tem­pe­ra­tur­ab­hän­gi­gen Steue­rung des Emis­si­ons­kon­troll­sys­tems (Ther­mo­fens­ter) aus­ge­stat­tet und in den Ver­kehr ge­bracht ha­ben. Dies gilt auch dann, wenn mit der Ent­wick­lung und dem Ein­satz die­ser Steue­rung ei­ne Kos­ten­sen­kung und die Er­zie­lung von Ge­winn er­strebt wird. Der ob­jek­ti­ve Tat­be­stand der Sit­ten­wid­rig­keit ist nur ge­ge­ben, wenn wei­te­re Um­stän­de hin­zu­tre­ten, die das Ver­hal­ten der han­deln­den Per­so­nen als be­son­ders ver­werf­lich er­schei­nen las­sen.
  2. Die An­nah­me ob­jek­ti­ver Sit­ten­wid­rig­keit setzt je­den­falls vor­aus, dass die han­deln­den Per­so­nen bei der Ent­wick­lung und/​oder Ver­wen­dung der tem­pe­ra­tur­ab­hän­gi­gen Steue­rung des Emis­si­ons­kon­troll­sys­tems in dem Be­wusst­sein han­del­ten, ei­ne un­zu­läs­si­ge Ab­schalt­ein­rich­tung zu ver­wen­den, und den dar­in lie­gen­den Ge­set­zes­ver­stoß bil­li­gend in Kauf nah­men.

BGH, Be­schluss vom 19.01.2021 – VI ZR 433/19

Mehr le­sen »

Zum Um­fang der Haf­tung ei­nes Au­to­mo­bil­her­stel­lers nach §§ 826, 31 BGB – VW-Ab­gas­skan­dal

Zum Um­fang der Haf­tung ei­nes Au­to­mo­bil­her­stel­lers nach §§ 826, 31 BGB ge­gen­über dem Käu­fer des Fahr­zeugs in ei­nem so­ge­nann­ten Die­sel­fall (hier: An­rech­nung von Nut­zungs­vor­tei­len, Auf­wen­dungs­er­satz, Ver­zugs- und De­likt­szin­sen, au­ßer­ge­richt­li­che Rechts­an­walts­kos­ten).

BGH, Ur­teil vom 19.01.2021 – VI ZR 8/20

Mehr le­sen »

(Kein) gut­gläu­bi­ger Er­werb ei­nes Kraft­fahr­zeugs nach nie­der­län­di­schem Recht

Der Er­wer­ber ei­nes Kraft­fahr­zeugs ist nach nie­der­län­di­schem Recht nicht in gu­tem Glau­ben, wenn er sich zwar die Zu­las­sungs­be­schei­ni­gung Teil II (Fahr­zeug­brief) vor­le­gen lässt, aber zahl­rei­che be­son­de­re Um­stän­de, die sei­nen Ver­dacht er­re­gen muss­ten (u. a. Hö­he des Kauf­prei­ses, Über­ga­be nur ei­nes Fahr­zeug­schlüs­sels), un­be­ach­tet lässt.

OLG Ham­burg, Ur­teil vom 15.01.2021 – 8 U 129/19
(vor­an­ge­hend: LG Ham­burg, Ur­teil vom 19.09.2019 – 326 O 156/18)

Mehr le­sen »

Feh­len ei­ner zu­ge­si­cher­ten Son­der­la­ckie­rung als Sach­man­gel ei­nes Por­sche-Old­ti­mers – paint/co­lor to samp­le

  1. Der Käu­fer ei­nes Por­sche-Old­ti­mers, der vom Ver­käu­fer als „un­re­stau­riert“ und „in au­ßer­ge­wöhn­lich gut er­hal­te­nem Ori­gi­nal­zu­stand“ an­ge­prie­sen wur­de, darf die An­ga­be des Ver­käu­fers, das Fahr­zeug sei in ei­ner „Far­be nach Wahl“ (co­lor to samp­le) be­stellt wor­den, so ver­ste­hen, dass das Fahr­zeug nach wie vor die Ori­gi­nal­la­ckie­rung auf­weist und dass es sich da­bei um ei­ne Son­der­la­ckie­rung nach Kun­den­wunsch (paint to samp­le) han­delt. Er muss trotz der An­ga­be, der Old­ti­mer sei in ei­ner Son­der­far­be „be­stellt“ wor­den, nicht da­mit rech­nen, dass die Son­der­la­ckie­rung, die das Fahr­zeug bei der Erst­aus­lie­fe­rung auf­wies, spä­ter er­setzt wur­de.
  2. Ein Old­ti­mer, der als „un­re­stau­rier­tes“ Fahr­zeug in ei­ner „Far­be nach Wahl“ (co­lor to samp­le), das sich in ei­nem „au­ßer­ge­wöhn­lich gut er­hal­te­nen Ori­gi­nal­zu­stand“ be­fin­de, an­ge­prie­sen wur­de, ist we­gen des Feh­lens ei­ner ver­ein­bar­ten Be­schaf­fen­heit (§ 434 I 1 BGB) man­gel­haft, wenn er bei Ge­fahr­über­gang nicht mehr die ori­gi­na­le Son­der­la­ckie­rung auf­weist. Das gilt auch dann, wenn es sich bei der bei Ge­fahr­über­gang vor­han­de­nen La­ckie­rung eben­falls um ei­ne Son­der­la­ckie­rung han­delt.
  3. Bei ei­nem Agen­tur­ge­schäft kann der den Kfz-Kauf­ver­trag ver­meint­lich nur ver­mit­teln­de Kraft­fahr­zeug­händ­ler auch dann als Ver­käu­fer des Fahr­zeugs an­zu­se­hen sein, wenn er im Kauf­ver­trag als „Ver­käu­fer in Agen­tur“ be­zeich­net und dort der der­zei­ti­ge Ei­gen­tu­mer des Fahr­zeugs be­nannt wird. Denn recht­lich spricht nichts ge­gen den Ver­kauf ei­nes im Ei­gen­tum ei­nes Drit­ten ste­hen­den Fahr­zeugs, und zwar erst recht nicht, wenn die Ei­gen­tü­mer­stel­lung des Drit­ten im Kauf­ver­trag of­fen­ge­legt wird und der Drit­te den Ver­käu­fer zum Ver­kauf des Fahr­zeugs er­mäch­tigt hat.
  4. An­ga­ben zur Be­schaf­fen­heit der Kauf­sa­che, die der Ver­käu­fer in ei­ner in­vi­ta­tio ad of­fe­ren­dum (hier: in ei­nem News­let­ter) macht, sind nicht recht­lich un­ver­bind­lich. Sie füh­ren viel­mehr zu ei­ner Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung (§ 434 I 1 BGB), falls der Ver­käu­fer die An­ga­ben nicht bis zum Ab­schluss des Kauf­ver­trags kor­ri­giert.
  5. Ein pau­scha­ler Ge­währ­leis­tungs­aus­schluss gilt nicht für ei­nen Man­gel i. S. von § 434 I 1 BGB, der dar­in be­steht, dass die Kauf­sa­che bei Ge­fahr­über­gang nicht die ver­ein­bar­te Be­schaf­fen­heit hat (im An­schluss an BGH, Urt. v. 29.11.2006 – VI­II ZR 92/06, BGHZ 170, 86 Rn. 28 ff.).

LG Köln, Ur­teil vom 07.01.2021 – 36 O 95/19

Mehr le­sen »