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Probleme beim Autokauf?

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Ar­chiv: April 2020

Ver­jäh­rung von ge­gen die Volks­wa­gen AG ge­rich­te­ten Scha­dens­er­satz­an­sprü­chen im VW-Ab­gas­skan­dal

Hat ein Käu­fer ei­nes vom VW-Ab­gas­skan­dal be­trof­fe­nen Fahr­zeugs schon im Jahr 2015 nicht nur all­ge­mein vom VW-Ab­gas­skan­dal, son­dern auch da­von Kennt­nis er­langt, dass sein Fahr­zeug da­von be­trof­fen ist, dann sind auf § 826 BGB ge­stütz­te Scha­dens­er­satz­an­sprü­che des Käu­fers ge­gen die Volks­wa­gen AG mit Ab­lauf des 31.12.2018 ver­jährt. Glei­ches gilt für auf § 823 I BGB oder auf § 823 II BGB in Ver­bin­dung mit ei­nem Schutz­ge­setz ge­stütz­te Scha­dens­er­satz­an­sprü­che.

OLG Stutt­gart, Ur­teil vom 14.04.2020 – 10 U 466/19
(nach­fol­gend: BGH, Ur­teil vom 17.12.2020 – VI ZR 739/20)

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Ein­heit­li­cher Er­fül­lungs­ort für sämt­li­che Rück­ge­währ­pflich­ten nach Rück­tritt vom Kauf­ver­trag

  1. Nach ei­nem Rück­tritt vom Kauf­ver­trag sind sämt­li­che Rück­ge­währ­pflich­ten (Rück­zah­lung des Kauf­prei­ses, Rück­ge­währ der Kauf­sa­che) ein­heit­lich dort zu er­fül­len, wo sich die Kauf­sa­che im Zeit­punkt der Rück­tritts­er­klä­rung ver­trags­ge­mäß be­fin­det. Die­ser so­ge­nann­te Aus­tauschort ist bei ei­nem – hier man­gel­be­ding­ten – Rück­tritt von ei­nem Kfz-Kauf­ver­trag re­gel­mä­ßig am Wohn­sitz des Käu­fers an­zu­sie­deln; auf den tat­säch­li­chen Stand­ort des Fahr­zeugs kommt es nicht an.
  2. Ein an­geb­lich man­gel­haf­tes Fahr­zeug, das dem Ver­käu­fer zur Über­prü­fung der er­ho­be­nen Män­gel­rü­gen zur Ver­fü­gung ge­stellt wur­de, be­fin­det sich je­den­falls dann nicht mehr ver­trags­ge­mäß beim Ver­käu­fer, wenn die­ser ei­ne Nach­bes­se­rung ab­ge­lehnt und den Käu­fer zur Ab­ho­lung des Fahr­zeugs auf­ge­for­dert hat. Viel­mehr sind (auch) in die­sem Fall – un­ab­hän­gig vom tat­säch­li­chen Stand­ort des Fahr­zeugs – sämt­li­che Rück­ge­währ­pflich­ten ein­heit­lich am Wohn­sitz des Käu­fers zu er­fül­len.

OLG Je­na, Ur­teil vom 09.04.2020 – 4 U 1208/19

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Man­gel­haf­tes DSG-Ge­trie­be bei ei­nem Neu­wa­gen – her­stel­ler­über­grei­fen­der Ver­gleich

Bei der Be­ur­tei­lung, ob ein Neu­wa­gen ei­ne Be­schaf­fen­heit auf­weist, die bei Sa­chen der glei­chen Art üb­lich ist und die der Käu­fer nach Art der Sa­che er­war­ten kann (§ 434 I 2 Nr. 2 BGB), ist – her­stel­ler­über­grei­fend – auf den all­ge­mei­nen Stand der Tech­nik und nicht le­dig­lich – fa­bri­kats­in­tern – auf den­sel­ben Fahr­zeug­typ des Her­stel­lers ab­zu­stel­len.

OLG Schles­wig, Ur­teil vom 08.04.2020 – 12 U 39/18
(vor­an­ge­hend: LG Flens­burg, Ur­teil vom 22.03.2018 – 4 O 116/17)

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Ein­heit­li­cher Er­fül­lungs­ort für die Rück­ab­wick­lung ei­nes Kauf­ver­trags

  1. Aus der Na­tur ei­nes kauf­recht­li­chen Rück­ge­währ­schuld­ver­hält­nis er­gibt sich, dass Er­fül­lungs­ort so­wohl für den An­spruch auf Rück­zah­lung des Kauf­prei­ses als auch für den An­spruch auf Rück­ge­währ der Kauf­sa­che der Ort ist, an dem sich die Kauf­sa­che ver­trags­ge­mäß be­fin­det.
  2. Macht ein Rechts­an­walt au­ßer­ge­richt­lich kauf­recht­li­che Rück­ge­währan­sprü­che gel­tend, so ist der An­spruch auf Er­satz der da­für an­ge­fal­le­nen Rechts­an­walts­kos­ten am sel­ben Ort zu er­fül­len wie die Rück­ge­währan­sprü­che.
  3. Ein Ver­wei­sungs­be­schluss ist ob­jek­tiv will­kür­lich und des­halb für das Ge­richt, an das die Sa­che ver­wie­sen wird, nicht bin­dend, wenn sich das ver­wei­sen­de Ge­richt mit ei­ner sei­ne Zu­stän­dig­keit be­grün­den­den Norm (hier: § 29 I ZPO) nicht be­fasst hat, ob­wohl sich ei­ne Be­fas­sung da­mit nach den Um­stän­den – ins­be­son­de­re nach dem Vor­trag der Par­tei­en – der­art auf­dräng­te, dass die ge­trof­fe­ne Ver­wei­sungs­ent­schei­dung als nicht auf der Grund­la­ge von § 281 ZPO er­gan­gen an­ge­se­hen wer­den kann.

Baye­ri­sches Obers­tes Lan­des­ge­richt, Be­schluss vom 08.04.2020 – 1 AR 18/20

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In­ter­na­tio­na­le Zu­stän­dig­keit bei Streit­ge­nos­sen aus ver­schie­de­nen Staa­ten – VW-Ab­gas­skan­dal

Wer­den im Zu­sam­men­hang mit dem VW-Ab­gas­skan­dal ein im Aus­land an­säs­si­ger Kfz-Her­stel­ler, ein in Deutsch­land an­säs­si­ger Im­por­teur und ein eben­falls im In­land an­säs­si­ger Kfz-Händ­ler aus De­likt auf Scha­dens­er­satz in An­spruch ge­nom­men, kann sich die in­ter­na­tio­na­le Zu­stän­dig­keit der deut­schen Ge­rich­te in Be­zug auf den Kfz-Her­stel­ler aus Art. 8 Nr. 1 Eu­GV­VO er­ge­ben und so ei­ne Be­stim­mung des zu­stän­di­gen Ge­richts nach § 36 I Nr. 3 ZPO er­mög­li­chen.

OLG Hamm, Be­schluss vom 02.04.2020 – 32 SA 73/19

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Wie­der­be­grün­dung der Kauf­preis­schuld nach er­folg­rei­chem Ga­ran­tie­an­trag – Ama­zon-A-bis-z-Ga­ran­tie

  1. Der Er­klä­rungs­ge­halt der bei Ab­schluss ei­nes Kauf­ver­trags über die Platt­form Ama­zon Mar­ket­place ab­ge­ge­be­nen Wil­lens­er­klä­run­gen rich­tet sich auch nach den den Kauf von Mar­ket­place-Ar­ti­keln be­tref­fen­den All­ge­mei­nen Ge­schäfts­be­din­gun­gen von Ama­zon, so­weit bei­de Ver­trags­par­tei­en de­ren Gel­tung bei Ver­trags­schluss zu­ge­stimmt ha­ben (Fort­füh­rung von Se­nat, Urt. v. 22.11.2017 – VI­II ZR 83/16, BGHZ 217, 33 Rn. 31 m. w. Nachw).
  2. Die ge­schul­de­te Kauf­preis­zah­lung ist mit der von Ama­zon ver­an­lass­ten Gut­schrift des Kauf­prei­ses auf dem Ama­zon-Kon­to des Ver­käu­fers be­wirkt, so­dass die Kauf­preis­for­de­rung er­lischt. Mit der ein­ver­ständ­li­chen Ver­trags­ab­wick­lung über Ama­zon Mar­ket­place ver­ein­ba­ren die Kauf­ver­trags­par­tei­en je­doch zu­gleich still­schwei­gend, dass die Kauf­preis­for­de­rung wie­der­be­grün­det wird, wenn das Ama­zon-Kon­to des Ver­käu­fers auf­grund ei­nes er­folg­rei­chen A-bis-z-Ga­ran­tie­an­trags rück­be­las­tet wird (Fort­füh­rung von Se­nat, Urt. v. 22.11.2017 – VI­II ZR 83/16, BGHZ 217, 33 Rn. 32 ff.).

BGH, Ur­teil vom 01.04.2020 – VI­II ZR 18/19

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