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Probleme beim Autokauf?

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Ar­chiv: März 2020

Fik­ti­ve Män­gel­be­sei­ti­gungs­kos­ten im Kauf­recht?

An den VII. Zi­vil­se­nat des BGH wird ge­mäß § 132 III GVG fol­gen­de An­fra­ge ge­rich­tet:

  1. Wird an der in dem Ur­teil vom 22.02.2018 (VII ZR 46/17, BGHZ 218, 1 Rn. 31 ff.) ver­tre­te­nen Rechts­auf­fas­sung fest­ge­hal­ten, wo­nach der „klei­ne“ Scha­dens­er­satz statt der Leis­tung ge­mäß §§ 280 I, III, 281 I BGB nicht an­hand der vor­aus­sicht­lich er­for­der­li­chen, aber (noch) nicht auf­ge­wen­de­ten („fik­ti­ven“) Män­gel­be­sei­ti­gungs­kos­ten be­mes­sen wer­den darf?
  2. Wird fer­ner dar­an fest­ge­hal­ten, dass sich ein Scha­dens­er­satz­an­spruch des all­ge­mei­nen Leis­tungs­stö­rungs­rechts auf Vor­fi­nan­zie­rung „in Form der vor­he­ri­gen Zah­lung ei­nes zweck­ge­bun­de­nen und ab­zu­rech­nen­den Be­trags“ rich­ten kann (Urt. v. 22.02.2018 – VII ZR 46/17, BGHZ 218, 1 Rn. 67)?

BGH, Be­schluss vom 13.03.2020 – V ZR 33/19
(nach­fol­gend: BGH, Ur­teil vom 12.03.2021 – V ZR 33/19)

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Ir­re­füh­rend an­ge­ge­be­ner Ki­lo­me­ter­stand in ei­nem „autoscout24.​de“-In­se­rat – „TOP AN­GE­BOT“

Die fal­sche An­ga­be der Lauf­leis­tung ei­nes auf ei­ner In­ter­net­platt­form – hier: „autoscout24.​de“ – zum Kauf an­ge­bo­te­nen Ge­braucht­wa­gens (2.040 km statt 204.032 km) ist ir­re­füh­rend i. S. von § 5 I 1, I 2 Nr. 1 UWG, wenn sie da­zu führt, dass ein Al­go­rith­mus der In­ter­net­platt­form das An­ge­bot blick­fang­mä­ßig her­aus­ge­stellt als „TOP AN­GE­BOT“ aus­zeich­net. Das gilt auch dann, wenn ein po­ten­zi­el­ler Käu­fer den an­ge­ge­be­nen Ki­lo­me­ter­stand mög­li­cher­wei­se schon an­ge­sichts des ver­lang­ten Kauf­prei­ses (hier: 1.100 €) nicht ernst nimmt oder durch ein in das In­ter­net­in­se­rat ein­ge­bun­de­nes Bild des Ki­lo­me­ter­zäh­lers über den wah­ren Ki­lo­me­ter­stand des Fahr­zeugs auf­ge­klärt wird.

OLG Köln, Be­schluss vom 09.03.2020 – 6 W 25/20

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Zu­läs­si­ge Ver­kür­zung der ge­setz­li­chen Ver­jäh­rungs­frist auf ein Jahr im Ge­braucht­wa­gen­han­del – „Fe­ren­schild“

  1. § 476 II letz­ter Halb­satz BGB n.F. (= § 475 II letz­ter Halb­satz BGB a.F.) ver­stößt ge­gen die Ver­brauchs­gü­terkauf­richt­li­nie, weil er ent­ge­gen Art. 5 I und Art. 7 I Un­terabs. 2 der Richt­li­nie zu­lässt, dass bei ei­nem Ver­brauchs­gü­ter­kauf (§ 474 I BGB) über ei­ne ge­brauch­te Sa­che die Ver­jäh­rungs­frist für An­sprü­che des Käu­fers we­gen ei­nes Sach­man­gels durch Ver­ein­ba­rung auf we­ni­ger als zwei Jah­re ver­kürzt wird. Die Mit­glied­staa­ten kön­nen näm­lich nach Art. 5 I und Art. 7 I Un­terabs. 2 der Ver­brauchs­gü­terkauf­richt­li­ne nur ei­ne Ver­ein­ba­rung über die Ver­kür­zung der Haf­tungs­dau­er des Ver­käu­fers, nicht aber über die Ver­kür­zung der Ver­jäh­rungs­frist er­lau­ben.
  2. Ei­ne richt­li­ni­en­kon­for­me Aus­le­gung des § 476 II letz­ter Halb­satz BGB n.F. (= § 475 II letz­ter Halb­satz BGB a.F.) oder ei­ne Rechts­fort­bil­dung da­hin ge­hend, dass bei ei­nem Ver­brauchs­gü­ter­kauf über ei­ne ge­brauch­te Sa­che die Ver­ein­ba­rung ei­ner Ver­jäh­rungs­frist von ei­nem Jahr un­zu­läs­sig ist, kommt je­doch nicht in Be­tracht. Viel­mehr ist § 476 II letz­ter Halb­satz BGB n.F. (= § 475 II letz­ter Halb­satz BGB a.F.) einst­wei­len wei­ter­hin an­zu­wen­den, so­dass ei­ne Klau­sel in All­ge­mei­nen Ge­schäfts­be­din­gun­gen, wo­nach die Ver­jäh­rungs­frist bei ei­nem Ver­brauchs­gü­ter­kauf über ei­ne ge­brauch­te Sa­che auf ein Jahr ver­kürzt wird, wirk­sam ist.
  3. Ein Ver­käu­fer ver­schweigt ei­nen zu of­fen­ba­ren­den Man­gel schon dann arg­lis­tig, wenn er ihn min­des­tens für mög­lich hält und gleich­zei­tig da­mit rech­net und bil­li­gend in Kauf nimmt, dass der Ver­trags­part­ner den Man­gel nicht kennt und bei Kennt­nis den Kauf­ver­trag nicht oder nicht mit dem ver­ein­bar­ten In­halt ge­schlos­sen hät­te (im An­schluss u. a. an BGH, Urt. v. 15.04.2015 – VI­II ZR 80/14, NJW 2015, 1669 Rn. 16 m. w. Nachw.).
  4. Ei­nen Ge­braucht­wa­gen­händ­ler trifft kei­ne ge­ne­rel­le, an­las­s­un­ab­hän­gi­ge Ob­lie­gen­heit, ein Fahr­zeug vor dem Ver­kauf um­fas­send zu un­ter­su­chen. Viel­mehr kann er zu ei­ner Über­prü­fung des Fahr­zeugs nur auf­grund be­son­de­rer Um­stän­de, die für ihn ei­nen kon­kre­ten Ver­dacht auf Män­gel be­grün­den, ge­hal­ten sein. Ab­ge­se­hen von die­sen Fäl­len ist der Händ­ler grund­sätz­lich nur zu ei­ner fach­män­ni­schen äu­ße­ren Be­sich­ti­gung („Sicht­prü­fung“) ver­pflich­tet (im An­schluss u. a. an BGH, Urt. v. 15.04.2015 – VI­II ZR 80/14, NJW 2015, 1669 Rn. 14 m. w. Nachw.).

LG Stutt­gart, Ur­teil vom 06.03.2020 – 19 O 123/19

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Dar­le­gungs- und Be­weis­last bei un­ter­blie­be­ner Auf­klä­rung über zu of­fen­ba­ren­de Um­stän­de

Die in ei­nem Grund­stücks­kauf­ver­trag ent­hal­te­ne Er­klä­rung des Ver­käu­fers, ihm sei­en kei­ne un­sicht­ba­ren Män­gel be­kannt, recht­fer­tigt kei­ne Ab­wei­chung von dem Grund­satz, dass den Käu­fer die Dar­le­gungs- und Be­weis­last für die un­ter­blie­be­ne Auf­klä­rung über of­fen­ba­rungs­pflich­ti­ger Um­stän­de trifft (Be­stä­ti­gung von Se­nat, Urt. v. 30.04.2003 – V ZR 100/02, NJW 2003, 2380).

BGH, Ur­teil vom 06.03.2020 – V ZR 2/19

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