1. Ein Käu­fer, der dem Ver­käu­fer ge­mäß § 281 I 1 BGB ei­ne an­ge­mes­se­ne Frist zur Nach­bes­se­rung (§ 439 I Fall 1 BGB) setzt, den Man­gel der Kauf­sa­che aber vor dem Ab­lauf die­ser Frist be­sei­ti­gen lässt, hat ge­gen den Ver­käu­fer grund­sätz­lich kei­nen An­spruch auf Scha­dens­er­satz statt der Leis­tung (§ 437 Nr. 3 Fall 1, §§ 280 I, III, 281 BGB) in Hö­he der für die Man­gel­be­sei­ti­gung auf­ge­wen­de­ten Kos­ten. Das gilt auch dann, wenn der Käu­fer dem Ver­käu­fer – hier: we­gen ei­ner ernst­haf­ten und end­gül­ti­gen Ver­wei­ge­rung der Nach­er­fül­lung i. S. von § 281 II Fall 1 BGB – kei­ne Frist zur Nach­er­fül­lung hät­te set­zen müs­sen.
  2. Ein Käu­fer, der vom Ver­käu­fer un­ter Frist­set­zung Nach­er­fül­lung (§ 439 I BGB) ver­langt, ob­wohl der Ver­käu­fer ei­ne sol­che be­reits i. S. von § 281 II Fall 1, § 323 II Nr. 1 BGB ernst­haft und end­gül­tig ver­wei­gert hat, gibt da­mit ein­deu­tig zu er­ken­nen, dass er die Äu­ße­run­gen des Ver­käu­fers nicht als des­sen „letz­tes Wort“ auf­fasst, und schafft beim Ver­käu­fer ein schutz­wür­di­ges Ver­trau­en dar­auf, nach­er­fül­len zu dür­fen.

OLG Schles­wig, Ur­teil vom 14.12.2018 – 1 U 45/18
(vor­an­ge­hend: LG It­ze­hoe, Ur­teil vom 19.06.2018 – 6 O 266/17)

Das Ur­teil des OLG Schles­wig ist zu­sam­men mit dem erst­in­stanz­li­chen Ur­teil des LG It­ze­hoe hier ver­öf­fent­licht.

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