1. Ent­hält der Kauf­ver­trag über ein noch her­zu­stel­len­des hoch­ex­klu­si­ves Lu­xus­fahr­zeug – hier: ei­nen Fer­ra­ri 458 Spe­cia­le Aper­ta – noch kei­ne An­ga­ben über die vom Käu­fer ge­wünsch­te in­di­vi­du­el­le (Son­der-)Aus­stat­tung des Fahr­zeugs, so liegt ein Be­stim­mungs­kauf i. S. von § 375 HGB vor, wenn we­nigs­tens ei­ne der Ver­trags­par­tei­en Kauf­mann ist, dem Käu­fer die nä­he­re Be­stim­mung der in­di­vi­du­el­len (Son­der-)Aus­stat­tung des Fahr­zeugs vor­be­hal­ten ist und der Kauf­preis durch Be­zug­nah­me auf den bei Aus­lie­fe­rung des Fahr­zeugs gel­ten­den Lis­ten­preis hin­rei­chend be­stimmt ist.
  2. Durch ei­nen Selbst­be­lie­fe­rungs­vor­be­halt wird der be­güns­tig­te Ver­käu­fer – hier: ei­nes noch her­zu­stel­len­den Fer­ra­ri 458 Spe­cia­le Aper­ta – al­len­falls von sei­ner Lie­fer­pflicht (§ 433 I 1 BGB) frei, wenn er im Zeit­punkt des Ab­schlus­ses des Kauf­ver­trags ein kon­gru­en­tes De­ckungs­ge­schäft ab­ge­schlos­sen hat­te und von sei­nem Lie­fe­ran­ten (hier: dem Fahr­zeug­her­stel­ler) im Stich ge­las­sen wird.

OLG Mün­chen, Be­schluss vom 03.07.2018 – 19 U 742/18
(vor­an­ge­hend: LG Mün­chen I, Ur­teil vom 02.02.2018 – 12 O 13461/15)

Der Hin­weis­be­schluss des OLG Mün­chen ist aus­zugs­wei­se hier ver­öf­fent­licht.

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