1. Heißt es in ei­nem Kfz-Kauf­ver­trag „Er­fül­lungs­ort beim Ver­käu­fer“, kann dar­aus nicht oh­ne Wei­te­res ge­schlos­sen wer­den, dass die Par­tei­en den Be­triebs­sitz des Ver­käu­fers (auch) als Er­fül­lungs­ort der Nach­bes­se­rung ver­ein­ba­ren woll­ten. Viel­mehr ist in Be­tracht zu zie­hen, dass le­dig­lich ver­ein­bart wer­den soll­te, wo die pri­mä­ren Leis­tungs­pflich­ten aus dem Kauf­ver­trag zu er­fül­len sind.
  2. Dass der Käu­fer ei­ne grö­ße­re Ent­fer­nung zu über­win­den hat, um dem Ver­käu­fer ein Fahr­zeug am Er­fül­lungs­ort der Nach­er­fül­lung zur Prü­fung er­ho­be­ner Män­gel­rü­gen zur Ver­fü­gung zu stel­len, ist nicht per se ei­ne er­heb­li­che Un­an­nehm­lich­keit i. S. des Art. 3 III der Ver­brauchs­gü­terkauf­richt­li­nie, die den Käu­fer von der in Re­de ste­hen­den Ob­lie­gen­heit be­freit. In­so­weit ist auch zu be­rück­sich­ti­gen, dass der Käu­fer den wei­ten Weg zum Ver­käu­fer nicht ge­scheut hat, als es um den Ab­schluss des Kauf­ver­trags ging.

LG Os­na­brück, Be­schluss vom 13.10.2016 – 8 S 347/16
(vor­an­ge­hend: AG Mep­pen, Ur­teil vom 25.07.2016 – 3 C 314/16)

Der Hin­weis­be­schluss des LG Os­na­brück ist zu­sam­men mit dem erst­in­stanz­li­chen Ur­teil des AG Mep­pen aus­zugs­wei­se hier ver­öf­fent­licht.

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