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Probleme beim Autokauf?

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Ar­chiv: März 2016

Kein pau­scha­ler Aus­schluss von Ga­ran­tie­an­sprü­chen we­gen Miss­ach­tung der Be­triebs­an­lei­tung – Ge­braucht­wa­gen­ga­ran­tie

  1. Ei­ne vor­for­mu­lier­te Klau­sel in ei­nem Ge­braucht­wa­gen­ga­ran­tie­ver­trag, wo­nach ein Ga­ran­tie­an­spruch – un­ab­hän­gig von der Ur­säch­lich­keit für den ein­ge­tre­te­nen Scha­den – nur be­steht, wenn die Hin­wei­se des Fahr­zeug­her­stel­lers in der zum Fahr­zeug ge­hö­ren­den Be­triebs­an­lei­tung be­ach­tet wur­den, ist we­gen un­an­ge­mes­se­ner Be­nach­tei­li­gung des Kun­den un­wirk­sam.
  2. Die Dar­le­gungs- und Be­weis­last da­für, dass der Ga­ran­ti­en­eh­mer Vor­ga­ben der Be­triebs­an­lei­tung miss­ach­tet hat, trifft den Ga­ran­tie­ge­ber, wenn ei­ne Miss­ach­tung der Vor­ga­ben da­zu füh­ren soll, dass der Ga­ran­tie­ge­ber „von der Ent­schä­di­gungs­pflicht be­freit“ wird (im An­schluss an OLG Nürn­berg, Urt. v. 22.08.2003 – 13 U 1041/03).

OLG Mün­chen, Ur­teil vom 23.03.2016 – 3 U 1178/14

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(Kei­ne) Man­gel­haf­tig­keit ei­nes fest in­stal­lier­ten Na­vi­ga­ti­ons­ge­rä­tes

  1. Auch bei ei­nem Na­vi­ga­ti­ons­ge­rät, das fest in ein hoch­prei­si­ges Fahr­zeug (hier: ei­nen Bent­ley Con­ti­nen­tal GTC) ein­ge­baut ist, lässt sich tech­nisch nicht aus­schlie­ßen, dass es in Ein­zel­fäl­len zu fal­schen Weg­wei­sun­gen kommt. Ein Man­gel i. S. des § 434 I 2 Nr. 2 BGB liegt des­halb erst und nur dann vor, wenn die Fehl­wei­sun­gen ent­we­der auf ei­nem im Fahr­zeug an­ge­leg­ten tech­ni­schen De­fekt be­ru­hen oder ein Na­vi­ga­ti­ons­sys­tem mit se­ri­ell schon ver­al­te­ter Hard- oder Soft­ware ver­baut wor­den ist oder – bei Wah­rung des Stands der Se­rie – die Fehl­wei­sun­gen nach Art und/oder An­zahl ein Aus­maß an­neh­men, wie es bei ver­gleich­ba­ren Fahr­zeu­gen an­de­rer Her­stel­ler nicht zu fin­den ist.
  2. Ein Zeu­ge, der an­geb­lich be­kun­den kann, dass ein Na­vi­ga­ti­ons­ge­rät bei vier Fahr­ten fal­sche An­wei­sun­gen ge­ge­ben ha­be und Ähn­li­ches „stän­dig“ pas­sie­re, ist kein Er­satz für die Un­ter­su­chung des Ge­räts durch ei­nen Sach­ver­stän­di­gen, der es be­nut­zen und ge­ge­be­nen­falls – her­stel­ler­über­grei­fend – mit an­de­ren Ge­rä­ten ver­glei­chen kann.

OLG Hamm, Ur­teil vom 22.03.2016 – 28 U 44/15

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Ein­heit­li­cher Er­fül­lungs­ort für al­le Rück­ge­währan­sprü­che nach Rück­tritt, An­fech­tung oder Wi­der­ruf

  1. Nach ge­fes­tig­ter Recht­spre­chung ist ein Kauf­ver­trag über ei­ne be­weg­li­che Sa­che nach ei­nem Rück­tritt, ei­ner An­fech­tung oder ei­nem Wi­der­ruf dort rück­ab­zu­wi­ckeln, wo sich die Kauf­sa­che im Zeit­punkt des Rück­tritts, der An­fech­tung oder des Wi­der­rufs ver­trags­ge­mäß be­fin­det („Aus­tauschort“). Die­ser ein­heit­li­che Er­fül­lungs­ort ist in der Re­gel der Ort, an dem der Käu­fer sei­nen Wohn­sitz hat, so­dass der Käu­fer re­gel­mä­ßig ge­stützt auf § 29 I ZPO bei dem für sei­nen Wohn­sitz zu­stän­di­gen Amts- oder Land­ge­richt ei­ne auf Rück­ab­wick­lung des Kauf­ver­trags ge­rich­te­te Kla­ge er­he­ben kann.
  2. Zwar kann sich der frü­he­re An­trag­stel­ler ei­nes selbst­stän­di­gen Be­weis­ver­fah­rens ge­mäß § 486 II 2 ZPO in ei­nem nach­fol­gen­den Rechts­streit we­der als Klä­ger noch als Be­klag­ter auf die Un­zu­stän­dig­keit des von ihm im selbst­stän­di­gen Be­weis­ver­fah­ren an­ge­ru­fe­nen Ge­richts be­ru­fen. Der frü­he­re An­trags­geg­ner ist in­des man­gels An­wend­bar­keit des § 39 ZPO selbst dann nicht ge­hin­dert, die Zu­stän­dig­keit des Ge­richts zu rü­gen, wenn er im selbst­stän­di­gen Be­weis­ver­fah­ren kei­ne Zu­stän­dig­keits­rü­ge er­ho­ben hat­te.

KG, Be­schluss vom 21.03.2016 – 2 AR 9/16

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Bruch der Kur­bel­wel­le bei ei­nem Ja­gu­ar S-Ty­pe 2.7 D V6 aus un­ge­klär­ter Ur­sa­che

  1. Ein Ge­braucht­wa­gen, des­sen Kur­bel­wel­le be­reits bei der Über­ga­be des Fahr­zeugs an den Käu­fer ei­nen Haar­riss auf­weist und des­halb nicht mehr un­ein­ge­schränkt be­last­bar ist, ist man­gel­haft.
  2. Ein mit ei­nem Die­sel­par­ti­kel­fil­ter aus­ge­stat­te­tes Fahr­zeug ist nicht des­halb man­gel­haft, weil es sich für ei­nen rei­nen Kurz­stre­cken­be­trieb nur ein­ge­schränkt eig­net (im An­schluss an BGH, Urt. v. 04.03.2009 – VI­II ZR 160/08). Eben­so stellt der Um­stand, dass Kraft­stoff ins Mo­tor­öl ge­langt und des­sen Vis­ko­si­tät ver­min­dert, wenn – ins­be­son­de­re im Kurz­stre­cken­be­trieb – die Re­ge­ne­ra­ti­on des Par­ti­kel­fil­ters ab­ge­bro­chen wer­den muss, weil die da­für er­for­der­li­chen Vor­aus­set­zun­gen nicht (mehr) vor­lie­gen, kei­nen Man­gel dar.

KG, Ur­teil vom 21.03.2016 – 20 U 116/14
(vor­her­ge­hend: LG Ber­lin, Ur­teil vom 09.05.2014 – 22 O 8/14)

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Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung vs. Ge­währ­leis­tungs­aus­schluss bei ei­nem Rechts­len­ker (R)

Ent­hält ein Kauf­ver­trag über ei­nen – hier für den Links­ver­kehr aus­ge­leg­ten – Ge­braucht­wa­gen zu­gleich ei­ne – hier die Schein­wer­fer be­tref­fen­de – Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung und ei­nen pau­scha­len Ge­währ­leis­tungs­aus­schluss, so kann dies nur so ver­stan­den wer­den, dass der Ge­währ­leis­tungs­aus­schluss nicht für das Feh­len der ver­ein­bar­ten Be­schaf­fen­heit (§ 434 I 1 BGB), son­dern nur für Män­gel i. S. von § 434 I 2 BGB gel­ten soll (im An­schluss an BGH, Urt. v. 29.11.2006 – VI­II ZR 92/06, BGHZ 170, 86 Rn. 31).

LG Mün­chen II, Ur­teil vom 18.03.2016 – 8 S 5531/15
(vor­an­ge­hend: AG Starn­berg, Ur­teil vom 18.11.2015 – 2 C 1339/15)

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Deut­li­cher Hin­weis auf Agen­tur­ge­schäft im Kfz-Kauf­ver­trag

Weist ein Kfz-Händ­ler aus­drück­lich und druck­tech­nisch her­vor­ge­ho­ben dar­auf hin, dass er ein Fahr­zeug „le­dig­lich im Kun­den­auf­trag“ ver­kau­fe, und un­ter­zeich­net er au­ßer­dem den Kauf­ver­trag mit dem Zu­satz „i. A.“, so wird Ver­trags­part­ner des Käu­fers nicht der ver­mit­teln­de Händ­ler, son­dern nur die im Kauf­ver­trag als Ver­käu­fer be­nann­te Per­son.

LG Düs­sel­dorf, Ur­teil vom 18.03.2016 – 16 O 160/15

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Arg­lis­ti­ges Ver­schwei­gen ei­nes Lenk­ge­trie­be­scha­dens

  1. Der Ver­käu­fer ei­nes Ge­braucht­wa­gens muss ihm be­kann­te Um­stän­de, die für den Kauf­ent­schluss des Käu­fers er­kenn­bar maß­geb­li­che Be­deu­tung ha­ben (hier: das Vor­lie­gen ei­nes Lenk­ge­trie­be­scha­dens, des­sen Re­pa­ra­tur über 1.000 € kos­ten wür­de), un­ge­fragt of­fen­ba­ren.
  2. Hat der Ver­käu­fer (le­dig­lich) den Ver­dacht, dass dem Fahr­zeug ein be­son­ders schwer­wie­gen­der Man­gel an­haf­tet, so muss er dem Käu­fer die­sen Ver­dacht un­ge­fragt mit­tei­len.

LG Köln, Ur­teil vom 17.03.2016 – 2 O 355/14

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Kei­ne Amts­pflicht zur sach­ge­mä­ßen Haupt­un­ter­su­chung ge­gen­über dem Käu­fer ei­nes Ge­braucht­wa­gens

Die Amts­pflich­ten, die ei­nen Sach­ver­stän­di­gen bei der Un­ter­su­chung ei­nes Kraft­fahr­zeugs im Rah­men der Haupt­un­ter­su­chung nach § 29 StV­ZO tref­fen, die­nen nicht dem Schutz des Ver­mö­gens ei­nes zu­künf­ti­gen Fahr­zeug­käu­fers.

LG Düs­sel­dorf, Ur­teil vom 17.03.2016 – 3 O 54/15
(nach­fol­gend: OLG Düs­sel­dorf, Ur­teil vom 08.03.2017 – I-18 U 46/16)

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Grob fahr­läs­si­ge Un­kennt­nis des Käu­fers von ei­nem Mo­tor­scha­den (§ 442 I 2 BGB)

  1. Ein Man­gel bleibt dem Käu­fer in­fol­ge gro­ber Fahr­läs­sig­keit un­be­kannt (§ 442 I 2 BGB), wenn dem Käu­fer be­kann­te In­di­zi­en und Tat­sa­chen den Schluss auf ei­nen mög­li­chen Man­gel so na­he­le­gen, dass es un­ver­ständ­lich er­scheint, die­sem Ver­dacht nicht wei­ter nach­zu­ge­hen. Der Käu­fer muss al­so drin­gend zur Vor­sicht und zur wei­te­ren Prü­fung an­hal­ten­de Um­stän­de au­ßer Acht las­sen.
  2. Dass bei ei­nem Ge­braucht­wa­gen nach Aus­kunft des Ver­käu­fers die Mo­tor­kon­troll­leuch­te hin und wie­der auf­leuch­tet, muss bei je­dem durch­schnitt­li­chen Kauf­in­ter­es­sen­ten den Ver­dacht auf­kom­men las­sen, dass mit dem Mo­tor des Fahr­zeugs et­was nicht in Ord­nung ist. Des­halb liegt gro­be Fahr­läs­sig­keit i. S. des § 442 I 2 BGB vor und han­delt der Kauf­in­ter­es­sent so­zu­sa­gen auf ei­ge­nes Ri­si­ko, wenn er we­der vom Kauf des Ge­braucht­wa­gens Ab­stand nimmt noch dem na­he­lie­gen­den Ver­dacht, das Fahr­zeug ha­be ei­nen Mo­tor­scha­den, nach­geht.
  3. Gro­be Fahr­läs­sig­keit i. S. des § 442 I 2 BGB kann zwar aus­schei­den, wenn der Ver­käu­fer vor Ab­schluss des Kauf­ver­tra­ges Er­klä­run­gen ab­gibt, die ge­ge­be­ne Ver­dachts­mo­men­te so sehr re­la­ti­vie­ren, dass die Mög­lich­keit ei­nes Man­gels nicht mehr na­he­liegt. Die Er­klä­rung ei­nes Ge­braucht­wa­gen­ver­käu­fers, er sei mit dem Fahr­zeug in der Werk­statt ge­we­sen, weil hin und wie­der die Mo­tor­kon­troll­leuch­te auf­leuch­te, und dort ha­be man „nichts ge­fun­den“, reicht da­für je­doch nicht aus. Denn die­ser Mit­tei­lung lässt sich schon nicht ent­neh­men, wie um­fas­send und in­ten­siv die Feh­ler­su­che in der Werk­statt ge­we­sen ist.

OLG Düs­sel­dorf, Ur­teil vom 17.03.2016 – I-3 U 12/15
(vor­her­ge­hend: LG Duis­burg, Ur­teil vom 12.01.2015 – 4 O 145/14)

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Kein Rück­tritts­recht bei nur ge­ring­fü­gi­gem Man­gel – VW-Ab­gas­skan­dal

Ein vom VW-Ab­gas­skan­dal be­trof­fe­nes Fahr­zeug, das er­kennt, dass es sich auf ei­nem Rol­len­prüf­stand be­fin­det, und in die­ser Prü­fungs­si­tua­ti­on die Ab­gas­auf­be­rei­tung op­ti­miert, wäh­rend im nor­ma­len Fahr­be­trieb Tei­le der Ab­gas­kon­troll­an­la­ge au­ßer Be­trieb sind, ist zwar man­gel­haft. Die­ser – be­heb­ba­re – Man­gel be­rech­tigt den Käu­fer je­doch nach § 323 V 2 BGB nicht zum Rück­tritt, wenn der Man­gel­be­sei­ti­gungs­auf­wand le­dig­lich 100 € und da­mit nur et­wa 0,26 % des Kauf­prei­ses be­trägt.

LG Bo­chum, Ur­teil vom 16.03.2016 – I-2 O 425/15

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