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Probleme beim Autokauf?

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Ar­chiv: Ju­ni 2009

Kein Sach­man­gel bei Neu­la­ckie­rung ei­nes 7,5 Jah­re al­ten Ge­braucht­wa­gens

Ein aus An­lass des Ver­kaufs durch den Ver­käu­fer neu la­ckier­ter 7,5 Jah­re al­ter Ge­braucht­wa­gen ist frei von Sach­män­geln, wenn an dem Fahr­zeug nur ei­ni­ge punk­tu­el­le Ein­del­lun­gen oder stär­ke­re Ver­krat­zun­gen (Ge­brauchs­spu­ren) be­sei­tigt, aber kei­ne grö­ße­ren Schä­den in­stand­ge­setzt bzw. über­deckt wur­den.

OLG Frank­furt a. M., Ur­teil vom 30.06.2009 – 14 U 204/07

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Quietsch­ge­räu­sche als er­heb­li­cher Sach­man­gel ei­nes Neu­wa­gens

  1. Der Käu­fer ei­nes man­gel­haf­ten Pkw trägt nicht das Ri­si­ko, dass er den Man­gel ge­gen­über dem Ver­käu­fer nicht tech­nisch ein­wand­frei be­schrei­ben oder ge­nau lo­ka­li­sie­ren kann. Es ist Sa­che des Ver­käu­fers, wei­te­re An­ga­ben vom Käu­fer zu ver­lan­gen, wenn des­sen An­ga­ben nicht aus­rei­chen, um ei­ne sach­ge­rech­te Nach­bes­se­rung in die We­ge zu lei­ten.
  2. Wenn der Käu­fer dem Ver­käu­fer die Mög­lich­keit zur Nach­er­fül­lung gibt, aber der Ver­käu­fer da­von kei­nen Ge­brauch macht und es des­halb erst gar nicht zu Nach­bes­se­rungs­ver­su­chen kommt, kann sich das nicht auf die Rech­te des Klä­gers aus­wir­ken. Denn die in § 440 Satz 2 BGB auf­ge­stell­te Ver­mu­tung ist nur bei Vor­lie­gen be­son­de­rer Um­stän­de (z. B. bei ei­nem tech­nisch kom­ple­xen, schwer zu be­he­ben­den Man­gel) ein­ge­schränkt. Der Ver­käu­fer kann aber kei­ne wei­te­ren Nach­bes­se­rungs­ver­su­che be­an­spru­chen, wenn er zu­nächst gar kei­ne aus­rei­chen­den An­stal­ten ge­macht hat, ei­nen ge­rüg­ten Man­gel aus­fin­dig zu ma­chen.
  3. Ob die Pflicht­ver­let­zung ei­nes Schuld­ners un­er­heb­lich i. S. von § 323 V 2 BGB ist, ist durch ei­ne Ab­wä­gung der In­ter­es­sen des Gläu­bi­gers an ei­ner Rück­ab­wick­lung des Ver­trags und der des Schuld­ners am Be­stand des Ver­tra­ges un­ter Be­rück­sich­ti­gung der Um­stän­de des Ein­zel­falls zu er­mit­teln. Bei die­ser Ab­wä­gung ist ins­be­son­de­re zu be­rück­sich­ti­gen, ob und mit wel­chem Kos­ten­auf­wand sich der Man­gel be­sei­ti­gen lässt. Die Er­heb­lich­keit ei­nes Man­gels kann sich im Ver­hält­nis der auf­zu­wen­den­den Kos­ten zum Kauf­preis aber auch dar­in zei­gen, dass der Man­gel­be­sei­ti­gungs­auf­wand ab­so­lut ge­se­hen er­heb­lich ist.
  4. Die Vor­schrift des § 323 V 2 BGB ist re­strik­tiv aus­zu­le­gen. Es han­delt sich um ei­ne Aus­nah­me zu dem bei ei­ner Pflicht­ver­let­zung grund­sätz­lich er­öff­ne­ten Rück­tritts­recht, das nur bei ei­ner un­er­heb­li­chen Pflicht­ver­let­zung aus­ge­schlos­sen sein soll. Die Be­weis­last da­für, dass die Vor­aus­set­zun­gen für die­se Aus­nah­me vor­lie­gen, trägt der Ver­käu­fer.

LG Köln, Ur­teil vom 24.06.2009 – 28 O 11/07

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Nut­zungs­aus­fall­scha­den bei Lie­fe­rung ei­ner man­gel­haf­ten Sa­che

Den in­fol­ge der Lie­fe­rung ei­ner man­gel­be­haf­te­ten Sa­che ent­stan­de­nen Nut­zungs­aus­fall­scha­den kann der am Ver­trag fest­hal­ten­de Käu­fer nach §§ 437 Nr. 3, 280 I BGB er­setzt ver­lan­gen.

BGH, Ur­teil vom 19.06.2009 – V ZR 93/08

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Scha­dens­er­satz bei Amts­miss­brauch ei­nes TÜV-Prü­fers

  1. Ein amt­lich an­er­kann­ter Sach­ver­stän­di­ger für den Kraft­fahr­zeug­ver­kehr ver­letzt grund­sätz­lich kei­ne ihm ge­gen­über ei­nem spä­te­ren Er­wer­ber ei­nes Fahr­zeugs ob­lie­gen­de Amts­pflicht, wenn er bei ei­ner Haupt­un­ter­su­chung i. S. des § 29 StV­ZO fahr­läs­sig Män­gel über­sieht und ei­ne un­rich­ti­ge Be­schei­ni­gung über die Haupt­un­ter­su­chung aus­stellt und der Er­wer­ber da­durch ei­nen Ver­mö­gens­scha­den er­lei­det.
  2. Ei­ne Aus­nah­me von die­sem Grund­satz be­steht nur in den Fäl­len des Amts­miss­brauchs. Ein sol­cher liegt in­des nicht bei je­der schuld­haf­ten Pflicht­ver­let­zung vor. Er­for­der­lich ist viel­mehr re­gel­mä­ßig, dass der Sach­ver­stän­di­ge ei­nen an­de­ren in ei­ner ge­gen die gu­ten Sit­ten ver­sto­ßen­den Wei­se vor­sätz­lich schä­digt, so­dass die Vor­aus­set­zun­gen des § 826 BGB er­füllt sind.
  3. Ein Amts­miss­brauch kann auch bei ge­wis­sen fahr­läs­si­gen Ver­hal­tens­wei­sen ge­ge­ben sein; in­so­weit kommt es je­doch im­mer auf die Be­son­der­hei­ten des Ein­zel­falls an. Es kann des­halb amts­miss­bräuch­lich sein, wenn der Sach­ver­stän­di­ge die Gas­an­la­ge ei­nes Fahr­zeugs im Rah­men ei­ner Haupt­un­ter­su­chung nicht ein­mal an­schaut und da­her of­fen­sicht­li­che und schwe­re Män­gel nicht fest­stellt und den­noch die Ord­nungs­ge­mäß­heit des Fahr­zeugs ins­ge­samt be­schei­nigt.

OLG Hamm, Ur­teil vom 17.06.2009 – 11 U 112/08

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Vor­teils­be­wer­tung bei Jah­res­wa­gen

Die un­ver­bind­li­che Preis­emp­feh­lung ei­nes Au­to­mo­bil­her­stel­lers ist je­den­falls seit dem Jahr 2003 kei­ne ge­eig­ne­te Grund­la­ge, den lohn­steu­er­recht­lich er­heb­li­chen Vor­teil ei­nes Per­so­nal­ra­batts für so­ge­nann­te Jah­res­wa­gen zu be­wer­ten.

BFH, Ur­teil vom 17.06.2009 – VI R 18/07

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Dar­le­gungs- und Be­weis­last für das Vor­lie­gen ei­nes Um­ge­hungs­ge­schäfts – Agen­tur­ge­schäft

  1. Wird ein schrift­li­cher Kauf­ver­trag über ei­nen Ge­braucht­wa­gen in den Ge­schäfts­räu­men ei­ner Kfz-Händ­le­rin (GmbH) ge­schlos­sen, und weist die­ser Ver­trag als Ver­käu­fer des Fahr­zeugs aus­schließ­lich ei­ne na­tür­li­che Per­son aus und wird er von ei­nem Ver­kaufs­mit­ar­bei­ter der Händ­le­rin auf Ver­käu­fer­sei­te mit dem Zu­satz „i. A.“ un­ter­zeich­net, dann liegt klar und ein­deu­tig ein Agen­tur­ge­schäft vor. Ei­nes (wei­te­ren) Hin­wei­ses dar­auf, dass nicht die Händ­le­rin Ver­trags­part­ne­rin des Käu­fers ist, be­darf es des­halb selbst dann nicht, wenn die Händ­le­rin das Ge­braucht­fahr­zeug auf ih­rem Be­triebs­ge­län­de oh­ne Hin­weis auf ein Agen­tur­ge­schäft aus­stellt.
  2. Wird ein Agen­tur­ge­schäft nach der ge­bo­te­nen wirt­schaft­li­chen Be­trach­tungs­wei­se miss­bräuch­lich da­zu ein­ge­setzt, ein in Wahr­heit vor­lie­gen­des Ei­gen­ge­schäft ei­nes Kfz-Händ­lers zu ver­schlei­ern, so muss sich der Händ­ler beim Wei­ter­ver­kauf des Ge­braucht­wa­gens ge­mäß  § 475 I 2 BGB so be­han­deln las­sen, als hät­te er selbst das Fahr­zeug ver­kauft (im An­schluss an BGH, Urt. v. 22.11.2006 – VI­II ZR 72/06, BGHZ 170, 67 Rn. 16 m. w. Nachw.). Von ei­nem miss­bräuch­li­chen Um­ge­hungs­ge­schäft ist ins­be­son­de­re dann aus­zu­ge­hen, wenn der Händ­ler das wirt­schaft­li­che Ri­si­ko des Ver­kaufs trägt.
  3. Macht der Käu­fer ei­nes „im Kun­den­auf­trag“ ver­äu­ßer­ten Ge­braucht­wa­gens gel­tend, in Wahr­heit sei der – nur als Ver­mitt­ler in Er­schei­nung ge­tre­te­ne – Händ­ler sein Ver­trags­part­ner, so ist es sei­ne Sa­che, Tat­sa­chen vor­zu­tra­gen und un­ter Be­weis zu stel­len, die für ein Um­ge­hungs­ge­schäft spre­chen (im An­schluss an BGH, Urt. v. 26.01.2005 – VI­II ZR 175/04, NJW 2005, 1039, 1040 f.).

LG Ber­lin, Ur­teil vom 16.06.2009 – 14 O 341/08
(nach­fol­gend: KG, Be­schluss vom 05.05.2010 – 12 U 140/09)

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Haf­tung ei­nes Fahr­zeug­her­stel­lers für die Fehl­aus­lö­sung von Air­bags

Zur Haf­tung ei­nes Fahr­zeug­her­stel­lers für die Fehl­aus­lö­sung von Air­bags.

BGH, Ur­teil vom 16.06.2009 – VI ZR 107/08

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Ei­gen­tums­er­werb bei grenz­über­schrei­ten­dem Ver­sen­dungs­kauf ins Aus­land

Bei ei­nem grenz­über­schrei­ten­den Ver­sen­dungs­kauf in das Aus­land er­folgt die für ei­nen Ei­gen­tums­über­gang nach deut­schem Recht er­for­der­li­che Be­sitz­ver­schaf­fung am Kauf­ge­gen­stand in al­ler Re­gel erst mit des­sen Ab­lie­fe­rung am Be­stim­mungs­ort. Wird der nach deut­schem Recht im In­land ein­ge­lei­te­te Er­werbstat­be­stand bis zum Grenz­über­tritt nicht mehr voll­endet, be­ur­teilt sich die Fra­ge, ob und zu wel­chem Zeit­punkt das Ei­gen­tum am Kauf­ge­gen­stand über­geht, ge­mäß Art. 43 I EGBGB nach dem dann für das Recht des La­ge­or­tes zu­stän­di­gen aus­län­di­schen Sach­recht. Das gilt auch für die Vor­aus­set­zun­gen, un­ter de­nen Ei­gen­tums­er­werb vom Nicht­be­rech­tig­ten kraft gu­ten Glau­bens mög­lich ist.

BGH, Ur­teil vom 10.06.2009 – VI­II ZR 108/07

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Kei­ne Auf­klä­rungs­pflicht über Vor- und Nach­tei­le ei­nes Ruß­par­ti­kel­fil­ters

Ei­ne Auf­klä­rungs­pflicht des Ver­käu­fers ei­nes Die­sel­fahr­zeugs über Vor- und Nach­tei­le ei­nes Ruß­par­ti­kel­fil­ters be­steht je­den­falls dann nicht, wenn der Käu­fer ei­ne Jah­res­fahr­leis­tung von 31.000 km an­gibt und er­klärt, dass er das Fahr­zeug für sei­ne ge­werb­li­che bzw. selbst­stän­di­ge be­ruf­li­che Tä­tig­keit be­nö­ti­ge. Der Ver­käu­fer muss un­ter die­sen Um­stän­den nicht da­mit rech­nen, dass das Fahr­zeug spä­ter über­wie­gend im Kurz­stre­cken­be­trieb be­nutzt wird.

OLG Hamm, Ur­teil vom 09.06.2009 – 28 U 57/08

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