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Probleme beim Autokauf?

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Ar­chiv: 2008

Fahr­zeug­her­stel­ler ist nicht Er­fül­lungs­ge­hil­fe des Neu­wa­gen­ver­käu­fers

Die in der Lie­fe­rung ei­nes man­gel­haf­ten Neu­fahr­zeugs lie­gen­de Pflicht­ver­let­zung hat der Ver­käu­fer in der Re­gel nicht zu ver­tre­ten. Er muss sich auch ein et­wai­ges Ver­schul­den des Fahr­zeug­her­stel­lers nicht zu­rech­nen las­sen, weil der Her­stel­ler nicht Er­fül­lungs­ge­hil­fe des Ver­käu­fers ist.

OLG Hamm, Be­schluss vom 23.12.2008 – 28 W 27/08

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Pau­scha­le Ver­ein­ba­rung über die Rück­ab­wick­lung ei­nes Kfz-Kauf­ver­trags

  1. Im Rah­men ih­rer Ver­trags­frei­heit sind die Par­tei­en ei­nes Kauf­ver­trags nicht ge­hin­dert, ei­ne Ver­ein­ba­rung zu tref­fen, die den Ver­käu­fer ver­pflich­tet, den Kauf­ver­trag durch Rück­ge­währ al­ler emp­fan­ge­nen Leis­tun­gen Zug um Zug ge­gen Rück­ge­währ der an den Käu­fer er­brach­ten Leis­tun­gen rück­gän­gig zu ma­chen. Ei­ne Ei­ni­gung über den Um­fang der zu­rück­zu­ge­wäh­ren­den Leis­tun­gen ist nicht er­for­der­lich. Es ge­nügt, dass sich der Ver­käu­fer mit ei­ner Rück­ab­wick­lung des Ver­trags – die dann nach den Re­geln der §§ 346 ff. BGB er­folgt – ein­ver­stan­den er­klärt.
  2. Wäh­rend bei Fahr­zeu­gen der ge­ho­be­nen Klas­se und bei Die­sel­fahr­zeu­gen ei­ne vor­aus­sicht­li­che Ge­samt­lauf­leis­tung von 200.000 km oder mehr an­ge­nom­men wer­den kann, ist bei ei­nem Fahr­zeug der Mit­tel­klas­se ei­ne hö­he­re Lauf­leis­tung als 150.000 km nicht zu er­war­ten.
  3. Ein Ur­teil, das ei­ne vom Klä­ger zu leis­ten­de Nut­zungs­ent­schä­di­gung nicht ex­akt be­zif­fert, son­dern den Be­klag­ten ver­pflich­tet, an den Klä­ger ei­nen be­stimm­ten Be­trag „ab­züg­lich 0,1747 € pro Ki­lo­me­ter“ ge­mäß Ta­chostand des zu­rück­zu­ge­ben­den Fahr­zeugs zu zah­len, ist nicht voll­stre­ckungs­fä­hig.

OLG Ko­blenz, Ur­teil vom 18.12.2008 – 6 U 564/08

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Rück­ab­wick­lung ei­nes Neu­wa­gen­kauf­ver­trags bei In­zah­lung­nah­me ei­nes Ge­braucht­wa­gens

  1. Wenn der Käu­fer ei­nes Neu­wa­gens, der beim Kauf ei­nen Ge­braucht­wa­gen in Zah­lung ge­ge­ben hat, we­gen ei­nes Man­gels des Neu­wa­gens vom Kauf­ver­trag zu­rück­tritt, kann er nur Rück­zah­lung des ge­zahl­ten Geld­be­trags und Rück­ga­be des Ge­braucht­wa­gens ver­lan­gen, nicht aber die Zah­lung des für den Ge­braucht­wa­gen ver­ein­bar­ten An­rech­nungs­prei­ses.
  2. So­fern der Ver­käu­fer den Ge­braucht­wa­gen in­zwi­schen wei­ter­ver­äu­ßert und des­halb da­für nach § 346 II 1 Nr. 2 BGB Wert­er­satz zu leis­ten hat, ist für den Wert­er­satz der Ver­kehrs­wert des Ge­braucht­wa­gens im Zeit­punkt der In­zah­lung­nah­me maß­geb­lich.

OLG Hamm, Ur­teil vom 18.12.2008 – 28 U 17/08

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Man­gel bei Kunst­le­der- statt Le­der­aus­stat­tung

Der Käu­fer ei­nes Neu­fahr­zeugs darf die An­ga­be des Ver­käu­fers, das Fahr­zeug sei mit „Le­der“ aus­ge­stat­tet, so ver­ste­hen, dass für die In­nen­aus­stat­tung nur ech­tes Le­der und nicht so­wohl Le­der als auch Kunst­le­der ver­wen­det wur­de.

LG Saar­brü­cken, Be­schluss vom 17.12.2008 – 9 O 188/08

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Feh­len­de Dieb­stahl­warn­an­la­ge bei Ca­brio kein Man­gel

  1. Es ist kein Sach­man­gel i. S. des § 434 BGB, wenn ein Ca­brio nicht se­ri­en­mä­ßig mit ei­ner Dieb­stahl­warn­an­la­ge aus­ge­rüs­tet ist. Weist der Ver­käu­fer den Kun­den nicht auf das Feh­len ei­ner Warn­an­la­ge hin, so liegt dar­in kei­ne Ver­let­zung ei­ner Auf­klä­rungs­pflicht.
  2. Wenn sich das Ver­deck ei­nes Ca­bri­os mit­tels der Fern­be­die­nung nicht stets pro­blem­los öff­nen lässt, son­dern es in Ein­zel­fäl­len zu ei­nem „Ha­ken“ des Ver­decks kommt, liegt dar­in al­len­falls ein i. S. des § 323 V 2 BGB un­er­heb­li­cher Sach­man­gel, der nicht zu ei­nem Rück­tritt vom Kauf­ver­trag be­rech­tigt.

LG Bie­le­feld, Ur­teil vom 09.12.2008 – 5 O 381/07

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An­ga­be der An­zahl der Vor­hal­ter „lt. Kfz-Brief“ kei­ne Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung

  1. Die An­zahl der Vor­hal­ter ei­nes Ge­braucht­wa­gens kann zwar Ge­gen­stand ei­ner Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung (§ 434 I 1 BGB) sein. Ei­ne sol­che Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung liegt aber nicht vor, wenn der Ver­käu­fer die An­zahl der Vor­hal­ter mit der Ein­schrän­kung „lt. Kfz-Brief“ an­gibt. In ei­nem sol­chen Fall haf­tet der Ver­käu­fer viel­mehr le­dig­lich da­für, dass er das im Fahr­zeug­brief Ein­ge­tra­ge­ne rich­tig und voll­stän­dig wie­der­gibt.
  2. Ha­ben der Ver­käu­fer und der Käu­fer ei­nes Ge­braucht­wa­gens i. S. von § 434 I 1 BGB ver­ein­bart, dass der Käu­fer ein Fahr­zeug „aus ers­ter Hand“ er­hält, liegt nicht per se des­halb ein Ver­stoß ge­gen die­se Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung vor, weil im Zeit­punkt der Über­ga­be des Fahr­zeugs an den Käu­fer be­reits zwei oder mehr Hal­ter im Fahr­zeug­brief ein­ge­tra­gen sind. Viel­mehr ist hin­sicht­lich der ein­ge­tra­ge­nen Vor­hal­ter dar­auf ab­zu­stel­len, ob die­se das Fahr­zeug auch ge­nutzt ha­ben oder ob die je­wei­li­ge Zu­las­sung nur for­mal er­folgt ist, oh­ne dass sich da­durch die Be­schaf­fen­heit des Fahr­zeugs ge­än­dert hat.

LG Kiel, Ur­teil vom 09.12.2008 – 1 S 155/08

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Sach­man­gel bei nicht kom­pen­sier­tem Be­dien­feh­ler

Ein Sach­man­gel, der zum Rück­tritt vom Kauf­ver­trag be­rech­tigt, kann bei ei­nem Neu­wa­gen ge­ge­ben sein, wenn ei­ne nicht fern­lie­gen­den Fehl­be­die­nung man­gels tech­ni­scher und/oder me­cha­ni­scher Schutz­me­cha­nis­men zu nicht un­er­heb­li­chen Start­pro­ble­men führt, wäh­rend ei­ne tech­ni­sche Kom­pen­sa­ti­on et­wai­ger Be­dien­feh­ler bei ver­gleich­ba­ren Fahr­zeu­gen dem Stan­dard ent­spricht und der Käu­fer sie da­her er­war­ten darf.

OLG Karls­ru­he, Ur­teil vom 01.12.2008 – 1 U 85/08

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Kein Nut­zungs­er­satz bei Nach­er­fül­lung im Ver­brauchs­gü­ter­kauf

§ 439 IV BGB ist un­ter Be­ach­tung des Ur­teils des EuGH vom 17.04.2008 (Rs. C-404/06, NJW 2008, 1433) in Fäl­len des Ver­brauchs­gü­ter­kaufs (§ 474 I 1) ein­schrän­kend an­zu­wen­den: Die in § 439 IV BGB in Be­zug ge­nom­me­nen Vor­schrif­ten über den Rück­tritt (§§ 346 bis 348 BGB) gel­ten in die­sen Fäl­len nur für die Rück­ge­währ der man­gel­haf­ten Sa­che selbst, füh­ren hin­ge­gen nicht zu ei­nem An­spruch des Ver­käu­fers ge­gen den Käu­fer auf Her­aus­ga­be der ge­zo­ge­nen Nut­zun­gen oder auf Wert­er­satz für die Nut­zung der man­gel­haf­ten Sa­che.

BGH, Ur­teil vom 26.11.2008 – VI­II ZR 200/05

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Stand­zeit vor Erst­zu­las­sung als Man­gel ei­nes Ge­braucht­wa­gens

  1. Ob ein Ge­braucht­wa­gen we­gen ei­ner Stand­zeit vor der Erst­zu­las­sung i. S. des § 434 I 2 Nr. 2 BGB man­gel­haft ist, muss – so­fern es sich nicht um ei­nen Jah­res­wa­gen han­delt – im Ein­zel­fall be­stimmt wer­den, wo­bei ne­ben dem Al­ter des Fahr­zeugs ins­be­son­de­re die Dau­er der Zu­las­sung zum Stra­ßen­ver­kehr zu be­rück­sich­ti­gen ist.
  2. Bei ei­nem ge­brauch­ten BMW-Ca­brio­let, das be­reits seit rund zwei Jah­re und acht Mo­na­te zum Stra­ßen­ver­kehr zu­ge­las­sen ist und ei­ne Lauf­leis­tung von 19.500 km auf­weist, ist ei­ne Stand­zeit von 14 Mo­na­ten zwi­schen Her­stel­lung und Erst­zu­las­sung kein Man­gel.

OLG Schles­wig, Ur­teil vom 25.11.2008 – 3 U 39/07

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An­er­kennt­nis ei­nes Man­gels durch vor­be­halt­lo­se Nach­er­fül­lung

Tritt der Ver­käu­fer ei­nes Neu­wa­gens nach der Rü­ge ei­nes Man­gels vor­be­halt­los in die Nach­er­fül­lung ein, so er­kennt er da­mit an – und kann er spä­ter grund­sätz­lich nicht mehr in Ab­re­de stel­len –, dass der Man­gel be­reits bei Über­ga­be des Fahr­zeugs an den Käu­fer vor­han­den war.

OLG Karls­ru­he, Ur­teil vom 25.11.2008 – 8 U 34/08

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