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Probleme beim Autokauf?

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Ar­chiv: No­vem­ber 2006

Lauf­leis­tung ei­nes ge­brauch­ten Mo­tor­rads – Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung

  1. Mit der Über­nah­me der Ga­ran­tie für die Be­schaf­fen­heit ei­ner Sa­che i. S. des § 444 Fall 2 BGB durch den Ver­käu­fer ist – eben­so wie mit der Über­nah­me ei­ner Ga­ran­tie i. S. des § 276 I 1 BGB – zu­min­dest auch die Zu­si­che­rung ei­ner Ei­gen­schaft der Sa­che nach frü­he­rem Recht (§ 459 II BGB a.F.) ge­meint. Die Über­nah­me ei­ner Ga­ran­tie setzt da­her – wie frü­her die Zu­si­che­rung ei­ner Ei­gen­schaft – vor­aus, dass der Ver­käu­fer in ver­trags­mä­ßig bin­den­der Wei­se die Ge­währ für das Vor­han­den­sein der ver­ein­bar­ten Be­schaf­fen­heit der Kauf­sa­che über­nimmt und da­mit sei­ne Be­reit­schaft zu er­ken­nen gibt, für al­le Fol­gen des Feh­lens die­ser Be­schaf­fen­heit ein­zu­ste­hen.
  2. Die Fra­ge, ob An­ga­ben des Ver­käu­fers zur Lauf­leis­tung ei­nes ge­brauch­ten Kraft­fahr­zeugs le­dig­lich als Be­schaf­fen­heits­an­ga­be (§ 434 I 1 BGB) oder aber als Be­schaf­fen­heits­ga­ran­tie (§ 444 Fall 2 BGB) zu wer­ten sind, ist un­ter Be­rück­sich­ti­gung der beim Ab­schluss ei­nes Kauf­ver­trags über ein Ge­braucht­fahr­zeug ty­pi­scher­wei­se ge­ge­be­nen In­ter­es­sen­la­ge zu be­ant­wor­ten. Beim Pri­vat­ver­kauf ei­nes Ge­braucht­fahr­zeugs ist die An­ga­be der Lauf­leis­tung in der Re­gel le­dig­lich als Be­schaf­fen­heits­an­ga­be und nicht als Be­schaf­fen­heits­ga­ran­tie zu ver­ste­hen. Von ei­ner still­schwei­gen­den Ga­ran­tie­über­nah­me kann beim Pri­vat­ver­kauf ei­nes Ge­braucht­fahr­zeugs nur dann aus­nahms­wei­se aus­zu­ge­hen sein, wenn über die An­ga­be der Lauf­leis­tung hin­aus be­son­de­re Um­stän­de vor­lie­gen, die bei dem Käu­fer die be­rech­tig­te Er­war­tung we­cken, der Ver­käu­fer wol­le für die Lauf­leis­tung des Fahr­zeugs ein­ste­hen. Al­lei­ne die Be­son­der­hei­ten des Kaufs über das In­ter­net mit­tels ei­nes von eBay zur Ver­fü­gung ge­stell­ten Biet­ver­fah­rens recht­fer­ti­gen die­se An­nah­me nicht.
  3. Sind in ei­nem Kauf­ver­trag zu­gleich ei­ne be­stimm­te Be­schaf­fen­heit der Kauf­sa­che und ein pau­scha­ler Aus­schluss der Sach­män­gel­haf­tung ver­ein­bart, ist dies re­gel­mä­ßig da­hin aus­zu­le­gen, dass der Haf­tungs­aus­schluss nicht für das Feh­len der ver­ein­bar­ten Be­schaf­fen­heit (§ 434 I 1 BGB), son­dern nur für sol­che Män­gel gel­ten soll, die dar­in be­ste­hen, dass die Sa­che sich nicht für die nach dem Ver­trag vor­aus­ge­setz­te Ver­wen­dung eig­net (§ 434 I 2 Nr. 1 BGB) bzw. sich nicht für die ge­wöhn­li­che Ver­wen­dung eig­net und kei­ne Be­schaf­fen­heit auf­weist, die bei Sa­chen der glei­chen Art üb­lich ist und die der Käu­fer nach der Art der Sa­che er­war­ten kann (§ 434 I 2 Nr. 2 BGB).

BGH, Teil­ver­säum­nis- und Schlus­s­ur­teil vom 29.11.2006 – VI­II ZR 92/06

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Be­schaf­fen­heits­an­ga­be „fahr­be­reit“ im Kfz-Kauf­ver­trag

  1. Ei­nem Ge­braucht­wa­gen, der bei Ge­fahr­über­gang auf den Käu­fer be­triebs­fä­hig und ver­kehrs­si­cher ist, fehlt nicht des­we­gen die ver­ein­bar­te Be­schaf­fen­heit „fahr­be­reit“, weil der Mo­tor we­gen ei­nes fort­schrei­ten­den Scha­dens nach ei­ner Fahrt­stre­cke von höchs­ten 2.000 Ki­lo­me­tern aus­ge­tauscht wer­den muss.
  2. Mit der An­ga­be in ei­nem Ge­braucht­wa­gen­kauf­ver­trag, dass das Fahr­zeug „fahr­be­reit“ ist, über­nimmt der Ver­käu­fer nicht oh­ne Wei­te­res die Ge­währ im Sin­ne ei­ner Halt­bar­keits­ga­ran­tie (§ 443 BGB) da­für, dass das Fahr­zeug auch noch nach Ge­fahr­über­gang über ei­nen län­ge­ren Zeit­raum oder über ei­ne län­ge­re Stre­cke fahr­be­reit bleibt (im An­schluss an BGH, Urt. v. 21.04.1993 – VI­II ZR 113/92, BGHZ 122, 256 = NJW 1993, 1854).
  3. Schiebt beim Ver­kauf ei­ner be­weg­li­chen Sa­che an ei­nen Ver­brau­cher der Ver­käu­fer, der Un­ter­neh­mer ist, ei­nen Ver­brau­cher als Ver­käu­fer vor, um die Sa­che un­ter Aus­schluss der Haf­tung für Män­gel zu ver­kau­fen, so rich­ten sich Män­gel­rech­te des Käu­fers nach § 475 I 2 BGB we­gen Um­ge­hung der Be­stim­mun­gen über den Ver­brauchs­gü­ter­kauf ge­gen den Un­ter­neh­mer und nicht ge­gen den als Ver­käu­fer vor­ge­scho­be­nen Ver­brau­cher (im An­schluss an Se­nat, Urt. v. 26.01.2005 – VI­II ZR 175/04, NJW 2005, 1039).

BGH, Ur­teil vom 22.11.2006 – VI­II ZR 72/06

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Zur Aus­le­gung ei­ner Klau­sel in Neu­wa­gen-Ver­kaufs­be­din­gun­gen (NWVB)

Die Klau­sel „An­sprü­che auf Män­gel­be­sei­ti­gung kann der Käu­fer beim Ver­käu­fer oder bei an­de­ren vom Her­stel­ler/Im­por­teur für die Be­treu­ung des Kauf­ge­gen­stan­des an­er­kann­ten Be­trie­ben gel­tend ma­chen; im letz­te­ren Fall hat der Käu­fer den Ver­käu­fer hier­von zu un­ter­rich­ten“ (Nr. VII 2a NWVB) ist we­gen Mehr­deu­tig­keit nicht da­hin aus­zu­le­gen, dass die Un­ter­rich­tung des Ver­käu­fers über die Gel­tend­ma­chung von An­sprü­chen des Käu­fers auf Män­gel­be­sei­ti­gung bei an­de­ren vom Her­stel­ler/Im­por­teur für die Be­treu­ung des Kauf­ge­gen­stan­des an­er­kann­ten Be­trie­ben zu er­fol­gen hat, be­vor die Nach­bes­se­rung durch wie­der­hol­te er­folg­lo­se Män­gel­be­sei­ti­gungs­ver­su­che der­ar­ti­ger Be­trie­be fehl­ge­schla­gen ist.

BGH, Ur­teil vom 15.11.2006 – VI­II ZR 166/06

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Ab­gren­zung zwi­schen neu­en und ge­brauch­ten Sa­chen – Ver­jäh­rung

  1. Ei­ne Klau­sel in All­ge­mei­nen Ge­schäfts­be­din­gun­gen, mit der die ge­setz­li­che Ver­jäh­rungs­frist für die An­sprü­che des Käu­fers we­gen ei­nes Man­gels der ver­kauf­ten Sa­che ab­ge­kürzt wird, ist we­gen Ver­sto­ßes ge­gen die Klau­sel­ver­bo­te des § 309 Nr. 7 lit. a und b BGB ins­ge­samt un­wirk­sam, wenn die in die­sen Klau­sel­ver­bo­ten be­zeich­ne­ten Scha­dens­er­satz­an­sprü­che nicht von der Ab­kür­zung der Ver­jäh­rungs­frist aus­ge­nom­men wer­den.
  2. Sa­chen, die nach ob­jek­ti­ven Maß­stä­ben noch neu sind, kön­nen durch ei­nen Un­ter­neh­mer an ei­nen Ver­brau­cher nicht mit der ver­ein­bar­ten Be­schaf­fen­heit „ge­braucht“ ver­kauft wer­den, um ei­ne Ab­kür­zung der Ver­jäh­rung von Män­gel­an­sprü­chen des Ver­brau­chers zu er­mög­li­chen.
  3. Für die Fra­ge, ob der Rück­tritt des Käu­fers we­gen ei­nes Man­gels der ver­kauf­ten Sa­che nach § 218 I 1, 2 BGB wirk­sam ist, ist ent­schei­dend, ob der Rück­tritt er­klärt wird, be­vor der – be­ste­hen­de oder hy­po­the­ti­sche – Nach­er­fül­lungs­an­spruch ver­jährt ist. Auf den Zeit­punkt der ge­richt­li­chen Gel­tend­ma­chung von An­sprü­chen aus dem durch den Rück­tritt ent­ste­hen­den Rück­ge­währ­schuld­ver­hält­nis kommt es nicht an.

BGH, Ur­teil vom 15.11.2006 – VI­II ZR 3/06

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Um­ge­hungs­ge­schäft beim Ver­brauchs­gü­ter­kauf durch Vor­schie­ben ei­nes Stroh­manns

  1. Schiebt ein Kfz-Händ­ler beim Ver­kauf Ge­braucht­wa­gens an ei­nen Ver­brau­cher ei­nen Ver­brau­cher als Ver­käu­fer vor, um das Fahr­zeug un­ter Aus­schluss der Haf­tung für Män­gel zu ver­kau­fen, dann muss er sich ge­mäß § 475 I 2 BGB so be­han­deln las­sen, als hät­te er selbst das Fahr­zeug ver­kauft. Dem­entspre­chend ist der ver­ein­bar­te Ge­währ­leis­tungs­aus­schluss un­wirk­sam (§ 475 I 1 BGB) und kann der Käu­fer we­gen Män­geln des Fahr­zeugs den Händ­ler – und nicht den Stroh­mann – in An­spruch neh­men.
  2. Ein Um­ge­hungs­ge­schäft i. S. von § 475 I 2 BGB liegt vor, wenn in den Ge­schäfts­räu­men ei­nes Kfz-Händ­lers ein Kauf­ver­trag über ei­nen auf dem Be­triebs­ge­län­de des Händ­lers ste­hen­den und von die­sem be­wor­be­nen Ge­braucht­wa­gen ge­schlos­sen wird und als Ver­käu­fer ein Ver­brau­cher in Er­schei­nung tritt, der we­der als Hal­ter im Fahr­zeug­brief ein­ge­tra­gen noch Ver­trags­part­ner des Kfz-Haft­pflicht­ver­si­che­rers ist.

OLG Cel­le, Ur­teil vom 15.11.2006 – 7 U 176/05

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Ge­braucht­wa­gen­kauf als Ge­schäft für den, den es an­geht

Der Kauf ei­nes Ge­braucht­wa­gens ist je­den­falls dann kein „Ge­schäft für den, den es an­geht“ – al­so ein Ge­schäft, bei dem dem Ver­käu­fer gleich­gül­tig ist, mit wem es zu­stan­de kommt –, wenn bei Ab­schluss des Kauf­ver­tra­ges le­dig­lich ei­ne An­zah­lung auf den Kauf­preis ge­leis­tet wird und der rest­li­che Kauf­preis erst ei­ni­ge Ta­ge spä­ter Zug um Zug ge­gen Über­ga­be des Fahr­zeugs ge­zahlt wird.

OLG Cel­le, Ur­teil vom 01.11.2006 – 7 U 55/06

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