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Probleme beim Autokauf?

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Ar­chiv: Sep­tem­ber 2003

Um­fang der Of­fen­ba­rungs­pflicht beim Ver­kauf ei­nes Ge­braucht­wa­gens mit Un­fall­scha­den

  1. Heißt es in ei­nem Kauf­ver­trag über ei­nen Ge­braucht­wa­gen, das Fahr­zeug wei­se ei­nen be­ho­be­nen Un­fall­scha­den un­be­kann­ten Aus­ma­ßes auf der lin­ken Sei­te auf, wäh­rend das Fahr­zeug tat­säch­lich in ei­nen Un­fall ver­wi­ckelt war, bei dem es auf der lin­ken Sei­te schwer be­schä­digt wur­de, liegt ein Man­gel i. S. des § 459 I BGB vor. Denn ein Un­fall­scha­den un­be­kann­ten Um­fangs kann zwar auch ein er­heb­li­cher Un­fall­scha­den sein. Dem Käu­fer wird durch die ge­wähl­te For­mu­lie­rung im Kauf­ver­trag je­doch sug­ge­riert, dass das Fahr­zeug – et­wa beim Ein­par­ken – ei­nen nur ge­ring­fü­gi­gen Scha­den er­lit­ten ha­ben könn­te.
  2. Das arg­lis­ti­ge Ver­schwei­gen ei­nes Man­gels setzt vor­aus, dass der Ver­käu­fer den Man­gel kennt oder ihn zu­min­dest für mög­lich hält und zu­gleich weiß oder doch da­mit rech­net und bil­li­gend in Kauf nimmt, dass der Käu­fer den Man­gel nicht kennt und bei Of­fen­ba­rung den Ver­trag nicht oder nicht mit dem ver­ein­bar­ten In­halt ge­schlos­sen hät­te.
  3. Der Ver­käu­fer ei­nes ge­brauch­ten Pkw, der dem Käu­fer ei­nen Vor­scha­den of­fen­bart, muss den Käu­fer voll­stän­dig und rich­tig über al­le Um­stän­de – ge­nau­er: über den Um­fang des Scha­dens und ins­be­son­de­re den Um­stand, dass tra­gen­de Tei­le be­trof­fen wa­ren – in­for­mie­ren, die für des­sen Kauf­ent­schluss von Be­deu­tung sein kön­nen.

OLG Düs­sel­dorf, Ur­teil vom 26.09.2003 – I-22 U 72/03

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Ge­währ­leis­tungs­aus­schluss beim Ge­braucht­wa­gen­kauf – „Bast­ler­fahr­zeug“

Wird ein zum gän­gi­gen Markt­preis ver­äu­ßer­ter und tat­säch­lich ver­kehrstaug­li­cher Ge­braucht­wa­gen im Kauf­ver­trag als „Bast­ler­fahr­zeug“ be­zeich­net, weil sich der Händ­ler nach ei­ge­nem Be­kun­den au­ßer­stan­de sieht, die Man­gel­frei­heit des Fahr­zeugs zu ge­währ­leis­ten, liegt kein wirk­sa­mer Ge­währ­leis­tungs­aus­schluss vor.

OLG Ol­den­burg, Be­schluss vom 22.09.2003 – 9 W 30/03

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Nicht typ­ge­rech­ter Aus­tausch­mo­tor als er­heb­li­cher Sach­man­gel ei­nes Pkw

  1. Ein Pkw ist grund­sätz­lich nur dann frei von Sach­män­geln, wenn er kei­ne tech­ni­schen Män­gel auf­weist, die sei­ne Zu­las­sung zum Stra­ßen­ver­kehr hin­dern oder sei­ne Ge­brauchs­fä­hig­keit auf­he­ben oder be­ein­träch­ti­gen.
  2. Ein Pkw eig­net sich nur dann für die nach dem Ver­trag vor­aus­ge­setz­te i. S. des § 434 I 2 Nr. 1 BGB, wenn er im Sin­ne der Zu­las­sungs­vor­schrif­ten be­triebs­fä­hig ist.
  3. Bei ei­nem Ver­brauchs­gü­ter­kauf (§ 474 I 1 BGB) ist ein in All­ge­mei­nen Ge­schäfts­be­din­gun­gen ent­hal­te­ner pau­scha­ler Ge­währ­leis­tungs­aus­schluss ge­mäß § 475 I BGB auch in­so­weit un­wirk­sam, als er ei­nen An­spruch des Käu­fers auf Scha­dens­er­satz aus­schließt. Denn es ist nach § 475 III BGB zwar grund­sätz­lich zu­läs­sig, ei­nen An­spruch des Käu­fers Scha­dens­er­satz aus­zu­schlie­ßen, doch fin­det ei­ne gel­tungs­er­hal­ten­de Re­duk­ti­on des Ge­währ­leis­tungs­aus­schlus­ses nicht statt.

OLG Bre­men, Ur­teil vom 10.09.2003 – 1 U 12/03

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Un­wirk­sa­me An­nah­me­frist von zehn Ta­gen in Ge­braucht­wa­gen-Be­stell­for­mu­lar

Ei­ne Klau­sel in ei­nem Be­stell­for­mu­lar für ei­nen Ge­braucht­wa­gen, wo­nach der Käu­fer an sei­ne Be­stel­lung zehn Ta­ge ge­bun­den ist, kann – ins­be­son­de­re wenn das Fahr­zeug vor­rä­tig ist und Bar­zah­lung ver­ein­bart wur­de – ge­gen § 308 Nr. 1 BGB ver­sto­ßen und da­mit un­wirk­sam sein.

LG Bre­men, Ur­teil vom 09.09.2003 – 1 O 565/03

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Zu­läs­si­ges Agen­tur­ge­schäft im Ge­braucht­wa­gen­han­del

Ein Agen­tur­ge­schäft, bei dem ein Ver­brau­cher ei­nen Ge­braucht­wa­gen durch Ver­mitt­lung ei­nes Händ­lers von ei­nem an­de­ren Ver­brau­cher kauft, ist nicht ge­ne­rell als un­zu­läs­si­ges Um­ge­hungs­ge­schäft i. S. von § 475 I 2 BGB zu qua­li­fi­zie­ren. Viel­mehr kann es für ei­nen Kraft­fahr­zeug­händ­ler le­gi­ti­me Grün­de ge­ben, ein Ge­braucht­fahr­zeug nicht an­zu­kau­fen, son­dern sei­nen Wei­ter­ver­kauf nur zu ver­mit­teln.

AG Ham­burg-Al­to­na, Ur­teil vom 04.09.2003 – 317 C 145/03

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