1. Wer im Wi­der­spruch zum In­halt ei­nes schrift­li­chen Kauf­ver­trags, der ne­ben ei­ner An­zah­lung ei­ne ein­zi­ge Rest­zah­lung vor­sieht, be­haup­tet, ihm sei die Be­fug­nis ein­ge­räumt wor­den, den rest­li­chen Kauf­preis in meh­re­ren Ra­ten zu zah­len, trägt hier­für die Be­weis­last (Er­gän­zung zu Se­nat, Urt. v. 18.11.1974 – VI­II ZR 125/73, WM 1975, 27).
  2. Zur Aus­le­gung der Klau­sel „neue Aus­füh­rung“ bei Be­stel­lung ei­nes Neu­wa­gens, des­sen Preis und Aus­stat­tung im Zeit­punkt des Ver­trags­ab­schlus­ses im Ein­zel­nen noch nicht fest­ste­hen.

BGH, Ur­teil vom 19.03.1980 – VI­II ZR 183/79

Sach­ver­halt: Der Be­klag­te be­stell­te am 16.12.1975 bei der Klä­ge­rin durch schrift­li­chen, auf den 15.05.1975 zu­rück­da­tier­ten Kauf­an­trag ei­nen neu­en Pkw „Typ: BMW 3.0 CS 7011; Far­be: tai­ga; neue Aus­füh­rung“. Gleich­falls am 16.12.1975 über­eig­ne­te er sei­nen ge­brauch­ten Pkw BMW 3.0 CS an die Klä­ge­rin und be­schei­nig­te, da­für den Kauf­preis von 22.700 DM bar er­hal­ten zu ha­ben. Im Kauf­an­trag über den neu­en Pkw wur­de ein be­zif­fer­ter Kauf­preis nicht ge­nannt, weil am 16.12.1975 die Pro­spek­te und Preis­lis­ten für den neu­en Pkw noch nicht vor­la­gen. Es heißt im Kauf­ver­trag le­dig­lich, es gel­te der Lis­ten­preis. Im Ein­zel­nen ent­hält der Kauf­ver­trag un­ter der Ru­brik „Zah­lungs­be­din­gun­gen“ die fol­gen­den hand­schrift­li­chen Ver­mer­ke:

„bar
bar ab­züg­lich 3 %; 25.000 DM bar
Rest Wech­sel“.

Die ge­nann­ten 25.000 DM soll­ten bei Über­ga­be des Fahr­zeugs ge­zahlt wer­den.

Mit Schrei­ben vom 18.12.1975 er­klär­te der Be­klag­te un­ter Hin­weis auf „das neue Teil­zah­lungs­ge­setz“ den Rück­tritt vom Kauf­ver­trag.

Das Land­ge­richt hat – zu­nächst durch Ver­säum­nis­ur­teil, dann durch be­stä­ti­gen­des strei­ti­ges Ur­teil vom 13.07.1976 – fest­ge­stellt, dass der Kauf­ver­trag über den be­stell­ten neu­en Pkw wirk­sam sei. Zur Be­grün­dung hat es aus­ge­führt, die Rück­tritts­er­klä­rung des Be­klag­ten sei un­wirk­sam, weil kein Ab­zah­lungs­ge­schäft vor­lie­ge. Dem­ge­gen­über hat das Be­ru­fungs­ge­richt die Kla­ge im ers­ten Be­ru­fungs­ver­fah­ren ab­ge­wie­sen und die Auf­fas­sung ver­tre­ten, schon bei Ver­ein­ba­rung von nur zwei Teil­zah­lun­gen sei ein Ab­zah­lungs­ge­schäft recht­lich mög­lich. Auch ei­nen Hilfs­an­trag der Klä­ge­rin auf Zah­lung von 43.266 DM Zug um Zug ge­gen Lie­fe­rung ei­nes BMW Coupé, den die Klä­ge­rin nach Be­kannt­wer­den der Lis­ten­prei­se für die neu­en BMW-Mo­del­le im Be­ru­fungs­ver­fah­ren ge­stellt hat­te, hat das Be­ru­fungs­ge­richt ab­ge­wie­sen.

Durch Ur­teil vom 22.02.1978 – VI­II ZR 41/77, BGHZ 70, 378 – hat der Se­nat die­ses Be­ru­fungs­ur­teil auf­ge­ho­ben und die Sa­che zur an­der­wei­ten Ver­hand­lung und Ent­schei­dung an das Be­ru­fungs­ge­richt zu­rück­ver­wie­sen. Zur Be­grün­dung hat er aus­ge­führt, ein den Vor­schrif­ten des Ab­zah­lungs­ge­set­zes un­ter­lie­gen­des Ab­zah­lungs­ge­schäft lie­ge nicht vor, wenn im Ver­trag die Be­rich­ti­gung des Kauf­prei­ses durch ei­ne bei Über­ga­be der Sa­che zu leis­ten­de An­zah­lung und durch nur ei­ne wei­te­re (Rest-)Zah­lung ver­ein­bart sei. Das Be­ru­fungs­ge­richt ha­be da­her zu klä­ren, ob die Rest­zah­lung in meh­re­ren Ra­ten er­fol­gen soll­te.

Im zwei­ten Be­ru­fungs­ver­fah­ren hat das Be­ru­fungs­ge­richt die Kla­ge er­neut ab­ge­wie­sen. Die da­ge­gen ge­rich­te­te Re­vi­si­on der Klä­ge­rin hat­te Er­folg.

Aus den Grün­den: I. Das Be­ru­fungs­ge­richt ver­tritt die Auf­fas­sung, der von den Par­tei­en ge­schlos­se­ne Kauf­ver­trag stel­le sich als Ab­zah­lungs­ge­schäft dar, denn die Klä­ge­rin ha­be nicht den ihr ob­lie­gen­den Be­weis er­bracht, dass die Par­tei­en kein Ab­zah­lungs­ge­schäft ver­ab­re­det hät­ten. Die Klä­ge­rin ha­be zwar be­haup­tet, der Rest­kauf­preis ha­be durch Hin­ga­be nur ei­nes Wech­sels, al­so durch ei­ne ein­zi­ge Rest­zah­lung ge­tilgt wer­den sol­len. Da­ge­gen sei nach Dar­stel­lung des Be­klag­ten ver­ein­bart wor­den, dass der ei­ne Bar­zah­lung von 25.000 DM über­stei­gen­de Rest­be­trag in meh­re­ren Ra­ten ge­zahlt wer­den sol­le. Da sich die Aus­sa­gen der zu die­ser Fra­ge ver­nom­me­nen Zeu­gen wi­der­sprä­chen und kei­ner die­ser Aus­sa­gen ein ent­schei­den­des Ge­wicht bei­zu­mes­sen sei, kom­me es dar­auf an, wen die Be­weis­last für die ver­ein­bar­te Zah­lungs­wei­se tref­fe. Die Klä­ge­rin tra­ge die Be­weis­last, weil das „Wie“ der Zah­lung zu den kla­ge­be­grün­den­den Tat­sa­chen ge­hö­re.

Zu Recht rügt die Re­vi­si­on, das Be­ru­fungs­ge­richt ha­be die Be­weis­last ver­kannt.

1. In Recht­spre­chung und Li­te­ra­tur ist strei­tig, wen die Be­weis­last trifft, wenn der Ver­käu­fer Bar­zah­lung be­an­sprucht, der Käu­fer aber be­haup­tet, der Kauf­preis sei ihm von vorn­her­ein ge­stun­det oder es sei Teil­zah­lung ver­ein­bart wor­den (vgl. da­zu Pa­landt/Hein­richs, BGB, 39. Aufl., § 271 Anm. 1 b m. w. Nachw.). Der Se­nat hat für den Fall, dass zwi­schen den Par­tei­en des Kauf­ver­trags dar­über ge­strit­ten wird, ob ein Bar­zah­lungs- oder ein Ab­zah­lungs­ge­schäft im Sin­ne des Ab­zah­lungs­ge­set­zes zu­stan­de ge­kom­men ist, und dass dem Wort­laut des Kauf­ver­trags kei­ne An­halts­punk­te für die ei­ne oder an­de­re Aus­le­gung ent­nom­men wer­den kön­nen, die Mei­nung ver­tre­ten, der Bar­zah­lung ver­lan­gen­de Ver­käu­fer ha­be zu be­wei­sen, dass Ei­ni­gung über ei­nen Bar­kauf er­zielt wor­den sei (Se­nat, Urt. v. 18.11.1974 – VI­II ZR 125/73, WM 1975, 27 = NJW 1975, 206).

2. Der jetzt zu ent­schei­den­de Fall ist an­ders ge­la­gert. Hier er­gibt die Ver­trags­ur­kun­de, dass ein Ab­zah­lungs­ge­schäft ge­ra­de nicht ver­ein­bart war. Dann aber ist es Sa­che des­je­ni­gen, der ei­ne vom Ver­trags­wort­laut ab­wei­chen­de Re­ge­lung be­haup­tet, die­se zu be­wei­sen. Be­weis­be­las­tet ist so­nach der Be­klag­te und nicht die Klä­ge­rin.

a) Das Be­ru­fungs­ge­richt hat die Fra­ge der Be­weis­last ge­prüft, oh­ne zu­vor ei­ne Aus­le­gung der im schrift­li­chen Kauf­ver­trag ent­hal­te­nen Ab­re­de über die Zah­lungs­wei­se vor­zu­neh­men. Auf­grund des un­strei­ti­gen Sach­ver­halts und der üb­ri­gen Fest­stel­lun­gen im Be­ru­fungs­ur­teil ist der Se­nat in der La­ge, die er­for­der­li­che Aus­le­gung selbst vor­zu­neh­men (Se­nat, Urt. v. 25.05.1970 – VI­II ZR 253/68, WM 1970, 877, 878; vgl. auch Se­nat, Urt. v. 14.12.1977 – VI­II ZR 34/76, WM 1978, 91).

Die For­mu­lie­rung „Rest [durch] Wech­sel“ be­stimmt für die bei Ver­trags­schluss zif­fern­mä­ßig noch nicht fest­ste­hen­de Rest­zah­lung ei­nen ein­heit­li­chen Fäl­lig­keits­zeit­punkt; der Käu­fer hat bei Über­ga­be des Pkw ei­nen Wech­sel zu ge­ben, der, wie bei Wech­seln üb­lich, nach drei Mo­na­ten fäl­lig sein soll. Nur die­se Aus­le­gung wird dem In­halt der „Zah­lungs­be­din­gun­gen“ des Ver­trags ge­recht, in de­nen – drei­fach wie­der­holt – dar­auf hin­ge­wie­sen wird, dass es sich um ein Bar­ge­schäft han­delt, und durch die dem Be­klag­ten ein Bar­zah­lungs­ra­batt ein­ge­räumt wird. Die Be­haup­tung des Be­klag­ten, ihm sei das Recht ein­ge­räumt wor­den, die Rest­zah­lung in meh­re­ren Ra­ten zu tä­ti­gen, und die An­zahl so­wie die Fäl­lig­keit der Ra­ten sei­en in sein Er­mes­sen ge­stellt, wi­der­spricht dem In­halt der Zah­lungs­be­din­gun­gen. Auch sonst ent­hält der Ver­trag kei­ne An­halts­punk­te, die da­für spre­chen, dass die Klä­ge­rin dem Be­klag­ten die weit­ge­hen­de und un­ge­wöhn­li­che Be­fug­nis ein­ge­räumt hat, die An­zahl der zu zah­len­den Ra­ten und die Fäl­lig­keit der Rest­zah­lung selbst be­stim­men zu kön­nen, et­wa durch Pro­lon­ga­ti­on. In die­sem Zu­sam­men­hang ist der vom Be­klag­ten noch in der Re­vi­si­ons­in­stanz ver­tre­te­nen Auf­fas­sung ent­ge­gen­zu­tre­ten, die Ver­ein­ba­rung ei­ner ein­ma­li­gen Rest­kauf­preis­zah­lung durch ei­nen Wech­sel er­lau­be die An­wen­dung des Ab­zah­lungs­ge­set­zes je­den­falls dann, wenn der über den Ge­samt­be­trag des Rest­kauf­prei­ses aus­ge­stell­te Wech­sel pro­lon­giert wer­den kön­ne. Auch in ei­nem sol­chen Fall, in dem der Rest­kauf­preis nicht in meh­re­ren Teil­be­trä­gen, son­dern durch ei­ne Ein­mal­zah­lung zu ent­rich­ten ist, kommt aus den in BGHZ 70, 378 an­ge­führ­ten Grün­den ei­ne An­wen­dung des Ab­zah­lungs­ge­set­zes nicht in Be­tracht. Denn ei­ne Pro­lon­ga­ti­on, wel­che nur die Fäl­lig­keit der Rest­zah­lung ins­ge­samt hin­aus­schiebt, ist nichts an­de­res als ei­ne im Vor­aus zu­ge­sag­te Stun­dung.

b) Der so aus­ge­leg­te Ver­trag hat hin­sicht­lich der über die Zah­lungs­wei­se ge­trof­fe­nen Ver­ein­ba­rung die Ver­mu­tung der Rich­tig­keit und Voll­stän­dig­keit für sich. Wer – wie der Be­klag­te – be­haup­tet, ihm sei in Wi­der­spruch zu dem In­halt des Ver­trags, der nur ei­ne ein­zi­ge Rest­zah­lung vor­sieht, die Be­fug­nis ein­ge­räumt wor­den, den Kauf­preis­rest in meh­re­ren Ra­ten zu zah­len, wo­bei An­zahl und Fäl­lig­keit von ihm be­stimmt wer­den sol­len, ist zum vol­len Be­weis ge­zwun­gen (vgl. BGH Urt. v. 11.11.1977 – V ZR 105/75, MDR 1978, 567; Se­nat, Urt. v. 29.04.1970 – VI­II ZR 120/68, LM BGB § 242 (Be) Nr. 24; BGH, Urt. v. 14.07.I960 – II ZR 268/58, VersR I960, 812, 813). Das Be­ru­fungs­ge­richt hat aus­ge­führt, die Be­weis­auf­nah­me ha­be hin­sicht­lich der von den Par­tei­en ver­ein­bar­ten Zah­lungs­wei­se des Rest­kauf­prei­ses zu kei­nem kla­ren Er­geb­nis ge­führt. So­weit hier­in die Fest­stel­lung liegt, die Be­weis­auf­nah­me ha­be die vom Be­klag­ten be­haup­te­te Be­fug­nis zur Ra­ten­zah­lung nicht be­stä­tigt, wird sie von der Re­vi­si­on nicht be­an­stan­det; die­se Fest­stel­lung ist auch rechts­irr­tums­frei ge­trof­fen wor­den. Da ei­ne wei­te­re Sach­auf­klä­rung nicht mög­lich er­scheint, ist auf­grund des In­halts des Kauf­ver­trags da­von aus­zu­ge­hen, dass der die An­zah­lung über­stei­gen­de Rest­kauf­preis in ei­ner Sum­me, und zwar mit ei­nem Wech­sel, ge­zahlt wer­den soll­te. Folg­lich fin­det das Ab­zah­lungs­ge­setz kei­ne An­wen­dung.

Die­sem Er­geb­nis steht das Se­nats­ur­teil vom 18.11.1974 – VI­II ZR 125/73, WM 1975, 27 – schon des­halb nicht ent­ge­gen, weil, wie oben aus­ge­führt wor­den ist, dort der Kauf­ver­trag ge­ra­de kei­ne An­ga­ben dar­über ent­hielt, ob der Rest­kauf­preis in bar bei Lie­fe­rung oder im We­ge der Fi­nan­zie­rung, al­so in meh­re­ren Ra­ten, ge­zahlt wer­den soll­te.

II. Wei­ter­hin hat das Be­ru­fungs­ge­richt aus­ge­führt, der Be­klag­te ha­be je­den­falls des­halb vom Ver­trag zu­rück­tre­ten kön­nen, weil die Klä­ge­rin von An­fang an nicht in der La­ge ge­we­sen sei, das von ihr ver­kauf­te Fahr­zeug zu be­schaf­fen. Bei Kauf­ab­schluss sei der im Kauf­ver­trag be­zeich­ne­te Pkw BMW 3.0 CS 7011 „neue Aus­füh­rung“ nicht mehr lie­fer­bar ge­we­sen, weil die Baye­ri­sche Mo­to­ren Wer­ke AG ein neu­es Mo­dell (Typ BMW 630 CS Coupé) her­aus­zu­brin­gen be­ab­sich­tigt hät­ten.

Auch die­se Hilfs­be­grün­dung des Be­ru­fungs­ge­richts hält den An­grif­fen der Re­vi­si­on nicht stand.

1. Die im Kauf­ver­trag ver­wen­de­te Be­zeich­nung „Typ: BMW 3.0 CS 7011 … neue Aus­füh­rung“ er­fasst ent­ge­gen der An­sicht des Be­ru­fungs­ge­richts den von der Baye­ri­sche Mo­to­ren Wer­ke AG in der Zeit nach Ab­schluss des Kauf­ver­trags neu her­aus­ge­brach­ten Pkw „Typ: BMW 630 CS Coupé“. Wer – wie der Be­klag­te – ei­nen Pkw „neu­er Aus­füh­rung“ be­stellt, des­sen Preis, Aus­stat­tung und Typ­be­zeich­nung noch nicht fest­ste­hen, legt er­kenn­bar Wert dar­auf, dass ihm das vom Her­stel­ler­werk dem­nächst auf den Markt zu brin­gen­de neu­es­te Mo­dell ge­lie­fert wird.

Die ge­wähl­te Be­zeich­nung „Typ: BMW 3.0 CS 7011 (Coupé)“ war un­ter die­sen Um­stän­den nur als Hin­weis dar­auf zu ver­ste­hen, dass es sich bei dem neu­en Pkw nach dem über­ein­stim­men­den Wil­len der Kauf­ver­trags­par­tei­en um ein Mo­dell han­deln soll­te, wel­ches nach Preis­klas­se, Aus­stat­tung (Coupé) und Mo­tor­leis­tung dem Vor­gän­ger­mo­dell BMW 3.0 CS Coupé ent­sprach. Dass dies nicht der Fall ge­we­sen ist, hat der Be­klag­te nicht be­haup­tet.

2. Der Be­klag­te kann sich auch nicht dar­auf be­ru­fen, das Fahr­zeug kön­ne nicht mit der be­stell­ten Far­be „tai­ga“, son­dern nur mit der La­ckie­rung „re­se­da­grün“ ge­lie­fert wer­den. Da bei ei­nem Mö­dell­wech­sel vom Her­stel­ler häu­fig, wenn nicht re­gel­mä­ßig Farb­tö­ne ver­wen­det wer­den, die von den beim Vor­gän­ger­mo­dell ver­wen­de­ten Far­ben ge­ring­fü­gig ab­wei­chen, kann der Ver­käu­fer re­gel­mä­ßig da­von aus­ge­hen, daß der Käu­fer, der ein neu­es Mo­dell be­stellt, des­sen Aus­stat­tung im Zeit­punkt der Be­stel­lung noch nicht im Ein­zel­nen fest­steht, mit un­er­heb­li­chen Far­bän­de­run­gen ein­ver­stan­den ist. Dass es sich hier um ei­ne er­heb­li­che Farb­ab­wei­chung han­delt, hat der Be­klag­te nicht vor­ge­tra­gen.

III. Nach al­lem muss­te die Re­vi­si­on der Klä­ge­rin Er­folg ha­ben. Da wei­te­re Fest­stel­lun­gen nicht zu tref­fen sind, ist der Se­nat in der La­ge, in der Sa­che selbst zu ent­schei­den (§ 565 III Nr. 1 ZPO). Un­ter Auf­he­bung des Be­ru­fungs­ur­teils war das land­ge­richt­li­che Ur­teil wie­der­her­zu­stel­len. Ge­mäß §§ 91, 97 I ZPO wa­ren dem Be­klag­ten auch die Kos­ten der bei­den Be­ru­fungs- und der bei­den Re­vi­si­ons­ver­fah­ren auf­zu­er­le­gen.

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