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Tag: Mer­ce­des-Benz-Ab­gas­skan­dal

(Kei­ne) Haf­tung der Daim­ler AG für Ther­mo­fens­ter

  1. Das Ver­hal­ten der für ei­nen Kraft­fahr­zeug­her­stel­ler (hier: die Daim­ler AG) han­deln­den Per­so­nen ist nicht schon des­halb als sit­ten­wid­rig i. S. von § 826 BGB zu qua­li­fi­zie­ren, weil sie ei­nen Mo­tor­typ (hier: OM 651) auf­grund ei­ner grund­le­gen­den un­ter­neh­me­ri­schen Ent­schei­dung mit ei­ner tem­pe­ra­tur­ab­hän­gi­gen Steue­rung des Emis­si­ons­kon­troll­sys­tems („Ther­mo­fens­ter“) aus­ge­stat­tet und in den Ver­kehr ge­bracht ha­ben. Hier­für be­darf es viel­mehr wei­te­rer Um­stän­de. Die­se kön­nen dann ge­ge­ben sein, wenn das Ther­mo­fens­ter be­wusst auf die Be­din­gun­gen des Neu­en Eu­ro­päi­schen Fahr­zy­klus (NEFZ) ab­ge­stimmt wor­den ist, so­dass – oh­ne dass die für den Schutz des Mo­tors er­for­der­lich ist – die Ab­gas­rück­füh­rungs­ra­te dann ver­gleichs­wei­se hoch und der Stick­oxid­aus­stoß dann ver­gleichs­wei­se nied­rig ist, wenn das Fahr­zeug auf ei­nem Prüf­stand ei­nen Emis­si­ons­test ab­sol­viert, und wenn die­ser Um­stand im Typ­ge­neh­mi­gungs­ver­fah­ren ver­schwie­gen wur­de.
  2. Ein Käu­fer, der sub­stan­zi­iert be­haup­tet, in sei­nem Fahr­zeug kom­me ein Ther­mo­fens­ter zum Ein­satz, das ex­akt auf die Be­din­gun­gen des Neu­en Eu­ro­päi­schen Fahr­zy­klus (NEFZ) ab­ge­stimmt sei, oh­ne dass dies zum Schutz des Mo­tors er­for­der­lich sei, und der auf ei­nen vom Kraft­fahrt-Bun­des­amt (KBA) an­ge­ord­ne­ten, sein Fahr­zeug be­tref­fen­den Rück­ruf so­wie Rück­ru­fe ver­weist, die ver­gleich­bar aus­ge­stat­te­te Fahr­zeu­ge be­tref­fen, trägt hin­rei­chend zum Vor­han­den­sein ei­ner un­zu­läs­si­gen Ab­schalt­ein­rich­tung i. S. von Art. 3 Nr. 10, Art. 5 II der Ver­ord­nung (EG) Nr. 715/2007 vor. Gleich­zei­tig er­laubt der ent­spre­chen­de Vor­trag den Schluss, dass die für den Kraft­fahr­zeug­her­stel­ler han­deln­den Per­so­nen in dem Be­wusst­sein ge­han­delt ha­ben, in Ge­stalt des Ther­mo­fens­ters ei­ne un­zu­läs­si­ge Ab­schalt­ein­rich­tung zu ver­wen­den.

OLG Schles­wig, Ur­teil vom 19.02.2021 – 1 U 91/20

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(Kei­ne) sit­ten­wid­ri­ge vor­sätz­li­che Schä­di­gung durch Ther­mo­fens­ter – Mer­ce­des-Benz-Ab­gas­skan­dal

  1. Das Ver­hal­ten der für ei­nen Kraft­fahr­zeug­her­stel­ler han­deln­den Per­so­nen ist nicht be­reits des­halb als sit­ten­wid­rig zu qua­li­fi­zie­ren, weil sie ei­nen Fahr­zeug­typ auf­grund ei­ner grund­le­gen­den un­ter­neh­me­ri­schen Ent­schei­dung mit ei­ner tem­pe­ra­tur­ab­hän­gi­gen Steue­rung des Emis­si­ons­kon­troll­sys­tems (Ther­mo­fens­ter) aus­ge­stat­tet und in den Ver­kehr ge­bracht ha­ben. Dies gilt auch dann, wenn mit der Ent­wick­lung und dem Ein­satz die­ser Steue­rung ei­ne Kos­ten­sen­kung und die Er­zie­lung von Ge­winn er­strebt wird. Der ob­jek­ti­ve Tat­be­stand der Sit­ten­wid­rig­keit ist nur ge­ge­ben, wenn wei­te­re Um­stän­de hin­zu­tre­ten, die das Ver­hal­ten der han­deln­den Per­so­nen als be­son­ders ver­werf­lich er­schei­nen las­sen.
  2. Die An­nah­me ob­jek­ti­ver Sit­ten­wid­rig­keit setzt je­den­falls vor­aus, dass die han­deln­den Per­so­nen bei der Ent­wick­lung und/​oder Ver­wen­dung der tem­pe­ra­tur­ab­hän­gi­gen Steue­rung des Emis­si­ons­kon­troll­sys­tems in dem Be­wusst­sein han­del­ten, ei­ne un­zu­läs­si­ge Ab­schalt­ein­rich­tung zu ver­wen­den, und den dar­in lie­gen­den Ge­set­zes­ver­stoß bil­li­gend in Kauf nah­men.

BGH, Be­schluss vom 19.01.2021 – VI ZR 433/19

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Un­zu­läs­sig­keit ei­ner Ab­schalt­ein­rich­tung i. S. von Art. 3 Nr. 10, Art. 5 II der Ver­ord­nung (EG) Nr. 715/2007

  1. Art. 3 Nr. 10 der Ver­ord­nung (EG) Nr. 715/2007 des Eu­ro­päi­schen Par­la­ments und des Ra­tes vom 20.06.2007 über die Typ­ge­neh­mi­gung von Kraft­fahr­zeu­gen hin­sicht­lich der Emis­sio­nen von leich­ten Per­so­nen­kraft­wa­gen und Nutz­fahr­zeu­gen (Eu­ro 5 und Eu­ro 6) und über den Zu­gang zu Re­pa­ra­tur- und War­tungs­in­for­ma­tio­nen für Fahr­zeu­ge ist da­hin aus­zu­le­gen, dass ei­ne in den Rech­ner zur Mo­tor­steue­rung in­te­grier­te oder auf ihn ein­wir­ken­de Soft­ware ein „Kon­struk­ti­ons­teil“ im Sin­ne die­ser Be­stim­mung dar­stellt, da sie auf die Funk­ti­on des Emis­si­ons­kon­troll­sys­tems ein­wirkt und des­sen Wirk­sam­keit ver­rin­gert.
  2. Art. 3 Nr. 10 der Ver­ord­nung (EG) Nr. 715/2007 ist da­hin aus­zu­le­gen, dass un­ter den Be­griff „Emis­si­ons­kon­troll­sys­tem“ im Sin­ne die­ser Be­stim­mung so­wohl die Tech­no­lo­gi­en und die Stra­te­gie der Nach­be­hand­lung von Ab­ga­sen fal­len, mit de­nen die Emis­sio­nen im Nach­hin­ein, das heißt nach ih­rer Ent­ste­hung, ver­rin­gert wer­den, als auch die­je­ni­gen, mit de­nen – wie mit dem Sys­tem zur Ab­gas­rück­füh­rung – die Emis­sio­nen im Vor­hin­ein, das heißt bei ih­rer Ent­ste­hung, ver­rin­gert wer­den.
  3. Art. 3 Nr. 10 der Ver­ord­nung (EG) Nr. 715/2007 ist da­hin aus­zu­le­gen, dass ei­ne Ein­rich­tung, die je­den Pa­ra­me­ter im Zu­sam­men­hang mit dem Ab­lauf der in der Ver­ord­nung vor­ge­se­he­nen Zu­las­sungs­ver­fah­ren er­kennt, um die Leis­tung des Emis­si­ons­kon­troll­sys­tems bei die­sen Ver­fah­ren zu ver­bes­sern und so die Zu­las­sung des Fahr­zeugs zu er­rei­chen, ei­ne „Ab­schalt­ein­rich­tung“ im Sin­ne die­ser Be­stim­mung dar­stellt, selbst wenn ei­ne sol­che Ver­bes­se­rung punk­tu­ell auch un­ter nor­ma­len Nut­zungs­be­din­gun­gen des Fahr­zeugs be­ob­ach­tet wer­den kann.
  4. Art. 5 II 2 lit. a der Ver­ord­nung (EG) Nr. 715/2007 ist da­hin aus­zu­le­gen, dass ei­ne Ab­schalt­ein­rich­tung wie die im Aus­gangs­ver­fah­ren in Re­de ste­hen­de, die bei Zu­las­sungs­ver­fah­ren sys­te­ma­tisch die Leis­tung des Sys­tems zur Kon­trol­le der Emis­sio­nen von Fahr­zeu­gen ver­bes­sert, da­mit die in der Ver­ord­nung fest­ge­leg­ten Emis­si­ons­grenz­wer­te ein­ge­hal­ten wer­den und so die Zu­las­sung die­ser Fahr­zeu­ge er­reicht wird, nicht un­ter die in die­ser Be­stim­mung, die den Schutz des Mo­tors vor Be­schä­di­gung oder Un­fall und den si­che­ren Be­trieb des Fahr­zeugs be­trifft, vor­ge­se­he­ne Aus­nah­me vom Ver­bot sol­cher Ein­rich­tun­gen fal­len kann, selbst wenn die Ein­rich­tung da­zu bei­trägt, den Ver­schleiß oder die Ver­schmut­zung des Mo­tors zu ver­hin­dern.

EuGH (Zwei­te Kam­mer), Ur­teil vom 17.12.2020 – C-693/18 (X/CLCV u. a.)

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Sach­man­gel we­gen Ein­baus ei­ner un­zu­läs­si­gen Ab­schalt­ein­rich­tung – Über­span­nung der Sub­stan­zi­ie­rungs­an­for­de­run­gen

  1. Zur Über­span­nung der Sub­stan­zi­ie­rungs­an­for­de­run­gen an die Dar­le­gung des Vor­han­den­seins ei­nes Sach­man­gels we­gen Ein­baus ei­ner un­zu­läs­si­gen Ab­schalt­ein­rich­tung in ei­nem Die­sel­mo­tor (hier: Mo­to­ren­typ OM 651).
  2. Ei­ne Zu­las­sung der Re­vi­si­on we­gen ei­nes dem Be­ru­fungs­ge­richt un­ter­lau­fe­nen Ge­hörs­ver­sto­ßes kommt nicht in Be­tracht, wenn es der Be­schwer­de­füh­rer ver­säumt hat, im Rah­men der ihm ein­ge­räum­ten Frist zur Stel­lung­nah­me auf ei­nen Hin­weis­be­schluss des Be­ru­fungs­ge­richts der nun­mehr ge­rüg­ten Ge­hörs­ver­let­zung ent­ge­gen­zu­wir­ken (im An­schluss an BGH, Beschl. v. 17.03.2016 – IX ZR 211/14, NJW-RR 2016, 699). Hier­bei ist ei­ne an­walt­lich ver­tre­te­ne Par­tei auch ge­hal­ten, das Be­ru­fungs­ge­richt auf von ihm bis­lang nicht be­ach­te­te höchst­rich­ter­li­che Recht­spre­chungs­grund­sät­ze hin­zu­wei­sen (hier: Vor­aus­set­zun­gen ei­ner Be­haup­tung „ins Blaue hin­ein“ und ei­nes „Aus­for­schungs­be­wei­ses“).

BGH, Be­schluss vom 28.01.2020 – VI­II ZR 57/19
(vor­an­ge­hend: OLG Cel­le, Be­schluss vom 07.02.2019 – 7 U 263/18)

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Kei­ne sit­ten­wid­ri­ge vor­sätz­li­che Schä­di­gung durch „Ther­mo­fens­ter“ – Mer­ce­des-Benz-Ab­gas­skan­dal

Die Daim­ler AG hat Käu­fer ih­rer mit ei­nem „Ther­mo­fens­ter“ ver­se­he­nen Fahr­zeu­ge auch dann nicht i. S. von § 826 BGB in sit­ten­wid­ri­ger Wei­se vor­sätz­lich ge­schä­digt, wenn ein „Ther­mo­fens­ter“ ei­ne un­zu­läs­si­ge Ab­schalt­ein­rich­tung i. S. von Art. 3 Nr. 10, Art. 5 II der Ver­ord­nung (EG) Nr. 715/2007 ist. Denn an­ders als den Ver­ant­wort­li­chen der Volks­wa­gen AG kann den Ver­ant­wort­li­chen der Daim­ler AG nicht oh­ne Wei­te­res un­ter­stellt wer­den, dass sie im Be­wusst­sein agiert ha­ben, mög­li­cher­wei­se ei­ne un­zu­läs­si­ge Ab­schalt­ein­rich­tung zu ver­wen­den. Viel­mehr muss ins­be­son­de­re mit Blick dar­auf, dass als Recht­fer­ti­gung für ein „Ther­mo­fens­ter“ ernst­haft er­wo­gen wer­den kann, den Mo­tor vor Schä­di­gung zu schüt­zen, in Be­tracht ge­zo­gen wer­den, dass die Ver­ant­wort­li­chen der Daim­ler AG das Recht (mög­li­cher­wei­se) falsch, aber den­noch ver­tret­bar aus­ge­legt und an­ge­wen­det ha­ben.

OLG Ko­blenz, Ur­teil vom 20.01.2020 – 12 U 1593/19

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Kei­ne sit­ten­wid­ri­ge vor­sätz­li­che Schä­di­gung durch Ther­mo­fens­ter – Mer­ce­des-Benz-Ab­gas­skan­dal

  1. Zu den An­for­de­run­gen an die sub­stan­zi­ier­te Dar­le­gung, dass ein – nicht von ei­nem sei­tens des Kraft­fahrt-Bun­des­am­tes an­ge­ord­ne­ten Rück­ruf be­trof­fe­nes – Kraft­fahr­zeug (hier: ein Mer­ce­des-Benz Vi­to mit ei­nem OM 651-Mo­tor) man­gel­haft ist, weil dar­in min­des­tens ei­ne un­zu­läs­si­ge Ab­schalt­ein­rich­tung i. S. von Art. 3 Nr. 10, 5 II der Ver­ord­nung (EG) Nr. 715/2007 in­stal­liert sei.
  2. Wird bei ei­nem – hier mit ei­nem OM 651-Mo­tor aus­ge­stat­te­ten – Die­sel­fahr­zeug die Ab­gas­rück­füh­rung un­ter an­de­rem in Ab­hän­gig­keit von der Au­ßen­tem­pe­ra­tur ge­steu­ert („The­ro­mo­fens­ter“), dann ist in dem Fahr­zeug ei­ne un­zu­läs­si­ge Ab­schalt­ein­rich­tung i. S. von Art. 3 Nr. 10, 5 II der Ver­ord­nung (EG) Nr. 715/2007 in­stal­liert. Dies hat zur Fol­ge, dass sich das Fahr­zeug nicht für die ge­wöhn­li­che Ver­wen­dung i. S. von § 434 I 2 Nr. 2 BGB eig­net, weil die Ge­fahr ei­ner Be­triebs­be­schrän­kung oder -un­ter­sa­gung durch die für die Zu­las­sung zum Stra­ßen­ver­kehr zu­stän­di­ge Be­hör­de (§ 5 I FZV) be­steht und so­mit bei Ge­fahr­über­gang der wei­te­re (un­ge­stör­te) Be­trieb des Fahr­zeugs im öf­fent­li­chen Stra­ßen­ver­kehr nicht ge­währ­leis­tet ist (vgl. BGH, Beschl. v. 08.01.2019 – VI­II ZR 225/17, NJW 2019, 1133 Rn. 21 ff.).
  3. Dass ein von der Daim­ler AG in den Ver­kehr ge­brach­tes und ver­äu­ßer­tes Fahr­zeug – hier: ein Mer­ce­des-Benz Vi­to mit ei­nem OM 651-Mo­tor – über ei­ne un­zu­läs­si­ge Ab­schalt­ein­rich­tung i. S. von Art. 3 Nr. 10, 5 II der Ver­ord­nung (EG) Nr. 715/2007 in Ge­stalt ei­ner un­ter an­de­rem tem­pe­ra­tur­ab­hän­gi­gen Ab­gas­rück­füh­rung („Ther­mo­fens­ter“) ver­fügt, be­grün­det für sich ge­nom­men nicht oh­ne Wei­te­res den Vor­wurf, die Dai­mer AG ha­be den Käu­fer des Fahr­zeugs durch Ver­schwei­gen ei­nes Man­gels arg­lis­tig ge­täuscht (§ 123 I Fall 1, § 438 III 1 BGB) oder ihm gar in ei­ner ge­gen die gu­ten Sit­ten ver­sto­ßen­den Wei­se vor­sätz­lich Scha­den zu­ge­fügt (§ 826 BGB).

LG Stutt­gart, Ur­teil vom 25.07.2019 – 30 O 34/19

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An­for­de­run­gen an die Dar­le­gung ei­nes Sach­man­gels – Mer­ce­des-Ab­gas­skan­dal (OM 651)

Der Käu­fer ei­nes – wohl nicht von ei­nem be­hörd­lich an­ge­ord­ne­ten Rück­ruf be­trof­fe­nen – Mer­ce­des-Benz-Fahr­zeugs (hier: Mer­ce­des-Benz A 200 d mit OM 651-Mo­tor), der die Daim­ler AG we­gen ei­nes an­geb­li­chen Sach­man­gels in Ge­stalt ei­ner un­zu­läs­si­gen Ab­schalt­ein­rich­tung („Ther­mo­fens­ter“) in An­spruch nimmt, muss schlüs­sig dar­tun, wie er zu der Ein­schät­zung ge­langt ist, dass sein Fahr­zeug über ei­ne un­zu­läs­si­ge Ab­schalt­ein­rich­tung ver­fü­ge, und die Plau­si­bi­li­tät sei­ner Be­haup­tun­gen dar­le­gen. Un­ter­bleibt dies, lie­gen le­dig­lich „ins Blaue hin­ein“ auf­ge­stell­te Be­haup­tun­gen vor, die die – als Aus­for­schungs­be­weis zu be­wer­ten­de – Ein­ho­lung ei­nes Sach­ver­stän­di­gen­gut­ach­tens nicht recht­fer­ti­gen.

OLG Cel­le, Be­schluss vom 07.02.2019 – 7 U 263/18
(nach­fol­gend: BGH, Be­schluss vom 28.01.2020 – VI­II ZR 57/19)

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An­for­de­run­gen an die Dar­le­gung ei­nes Sach­man­gels – Mer­ce­des-Ab­gas­skan­dal (OM 651)

Der Käu­fer ei­nes – wohl nicht von ei­nem be­hörd­lich an­ge­ord­ne­ten Rück­ruf be­trof­fe­nen – Mer­ce­des-Benz-Fahr­zeugs (hier: Mer­ce­des-Benz A 200 d mit OM 651-Mo­tor), der die Daim­ler AG we­gen ei­nes an­geb­li­chen Sach­man­gels in Ge­stalt ei­ner un­zu­läs­si­gen Ab­schalt­ein­rich­tung („Ther­mo­fens­ter“) in An­spruch nimmt, muss dar­le­gen, wo­her sei­ne Kennt­nis vom an­geb­li­chen Ein­satz ei­ner un­zu­läs­si­gen Ab­schalt­ein­rich­tung stammt. Trägt der Klä­ger nicht vor, wes­halb er weiß, wie bei sei­nem Fahr­zeug die Ab­gas­rei­ni­gung (an­geb­lich) funk­tio­niert, stellt er in­so­weit le­dig­lich Be­haup­tun­gen „ins Blaue hin­ein“ auf, die die – als Aus­for­schungs­be­weis zu be­wer­ten­de – Ein­ho­lung ei­nes Sach­ver­stän­di­gen­gut­ach­tens nicht recht­fer­ti­gen.

LG Ver­den, Ur­teil vom 05.07.2018 – 5 O 241/17
(nach­fol­gend: OLG Cel­le, Be­schluss vom 07.02.2019 – 7 U 263/18BGH, Be­schluss vom 28.01.2020 – VI­II ZR 57/19)

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