1. Ver­langt der ge­schä­dig­te Fahr­zeug­käu­fer in ei­nem so­ge­nann­ten Die­sel­fall vom Fahr­zeug­her­stel­ler Scha­dens­er­satz in Hö­he des ge­zahl­ten Kauf­prei­ses und hat er im We­ge der Vor­teils­aus­glei­chung das er­wor­be­ne Fahr­zeug Zug um Zug an den Fahr­zeug­her­stel­ler her­aus­zu­ge­ben und zu über­eig­nen, tritt im Fall des Wei­ter­ver­kaufs im Rah­men der Vor­teils­aus­glei­chung der er­ziel­te markt­ge­rech­te Ver­kaufs­er­lös an die Stel­le des her­aus­zu­ge­ben­den und zu über­eig­nen­den Fahr­zeugs.
  2. Er­hält der ge­schä­dig­te Fahr­zeug­käu­fer für den Kauf ei­nes neu­en Fahr­zeugs ei­ne „Wech­sel­prä­mie“ und han­delt es sich da­bei um ei­ne Prä­mie für die in­di­vi­du­el­le Ent­schei­dung, Au­to und ge­ge­be­nen­falls Au­to­mar­ke zu wech­seln, die nichts mit dem Sub­stanz- und Nut­zungs­wert ei­nes in Zah­lung ge­ge­be­nen Fahr­zeugs zu tun hat, steht der mit der „Wech­sel­prä­mie“ ver­bun­de­ne wirt­schaft­li­che Vor­teil bei wer­ten­der Be­trach­tung dem Ge­schä­dig­ten zu.

BGH, Ur­teil vom 20.07.2021 – VI ZR 533/20

Sach­ver­halt: Der Klä­ger nimmt die be­klag­te Kraft­fahr­zeug­her­stel­le­rin we­gen der Ver­wen­dung ei­ner un­zu­läs­si­gen Ab­schalt­ein­rich­tung, die zu er­höh­ten Schad­stoff­emis­sio­nen führ­te, auf Scha­dens­er­satz in An­spruch.

Er kauf­te am 05.09.2014 von ei­nem Au­to­händ­ler für 22.590 € ei­nen VW Pas­sat mit ei­ner Lauf­leis­tung von 26.139 km. Die­ses Fahr­zeug war mit ei­nem von der Be­klag­ten ent­wi­ckel­ten und her­ge­stell­ten Die­sel­mo­tor der Bau­rei­he EA189 aus­ge­stat­tet. Das Ab­gas­sys­tem des Pkw ent­hielt ei­ne Ab­schalt­ein­rich­tung, die auf dem Prüf­stand die Ein­hal­tung der sei­ner­zeit gül­ti­gen Ab­gas­nor­men si­mu­lier­te, wäh­rend die Schad­stoff­emis­sio­nen im re­gu­lä­ren Fahr­be­trieb auf­grund ei­ner ge­rin­ge­ren Ab­gas­rück­füh­rung hö­her wa­ren.

Wäh­rend des erst­in­stanz­li­chen Rechts­streits er­warb der Klä­ger von ei­nem Au­to­händ­ler ei­nen Au­di, wo­bei er den VW Pas­sat für 7.000 € in Zah­lung gab. Zu­sätz­lich wur­de ei­ne „Wech­sel­prä­mie“ in Hö­he von 6.000 € auf den für den Au­di ver­ein­bar­ten Kauf­preis an­ge­rech­net. Die Über­ga­be des VW Pas­sat er­folg­te am 20.05.2019 bei ei­ner Lauf­leis­tung von 136.647 km.

Der Klä­ger hat den Rechts­streit dar­auf­hin in Hö­he von 7.000 € ein­sei­tig für er­le­digt er­klärt. Im Üb­ri­gen hat er in ers­ter In­stanz zu­letzt im We­sent­li­chen er­rei­chen wol­len, dass ihm die Be­klag­te den Kauf­preis für den VW Pas­sat zu­züg­lich Fi­nan­zie­rungs­kos­ten (376,57 €) und ab­züg­lich des Ver­kaufs­er­lö­ses (7.000 €) er­set­zen, an ihn al­so 15.966,57 € nebst De­likts- und Ver­zugs­zin­sen zah­len muss, und zwar teil­wei­se Zug um Zug ge­gen Zah­lung ei­ner Nut­zungs­ent­schä­di­gung.

Das Land­ge­richt hat fest­ge­stellt, dass der Rechts­streit in der Haupt­sa­che in Hö­he von 7.000 € er­le­digt sei, und die Be­klag­te un­ter Kla­ge­ab­wei­sung im Üb­ri­gen ver­ur­teilt, 474,52 € nebst Pro­zess­zin­sen auf 14.733,85 € seit dem 05.02.2019 und auf 474,52 € ab dem 20.05.2019 an den Klä­ger zu zah­len. Auf die Be­ru­fung des Klä­gers hat das Ober­lan­des­ge­richt das erst­in­stanz­li­che Ur­teil in­so­weit ab­ge­än­dert, als es die Be­klag­te ver­ur­teilt hat, 6.474,52 € nebst ge­staf­fel­ter De­likts- und Ver­zugs­zin­sen seit dem 05.09.2014 an den Klä­ger zu zah­len. Die auf voll­stän­di­ge Kla­ge­ab­wei­sung ge­rich­te­te Be­ru­fung der Be­klag­ten hat es zu­rück­ge­wie­sen (OLG Ol­den­burg, Urt. v. 18.03.2020 – 3 U 167/19, BeckRS 2020, 21126).

Mit ih­rer Re­vi­si­on hat die Be­klag­te ih­ren Kla­ge­ab­wei­sungs­an­trag wei­ter­ver­folgt. Der Klä­ger hat die Kla­ge zwi­schen­zeit­lich „im Um­fang der vom Be­ru­fungs­ge­richt aus­ge­ur­teil­ten De­likt­szin­sen“ mit Zu­stim­mung der Be­klag­ten zu­rück­ge­nom­men.

Das Rechts­mit­tel hat­te kei­nen Er­folg.

Aus den Grün­den: [7]    I. Das Be­ru­fungs­ge­richt … hat zur Be­grün­dung sei­ner Ent­schei­dung, so­weit für das Re­vi­si­ons­ver­fah­ren von In­ter­es­se, im We­sent­li­chen Fol­gen­des aus­ge­führt:

[8]    Der Klä­ger ha­be ei­nen Scha­dens­er­satz­an­spruch ge­gen die Be­klag­te aus § 826 BGB. Die Be­klag­te ha­be den Klä­ger durch die Kon­zep­ti­on, den Ein­bau und das In­ver­kehr­brin­gen der Ab­schalt­ein­rich­tung in dem Mo­tor des Typs EA189 vor­sätz­lich-sit­ten­wid­rig ge­schä­digt. Es ha­be sich um ei­ne un­zu­läs­si­ge Ab­schalt­ein­rich­tung ge­han­delt, auf­grund de­rer dem Fahr­zeug des Klä­gers die Still­le­gung ge­droht ha­be. Der Scha­den des Klä­gers lie­ge im Er­werb des Fahr­zeugs, den er in Kennt­nis der Sach­la­ge nicht ge­tä­tigt hät­te.

[9]    Der Klä­ger ha­be An­spruch auf Er­stat­tung des Kauf­prei­ses in Hö­he von 22.590 € ab­züg­lich ei­ner Nut­zungs­ent­schä­di­gung von 9.115,48 € und ab­züg­lich des durch die In­zah­lung­ga­be er­ziel­ten Er­lö­ses von 7.000 €, da­mit auf Zah­lung ei­nes Be­trags von 6.474,52 €.

[10]   Das Land­ge­richt ha­be zu­tref­fend fest­ge­stellt, dass der Rechts­streit durch den Ver­kauf des Fahr­zeugs in Hö­he von 7.000 € in der Haupt­sa­che er­le­digt sei. Der Klä­ger kön­ne das Fahr­zeug nach dem Ver­kauf nicht mehr her­aus­ge­ben, statt­des­sen müs­se er sich den Ver­kaufs­er­lös an­rech­nen las­sen.

[11]   Die „Wech­sel­prä­mie“ in Hö­he von 6.000 € sei nicht zu­sätz­lich auf den An­spruch des Klä­gers an­zu­rech­nen, da die Vor­aus­set­zun­gen ei­ner Vor­teils­aus­glei­chung in­so­weit nicht er­füllt sei­en. Zwar er­schei­ne der Zu­sam­men­hang zwi­schen dem täu­schungs­be­ding­ten Er­werb des VW Pas­sat und der Ge­wäh­rung der „Wech­sel­prä­mie“ ad­äquat kau­sal. Die An­rech­nung der Prä­mie ent­spre­che aber nicht dem Zweck des von der Be­klag­ten ge­schul­de­ten Scha­dens­er­sat­zes. Die Prä­mie ha­be nicht spe­zi­ell der Ent­schä­di­gung der Käu­fer von Fahr­zeu­gen mit Mo­to­ren der Bau­rei­he EA189 ge­dient. Es ha­be sich um ei­ne aus an­de­ren Grün­den er­brach­te frei­wil­li­ge Leis­tung ei­nes Drit­ten ge­han­delt, die nicht den Zweck ge­habt ha­be, den Schä­di­ger (die Be­klag­te) zu ent­las­ten. Es tref­fe auch nicht zu, dass die „Wech­sel­prä­mie“ nach der mit der Kla­ge zu­nächst an­ge­streb­ten Gü­ter­zu­ord­nung (Rück­ga­be des Fahr­zeugs) der Sphä­re der Be­klag­ten zu­zu­ord­nen sei. Zwar ha­be der Wert, den das Fahr­zeug bei der Rück­ga­be ge­habt hät­te, der Be­klag­ten zu­ge­stan­den. Die­se ha­be aber nicht vor­ge­tra­gen, dass der Fahr­zeug­wert nen­nens­wert hö­her als 7.000 € ge­we­sen sei. Die Be­klag­te ha­be auch nicht vor­ge­tra­gen, dass sie selbst die Vor­aus­set­zun­gen für die Ge­wäh­rung der „Wech­sel­prä­mie“ hät­te er­fül­len kön­nen. Hin­zu kom­me, dass sich der Klä­ger in be­son­de­rer Wei­se nach güns­ti­gen Be­din­gun­gen für den Er­werb ei­nes neu­en Fahr­zeugs er­kun­digt und da­bei in Kauf ge­nom­men ha­be, das neue Fahr­zeug weit ent­fernt von sei­nem Wohn­ort zu er­wer­ben.

[12]   II. 1. Mit der teil­wei­sen Kla­ge­rück­nah­me ist das Be­ru­fungs­ur­teil wir­kungs­los ge­wor­den, so­weit die Be­klag­te dar­in zur Zah­lung von Zin­sen ge­mäß § 849 BGB auf 9.000 € ab dem 05.09.2014 und auf wei­te­re Be­trä­ge ge­staf­felt bis zum 05.12.2018 ver­ur­teilt wor­den ist. Die Re­vi­si­on ist in­so­weit ge­gen­stands­los.

[13]   2. Die Re­vi­si­on ist be­reits un­zu­läs­sig, so­weit sie sich ge­gen die Fest­stel­lung der Er­le­di­gung des Rechts­streits in der Haupt­sa­che im Um­fang ei­ner Teil­for­de­rung von 7.000 € wen­det, da es in­so­weit an der not­wen­di­gen Re­vi­si­ons­be­grün­dung fehlt (§§ 552 I, 551 III 1 Nr. 2 ZPO). Zwar macht die Re­vi­si­on gel­tend, dass die In­zah­lung­ga­be des VW Pas­sat den Scha­dens­er­satz­an­spruch des Klä­gers gänz­lich aus­schlie­ße. Sie stellt sich da­bei aber aus­drück­lich auf den Stand­punkt, dass die Kla­ge mit der In­zah­lung­ga­be nicht nur teil­wei­se, wie vom Be­ru­fungs­ge­richt an­ge­nom­men, son­dern ins­ge­samt un­be­grün­det ge­wor­den sei. Dass die Kla­ge be­reits zu­vor hin­sicht­lich der hier frag­li­chen Teil­for­de­rung in Hö­he von 7.000 € un­zu­läs­sig oder un­be­grün­det ge­we­sen, in­so­weit al­so kei­ne Er­le­di­gung ein­ge­tre­ten sei (vgl. BGH, Urt. v. 01.06.2017 – VII ZR 277/15, VersR 2017, 1204 Rn. 30 m. w. Nachw.), macht die Re­vi­si­on nicht gel­tend.

[14]   Die not­wen­di­ge Re­vi­si­ons­be­grün­dung fehlt auch hin­sicht­lich der Ver­zugs­zin­sen, die das Be­ru­fungs­ge­richt dem Klä­ger für die Zeit vom 06.12.2018 bis zum 19.05.2019 (dem Tag vor der In­zah­lung­nah­me) aus ei­nem Be­trag von 13.474,52 € zu­ge­spro­chen hat. Die Ein­wen­dun­gen der Re­vi­si­on ge­gen die Haupt­for­de­rung des Klä­gers be­tref­fen nach dem oben Ge­sag­ten nicht den hier frag­li­chen Zeit­raum. So­weit die Re­vi­si­on in Ab­re­de stellt, dass die Be­klag­te in Ver­zug ge­ra­ten sei, be­zieht sich dies ein­deu­tig nur auf den Zeit­raum, für den das Be­ru­fungs­ge­richt dem Klä­ger De­likt­szin­sen ge­mäß § 849 BGB zu­ge­spro­chen hat.

[15]   3. So­weit die Re­vi­si­on nicht ge­gen­stands­los ge­wor­den oder un­zu­läs­sig ist, be­trifft sie die Ver­ur­tei­lung der Be­klag­ten zur Zah­lung von 6.474,52 € nebst Zin­sen in Hö­he von fünf Pro­zent­punk­ten über dem Ba­sis­zins­satz seit dem 20.05.2019. In­so­weit ist die Re­vi­si­on un­be­grün­det.

[16]   a) Aus Rechts­grün­den nicht zu be­an­stan­den ist zu­nächst die An­nah­me des Be­ru­fungs­ge­richts, dass mit dem Er­werb des VW Pas­sat am 05.09.2014 ein Scha­dens­er­satz­an­spruch des Klä­gers ge­gen die Be­klag­te aus sit­ten­wid­ri­ger vor­sätz­li­cher Schä­di­gung ge­mäß § 826 BGB ent­stan­den ist. Der Klä­ger wur­de durch das ei­ner arg­lis­ti­gen Täu­schung gleich­ste­hen­de sit­ten­wid­ri­ge Ver­hal­ten der Be­klag­ten ver­an­lasst, ei­nen Ver­trag ab­zu­schlie­ßen, den er sonst nicht ge­schlos­sen hät­te. Da die Ver­kehrs­an­schau­ung die­sen Ver­trags­schluss bei Be­rück­sich­ti­gung der ob­wal­ten­den Um­stän­de als un­ver­nünf­tig, den kon­kre­ten Ver­mö­gens­in­ter­es­sen nicht an­ge­mes­sen und da­mit als nach­tei­lig an­sieht, liegt in der da­mit ver­bun­de­nen Be­las­tung mit ei­ner un­ge­woll­ten Ver­pflich­tung der dem Klä­ger zu­ge­füg­te Scha­den i. S. des § 826 BGB (vgl. Se­nat, Urt. v. 26.01.2021 – VI ZR 405/19, ZIP 2021, 368 Rn. 21; Urt. v. 30.07.2020 – VI ZR 367/19, NJW 2020, 2804 Rn. 21; Urt. v. 25.05.2020 – VI ZR 252/19, BGHZ 225, 316 Rn. 46 ff.; Urt. v. 28.10.2014 – VI ZR 15/14, NJW-RR 2015, 275 Rn. 19; BGH, Urt. v. 09.05.2005 – II ZR 287/02, NJW 2005, 2450, 2451 = ju­ris Rn. 13). Nach de­ren Er­fül­lung hat sich der Ver­mö­gens­scha­den in dem Ver­lust des ge­zahl­ten Kauf­prei­ses fort­ge­setzt (vgl. BGH, Urt. v. 13.11.2012 – XI ZR 334/11, NJW 2013, 450 Rn. 18).

[17]   b) Der In­halt der Pflicht zum Er­satz ei­nes sol­chen Scha­dens be­stimmt sich nach den §§ 249 ff. BGB. Nach § 249 I BGB hat der zum Scha­dens­er­satz Ver­pflich­te­te den Zu­stand her­zu­stel­len, der be­stün­de, wenn der zum Er­satz ver­pflich­ten­de Um­stand nicht ein­ge­tre­ten wä­re. Oh­ne das schä­di­gen­de Er­eig­nis hät­te der Klä­ger nicht in Er­fül­lung der un­ge­woll­ten Ver­pflich­tung den Kauf­preis be­zahlt. Der Wei­ter­ver­kauf des Fahr­zeugs hat die­sen Scha­den nicht voll­stän­dig ent­fal­len las­sen.

[18]   aa) Wie sich die Wei­ter­ver­äu­ße­rung des Fahr­zeugs auf den ent­stan­de­nen Scha­dens­er­satz­an­spruch aus­wirkt, ist in Recht­spre­chung und Li­te­ra­tur al­ler­dings um­strit­ten.

[19]   (1) Ein Teil der Recht­spre­chung ver­tritt die An­sicht, durch den Wei­ter­ver­kauf sei ei­ne an­spruchs­aus­schlie­ßen­de Be­frei­ung des Ge­schä­dig­ten von dem un­ge­woll­ten Kauf­ver­trag ein­ge­tre­ten (vgl. OLG Bran­den­burg, Beschl. v. 24.03.2021 – 11 U 109/20, ju­ris Rn. 11 f.; OLG Cel­le, Urt. v. 19.02.2020 – 7 U 424/18, BeckRS 2020, 6243 Rn. 8 f.; OLG Schles­wig, Urt. v. 27.01.2020 – 18 U 9/19, BeckRS 2020, 6997 Rn. 21; Urt. v. 22.11.2019 – 17 U 70/19, ju­ris Rn. 28).

[20]   (2) In der Li­te­ra­tur wird die Mei­nung ver­tre­ten, der Wei­ter­ver­kauf des Fahr­zeugs las­se den Kauf­prei­ser­stat­tungs­an­spruch ge­mäß § 275 I BGB und ana­log § 326 I 1 BGB ent­fal­len, so­fern der Ge­schä­dig­te den be­klag­ten Her­stel­ler nicht zu­vor in An­nah­me­ver­zug ge­setzt hat (§ 326 II 1 BGB ana­log). Dies wird da­mit be­grün­det, dass die vom Ge­schä­dig­ten vom Her­stel­ler ver­lang­te „Rück­ab­wick­lung“ den­sel­ben Grund­sät­zen zu un­ter­wer­fen sei, wie sie für die Rück­ab­wick­lung des mit dem Au­to­haus ge­schlos­se­nen Kauf­ver­trags über das Fahr­zeug ge­gol­ten hät­ten (vgl. Pe­te­rek, NJW 2021, 1425 Rn. 15, 21 f.).

[21]   (3) Die Re­vi­si­on ver­tritt – ge­stützt auf ein von ihr vor­ge­leg­tes Rechts­gut­ach­ten – die An­sicht, un­ter Her­an­zie­hung der bis­he­ri­gen Se­nats­recht­spre­chung in „Die­sel-Fäl­len“ bil­de der un­ge­woll­te Ver­trags­schluss den Scha­den des Fahr­zeu­ger­wer­bers, wes­halb nach dem Wei­ter­ver­kauf die Na­tu­ral­her­stel­lung i. S. von § 249 I BGB nicht mehr mög­lich sei und nur ei­ne Ent­schä­di­gung in Geld nach § 251 I BGB ver­langt wer­den kön­ne. Auf die­ser Grund­la­ge kön­ne der Fahr­zeu­ger­wer­ber den Aus­gleich ei­nes et­wai­gen – hier nicht fest­ge­stell­ten und auch nicht er­sicht­li­chen – ne­ga­ti­ven Ver­mö­gens­sal­dos ver­lan­gen, der sich aus dem ur­sprüng­li­chen Wert­ver­hält­nis von Leis­tung und Ge­gen­leis­tung nach Maß­ga­be des Kauf­ver­trags er­ge­be. Die­ser ne­ga­ti­ve Sal­do bil­de den Be­trag des im „un­ge­woll­ten Ver­trag“ ver­kör­per­ten Ver­mö­gens­scha­dens.

[22]   (4) Wei­te Tei­le der Recht­spre­chung ver­tre­ten mit dem Be­ru­fungs­ge­richt die An­sicht, der Wei­ter­ver­kauf las­se den Scha­den des Käu­fers nicht ent­fal­len. Der durch den Wei­ter­ver­kauf er­ziel­te Er­lös tre­te je­doch an die Stel­le des Zug um Zug zu über­ge­ben­den Fahr­zeugs und sei auf den Scha­den­er­satz­an­spruch an­zu­rech­nen (vgl. OLG Nürn­berg, Urt. v. 28.04.2021 – 12 U 3275/19, ju­ris Rn. 43 ff.; OLG Ko­blenz, Urt. v. 26.01.2021 – 3 U 1283/20, ju­ris Rn. 25 f.; OLG Frank­furt a. M., Urt. v. 18.12.2020 – 13 U 326/19, NJW-RR 2021, 604 Rn. 19 ff.; OLG Stutt­gart, Urt. v. 29.09.2020 – 12 U 449/19, NJW-RR 2021, 212 Rn. 26; OLG Schles­wig, Urt. v. 28.08.2020 – 1 U 137/19, ju­ris Rn. 79 ff.; OLG Köln, Urt. v. 26.03.2020 – 7 U 167/19, ju­ris Rn. 32 ff.; OLG Ol­den­burg, Urt. v. 21.02.2020 – 6 U 286/19, ju­ris Rn. 61 ff.).

[23]   bb) Der Se­nat tritt der zu­letzt ge­nann­ten An­sicht bei.

[24]   Der Wei­ter­ver­kauf lässt den Scha­den des Klä­gers nicht oh­ne Wei­te­res ent­fal­len.

[25]   Nach § 249 I BGB hat der zum Scha­dens­er­satz Ver­pflich­te­te den Zu­stand her­zu­stel­len, der be­ste­hen wür­de, wenn der zum Er­satz ver­pflich­ten­de Um­stand nicht ein­ge­tre­ten wä­re. Da­mit kann der Ge­schä­dig­te nicht die Her­stel­lung des glei­chen Zu­stands ver­lan­gen, wie er vor dem Ein­tritt des schä­di­gen­den Er­eig­nis­ses be­stan­den hat; dies wä­re in den meis­ten Fäl­len auch kaum zu er­rei­chen. Es kommt viel­mehr dar­auf an, den Ge­schä­dig­ten wirt­schaft­lich mög­lichst so zu stel­len, wie er oh­ne das scha­dens­stif­ten­de Er­eig­nis stün­de (vgl. Se­nat, Urt. v. 28.10.2014 – VI ZR 15/14, NJW-RR 2015, 275 Rn. 25; Urt. v. 21.12.2004 – VI ZR 306/03, BGHZ 161, 361, 369 f. = ju­ris Rn. 20).

[26]   Oh­ne das schä­di­gen­de Er­eig­nis hät­te der Klä­ger den Kauf­preis für das Fahr­zeug nicht in Er­fül­lung der un­ge­woll­ten Ver­pflich­tung be­zahlt, hät­te aber auch kein Fahr­zeug er­hal­ten. Ein Zu­stand, der die­ser hy­po­the­ti­schen Si­tua­ti­on wirt­schaft­lich gleich­wer­tig ist, wird da­durch er­reicht, dass die Be­klag­te dem Klä­ger den in Er­fül­lung der un­ge­woll­ten Ver­pflich­tung an das Au­to­haus ge­zahl­ten Kauf­preis er­stat­tet. Im Ge­gen­zug hat der Klä­ger im We­ge der Vor­teils­aus­glei­chung das er­wor­be­ne Fahr­zeug Zug um Zug an die Be­klag­te her­aus­zu­ge­ben und zu über­eig­nen (vgl. Se­nat, Urt. v. 28.10.2014 – VI ZR 15/14, NJW-RR 2015, 275 Rn. 25; Urt. v. 21.12.2004 – VI ZR 306/03, BGHZ 161, 361, 370 = ju­ris Rn. 21). Durch den Wei­ter­ver­kauf tritt der er­ziel­te Er­lös an die Stel­le des Fahr­zeugs (vgl. BGH, Urt. v. 13.11.2012 – XI ZR 334/11, NJW 2013, 450 Rn. 20 ff.).

[27]   (1) Nach den von der Recht­spre­chung im Be­reich des Scha­dens­er­satz­rechts ent­wi­ckel­ten Grund­sät­zen der Vor­teils­aus­glei­chung sind dem Ge­schä­dig­ten in ge­wis­sem Um­fang die­je­ni­gen Vor­tei­le zu­zu­rech­nen, die ihm in ad­äqua­tem Zu­sam­men­hang mit dem Scha­dens­er­eig­nis zu­ge­flos­sen sind. Es soll ein ge­rech­ter Aus­gleich zwi­schen den bei ei­nem Scha­dens­fall wi­der­strei­ten­den In­ter­es­sen her­bei­ge­führt wer­den. Der Ge­schä­dig­te darf ei­ner­seits im Hin­blick auf das scha­dens­er­satz­recht­li­che Be­rei­che­rungs­ver­bot nicht bes­ser­ge­stellt wer­den, als er oh­ne das schä­di­gen­de Er­eig­nis stün­de. An­de­rer­seits sind nur die­je­ni­gen durch das Scha­dens­er­eig­nis be­ding­ten Vor­tei­le auf den Scha­dens­er­satz­an­spruch an­zu­rech­nen, de­ren An­rech­nung mit dem je­wei­li­gen Zweck des Er­satz­an­spruchs über­ein­stimmt, al­so dem Ge­schä­dig­ten zu­mut­bar ist und den Schä­di­ger nicht un­an­ge­mes­sen ent­las­tet (st. Rspr., s. nur Se­nat, Urt. v. 25.05.2020 – VI ZR 252/19, BGHZ 225, 316 Rn. 65 m. w. Nachw.). Vor- und Nach­tei­le müs­sen bei wer­ten­der Be­trach­tungs­wei­se gleich­sam zu ei­ner Rech­nungs­ein­heit ver­bun­den sein. Letzt­lich folgt der Rechts­ge­dan­ke der Vor­teils­aus­glei­chung aus dem in § 242 BGB fest­ge­leg­ten Grund­satz von Treu und Glau­ben (BGH, Urt. v. 28.06.2007 – VII ZR 81/06, BGHZ 173, 83 Rn. 18 m. w. Nachw.). Die Grund­sät­ze der Vor­teils­aus­glei­chung gel­ten auch für ei­nen An­spruch aus sit­ten­wid­ri­ger vor­sätz­li­cher Schä­di­gung ge­mäß § 826 BGB (Se­nat, Urt. v. 25.05.2020 – VI ZR 252/19, BGHZ 225, 316 Rn. 66 m. w. Nachw.).

[28]   (2) Nach die­sen Grund­sät­zen schul­de­te die Be­klag­te bis zum Wei­ter­ver­kauf die Kauf­prei­ser­stat­tung nur Zug um Zug ge­gen Her­aus­ga­be und Über­eig­nung des Fahr­zeugs (vgl. Se­nat, Urt. v. 25.05.2020 – VI ZR 252/19, BGHZ 225, 316 Rn. 58, 66; Urt. v. 28.10.2014 – VI ZR 15/14, NJW-RR 2015, 275 Rn. 25, 39; BGH, Urt. v. 09.05.2005 – II ZR 287/02, NJW 2005, 2450, 2452 = ju­ris Rn. 18). Der Klä­ger muss­te das Fahr­zeug nur des­halb her­aus­ge­ben und über­eig­nen, weil er an­dern­falls zu­sätz­lich zum Scha­dens­er­satz auch das Fahr­zeug ge­habt hät­te und da­durch bes­ser ge­stellt wä­re als oh­ne das schä­di­gen­de Er­eig­nis. Die­se auf den Grund­sät­zen der Vor­teils­aus­glei­chung be­ru­hen­de Ein­schrän­kung des Scha­dens­er­satz­an­spruchs ver­mit­tel­te der Be­klag­ten kei­nen An­spruch auf Her­aus­ga­be und Über­eig­nung des Fahr­zeugs (vgl. BGH, Urt. v. 25.01.2013 – V ZR 118/11, NJW-RR 2013, 825 Rn. 13).

[29]   Maß­geb­li­cher Zeit­punkt für die Be­rech­nung des kon­kre­ten Scha­dens im Scha­dens­er­satz­pro­zess und da­mit auch der an­zu­rech­nen­den Vor­tei­le ist – so­fern der Schuld­ner nicht be­reits vor­her sei­ne Er­satz­pflicht er­füllt – grund­sätz­lich der Zeit­punkt der letz­ten münd­li­chen Ver­hand­lung in ei­ner Tat­sa­chen­in­stanz (vgl. Se­nat, Urt. v. 25.05.2020 – VI ZR 252/19, BGHZ 225, 316 Rn. 57; BGH, Urt. v. 13.11.2012 – XI ZR 334/11, NJW 2013, 450 Rn. 23; BGH, Urt. v. 12.07.1996 – V ZR 117/95, ZIP 1996, 1382, 1384 = ju­ris Rn. 18). Zu die­sem Zeit­punkt be­stand der nach den oben ge­nann­ten Grund­sät­zen an­zu­rech­nen­de Vor­teil in dem durch den Wei­ter­ver­kauf des Fahr­zeugs er­ziel­ten markt­ge­rech­ten Ver­kaufs­er­lös von 7.000 €. In die­sem Ver­kaufs­er­lös setzt sich der an­zu­rech­nen­de Vor­teil aus dem Fahr­zeu­ger­werb fort (vgl. BGH, Urt. v. 13.11.2012 – XI ZR 334/11, NJW 2013, 450 Rn. 24).

[30]   cc) So­weit die Re­vi­si­on gel­tend macht, die Dif­fe­renz zwi­schen dem im Jahr 2014 ge­zahl­ten Kauf­preis und dem durch den Wei­ter­ver­kauf er­ziel­ten Er­lös ent­spre­che dem – zu­sätz­lich zum Er­lös – an­spruchs­min­dernd an­zu­rech­nen­den Nut­zungs­vor­teil mit der Fol­ge, dass der Klä­ger im Er­geb­nis kei­nen Scha­den mehr ha­be, greift das nicht durch. Das Be­ru­fungs­ge­richt hat den an­zu­rech­nen­den Nut­zungs­vor­teil des Klä­gers (nur) auf 9.115,48 € be­rech­net und in die­ser Hö­he im Rah­men des Vor­teils­aus­gleichs be­rück­sich­tigt. Dies be­geg­net kei­nen recht­li­chen Be­den­ken.

[31]   (1) Die Be­mes­sung der Hö­he des Scha­dens­er­satz­an­spruchs ist in ers­ter Li­nie Sa­che des nach § 287 ZPO be­son­ders frei­ge­stell­ten Tatrich­ters. Sie ist re­vi­si­ons­recht­lich nur dar­auf­hin über­prüf­bar, ob der Tatrich­ter er­heb­li­ches Vor­brin­gen der Par­tei­en un­be­rück­sich­tigt ge­las­sen, Rechts­grund­sät­ze der Scha­dens­be­mes­sung ver­kannt, we­sent­li­che Be­mes­sungs­fak­to­ren au­ßer Be­tracht ge­las­sen oder sei­ner Schät­zung un­rich­ti­ge Maß­stä­be zu­grun­de ge­legt hat. Es ist ins­be­son­de­re nicht Auf­ga­be des Re­vi­si­ons­ge­richts, dem Tatrich­ter ei­ne be­stimm­te Be­rech­nungs­me­tho­de vor­zu­schrei­ben (st. Rspr., s. nur Se­nat, Urt. v. 25.05.2020 – VI ZR 252/19, BGHZ 225, 316 Rn. 79 m. w. Nachw.).

[32]   (2) Im Streit­fall hat das Be­ru­fungs­ge­richt den Nut­zungs­vor­teil be­rech­net, in­dem es die wäh­rend der Be­sitz­zeit des Klä­gers zu­rück­ge­leg­te Fahr­stre­cke mit dem Kauf­preis mul­ti­pli­ziert und das Er­geb­nis durch die – un­an­ge­foch­ten – ge­schätz­te Rest­lauf­leis­tungs­er­war­tung im Kauf­zeit­punkt di­vi­diert hat. Die­se Me­tho­de der Vor­teils­be­mes­sung ist, wie der Se­nat be­reits ent­schie­den hat, re­vi­si­ons­recht­lich nicht zu be­an­stan­den; sie stellt sich als zu­läs­si­ge Aus­übung des dem Tatrich­ter im Rah­men des § 287 ZPO zu­ste­hen­den Er­mes­sens dar (vgl. Se­nat, Urt. v. 30.07.2020 – VI ZR 354/19, BGHZ 226, 322 Rn. 12 f. m. w. Nachw.; Urt. v. 25.05.2020 – VI ZR 252/19, BGHZ 225, 316 Rn. 78 ff.).

[33]   Ei­ne Gleich­set­zung des Nut­zungs­vor­teils mit dem ein­ge­tre­te­nen Wert­ver­lust ist ent­ge­gen der An­sicht der Re­vi­si­on nicht ge­bo­ten (vgl. Se­nat, Urt. v. 25.05.2020 – VI ZR 252/19, BGHZ 225, 316 Rn. 82). Der Wei­ter­ver­kauf des Fahr­zeugs hat kei­nen Ein­fluss auf den Wert der zu­vor ge­zo­ge­nen Nut­zun­gen. Ent­ge­gen der An­sicht der Re­vi­si­on ist nicht an­zu­neh­men, dass der Klä­ger durch den Wei­ter­ver­kauf den Wert des Nut­zungs­vor­teils auf die Dif­fe­renz zwi­schen dem ur­sprüng­li­chen Kauf­preis und dem Er­lös „kon­kre­ti­siert“ ha­be.

[34]   dd) In der Zu­er­ken­nung des nach Ab­zug des Ver­äu­ße­rungs­er­lö­ses und des Nut­zungs­vor­teils ver­blei­ben­den Scha­dens­er­satz­an­spruchs liegt da­her, wie das Be­ru­fungs­ge­richt zu­tref­fend aus­ge­führt hat, auch kei­ne nach all­ge­mei­nen scha­dens­recht­li­chen Grund­sät­zen un­ge­recht­fer­tig­te Über­kom­pen­sa­ti­on (vgl. OLG Köln, Urt. v. 26.03.2020 – 7 U 167/19, ju­ris Rn. 33; a. A. OLG Schles­wig, Urt. v. 27.01.2020 – 18 U 9/19, BeckRS 2020, 6997 Rn. 23; Urt. v. 22.11.2019 – 17 U 70/19, ju­ris Rn. 30).

[35]   c) Der hilfs­wei­se vor­ge­brach­te Ein­wand der Re­vi­si­on, dass ne­ben dem Er­lös der In­zah­lung­ga­be aus dem Wei­ter­ver­kauf (7.000 €) und dem Nut­zungs­vor­teil (9.115,48 €) auch die „Wech­sel­prä­mie“ in Hö­he von 6.000 €, die dem Klä­ger beim Kauf des neu­en Fahr­zeugs ge­währt wur­de, im We­ge des Vor­teils­aus­gleichs auf den Scha­dens­er­satz­an­spruch an­zu­rech­nen sei, greift eben­falls nicht durch. Auf der Grund­la­ge des für die re­vi­si­ons­recht­li­che Prü­fung maß­geb­li­chen Sach­ver­halts lie­gen die Vor­aus­set­zun­gen der Vor­teil­s­an­rech­nung nicht vor.

[36]   Zwar be­steht zwi­schen der schä­di­gen­den Hand­lung und dem vom Klä­ger er­ziel­ten Vor­teil ein ad­äquat kau­sa­ler Zu­sam­men­hang. Denn oh­ne den Kauf des von der Be­klag­ten her­ge­stell­ten Fahr­zeugs hät­te der Klä­ger die­ses nicht in Zah­lung ge­ben und die Wech­sel­prä­mie mit die­sem Fahr­zeug nicht in An­spruch neh­men kön­nen.

[37]   Der mit der Wech­sel­prä­mie ver­bun­de­ne wirt­schaft­li­che Vor­teil steht aber bei wer­ten­der Be­trach­tung nicht der Be­klag­ten als Schä­di­ge­rin, son­dern dem ge­schä­dig­ten Klä­ger zu. Da­bei ist zu be­rück­sich­ti­gen, dass auf der Grund­la­ge der Fest­stel­lun­gen des Be­ru­fungs­ge­richts nicht da­von aus­ge­gan­gen wer­den kann, dass die dem Klä­ger im Rah­men der Wei­ter­ver­äu­ße­rung ge­währ­te Wech­sel­prä­mie nur ein – an­ders be­zeich­ne­ter – Teil des das Au­to in sei­nem wirt­schaft­li­chen Wert er­set­zen­den Kauf­prei­ses bei der Ver­äu­ße­rung war. Denn nach den tat­be­stand­li­chen Fest­stel­lun­gen im Be­ru­fungs­ur­teil hat die für die Vor­aus­set­zun­gen des Vor­teils­aus­gleichs dar­le­gungs­be­las­te­te Be­klag­te nicht be­haup­tet, dass der Wert des Fahr­zeugs hö­her als der ver­ein­bar­te Kauf­preis von 7.000 € war; in der Re­vi­si­ons­be­grün­dung spricht die Be­klag­te selbst von ei­nem markt­ge­rech­ten Preis. Bei der Wech­sel­prä­mie han­delt es sich um ei­ne an den Klä­ger be­zahl­te Prä­mie für sei­ne in­di­vi­du­el­le Ent­schei­dung, Au­to und ge­ge­be­nen­falls Au­to­mar­ke zu wech­seln, die mit dem kon­kret in Zah­lung ge­ge­be­nen Fahr­zeug nur mit­tel­bar und nichts mit des­sen Sub­stanz- oder Nut­zungs­wert zu tun hat. Dem ent­spricht es, dass man­gels Vor­trags der Be­klag­ten nicht da­von aus­ge­gan­gen wer­den kann, dass die Be­klag­te selbst die Vor­aus­set­zun­gen für die Ge­wäh­rung der Wech­sel­prä­mie hät­te er­fül­len kön­nen.

[38]   d) Der im Rah­men der zu­läs­si­gen Re­vi­si­on noch in Re­de ste­hen­de Zins­an­spruch des Klä­gers seit dem 20.05.2019 folgt aus §§ 291, 288 I 2 BGB.

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