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Ar­chiv: Ju­li 2020

VW-Ab­gas­skan­dal: Nut­zungs­vor­tei­le kön­nen Scha­dens­er­satz­an­spruch auf­zeh­ren – De­likt­szin­sen

  1. Der Scha­dens­er­satz­an­spruch des Käu­fers ei­nes mit ei­ner un­zu­läs­si­gen Ab­schalt­ein­rich­tung für die Ab­gas­rück­füh­rung ver­se­he­nen Fahr­zeugs kann durch die im We­ge des Vor­teils­aus­gleichs er­fol­gen­de An­rech­nung ge­zo­ge­ner Nut­zun­gen voll­stän­dig auf­ge­zehrt wer­den (Fort­füh­rung von Se­nat, Urt. v. 25.05.2020 – VI ZR 252/19, NJW 2020, 1962 Rn. 64–77).
  2. De­likt­szin­sen nach § 849 BGB kön­nen nicht ver­langt wer­den, wenn der Ge­schä­dig­te für die Hin­ga­be sei­nes Gel­des im We­ge des Leis­tungs­aus­tauschs ei­ne in tat­säch­li­cher Hin­sicht voll nutz­ba­re Ge­gen­leis­tung er­hält. In die­sem Fall kom­pen­siert die tat­säch­li­che Nutz­bar­keit der Ge­gen­leis­tung die Nut­zungs­mög­lich­keit des Gel­des.

BGH, Ur­teil vom 30.07.2020 – VI ZR 354/19

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Se­kun­dä­re Dar­le­gungs­last der Volks­wa­gen AG im VW-Ab­gas­skan­dal – § 826 BGB

  1. Zur se­kun­dä­ren Dar­le­gungs­last hin­sicht­lich der Fra­ge, wer die Ent­schei­dung über den Ein­satz ei­ner un­zu­läs­si­gen Ab­schalt­ein­rich­tung bei dem be­klag­ten Fahr­zeug­her­stel­ler ge­trof­fen hat­te und ob der Vor­stand hier­von Kennt­nis hat­te.
  2. Auf den Schutz­zweck der §§ 6, 27 I EG-FGV und der zur voll­stän­di­gen Har­mo­ni­sie­rung der tech­ni­schen An­for­de­run­gen für Fahr­zeu­ge er­las­se­nen Rechts­ak­te der Eu­ro­päi­schen Uni­on kommt es im Rah­men des Scha­dens­er­satz­an­spruchs aus § 826 BGB nicht an.

BGH, Ur­teil vom 30.07.2020 – VI ZR 367/19

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Zu den Vor­aus­set­zun­gen ei­ner auf den Er­satz künf­ti­ger Schä­den ge­rich­te­ten Fest­stel­lung – VW-Ab­gas­skan­dal

  1. De­likt­szin­sen nach § 849 BGB kön­nen nicht ver­langt wer­den, wenn der Ge­schä­dig­te für die Hin­ga­be sei­nes Gel­des im We­ge des Leis­tungs­aus­tauschs ei­ne in tat­säch­li­cher Hin­sicht voll nutz­ba­re Ge­gen­leis­tung er­hält. In die­sem Fall kom­pen­siert die tat­säch­li­che Nutz­bar­keit der Ge­gen­leis­tung die Nut­zungs­mög­lich­keit des Gel­des.
  2. Zu den Vor­aus­set­zun­gen ei­ner auf den Er­satz künf­ti­ger Schä­den ge­rich­te­ten Fest­stel­lung bei ei­nem Scha­dens­er­satz­an­spruch aus § 826 BGB (hier: VW-Die­sel-Fäl­le).

BGH, Ur­teil vom 30.07.2020 – VI ZR 397/19

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Kein Scha­dens­er­satz bei Ge­braucht­wa­gen­kauf nach Be­kannt­wer­den des VW-Ab­gas­skan­dals

  1. Zur „Stoff­gleich­heit“ im Zu­sam­men­hang mit der Ab­sicht, ei­nem Drit­ten bei ei­nem Ge­braucht­wa­gen­ver­kauf ei­nen rechts­wid­ri­gen Ver­mö­gens­vor­teil zu ver­schaf­fen (§ 263 I StGB).
  2. Für die Be­wer­tung ei­nes schä­di­gen­den Ver­hal­tens als sit­ten­wid­rig i. S. von § 826 BGB ist in ei­ner Ge­samt­schau des­sen Ge­samt­cha­rak­ter zu er­mit­teln und das ge­sam­te Ver­hal­ten des Schä­di­gers bis zum Ein­tritt des Scha­dens beim kon­kre­ten Ge­schä­dig­ten zu­grun­de zu le­gen. Dies wird ins­be­son­de­re dann be­deut­sam, wenn die ers­te po­ten­zi­ell scha­den­sur­säch­li­che Hand­lung und der Ein­tritt des Scha­dens zeit­lich aus­ein­an­der­fal­len und der Schä­di­ger sein Ver­hal­ten zwi­schen­zeit­lich nach au­ßen er­kenn­bar ge­än­dert hat.

BGH, Ur­teil vom 30.07.2020 – VI ZR 5/20
(vor­an­ge­hend: OLG Ko­blenz, Ur­teil vom 02.12.2019 – 12 U 804/19)

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Feh­ler­haf­te An­ga­ben zur Me­tho­de der Be­rech­nung der Vor­fäl­lig­keits­ent­schä­di­gung in ei­nem Ver­brau­cher­dar­le­hens­ver­trag

Sind die An­ga­ben zur Me­tho­de der Be­rech­nung der Vor­fäl­lig­keits­ent­schä­di­gung in ei­nem Ver­brau­cher­dar­le­hens­ver­trag feh­ler­haft, ver­liert der Dar­le­hens­ge­ber den An­spruch auf ei­ne Vor­fäl­lig­keits­ent­schä­di­gung nach § 502 BGB. Das An­lau­fen der Wi­der­rufs­frist bleibt da­von un­be­rührt.

BGH, Ur­teil vom 28.07.2020 – XI ZR 288/19

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Haf­tung für die Be­schä­di­gung ei­nes Kraft­fahr­zeugs aus cul­pa in con­tra­hen­do – Pro­be­fahrt

  1. Be­schä­digt ein Kauf­in­ter­es­sent au­ßer­halb ei­ner Pro­be­fahrt fahr­läs­sig ein auf dem Be­triebs­ge­län­de ei­nes Kraft­fahr­zeug­händ­lers ste­hen­des Fahr­zeug, so ist er dem Händ­ler (auch) ge­mäß §§ 280 I, § 311 II Nr. 2, § 241 II BGB (cul­pa in con­tra­hen­do) zum Er­satz des ent­stan­de­nen Scha­dens ver­pflich­tet.
  2. Über­lässt ein Kraft­fahr­zeug­händ­ler ei­nem Kauf­in­ter­es­sen­ten ein Fahr­zeug für ei­ne Pro­be­fahrt, so ist von ei­nem still­schwei­gen­den Haf­tungs­aus­schluss für den Fall aus­zu­ge­hen, dass der Kauf­in­ter­es­sent das Fahr­zeug fahr­läs­sig be­schä­digt; der Kauf­in­ter­es­sent haf­tet al­so re­gel­mä­ßig nur für Vor­satz und gro­be Fahr­läs­sig­keit. Da­bei macht es kei­nen Un­ter­schied, ob die Pro­be­fahrt im öf­fent­li­chen Stra­ßen­ver­kehr oder auf dem Be­triebs­ge­län­de des Händ­lers statt­fin­det.

AG Es­sen-Stee­le, Ur­teil vom 24.07.2020 – 17 C 136/19

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Un­mög­lich­keit der Lie­fe­rung we­gen Ver­äu­ße­rung der Kauf­sa­che an ei­nen Drit­ten

  1. Die Er­fül­lung ei­nes Kauf­ver­trags ist dem Ver­käu­fer nicht schon des­halb i. S. von § 275 I BGB un­mög­lich, weil er die Sa­che, die er dem Käu­fer nach § 433 I 1 BGB über­ge­ben und über­eig­nen muss, an ei­nen Drit­ten ver­äu­ßert hat. Un­mög­lich­keit liegt viel­mehr erst dann vor, wenn fest­steht, dass ein Rück­erwerb der ge­schul­de­ten Sa­che durch den Ver­käu­fer aus­ge­schlos­sen ist. Al­ler­dings in­di­ziert die Ver­äu­ße­rung der Sa­che an ei­nen Drit­ten die Un­mög­lich­keit, so­fern der Ver­käu­fer nicht dar­legt, dass er zur Er­fül­lung des Kauf­ver­trags wil­lens und in der La­ge ist (vgl. BGH, Urt. v. 26.03.1999 – V ZR 368/97, BGHZ 141, 179, 181 ff.).
  2. Ein An­spruch des Käu­fers auf Scha­dens­er­satz statt der Leis­tung bei Aus­schluss der Leis­tungs­pflicht (§§ 280 I, III, 283 BGB) ist ver­jäh­rungs­recht­lich selbst­stän­dig, das heißt, sei­ne Ver­jäh­rung be­ginnt nicht zeit­gleich mit der Ver­jäh­rung des An­spruchs, des­sen Er­fül­lung un­mög­lich ist. Viel­mehr be­ginnt die drei Jah­re be­tra­gen­de Ver­jäh­rungs­frist erst mit der Ent­ste­hung des An­spruchs, al­so mit dem Ein­tritt der Un­mög­lich­keit (§§ 195, 199 I BGB).
  3. Ob dem Ver­käu­fer die Lie­fe­rung der ge­kauf­ten Sa­che i. S. von § 275 I BGB un­mög­lich ist, hängt maß­geb­lich da­von ab, ob ein Stück­kauf oder ein Gat­tungs­kauf vor­liegt.

LG Ha­gen, Ur­teil vom 17.07.2020 – 7 S 68/19

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Ra­batt für Schwer­be­hin­der­te: An­rech­nung bei der Scha­dens­ab­rech­nung nach Ver­kehrs­un­fall

Der Ge­schä­dig­te, der im We­ge der kon­kre­ten Scha­dens­ab­rech­nung Er­satz der Kos­ten für ein fa­brik­neu­es Er­satz­fahr­zeug be­gehrt, muss sich ei­nen Nach­lass für Men­schen mit Be­hin­de­rung an­rech­nen las­sen, den er vom Her­stel­ler auf­grund von die­sem ge­ne­rell und nicht nur im Hin­blick auf ein Scha­dens­er­eig­nis ge­währ­ter Nach­läs­se er­hält (Fort­füh­rung von Se­nat, Urt. v. 18.10.2011 – VI ZR 17/11, NJW 2012, 50 Rn. 9 f.).

BGH, Ur­teil vom 14.07.2020 – VI ZR 268/19
(vor­an­ge­hend: OLG Frank­furt a. M., Ur­teil vom 03.06.2019 – 29 U 203/18)

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Ge­richt­li­che Zu­stän­dig­keit für An­sprü­che aus un­er­laub­ter Hand­lung ge­gen die Volks­wa­gen AG – VW-Ab­gas­skan­dal

Art. 7 Nr. 2 der Ver­ord­nung (EU) Nr. 1215/2012 des Eu­ro­päi­schen Par­la­ments und des Ra­tes vom 12.12.2012 über die ge­richt­li­che Zu­stän­dig­keit und die An­er­ken­nung und Voll­stre­ckung von Ent­schei­dun­gen in Zi­vil- und Han­dels­sa­chen ist da­hin aus­zu­le­gen, dass sich der Ort der Ver­wirk­li­chung des Scha­dens­er­folgs in ei­nem Fall, in dem Fahr­zeu­ge von ih­rem Her­stel­ler in ei­nem Mit­glied­staat rechts­wid­rig mit ei­ner Soft­ware aus­ge­rüs­tet wor­den sind, die die Da­ten über den Ab­gas­aus­stoß ma­ni­pu­liert, und da­nach bei ei­nem Drit­ten in ei­nem an­de­ren Mit­glied­staat er­wor­ben wer­den, in die­sem letzt­ge­nann­ten Mit­glied­staat be­fin­det.

EuGH (Ers­te Kam­mer), Ur­teil vom 09.07.2020 – C-343/19 (Ver­ein für Kon­su­men­ten­in­for­ma­ti­on/Volks­wa­gen AG)

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(Kei­ne) Streit­wert­er­hö­hung durch vor­pro­zes­su­al ent­stan­de­ne Rechts­an­walts­kos­ten

  1. Der gel­tend ge­mach­te An­spruch auf Be­frei­ung von vor­pro­zes­su­al an­ge­fal­le­nen Rechts­an­walts­kos­ten er­höht als Ne­ben­for­de­rung den Wert des Be­schwer­de­ge­gen­stands nicht, so­weit er ne­ben der Haupt­for­de­rung gel­tend ge­macht wird, für de­ren Ver­fol­gung Rechts­an­walts­kos­ten an­ge­fal­len sein sol­len. So­weit die­se Haupt­for­de­rung je­doch nicht Pro­zess­ge­gen­stand ist, han­delt es sich bei dem gel­tend ge­mach­ten An­spruch auf Be­frei­ung von vor­pro­zes­su­al an­ge­fal­le­nen Rechts­an­walts­kos­ten nicht um ei­ne Ne­ben­for­de­rung.
  2. Der Wert die­ses An­teils ist durch ei­ne Dif­fe­renz­rech­nung zu er­mit­teln, bei der von den ge­sam­ten nach der Kla­ge­dar­stel­lung vor­pro­zes­su­al an­ge­fal­le­nen Rechts­an­walts­kos­ten die­je­ni­gen (fik­ti­ven) Kos­ten ab­zu­zie­hen sind, die ent­stan­den wä­ren, wenn der Rechts­an­walt auch vor­pro­zes­su­al den An­spruch nur in der Hö­he gel­tend ge­macht hät­te, wie er Ge­gen­stand der Kla­ge ge­wor­den ist.

BGH, Be­schluss vom 07.07.2020 – VI ZB 66/19

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