1. Nimmt ein Kraft­fahr­zeug­händ­ler beim Ver­kauf ei­nes Fahr­zeugs ei­nen Ge­braucht­wa­gen des Käu­fers der­ge­stalt in Zah­lung, dass ein Teil des Kauf­prei­ses für das „neue“ Fahr­zeug durch Hin­ga­be des Ge­braucht­wa­gens ge­tilgt wer­den soll, so ist die Haf­tung des Käu­fers für Män­gel des in Zah­lung ge­ge­be­nen Fahr­zeugs (§§ 365, 434 ff. BGB) re­gel­mä­ßig still­schwei­gend aus­ge­schlos­sen (vgl. BGH, Urt. v. 21.04.1982 – VI­II ZR 26/81, BGHZ 83, 334, 337 ff.; OLG Karls­ru­he, Urt. v. 04.12.2018 – 9 U 160/16, DAR 2019, 201, 202 f.). Da­bei macht es kei­nen Un­ter­schied, ob es sich bei dem „neu­en“ Fahr­zeug um ei­nen Neu­wa­gen oder um ei­nen Ge­braucht­wa­gen han­delt.
  2. Der still­schwei­gen­de Ge­währ­leis­tungs­aus­schluss gilt al­ler­dings nicht für Män­gel, die dar­in be­ste­hen, dass das in Zah­lung ge­ge­be­nen Fahr­zeug nicht die ver­ein­bar­te Be­schaf­fen­heit hat (§ 434 I 1 BGB); er er­streckt sich viel­mehr nur auf Män­gel i. S. von § 434 I 2 BGB (im An­schluss an BGH, Urt. v. 19.12.2012 – VI­II ZR 117/12, NJW 2013, 1733 Rn. 15).

OLG Bran­den­burg, Be­schluss vom 31.03.2020 – 3 U 105/19
(vor­an­ge­hend: LG Frank­furt (Oder), Ur­teil vom 28.06.2019 – 12 O 75/18; nach­fol­gend: OLG Bran­den­burg, Be­schluss vom 29.06.2020 – 3 U 105/19)

Der Hin­weis­be­schluss des OLG Bran­den­burg ist zu­sam­men mit dem Ur­teil des LG Frank­furt (Oder) und dem Be­schluss vom 29.06.2020, mit dem die Be­ru­fung ge­gen die­ses Ur­teil zu­rück­ge­wie­sen wur­de, hier ver­öf­fent­licht.

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