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Probleme beim Autokauf?

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Ar­chiv: De­zem­ber 2019

Kein Man­gel ei­nes Neu­wa­gens we­gen „ir­ri­tie­ren­der“ Warn­mel­dung – elek­tri­schen Fest­stell­brem­se

  1. Ein Neu­wa­gen ist nicht des­halb man­gel­haft, weil – an­ders als bei Neu­fahr­zeu­gen an­de­rer Her­stel­ler – ei­ne vom Käu­fer als ir­rI­tie­rend emp­fun­de­ne gel­be Kon­troll­leuch­te in der In­stru­men­ten­ta­fel den Fah­rer dar­auf auf­merk­sam macht, dass die au­to­ma­ti­sche Ak­ti­vie­rung der elek­tri­schen Fest­stell­brem­se de­ak­ti­viert ist. Denn es ob­liegt dem Fahr­zeug­her­stel­ler, wie er den – bei al­len Fahr­zeu­gen üb­li­chen – Hin­weis dar­auf, dass die Funk­ti­on de­ak­ti­viert ist, ge­stal­tet. Eben­so steht es ei­nem Kauf­in­ter­es­sen­ten frei, sich für das Fahr­zeug ei­nes an­de­ren Her­stel­lers zu ent­schei­den, wenn ihn die kon­kre­te Aus­ge­stal­tung der War­nung ir­ri­tiert.
  2. Zum Un­ter­las­sungs­an­spruch ei­nes Ver­brau­chers, der sich nicht durch ei­nen Auf­kle­ber an sei­nem Brief­kas­ten ge­gen den Ein­wurf von Wer­be­ma­te­ri­al wehrt, ge­gen­über dem Wer­ben­den.

OLG Frank­furt a. M., Ur­teil vom 20.12.2019 – 24 U 57/19

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Nach­träg­li­che Ver­än­de­run­gen an ei­nem Fahr­zeug als Sach­man­gel – Er­lö­schen der Be­triebs­er­laub­nis

  1. Die Be­triebs­er­laub­nis für ein Fahr­zeug er­lischt im Fal­le nach­träg­li­cher Ver­än­de­run­gen (hier: Mon­ta­ge nicht zu­ge­las­se­ner Fel­gen) nur dann, wenn die­se mit ei­nem ge­wis­sen Grad an Wahr­schein­lich­keit ei­ne Ge­fähr­dung für an­de­re Ver­kehrs­teil­neh­mer ver­ur­sa­chen. Da­bei ha­ben Be­hör­den und Ge­rich­te für je­den kon­kre­ten Ein­zel­fall zu er­mit­teln, ob die be­tref­fen­de Ver­än­de­rung ei­ne Ge­fähr­dung von Ver­kehrs­teil­neh­mern nicht nur für mög­lich er­schei­nen, son­dern er­war­ten lässt.
  2. Die Set­zung ei­ner Frist zur Nach­er­fül­lung ist nach § 326 V BGB nur dann ent­behr­lich, wenn bei­de Va­ri­an­ten der Nach­er­fül­lung un­mög­lich sind (im An­schluss an Se­nat, Urt. v. 07.06.2006 – VI­II ZR 209/05, BGHZ 168, 64 Rn. 17; Urt. v. 10.10.2007 – VI­II ZR 330/06, NJW 2008, 53 Rn. 23).
  3. Ob ein in der Vor­nah­me ei­ner nicht ge­neh­mig­ten nach­träg­li­chen Ver­än­de­rung an ei­nem Fahr­zeug lie­gen­der Sach­man­gel als ge­ring­fü­gig ein­zu­stu­fen und da­mit als un­er­heb­li­che Pflicht­ver­let­zung i. S. des § 323 V 2 BGB zu wer­ten ist, kann an­ge­sichts der in § 19 II, V StV­ZO an­ge­ord­ne­ten Rechts­fol­gen nicht los­ge­löst von den Vor­aus­set­zun­gen des § 19 II Nr. 2 StV­ZO be­ur­teilt wer­den.

BGH, Ur­teil vom 11.12.2019 – VI­II ZR 361/18
(nach­fol­gend: OLG Stutt­gart, Ur­teil vom 09.02.2021 – 10 U 46/18)

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Kein Scha­dens­er­satz bei Kauf ei­nes vom VW-Ab­gas­skan­dal be­trof­fe­nen Fahr­zeugs im Au­gust 2016

  1. Der Käu­fer ei­nes vom VW-Ab­gas­skan­dal be­trof­fe­nen Fahr­zeugs hat ge­gen die Volks­wa­gen AG kei­nen An­spruch auf Scha­dens­er­satz ge­mäß §§ 823 II, 31 BGB i. V. mit §§ 6 I, 27 I EG-FGV, weil we­der § 6 I noch § 27 I EG-FGV ein Schutz­ge­setz i. S. von § 823 II BGB ist.
  2. Ein Käu­fer, der ein vom VW-Ab­gas­skan­dal be­trof­fe­nes Fahr­zeugs erst im Au­gust 2016 – elf Mo­na­te nach Auf­de­ckung des Skan­dals – er­wor­ben hat, hat ge­gen die Volks­wa­gen AG schon man­gels ei­ner Täu­schungs­hand­lung i. S. von § 263 I StGB kei­nen An­spruch auf Scha­dens­er­satz ge­mäß § 823 II BGB i. V. mit § 263 StGB.
  3. Ein An­spruch auf Scha­dens­er­satz ge­mäß § 826 BGB schei­tert dann, wenn ein Käu­fer ein vom VW-Ab­gas­skan­dal be­trof­fe­nes Fahr­zeugs erst elf Mo­na­te nach Auf­de­ckung des Skan­dals er­wirbt, je­den­falls dar­an, dass sich das Ver­hal­ten der Volks­wa­gen AG be­zo­gen auf den maß­geb­li­chen Zeit­punkt des Ab­schlus­ses des Kauf­ver­trags nicht (mehr) als sit­ten­wid­rig dar­stellt.

OLG Ko­blenz, Ur­teil vom 02.12.2019 – 12 U 804/19
(nach­fol­gend: BGH, Ur­teil vom 30.07.2020 – VI ZR 5/20)

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