1. Ob Män­gel­be­sei­ti­gungs­maß­nah­men oder -ver­su­che des Ver­käu­fers nur zu ei­ner Hem­mung (§ 203 BGB) oder zum Neu­be­ginn (§ 212 I Nr. 1 BGB) der Ver­jäh­rung der Män­gel­an­sprü­che des Käu­fers füh­ren, hängt da­von ab, ob die be­tref­fen­den Maß­nah­men un­ter Be­rück­sich­ti­gung al­ler Um­stän­de des Ein­zel­falls als kon­klu­den­tes An­er­kennt­nis der Män­gel­be­sei­ti­gungs­pflicht des Ver­käu­fers an­zu­se­hen sind. Das ist kei­nes­wegs re­gel­mä­ßig, son­dern nur dann an­zu­neh­men, wenn der Ver­käu­fer aus der Sicht des Käu­fers nicht nur aus Ku­lanz oder zur güt­li­chen Bei­le­gung ei­nes Streits, son­dern in dem Be­wusst­sein han­delt, zur Män­gel­be­sei­ti­gung ver­pflich­tet zu sein. Er­heb­lich sind hier­bei vor al­lem der Um­fang, die Dau­er und die Kos­ten der Män­gel­be­sei­ti­gungs­ar­bei­ten (im An­schluss an BGH, Urt. v. 05.10.2005 – VI­II ZR 16/05, BGHZ 164, 196, 204 f. = NJW 2006, 47 Rn. 16; Urt. v. 02.06.1999 – VI­II ZR 322/98, NJW 1999, 2961; Urt. v. 08.07.1987 – VI­II ZR 274/86, NJW 1988, 254, 255).
  2. Ein Ver­käu­fer (hier: ei­nes Wohn­wa­gens), der auf der Grund­la­ge ei­ner von ihm oder dem Her­stel­ler – frei­wil­lig – über­nom­me­nen Ga­ran­tie Män­gel­be­sei­ti­gungs­ar­bei­ten vor­nimmt, er­kennt da­mit nicht kon­klu­dent an, ge­währ­leis­tungs­recht­lich (§ 437 Nr. 1, § 439 I Fall 1 BGB) zur Nach­bes­se­rung ver­pflich­tet zu sein.

OLG Ko­blenz, Be­schluss vom 21.09.2018 – 1 U 678/18
(vor­an­ge­hend: LG Bad Kreuz­nach, Ur­teil vom 26.04.2018 – 3 O 151/17; nach­fol­gend: OLG Ko­blenz, Be­schluss vom 06.11.2018 – 1 U 678/18)

Der Hin­weis­be­schluss des OLG Ko­blenz vom 21.09. 2018 ist zu­sam­men mit der erst­in­stanz­li­chen Ent­schei­dung des LG Bad Kreuz­nach aus­zugs­wei­se hier ver­öf­fent­licht. Die Be­ru­fung des Klä­gers ge­gen die­ses Ur­teil wur­de mit Be­schluss des OLG Ko­blenz vom 06.11.2018 – 1 U 678/18 – zu­rück­ge­wie­sen.

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