1. Ein Die­sel­par­ti­kel­fil­ter („Ver­stopf­teil“) ist als Ver­schleiß­teil an­zu­se­hen, ob­wohl er – an­ders als et­wa ein Rei­fen – nicht ver­schleißt. Denn ein Die­sel­par­ti­kel­fil­ter setzt sich mit der Zeit zu und muss des­halb in be­stimm­ten In­ter­val­len aus­ge­tauscht wer­den, und zwar spä­tes­tens dann, wenn ei­ne Re­ge­ne­ra­ti­on nicht mehr mög­lich ist.
  2. Die in § 476 BGB a.F. (= § 477 BGB n.F.) ge­re­gel­te Ver­mu­tungs­wir­kung kommt dem Käu­fer ei­nes Ge­braucht­wa­gens nur und erst dann zu­gu­te, wenn er nach­weist oder un­strei­tig ist, dass es sich bei ei­ner Stö­rung (hier: des Die­sel­par­ti­kel­fil­ters), die sich in­ner­halb von sechs Mo­na­ten seit Ge­fahr­über­gang ge­zeigt hat, um ei­nen Sach­man­gel i. S. des § 434 I BGB han­delt. Es ob­liegt nicht dem Ver­käu­fer zu be­wei­sen, dass die Stö­rung kein Sach­man­gel ist.

OLG Schles­wig, Be­schluss vom 25.09.2018 – 11 U 73/18
(vor­an­ge­hend: LG Kiel, Ur­teil vom 25.05.2018 – 3 O 52/15; nach­fol­gend: OLG Schles­wig, Be­schluss vom 12.12.2018 – 11 U 73/18)

Der Be­schluss des OLG Schles­wig ist aus­zugs­wei­se hier ver­öf­fent­licht.

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