Durch die Klau­sel „ge­kauft wie ge­se­hen“ in ei­nem Ge­braucht­wa­gen­kauf­ver­trag wird die Haf­tung des Ver­käu­fers für Sach­män­gel des Fahr­zeugs nicht voll­stän­dig aus­ge­schlos­sen. Der Ge­währ­leis­tungs­aus­schluss er­streckt sich viel­mehr le­dig­lich auf sol­che Män­gel, die für ei­nen Lai­en bei ei­ner ord­nungs­ge­mä­ßen Be­sich­ti­gung des Fahr­zeugs oh­ne die Hil­fe ei­nes Sach­ver­stän­di­gen wahr­nehm­bar sind. Das be­nach­tei­ligt ei­nen pri­va­ten Kfz-Ver­käu­fer schon des­halb nicht, weil es ihm in den Gren­zen des § 444 BGB frei­steht, sei­ne Haf­tung für Män­gel ver­trag­lich um­fas­send aus­zu­schlie­ßen. Na­ment­lich kann sich ein pri­va­ter Ver­käu­fer durch ei­nen um­fas­sen­den Ge­währ­leis­tungs­aus­schluss sei­ner Haf­tung für ihm un­be­kann­te Män­gel des Fahr­zeugs ent­le­di­gen.

OLG Ol­den­burg, Be­schluss vom 02.08.2017 – 9 U 29/17
(nach­fol­gend: OLG Ol­den­burg, Be­schluss vom 28.08.2017 – 9 U 29/17; vor­an­ge­hend: LG Au­rich, Ur­teil vom 24.04.2017 – 5 O 161/16)

Mit Be­schluss vom 28.08.2017 hat das OLG Ol­den­burg die Be­ru­fung des Be­klag­ten ge­gen ein Ur­teil des LG Au­rich zu­rück­ge­wie­sen, nach­dem es zu­vor mit Be­schluss vom 02.08.2017 auf die­se Ab­sicht hin­ge­wie­sen hat­te. Der Hin­weis- und der Zu­rück­wei­sungs­be­schluss sind zu­sam­men mit dem Ur­teil des Land­ge­richts aus­zugs­wei­se hier ver­öf­fent­licht.

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