1. Ein gut­gläu­bi­ger Er­werb des Ei­gen­tums an ei­nem Ge­braucht­wa­gen ist aus­ge­schlos­sen, wenn sich der Er­wer­ber nicht we­nigs­tens die Fahr­zeug­pa­pie­re (Fahr­zeug­schein und Fahr­zeug­brief bzw. Zu­las­sungs­be­schei­ni­gung Teil I und Teil II) vor­le­gen lässt, um die Be­rech­ti­gung des Ver­äu­ße­rers zu über­prü­fen. Dies gilt un­ab­hän­gig da­von, ob der Er­wer­ber ei­ne Pri­vat­per­son oder ein Kfz-Händ­ler ist.
  2. Er­gibt sich aus den Fahr­zeug­pa­pie­ren, dass der Ver­äu­ße­rer des Fahr­zeugs und des­sen Hal­ter per­so­nen­ver­schie­den sind, muss der Er­wer­ber wei­te­re Nach­for­schun­gen an­stel­len, wenn er sich nicht dem Vor­wurf aus­set­zen will, er ha­be die er­for­der­li­che Sorg­falt in un­ge­wöhn­lich gro­bem Ma­ße ver­letzt und das­je­ni­ge un­be­ach­tet ge­las­sen, was je­dem hät­te ein­leuch­ten müs­sen. Dies gilt grund­sätz­lich nur dann nicht, wenn der Ver­äu­ße­rer des Fahr­zeugs ein Kfz-Händ­ler ist, denn dass ein Kfz-Händ­ler nicht als Hal­ter des Fahr­zeugs in den Fahr­zeug­pa­pie­ren ein­ge­tra­gen ist, ist üb­li­cher­wei­se kein Grund für Miss­trau­en.

OLG Köln, Ur­teil vom 14.07.2017 – 6 U 177/16

Sach­ver­halt: Der Be­klag­te ist Be­sit­zer ei­nes Ma­se­ra­ti Ca­brio­lets (Bau­jahr 1931/32), des­sen Her­aus­ga­be der Klä­ger mit der Be­haup­tung ver­langt, er sei Ei­gen­tü­mer die­ses his­to­ri­schen Fahr­zeugs.

Das Fahr­zeug war zu­letzt in ei­nem vom ar­gen­ti­ni­schen Jus­tiz­mi­nis­te­ri­um ge­führ­ten na­tio­na­len Re­gis­ter des Ei­gen­tums an Kraft­fahr­zeu­gen re­gis­triert. Es wur­de dort am 26.08.2009 als zum Ex­port vor­ge­se­hen aus­ge­lis­tet und über S. nach E. trans­por­tiert.

Am 24.06.2011 schlos­sen die T-GmbH und der Klä­ger ei­nen schrift­li­chen Kauf­ver­trag über das Ca­brio­let und ver­ein­bar­ten ei­nen Kauf­preis von 130.000 €. Die­ser setz­te sich zu­sam­men aus ei­nem Ba­sis­preis von 100.000 € und ei­nem Auf­preis von 30.000 € für ei­ne von der Ver­käu­fe­rin durch­zu­füh­ren­de oder zu or­ga­ni­sie­ren­de Teil­re­stau­rie­rung des Fahr­zeugs, de­ren Um­fang im Ein­zel­nen be­schrie­ben wur­de. Der Klä­ger er­hielt le­dig­lich Ko­pi­en der Fahr­zeug­pa­pie­re, ob­wohl die Ori­gi­na­le der T-GmbH vor­la­gen.

Am 03.09.2014 schlos­sen die T-GmbH und Dr. E zur Be­si­che­rung ei­ner Ver­bind­lich­keit der T-GmbH in Hö­he von 220.000 € ei­ne Ver­ein­ba­rung, in der es un­ter an­de­rem heißt:

„Der in Be­sitz der T-GmbH be­find­li­che 1931er Ma­se­ra­ti wird eben­falls si­che­rungs­über­eig­net. Das Fahr­zeug wird Dr. E über­stellt. Der Ma­se­ra­ti wird hier­bei mit 100.000 € be­wer­tet.“

Et­wa ei­nen Mo­nat spä­ter wur­de der Ma­se­ra­ti im Auf­trag von Dr. E zu dem Be­klag­ten trans­por­tiert.

Am 12.12.2014 schlos­sen die T-GmbH und Dr. E ei­ne wei­te­re Si­che­rungs­ver­ein­ba­rung, in der es un­ter an­de­rem heißt:

„3. In Ziff. 5 der Ver­ein­ba­rung vom 03.09.2014 wur­de ein 1931er Ma­se­ra­ti Dr. E zur Si­che­rung über­eig­net. Das Fahr­zeug steht bei CC wird von den Par­tei­en ge­mein­sam an­ge­schrie­ben, dass das Fahr­zeug aus­schließ­lich im Auf­trag von Dr. E dort un­ter­ge­stellt ist und Dr. E al­lei­ni­ger mit­tel­ba­rer Be­sit­zer ist und das Fahr­zeug, so­lan­ge der Si­che­rungs­ver­trag kein En­de ge­fun­den hat, aus­schließ­lich an Dr. E her­aus­ge­ge­ben wer­den darf. Der Her­aus­ga­be­an­spruch ge­gen C wird von der T-GmbH hier­mit an den dies an­neh­men­den Dr. E ab­ge­tre­ten.“

Am 22.12.2014 schlos­sen die T-GmbH als Ver­käu­fe­rin und der Be­klag­te als Käu­fer ei­nen schrift­li­chen Kauf­ver­trag über das Fahr­zeug und ver­ein­bar­ten, dass der Kauf­preis von 127.000 € we­gen der Si­che­rungs­über­eig­nung an Dr. E zu zah­len sei. Die­ser hat den Kauf­ver­trag eben­falls un­ter­zeich­net.

Schließ­lich kauf­te die T-GmbH das streit­ge­gen­ständ­li­che Fahr­zeug mit schrift­li­chem Ver­trag vom 01.03.2015 für 158.000 € von dem Klä­ger. Die­ser be­hielt sich das Ei­gen­tum an dem Ca­brio­let bis zur voll­stän­di­gen Zah­lung des Kauf­prei­ses vor; au­ßer­dem ent­hält der schrift­li­che Kauf­ver­trag den Hin­weis, dass das Fahr­zeug dem Käu­fer be­reits über­ge­ben wor­den sei.

Eben­falls am 01.03.2016 ver­kauf­te die T-GmbH das Ca­brio­let zum Preis von 160.000 € an den Be­klag­ten, wo­bei im schrift­li­chen Kauf­ver­trag dar­auf hin­ge­wie­sen wur­de, dass dem Käu­fer das Fahr­zeug be­reits über­ge­ben wor­den sei.

Mit Be­schluss des AG Düs­sel­dorf vom 24.02.2016 wur­de über das Ver­mö­gen der T-GmbH das In­sol­venz­ver­fah­ren er­öff­net. Aus­weis­lich ei­nes vom Klä­ger vor­ge­leg­ten Be­richts des In­sol­venz­ver­wal­ters vom 27.04.2016 kön­nen Gläu­bi­ger au­ßer­halb von Son­der­rech­ten mit ei­ner In­sol­venz­quo­te von 0,07 % rech­nen.

Der Klä­ger hat be­haup­tet, er ha­be auf die Kauf­preis­for­de­rung, die mit dem Ver­trag vom 24.06.2011 be­grün­det wor­den sei, ins­ge­samt 140.000 € ge­zahlt. Er – so hat der Klä­ger ge­meint – sei Ei­gen­tü­mer des Ma­se­ra­ti ge­wor­den, und er ha­be das Ei­gen­tum an dem Fahr­zeug nicht durch die zwi­schen der T-GmbH und Dr. E am 03.09.2014 ge­trof­fe­ne Ver­ein­ba­rung, wo­nach das Ca­brio­let Dr. E si­che­rungs­über­eig­net wer­de, ver­lo­ren. Die­se Si­che­rungs­über­eig­nung sei tat­säch­lich ei­ne Ver­pfän­dung, weil ver­ein­bart wor­den sei, dass das Fahr­zeug Dr. E „über­stellt“ wer­de. Wei­ter hat der Klä­ger die Auf­fas­sung ver­tre­ten, er ha­be das Ei­gen­tum an dem Ma­se­ra­ti auch nicht da­durch ver­lo­ren, dass die T-GmbH das Fahr­zeug mit Kauf­ver­trag vom 22.12.2014 an den Be­klag­ten ver­äu­ßert ha­be. Denn der Be­klag­te sei nicht gut­gläu­big ge­we­sen; ihm sei das Fahr­zeug auch nicht von der Ver­käu­fe­rin, son­dern von dem Pfand­gläu­bi­ger über­ge­ben wor­den.

Der Be­klag­te ist dem Her­aus­ga­be­ver­lan­gen des Klä­gers ent­ge­gen­ge­tre­ten und hat be­strit­ten, dass die­ser den durch den Kauf­ver­trag vom 24.06.2011 ver­ein­bar­ten Kauf­preis ge­zahlt ha­be. Je­den­falls aber – so hat der Be­klag­te ge­meint – ha­be der Klä­ger das Ei­gen­tum an dem streit­ge­gen­ständ­li­chen Fahr­zeug da­durch ver­lo­ren, dass er es mit Ver­trag vom 01.03.2015 wie­der an die T-GmbH ver­kauft ha­be. Zu den Um­stän­den der Ver­brin­gung des Fahr­zeugs zu dem Klä­ger hat der Be­klag­te nach ei­nem Hin­weis des Land­ge­richts in der münd­li­chen Ver­hand­lung vor­ge­tra­gen, Dr. E ha­be im Lau­fe des Jah­res 2014, wohl im Sep­tem­ber, mit ihm – dem Be­klag­ten – Kon­takt auf­ge­nom­men, weil er ein in der Sze­ne be­kann­ter Ma­se­ra­ti-Spe­zia­list sei, und ge­fragt, ob er das Fahr­zeug bei ihm un­ter­stel­len kön­ne. Dr. E ha­be dem Ge­schäfts­füh­rer der T-GmbH mit­ge­teilt, dass er be­ab­sich­ti­ge, das Fahr­zeug ab­zu­ho­len und ihm – dem Be­klag­ten – zu brin­gen. Der Ge­schäfts­füh­rer der T-GmbH ha­be dies aus­drück­lich be­grüßt und Dr. E mit­ge­teilt, dass der Be­klag­te das Ca­brio­let we­sent­lich bes­ser ver­äu­ßern kön­ne als die T-GmbH. Ein An­ge­bot des Ge­schäfts­füh­rers der T-GmbH, das Fahr­zeug selbst zu dem Be­klag­ten zu brin­gen, ha­be Dr. E nicht an­ge­nom­men, weil er den Trans­port oh­ne­hin be­reits für den 04.10.2014 or­ga­ni­siert ge­habt und schließ­lich durch ei­nen Be­kann­ten am 08.10.2014 be­werk­stel­ligt ha­be.

Das Land­ge­richt hat der Kla­ge statt­ge­ge­ben. Zur Be­grün­dung hat es aus­ge­führt, der Klä­ger sei je­den­falls nach voll­stän­di­ger Zah­lung des Kauf­prei­ses Ei­gen­tü­mer des streit­ge­gen­ständ­li­chen Fahr­zeugs ge­wor­den. Er ha­be sein Ei­gen­tum nicht da­durch ver­lo­ren, dass die T-GmbH und Dr. E am 03.09.2014 ei­ne Si­che­rungs­über­eig­nung des Fahr­zeugs ver­ein­bart hät­ten und der Ma­se­ra­ti Dr. E an­schlie­ßed über­ge­ben wor­den sei. Denn tat­säch­lich ha­be es sich nicht um ei­ne Si­che­rungs­über­eig­nung, son­dern um ei­ne Ver­pfän­dung des Ca­brio­lets ge­han­delt. Der Klä­ger ha­be das Ei­gen­tum an dem Fahr­zeug auch nicht da­durch ver­lo­ren, dass er es am 01.03.2015 der T-GmbH (wie­der) ver­kauft ha­be. Denn der Klä­ger ha­be sich das Ei­gen­tum an dem Ma­se­ra­ti bis zur voll­stän­di­gen Zah­lung des Kauf­prei­ses vor­be­hal­ten, und die­se auf­schie­ben­de Be­din­gung sei (noch) nicht ein­ge­tre­ten. Schließ­lich ha­be der Klä­ger das Ei­gen­tum an dem Ma­se­ra­ti auch nicht im Zu­sam­men­hang mit dem am 22.12.2014 zwi­schen der T-GmbH und dem Be­klag­ten ge­schlos­se­nen Kauf­ver­trag ver­lo­ren; ein gut­gläu­bi­ger Er­werb des Be­klag­ten schei­te­re dar­an, dass das Fahr­zeug dem Be­klag­ten nicht vom Ver­käu­fer über­ge­ben wor­den sei.

Die Be­ru­fung des Be­klag­ten hat­te Er­folg und führ­te zur Ab­wei­sung der Kla­ge.

Aus den Grün­den: II. … 1. Ent­ge­gen der An­sicht des Be­klag­ten ist die Kla­ge al­ler­dings nicht be­reits un­zu­läs­sig.

Ge­mäß § 253 II Nr. 2 ZPO muss die Kla­ge­schrift die be­stimm­te An­ga­be des Ge­gen­stands und des Grun­des des er­ho­be­nen An­spruchs so­wie ei­nen be­stimm­ten An­trag ent­hal­ten.

a) Ein An­trag auf Her­aus­ga­be von Ge­gen­stän­den ist in die­sem Sin­ne be­stimmt, wenn er die­se kon­kret be­zeich­net. Die Be­schrei­bung muss ei­ner­seits so ge­nau sein, dass das Ri­si­ko ei­nes Un­ter­lie­gens des Klä­gers nicht durch ver­meid­ba­re Un­ge­nau­ig­keit auf den Be­klag­ten ab­ge­wälzt wird und dass ei­ne Zwangs­voll­stre­ckung aus dem Ur­teil oh­ne ei­ne Fort­set­zung des Streits im Voll­stre­ckungs­ver­fah­ren er­war­tet wer­den kann. An­de­rer­seits führt nicht je­de mög­li­che Un­si­cher­heit bei der Zwangs­voll­stre­ckung zur Un­be­stimmt­heit des Kla­ge­an­trags. Wel­che An­for­de­run­gen an die Kon­kre­ti­sie­rung des Streit­ge­gen­stands in ei­nem Kla­ge­an­trag zu stel­len sind, hängt von den Be­son­der­hei­ten des an­zu­wen­den­den ma­te­ri­el­len Rechts und den Um­stän­den des Ein­zel­falls ab. Die An­for­de­run­gen an die Be­stimmt­heit des Kla­ge­an­trags sind da­nach in Ab­wä­gung des zu schüt­zen­den In­ter­es­ses des Be­klag­ten, sich ge­gen die Kla­ge er­schöp­fend ver­tei­di­gen zu kön­nen, so­wie sei­nes In­ter­es­ses an Rechts­klar­heit und Rechts­si­cher­heit hin­sicht­lich der Ent­schei­dungs­wir­kun­gen mit dem eben­falls schutz­wür­di­gen In­ter­es­se des Klä­gers an ei­nem wirk­sa­men Rechts­schutz fest­zu­le­gen (vgl. BGH, Urt. v. 10.07.2015 – V ZR 206/14, BGHZ 206, 211 Rn. 9 – Kohl-Ton­bän­der).

b) Ge­mes­sen hier­an ist der Kla­ge­an­trag hin­rei­chend be­stimmt. Mit dem Kla­ge­an­trag wird das her­aus­zu­ge­ben­de Fahr­zeug hin­rei­chend ge­nau be­schrie­ben. Es han­delt sich um ei­nen Ma­se­ra­ti Ca­brio­let Bau­jahr 1931/32 mit der Fahr­zeug-Iden­ti­fi­zie­rungs­num­mer 703. Da­mit wird zu­nächst für den Be­klag­ten hin­rei­chend deut­lich, um wel­ches Fahr­zeug es sich han­delt. Denn in die­ser Wei­se wur­de das Fahr­zeug selbst vom Be­klag­ten beim An­kauf be­zeich­net. Es kommt hin­zu, dass es sich um ei­nen sel­te­nen Old­ti­mer han­delt, der wei­ter­hin mit der Fahr­zeug-Iden­ti­fi­zie­rungs­num­mer hin­rei­chend be­schrie­ben wird. Es ist nicht er­sicht­lich, dass Zwei­fel im Rah­men der Zwangs­voll­stre­ckung auf­kom­men könn­ten über die Iden­ti­tät des Fahr­zeugs. Auch dem Be­klag­ten ist – was sich aus dem Vor­trag im Ein­zel­nen er­gibt – klar, um wel­ches Fahr­zeug es sich han­delt. Es kommt hin­zu, dass der Klä­ger auch nicht in der La­ge ist, das Fahr­zeug kon­kre­ter zu be­schrei­ben. Die un­ter die­sen Um­stän­den ver­blei­ben­de ge­rin­ge Un­si­cher­heit ist im In­ter­es­se ei­nes wirk­sa­men Rechts­schut­zes hin­zu­neh­men.

2. Die Kla­ge ist je­doch – ent­ge­gen der An­sicht des Land­ge­richts – un­be­grün­det, weil der Klä­ger kei­nen An­spruch auf Her­aus­ga­be ge­gen den Be­klag­ten hat. Der ein­zig in Be­tracht kom­men­de An­spruch aus § 985 BGB ist nicht be­grün­det.

Nach § 985 BGB kann der Ei­gen­tü­mer vom Be­sit­zer die Her­aus­ga­be der Sa­che ver­lan­gen. Un­strei­tig ist der Be­klag­te im Be­sitz des streit­ge­gen­ständ­li­chen Fahr­zeu­ges. Der Klä­ger ist je­doch nicht Ei­gen­tü­mer des streit­ge­gen­ständ­li­chen Ma­se­ra­ti.

a) Al­ler­dings ist ent­ge­gen der An­sicht des Klä­gers da­von aus­zu­ge­hen, dass der Klä­ger zu­nächst Ei­gen­tü­mer des streit­ge­gen­ständ­li­chen Fahr­zeugs wur­de.

Un­strei­tig war zu­nächst die T-GmbH Ei­gen­tü­me­rin des Fahr­zeu­ges. Die­se über­eig­ne­te in Er­fül­lung des Kauf­ver­trags vom 24.06.2011 das Fahr­zeug ge­mäß §§ 929, 930 BGB an den Klä­ger.

So­weit der Be­klag­te be­strei­tet, dass es zu ei­nem Ver­trags­schluss des Klä­gers mit der T-GmbH ge­kom­men sei und die­se sich auch über den Über­gang des Ei­gen­tums ge­ei­nigt hät­ten, ist die­ses Vor­brin­gen nicht zu be­rück­sich­ti­gen.

Das Be­strei­ten des Klä­gers ist ent­ge­gen den tat­be­stand­li­chen Fest­stel­lun­gen des land­ge­richt­li­chen Ur­teils nicht zu­läs­sig. Denn ge­mäß § 529 I BGB hat das Be­ru­fungs­ge­richt sei­ner Ver­hand­lung und Ent­schei­dung die vom Ge­richt des ers­ten Rechts­zu­ges fest­ge­stell­ten Tat­sa­chen zu­grun­de zu le­gen.

Das Land­ge­richt hat im Rah­men des un­strei­ti­gen Teils des Tat­be­stands auf­ge­führt, dass der Kauf­ver­trag am 24.06.2011 zwi­schen dem Klä­ger und der T-GmbH zu­stan­de ge­kom­men sei. Wei­ter hat das Land­ge­richt im Rah­men der Ent­schei­dungs­grün­de aus­ge­führt, dass die Kauf­ver­trags­par­tei­en sich über den Über­gang des Ei­gen­tums an dem Fahr­zeug ei­nig ge­we­sen sei­en. Da­bei ist das Land­ge­richt da­von aus­ge­gan­gen, dass die­ser Vor­trag un­strei­tig ge­we­sen sei. Da­mit hat das Land­ge­richt Ent­spre­chen­des mit Tat­be­stand­wir­kung fest­ge­stellt. Ei­ne Tat­be­stand­be­rich­ti­gung hat der Klä­ger nicht be­an­tragt.

Aus § 314 I ZPO er­gibt sich, dass der Tat­be­stand des Ur­teils den Be­weis für das münd­li­che Vor­brin­gen der Par­tei­en lie­fert, so­dass der Se­nat sei­ner Ent­schei­dung zu­grun­de zu le­gen hat, dass ent­spre­chen­der Vor­trag münd­lich er­folgt ist. Ge­gen­tei­li­ges lässt sich dem Ur­teil und auch dem Sit­zungs­pro­to­koll, mit dem der Be­weis ge­mäß § 314 Satz 2 ZPO ent­kräf­tet wer­den kann, nicht ent­neh­men.

Die Vor­schrift des § 314 ZPO be­zieht sich nicht nur auf den for­mel­len und als sol­chen be­zeich­ne­ten Tat­be­stand des an­ge­foch­te­nen Ur­teils. Viel­mehr um­fasst sie auch Tat­be­stands­fest­stel­lun­gen in den Ent­schei­dungs­grün­den (vgl. Münch­Komm-ZPO/Mu­sielak, 4. Aufl., § 314 Rn. 3 m. w. Nachw.). Ei­nen Tat­be­stands­be­rich­ti­gungs­an­trag ge­mäß § 320 ZPO, der sich auch auf tat­säch­li­che Fest­stel­lun­gen im Rah­men der Ent­schei­dungs­grün­de be­zie­hen kann (vgl. Münch­Komm-ZPO/Mu­sielak, a. a. O., § 320 Rn. 5), hat der Klä­ger nicht ge­stellt.

Auf­grund der Dar­stel­lung des ge­nann­ten Vor­trags als un­strei­tig durch das Land­ge­richt ist da­von aus­zu­ge­hen, dass ent­spre­chen­der Vor­trag, auch wenn er sich nicht aus ei­nem Schrift­satz er­gibt, in der münd­li­chen Ver­hand­lung er­folgt und nicht be­strit­ten wor­den ist. Ge­gen­tei­li­ges er­gibt sich ins­be­son­de­re nicht aus dem Pro­to­koll.

So­weit die Ei­ni­gung durch die voll­stän­di­ge Zah­lung des Kauf­prei­ses auf­schie­bend be­dingt war, hat der Klä­ger durch Vor­la­ge der vom Land­ge­richt ge­nann­ten Ur­kun­den nach­ge­wie­sen, dass die Be­din­gung ein­ge­tre­ten ist.

Wei­ter hat das Land­ge­richt als un­strei­tig an­ge­nom­men, dass ein Be­sitz­mitt­lungs­ver­hält­nis i. S. des § 930 BGB zwi­schen dem Klä­ger und der T-GmbH ver­ein­bart wur­de. Auch das Be­strei­ten die­ser Fest­stel­lung des Land­ge­richts ist da­her ver­spä­tet und kann nicht be­rück­sich­tigt wer­den.

b) Der Klä­ger hat sein Ei­gen­tum in­des durch gut­gläu­bi­gen Er­werb an Dr. E ge­mäß §§ 929, 932 BGB ver­lo­ren.

aa) Da­bei ist ent­ge­gen der An­sicht des Land­ge­richts da­von aus­zu­ge­hen, dass sich Dr. E und die T-GmbH auf ei­ne Über­eig­nung in Form ei­ner Si­che­rungs­über­eig­nung ge­ei­nigt ha­ben.

Der Prü­fung die­ser Fra­ge steht nicht ent­ge­gen, dass der Be­klag­te selbst im Rah­men sei­nes erst­in­stanz­li­chen Vor­trags aus­drück­lich da­von aus­ge­gan­gen ist, es han­de­le sich nicht um ei­ne Si­che­rungs­über­eig­nung, son­dern um ei­ne Ver­pfän­dung des Fahr­zeugs an Dr. E. Denn in­so­weit han­del­te es sich le­dig­lich um ei­ne recht­li­che Be­wer­tung durch den Be­klag­ten, die für das Be­ru­fungs­ver­fah­ren nicht bin­dend ist. Der Be­klag­te hat­te im Ein­zel­nen vor­ge­tra­gen, wel­che Ver­ein­ba­run­gen Dr. E und die T-GmbH ge­trof­fen ha­ben. Die Ver­trä­ge sind vor­ge­legt wor­den. Vor die­sem Hin­ter­grund ist es dem Be­klag­ten nicht ver­wehrt, im Rah­men der Be­ru­fung den be­reits erst­in­stanz­lich vor­ge­tra­ge­nen Sach­ver­halt recht­lich an­ders zu be­wer­ten.

bb) Ent­ge­gen der An­sicht des Land­ge­richts han­delt es sich bei der Ver­ein­ba­rung zwi­schen Dr. E und der T-GmbH vom 03.09.2014 um ei­ne Si­che­rungs­über­eig­nung des Fahr­zeugs und nicht um die Be­stel­lung ei­nes Pfand­rechts.

Für die An­nah­me der Ver­ein­ba­rung ei­nes Pfand­rechts spricht ins­be­son­de­re nicht, dass bei der Si­che­rungs­über­eig­nung der Si­che­rungs­ge­ber Be­sit­zer des Si­che­rungs­ge­gen­stan­des blei­be, wäh­rend vor­lie­gend der Be­sitz an dem Fahr­zeug an den Si­che­rungs­neh­mer über­tra­gen wur­de. Denn grund­sätz­lich kann ei­ne Si­che­rungs­über­eig­nung auch ver­ein­bart wer­den, wenn der Si­che­rungs­neh­mer un­mit­tel­ba­rer Be­sit­zer des Si­che­rungs­ge­gen­stan­des wer­den soll. So­weit das Si­che­rungs­ei­gen­tum his­to­risch ent­wi­ckelt wur­de, weil ne­ben dem Pfand­recht das Be­dürf­nis ei­ner Si­che­rung be­stand, bei dem der Si­che­rungs­ge­ber – an­ders als bei der Ver­pfän­dung ge­mäß §§ 1204 ff. BGB – wei­ter­hin über das Si­che­rungs­gut ver­fü­gen kön­nen soll­te, führt dies für sich be­trach­tet nicht zu der An­nah­me, dass der un­mit­tel­ba­re Be­sitz des Si­che­rungs­gu­tes bei dem Si­che­rungs­ge­ber ver­blei­ben muss, wenn ei­ne Si­che­rungs­über­eig­nung ver­ein­bart ist. Vor die­sem Hin­ter­grund ist der Si­che­rungs­ver­trag vom 03.09.2014 aus­zu­le­gen.

Die­ser spricht wört­lich von ei­ner „Si­che­rungs­über­eig­nung“ und nicht von ei­ner Ver­pfän­dung. Es kommt hin­zu, dass die Si­che­rung nach dem Wort­laut des Ver­tra­ges nicht ak­zes­s­o­risch sein soll­te. Denn im Fal­le der Ver­ein­ba­rung eins Pfand­rechts, das ak­zes­s­o­risch ist (vgl. in Be­ckOK-BGB/Sos­nitza, 41. Edi­ti­on [2011], § 1204 Rn. 14), wä­re ei­ne Rück­über­tra­gung der Si­cher­hei­ten und die ent­spre­chen­de Ver­ein­ba­rung nicht er­for­der­lich ge­we­sen. Viel­mehr wür­de das Pfand­recht ge­mäß § 1252 BGB mit dem Er­lö­schen der For­de­rung er­lö­schen. Wei­ter ist zu be­rück­sich­ti­gen, dass nicht ei­ne be­stimm­te For­de­rung, son­dern pau­schal Scha­dens­er­satz­for­de­run­gen des Dr. E ge­si­chert wer­den soll­ten. Dies wä­re mit der Ver­ein­ba­rung ei­nes ak­zes­s­o­ri­schen Pfand­rechts nicht mög­lich ge­we­sen.

Hier­für spricht auch, dass die Par­tei­en die Si­che­rungs­über­eig­nung spä­ter an­walt­lich be­ra­ten … mit Ver­trag vom 12.12.2014 aus­drück­lich be­stä­tig­ten.

Die Ver­ein­ba­rung des Kauf­ver­trags zwi­schen Dr. E, der T-GmbH und dem Be­klag­ten führt zu kei­nem an­de­ren Er­geb­nis. Mit der Ver­ein­ba­rung ha­ben die vor­ge­nann­ten Be­tei­lig­ten an dem Kauf­ver­trag den streit­ge­gen­ständ­li­chen Wa­gen an den Be­klag­ten ver­äu­ßern wol­len. Da­bei ha­ben die Be­tei­lig­ten zwar aus­drück­lich auf­ge­führt, dass die T-GmbH Ver­käu­fe­rin sei. In­des er­gibt sich aus dem Kauf­ver­trag auch, dass das Fahr­zeug an Dr. E si­che­rungs­über­eig­net war. Da­mit war es not­wen­dig, dass Dr. E, um sei­ne Pflich­ten aus dem Si­che­rungs­über­eig­nungs­ver­trag nicht zu ver­let­zen, die T-GmbH an dem Kauf­ver­trag be­tei­lig­te. Da je­doch aus­drück­lich das Si­che­rungs­ei­gen­tum auf­ge­führt ist, spricht die­ser Ver­trag nicht da­für, dass le­dig­lich ein Pfand­recht ver­ein­bart wur­de.

cc) Un­strei­tig ist Dr. E der Be­sitz an dem Fahr­zeug durch die T-GmbH über­tra­gen wor­den.

dd) Dr. E war bei Er­lan­gung des Ei­gen­tums auch gut­gläu­big i. S. des § 932 BGB.

Be­reits seit Län­ge­rem ist in der Recht­spre­chung an­er­kannt, dass beim Kauf ei­nes ge­brauch­ten Kraft­fahr­zeugs sich der Er­wer­ber nicht al­lein auf den Recht­schein des vor­han­de­nen Be­sit­zes des Ver­käu­fers ver­las­sen darf, son­dern das Un­ter­las­sen der Ein­sicht­nah­me in den Kraft­fahr­zeug­schein und den Kraft­fahr­zeug­brief (heu­te: Zu­las­sungs­be­schei­ni­gung Teil I und Teil II) in al­ler Re­gel ei­nem gut­gläu­bi­gen Er­werb ent­ge­gen­steht. Ob­wohl ei­nen Er­wer­ber kei­ne ge­ne­rel­le Nach­for­schungs­pflicht trifft, ist es mit der blo­ßen Ein­sicht­nah­me in die vor­ge­leg­ten Pa­pie­re je­doch re­gel­mä­ßig nicht ge­tan. Er­for­der­lich ist viel­mehr, und zwar als Min­dest­an­for­de­rung für ei­nen gut­gläu­bi­gen Er­werb, die „Über­ga­be und Prü­fung des Kraft­fahr­zeug­brie­fes“. Dies gilt un­ab­hän­gig da­von, ob der Er­wer­ber Pri­vat­mann ist oder als Händ­ler Er­fah­run­gen in der Vor­nah­me von Fahr­zeugan­käu­fen ge­sam­melt hat (vgl. OLG Schles­wig, Urt. v. 07.04.2017 – 17 U 6/17, ju­ris m. w. Nachw.).

Da­bei be­deu­tet der Be­sitz des Fahr­zeug­briefs nicht zwangs­läu­fig, dass des­sen Be­sit­zer auch Ei­gen­tü­mer des Fahr­zeugs ist, weil der Brief nicht zwangs­läu­fig Aus­kunft über die Ei­gen­tums­ver­hält­nis­se gibt, son­dern der Hal­ter des Fahr­zeugs ein­ge­tra­gen wird (vgl. KG, Beschl. v. 09.12.2010 – 12 W 40/10, ju­ris). Al­ler­dings spricht ei­ne Ver­mu­tung da­für, dass der Be­sit­zer des Fahr­zeug­briefs auch Ei­gen­tü­mer des Fahr­zeugs ist (vgl. MünchKomm-BGB/Oechs­ler, 7. Aufl., § 932 Rn. 53 un­ter Hin­weis auf die höchst­rich­ter­li­che Recht­spre­chung).

Je nach dem Er­geb­nis die­ser Prü­fung oder auch auf­grund an­de­rer Be­gleit­um­stän­de kann es zur Not­wen­dig­keit wei­te­rer Er­kun­di­gun­gen kom­men. Um­stän­de, die ge­eig­net sind, in­so­weit wei­te­re Nach­for­schun­gen na­he­zu­le­gen, sind et­wa Un­ge­reimt­hei­ten im ge­sam­ten Ver­lauf des Ge­schäfts, ein sehr güns­ti­ger Ver­kaufs­preis, aber auch be­reits die Si­tua­ti­on des „Stra­ßen­ver­kaufs“ selbst, je­den­falls bei auf­fäl­li­gem Ver­lauf, ei­ne Si­tua­ti­on, die des­halb spe­zi­fi­sche Ri­si­ken auf­weist, weil sie na­tur­ge­mäß das Ri­si­ko der Ent­de­ckung ei­nes ent­wen­de­ten Fahr­zeugs min­dert (vgl. OLG Schles­wig, Urt. v. 07.04.2017 – 17 U 6/17, ju­ris m. w. Nachw.). In­wie­weit wel­che Um­stän­de tat­säch­lich aus­sa­ge­kräf­tig zu Nach­for­schun­gen ver­an­las­sen müs­sen, ist al­ler­dings ei­ne Fra­ge des Ein­zel­falls. Ent­schei­dend ist stets, ob der Er­wer­ber des­halb die er­for­der­li­che Sorg­falt nach den ge­sam­ten Um­stän­den in un­ge­wöhn­lich gro­bem Ma­ße au­ßer Acht ge­las­sen hat, weil er das­je­ni­ge un­be­ach­tet ge­las­sen hat, was in ge­ge­be­nem Fal­le je­dem hät­te ein­leuch­ten müs­sen (vgl. OLG Schles­wig, Urt. v. 07.04.2017 – 17 U 6/17, ju­ris).

Im Aus­gangs­punkt spricht der Be­sitz des Kraft­fahr­zeug­briefs da­mit da­für, dass des­sen Be­sit­zer auch Ei­gen­tü­mer des Fahr­zeugs ist (vgl. MünchKomm-BGB/Oechs­ler, a. a. O., § 932 Rn. 53 m. w. Nachw.). Da­bei muss die Zu­las­sungs­be­schei­ni­gung den Na­men des Ver­äu­ße­rers ent­hal­ten (vgl. BGH, Urt. v. 13.04.1994 – II ZR 196/93, NJW 1994, 2022 [2023]), es sei denn, bei dem Ver­äu­ße­rer han­delt es sich um ei­nen Kfz-Händ­ler (vgl. BGH, Urt. v. 13.12.2013 – V ZR 58/13, NJW 2014, 1524). Denn beim Er­werb von ei­nem Händ­ler er­war­tet die Pra­xis kei­ne Ein­tra­gung des Händ­lers selbst, weil die­se nicht üb­lich ist. Hier ge­nügt es, wenn der Auf­trag­ge­ber des Händ­lers ein­ge­tra­gen ist. In Fäl­len die­ser Art darf sich der Er­wer­ber dar­auf ver­las­sen, dass der Ver­äu­ße­rer von der in der Be­schei­ni­gung ge­nann­ten Per­son zum Ver­kauf be­auf­tragt wur­de (vgl. MünchKomm-BGB/Oechs­ler, a. a. O., § 932 Rn. 53 m. w. Nachw.).

Vor­lie­gend gab es un­strei­tig kei­ne Zu­las­sungs­be­schei­ni­gung Teil II, son­dern ar­gen­ti­ni­sche Fahr­zeug­pa­pie­re und ei­ne Fracht­rech­nung. Die­se al­lein vor­han­de­nen Pa­pie­re über­gab die T-GmbH un­strei­tig Dr. E im Ori­gi­nal, nach­dem sie ge­gen­über dem Klä­ger be­haup­tet hat­te, die­se lä­gen le­dig­lich in Ko­pie vor, und da­her dem Klä­ger auch le­dig­lich die Un­ter­la­gen in Ko­pie über­ge­ben hat­te. Wei­ter er­folg­te der Kauf über ei­nen Kfz-Händ­ler, so­dass die feh­len­de Ein­tra­gung un­schäd­lich ist. An­halts­punk­te da­für, dass Dr. E be­reits zum Zeit­punkt der Si­che­rungs­über­eig­nung des Fahr­zeugs Zwei­fel an der Be­rech­ti­gung hat­te, sind nicht er­sicht­lich.

Ei­ne be­son­de­re Nach­for­schungs­pflicht auf­grund des Vor­lie­gens al­lein der ar­gen­ti­ni­schen Fahr­zeug­pa­pie­re be­stand im vor­lie­gen­den Fall nicht (vgl. zum gut­gläu­bi­gen Er­werb ei­nes aus­län­di­schen Fahr­zeugs, wenn der Hal­ter in dem neu aus­ge­stell­ten deut­schen Kfz-Brief nicht ein­ge­tra­gen ist: BGH, Urt. v. 13.04.1994 – II ZR 196/93, NJW 1994, 2022). Denn ei­ne ent­spre­chen­de Ein­tra­gung fand sich in den ar­gen­ti­ni­schen Fahr­zeug­pa­pie­ren. Da­für, dass ei­ne Nach­for­schungs­pflicht des Dr. E auf­grund die­ser Um­stän­de nicht an­zu­neh­men war, spricht auch, dass der Klä­ger selbst kei­ne Nach­for­schun­gen bei dem Kauf des Fahr­zeugs auf­grund der glei­chen Pa­pie­re tä­tig­te, ob­wohl ihm (an­ders als Dr. E) le­dig­lich ei­ne Ko­pie der Ori­gi­nal­un­ter­la­gen vor­ge­legt und über­ge­ben wur­de. Dies hat zwar – wie er selbst aus­drück­lich vor­trägt – kei­nen Ein­fluss auf den Er­werb des Ei­gen­tums durch den Klä­ger, weil der Klä­ger ur­sprüng­lich un­strei­tig das Ei­gen­tum vom Be­rech­tig­ten er­warb. Es zeigt al­ler­dings, dass auch der im Um­gang mit dem Er­werb von Old­ti­mern er­fah­re­ne Klä­ger auf­grund der Pa­pie­re kei­ne Um­stän­de an­nahm, die ihn an der Be­rech­ti­gung der T-GmbH zwei­feln lie­ßen und ihn zu wei­te­ren Nach­for­schun­gen ver­an­lasst hät­ten.

Ge­gen die Gut­gläu­big­keit spricht nicht, dass Dr. E von der Tä­tig­keit der T-GmbH wuss­te, die auch zahl­rei­che Kun­den­fahr­zeu­ge bei sich la­ger­te, ge­ge­be­nen­falls um die­se zu re­stau­rie­ren. Die Auf­nah­me von Fahr­zeu­ge in die Lis­te, die nicht exis­tier­ten, spricht nicht ge­gen die Gut­gläu­big­keit, weil dies Dr. E2 nicht be­kannt war. Er hat­te auch kei­ne An­halts­punk­te hier­für.

So­weit der Kauf des Ma­se­ra­ti an Dr. E schei­ter­te und die T-GmbH da­her er­heb­li­che Schul­den bei Dr. E hat­te, reicht dies eben­falls nicht aus, um von ei­ner Bös­gläu­big­keit aus­zu­ge­hen. Denn An­halts­punk­te da­für, dass der Ver­kauf auf­grund ei­nes be­trü­ge­ri­schen Ver­hal­tens der T-GmbH schei­ter­te, sind we­der er­sicht­lich noch vor­ge­tra­gen.

3. … Die Re­vi­si­on ist nicht zu­zu­las­sen. Die Vor­aus­set­zun­gen des § 543 II ZPO lie­gen nicht vor. Die Rechts­sa­che hat we­der grund­sätz­li­che Be­deu­tung, noch ist die Re­vi­si­on zur Fort­bil­dung des Rechts oder Si­che­rung ei­ner ein­heit­li­chen Recht­spre­chung zu­zu­las­sen. Viel­mehr be­ruht die Ent­schei­dung des Se­nats auf der dar­ge­leg­ten Recht­spre­chung des BGH und der ge­fes­tig­ten ober­ge­richt­li­chen Recht­spre­chung zum gut­gläu­bi­gen Er­werb von Fahr­zeu­gen, zu­mal die Fest­stel­lung der gro­ben Fahr­läs­sig­keit im we­sent­li­chen Tat­fra­ge ist (vgl. BGH, Urt. v. 13.04.1994 – II ZR 196/93, NJW 1994, 2022 [2023]).

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