1. Im Rah­men ei­ner bei eBay-Auk­ti­on kommt ein Kauf­ver­trag durch Wil­lens­er­klä­run­gen der Par­tei­en – An­ge­bot und An­nah­me – ge­mäß §§ 145 ff. BGB zu­stan­de. Das ver­bind­li­che Ver­kaufs­an­ge­bot des Ver­käu­fers rich­tet sich da­bei an den­je­ni­gen, der in­ner­halb der an­ge­setz­ten Auk­ti­ons­lauf­zeit das höchs­te An­ge­bot ab­gibt. An­ge­sichts der All­ge­mei­nen Ge­schäfts­be­din­gun­gen von eBay ist das Ver­kaufs­an­ge­bot aus Sicht der an der Auk­ti­on teil­neh­men­den Bie­ter al­ler­dings da­hin zu ver­ste­hen, dass es un­ter dem Vor­be­halt ei­ner be­rech­tig­ten An­ge­bots­rück­nah­me steht.
  2. In wel­chen Fäl­len der An­bie­ter zu ei­ner An­ge­bots­rück­nah­me be­rech­tigt ist, ist durch Aus­le­gung (§§ 133, 157 BGB) un­ter Ein­be­zie­hung der Hin­wei­se zur vor­zei­ti­gen Be­en­di­gung ei­nes An­ge­bots auf der eBay-Web­site zu er­mit­teln. Da­nach ge­nügt es, dass die Be­schaf­fen­heit des Ver­kaufs­ge­gen­stands von der Be­schaf­fen­heit ab­weicht, die bei Sa­chen glei­cher Art üb­lich ist und die der Käu­fer nach der Art der Sa­che er­war­ten kann (vgl. § 434 I 2 Nr. 2 BGB). Ei­ner Be­schä­di­gung im Sin­ne ei­ner Sub­stanz­be­ein­träch­ti­gung be­darf es nicht.
  3. Die Hin­wei­se zur vor­zei­ti­gen Be­en­di­gung ei­nes An­ge­bots auf der eBay-Web­site sind nicht so zu ver­ste­hen, dass le­dig­lich ei­ne nach Be­ginn der eBay-Auk­ti­on ein­ge­tre­te­ne Be­schä­di­gung des an­ge­bo­te­nen Ar­ti­kels zu ei­ner vor­zei­ti­gen Be­en­di­gung des An­ge­bots be­rech­tigt. Viel­mehr ist der An­bie­ter auch dann zu ei­ner vor­zei­ti­gen An­ge­bots­rück­nah­me be­rech­tigt, wenn er ei­ne be­reits bei Be­ginn der eBay-Auk­ti­on vor­han­de­ne Be­schä­di­gung (hier: Nachla­ckie­rung ei­nes Fahr­zeugs) oh­ne Ver­schul­den erst nach­träg­lich be­merkt.

LG Bonn, Ur­teil vom 05.06.2012 – 18 O 314/11

Sach­ver­halt: Der Klä­ger ver­langt von dem Be­klag­ten Scha­dens­er­satz we­gen Nicht­er­fül­lung ei­nes im Rah­men ei­ner In­ter­net­auk­ti­on mög­li­cher­wei­se ge­schlos­se­nen Kauf­ver­trags.

Der Be­klag­te stell­te am 11.01.2011 ei­nen ge­brauch­ten Pkw zu ei­nem Start­preis von ei­nem Eu­ro auf der Auk­ti­ons­platt­form eBay ein. Die Lauf­zeit der In­ter­net­auk­ti­on soll­te fünf Ta­ge be­tra­gen. In der Ar­ti­kel­be­schrei­bung des Be­klag­ten hieß es un­ter an­de­rem:

„Der Wa­gen wur­de laut Vor­be­sit­zer am Dach und an der Mo­tor­hau­be we­gen ei­nem Ha­gel­scha­den nachla­ckiert, ein Un­fall ist mir nicht be­kannt.“

Wei­te­re Hin­wei­se auf ei­ne Nachla­ckie­rung des Fahr­zeugs ent­hielt die Ar­ti­kel­be­schrei­bung nicht. Tat­säch­lich wa­ren je­doch auch die lin­ke hin­te­re Sei­ten­tür, Tei­le der Kot­flü­gel, Tei­le der lin­ken Sei­ten­wand so­wie Tei­le der rech­ten vor­de­ren Tür nachla­ckiert. Die lin­ke hin­te­re Sei­ten­tür wies in­fol­ge­des­sen links ne­ben dem Tür­griff ei­ne La­ck­un­re­gel­mä­ßig­keit („Oran­gen­haut“) auf. Zwi­schen den Par­tei­en ist strei­tig, ob der Be­klag­te bei An­ge­bots­ein­stel­lung Kennt­nis von der Oran­gen­haut so­wie der Nachla­ckie­rung an den vor­ge­nann­ten Tei­len hat­te.

In § 10 I der All­ge­mei­nen Ge­schäfts­be­din­gun­gen von eBay (nach­fol­gend „eBay -AGB“) hieß es:

Stellt ein An­bie­ter auf der eBay-Web­site ei­nen Ar­ti­kel im An­ge­bots­for­mat Auk­ti­on ein, gibt er ein ver­bind­li­ches An­ge­bot zum Ab­schluss ei­nes Ver­trags über die­sen Ar­ti­kel ab. Da­bei be­stimmt der An­bie­ter ei­nen Start­preis und ei­ne Frist (An­ge­bots­dau­er), bin­nen de­rer das An­ge­bot per Ge­bot an­ge­nom­men wer­den kann. Der Bie­ter nimmt das An­ge­bot durch Ab­ga­be ei­nes Ge­bots über die Bie­ten-Funk­ti­on an. Das Ge­bot er­lischt, wenn ein an­de­rer Bie­ter wäh­rend der An­ge­bots­dau­er ein hö­he­res Ge­bot ab­gibt. Bei Ab­lauf der Auk­ti­on oder bei vor­zei­ti­ger Be­en­di­gung des An­ge­bots durch den An­bie­ter kommt zwi­schen An­bie­ter und Höchst­bie­ten­dem ein Ver­trag über den Er­werb des Ar­ti­kel zu­stan­de, es sei denn der An­bie­ter war ge­setz­lich da­zu be­rech­tigt, das An­ge­bot zu­rück­zu­neh­men und die vor­lie­gen­den Ge­bo­te zu strei­chen. Nach ei­ner be­rech­tig­ten Ge­bots­rück­nah­me kommt zwi­schen dem Mit­glied, das nach Ab­lauf der Auk­ti­on auf­grund der Ge­bots­rück­nah­me wie­der Höchst­bie­ten­der ist und dem An­bie­ter kein Ver­trag zu­stan­de.“

Auf der Web­site von eBay hieß es fer­ner:

„Es kann vor­kom­men, dass Sie ein An­ge­bot vor­zei­tig be­en­den müs­sen; z. B. wenn Sie fest­stel­len, dass der zu ver­kau­fen­de Ar­ti­kel nicht funk­tio­niert oder ein Teil fehlt …

Grün­de für die vor­zei­ti­ge Be­en­di­gung ei­nes An­ge­bots

Wenn Sie ein An­ge­bot vor­zei­tig be­en­den oder kurz vor des­sen En­de Än­de­run­gen vor­neh­men, wer­den Käu­fer mög­li­cher­wei­se ent­täuscht. Manch­mal gibt es je­doch ei­nen trif­ti­gen Grund da­für, ein An­ge­bot vor­zei­tig zu be­en­den.

Grund

Der Ar­ti­kel ist ver­lo­ren ge­gan­gen, be­schä­digt oder an­der­wei­tig nicht mehr zum Ver­kauf ver­füg­bar.

Vor­ge­hens­wei­se

So­bald Sie ein Pro­blem fest­stel­len, soll­ten Sie ver­su­chen, das An­ge­bot zu be­en­den …

Vor­aus­set­zun­gen

An­ge­bot läuft noch län­ger als 12 Stun­den

Wenn das An­ge­bot noch 12 Stun­den oder län­ger läuft, kön­nen Sie es oh­ne Ein­schrän­kun­gen vor­zei­tig be­en­den. Wenn zum Zeit­punkt der Be­en­dung des An­ge­bots Ge­bo­te für den Ar­ti­kel vor­lie­gen, wer­den Sie ge­fragt, ob Sie die Ge­bo­te strei­chen oder den Ar­ti­kel an den Höchst­bie­ten­den ver­kau­fen möch­ten …“

Der Klä­ger gab am 11.01.2011 um 22.39 Uhr ein Ge­bot in Hö­he von 8.000 € in Hin­blick auf das An­ge­bot des Be­klag­ten ab. Der Be­klag­te be­en­de­te sein An­ge­bot so­dann vor­zei­tig am 12.01.2011 um 11.03 Uhr. Er ließ die be­reits ab­ge­ge­be­nen Ge­bo­te strei­chen. Das Ge­bot des Klä­gers über­stieg in die­sem Zeit­punkt die üb­ri­gen in Hin­blick auf das An­ge­bot des Be­klag­ten ab­ge­ge­be­nen Ge­bo­te.

Mit elek­tro­ni­scher Nach­richt vom 04.02.2011 for­der­te der Klä­ger den Be­klag­ten auf, ihm in­ner­halb von 14 Ta­gen ei­nen Ter­min zur Aus­hän­di­gung des Fahr­zeug­briefs und Über­ga­be des Fahr­zeugs ge­gen Zah­lung zu nen­nen. Mit elek­tro­ni­scher Nach­richt vom 05.02.2011 teil­te der Be­klag­te dem Klä­ger dar­auf­hin mit, dass er den Wa­gen ge­gen ei­nen Baum ge­fah­ren ha­be und kein Kauf­ver­trag zu­stan­de ge­kom­men sei.

Mit An­walts­schrei­ben vom 03.03.2011 for­der­te der Klä­ger den Be­klag­ten an­schlie­ßend letzt­ma­lig un­ter Frist­set­zung bis zum 16.03.2011 auf, das Fahr­zeug zu über­ge­ben. Die­ser Auf­for­de­rung kam der Be­klag­te nicht nach.

Der Klä­ger ist der An­sicht, dass zwi­schen ihm und dem Be­klag­ten ein Kauf­ver­trag über den Pkw zu­stan­de ge­kom­men sei. Er be­haup­tet, dass der Kauf­preis für das Fahr­zeug im Zeit­punkt der vor­zei­ti­gen Be­en­di­gung des An­ge­bots durch den Be­klag­ten auf­grund des au­to­ma­ti­schen Bie­ter­sys­tems von eBay 3.466 € be­tra­gen ha­be, da sich das zweit­höchs­te Ge­bot in die­sem Zeit­punkt auf 3.456 € be­lau­fen ha­be. Fer­ner be­haup­tet er, dass für ein ver­gleich­ba­res Fahr­zeug auf dem frei­en Markt min­des­tens ein Be­trag in Hö­he von 16.000 € zu zah­len sei. Mit­hin be­lau­fe sich sein Scha­den auf 12.534,00 €.

Die auf Zah­lung die­ses Be­tra­ges ge­rich­te­te Kla­ge hat­te kei­nen Er­folg.

Aus den Grün­den: Ein An­spruch des Klä­gers ge­gen den Be­klag­ten auf Zah­lung von 12.534 € ist nicht er­sicht­lich.

Ein sol­cher An­spruch folgt ins­be­son­de­re nicht aus §§ 280 I, III, 281 BGB oder – so­weit es sich bei dem streit­ge­gen­ständ­li­chen Fahr­zeug um ei­nen Un­fall­wa­gen han­deln soll­te – aus § 311a II BGB. Es fehlt an ei­nem Schuld­ver­hält­nis zwi­schen den Par­tei­en.

Zwi­schen den Par­tei­en ist kein Kauf­ver­trag über den Pkw ge­mäß §§ 145 ff. BGB zu­stan­de ge­kom­men. Der Be­klag­te war ge­mäß § 10 I 5 eBay-AGB zur Rück­nah­me sei­nes An­ge­bots und Strei­chung der Ge­bo­te be­rech­tigt.

Ein Kauf­ver­trag kommt im Rah­men ei­ner bei eBay durch­ge­führ­ten In­ter­net­auk­ti­on durch Wil­lens­er­klä­run­gen der Par­tei­en – An­ge­bot und An­nah­me – ge­mäß §§ 145 ff. BGB zu­stan­de. Da­bei rich­tet sich der Er­klä­rungs­in­halt der Wil­lens­er­klä­run­gen (§§ 133, 157 BGB) auch nach den Be­stim­mun­gen in den All­ge­mei­nen Ge­schäfts­be­din­gun­gen von eBay, de­nen die Par­tei­en vor der Teil­nah­me an der In­ter­net­auk­ti­on zu­ge­stimmt ha­ben (BGH, Urt. v. 08.06.2011 – VI­II ZR 305/10 Rn. 15).

In­dem der Be­klag­te am 11.01.2011 den ge­brauch­ten Pkw zu ei­nem Start­preis von ei­nem Eu­ro auf der Auk­ti­ons­platt­form von ebay zur In­ter­net­auk­ti­on ein­stell­te, gab er ein ver­bind­li­ches Ver­kaufs­an­ge­bot ab, das sich an den­je­ni­gen rich­te­te, der in­ner­halb der auf fünf Ta­ge an­ge­setz­ten Auk­ti­ons­lauf­zeit das höchs­te An­ge­bot ab­gibt (vgl. BGH, Urt. v. 08.06.2011 – VI­II ZR 305/10 Rn. 16). We­gen der Re­ge­lung des § 10 I 5 eBay-AGB ist das Ver­kaufs­an­ge­bot des Be­klag­ten aus Sicht der an der Auk­ti­on teil­neh­men­den Bie­ter (§§ 133, 157 BGB) al­ler­dings da­hin zu ver­ste­hen, dass es un­ter dem Vor­be­halt ei­ner be­rech­tig­ten An­ge­bots­rück­nah­me steht (BGH, Urt. v. 08.06.2011 – VI­II ZR 305/10 Rn. 17; AG Nür­tin­gen, Urt. v. 16.01.2012 – 11 C 1881/11). Denn § 10 I 5 eBay-AGB räumt dem An­bie­ten­den un­ter der dort ge­nann­ten Vor­aus­set­zung das Recht ein, sein An­ge­bot vor Ab­lauf der fest­ge­setz­ten Auk­ti­ons­zeit zu­rück­zu­neh­men. Fer­ner re­gelt § 10 I 5 eBay-AGB, dass bei ei­ner be­rech­tig­ten An­ge­bots­rück­nah­me kein Ver­trag zu­stan­de kommt. Die Ab­ga­be ei­nes Ver­kaufs­an­ge­bots un­ter dem Vor­be­halt ei­ner be­rech­tig­ten An­ge­bots­rück­nah­me ver­stößt auch nicht ge­gen die Grund­sät­ze über die Bin­dungs­wir­kung ei­nes An­ge­bots (§§ 145, 148 BGB), da der An­tra­gen­de ge­mäß § 145 BGB die Bin­dungs­wir­kung sei­nes An­ge­bots aus­schlie­ßen kann. Auch kann der An­tra­gen­de die Bin­dungs­wir­kung sei­nes An­ge­bots ein­schrän­ken, in­dem er sich den Wi­der­ruf vor­be­hält (BGH, Urt. v. 08.06.2011 – VI­II ZR 305/10 Rn. 17; AG Nür­tin­gen, Urt. v. 16.01.2012 – 11 C 1881/11).

Der Be­klag­te war ge­mäß § 10 I 5 eBay-AGB da­zu be­rech­tigt, sein Ver­kaufs­an­ge­bot vor Ab­lauf der Auk­ti­ons­zeit zu­rück­zu­neh­men mit der Fol­ge, dass auf­grund der be­rech­tig­ten An­ge­bots­rück­nah­me ein Kauf­ver­trag mit dem Klä­ger als dem im Zeit­punkt der Auk­ti­ons­be­en­di­gung Höchst­bie­ten­den nicht zu­stan­de ge­kom­men ist. Denn es steht auf­grund der per­sön­li­chen An­hö­rung des Be­klag­ten so­wie der Ver­neh­mung der Zeu­gen C und K fest, dass der Be­klag­te die Oran­gen­haut an der lin­ken hin­te­ren Sei­ten­tür links ne­ben dem Tür­griff oh­ne Ver­schul­den erst­mals am 12.01.2011, das heißt ei­nen Tag, nach­dem er sein Ver­kaufs­an­ge­bot ab­ge­ge­ben hat­te, be­merk­te. Wei­ter­hin steht fest, dass der Be­klag­te oh­ne Ver­schul­den erst in­fol­ge­des­sen fest­stell­te, dass die lin­ke hin­te­re Sei­ten­tür, Tei­le der Kot­flü­gel, Tei­le der lin­ken Sei­ten­wand so­wie Tei­le der rech­ten vor­de­ren Tür des streit­ge­gen­ständ­li­chen Fahr­zeugs nachla­ckiert wa­ren. Im Ein­zel­nen:

Der Be­klag­te hat nach­ge­wie­sen, dass die Oran­gen­haut an der lin­ken hin­te­ren Sei­ten­tür links ne­ben dem Tür­griff nur schwer er­kenn­bar war. Zwar sind die La­ck­un­re­gel­mä­ßig­kei­ten auf dem zwei­ten der … ein­ge­reich­ten Fo­tos sicht­bar. Bei die­sem Fo­to han­delt es sich je­doch um ei­ne Nah­auf­nah­me von dem Be­reich links ne­ben dem Tür­griff.

Der Zeu­ge C, der nach ei­ge­nen An­ga­ben von Be­ruf Kfz-La­ckie­rer ist, hat aus­ge­sagt, dass er die Oran­gen­haut als Fach­mann ha­be se­hen kön­nen. Fer­ner ha­be er von ei­nem be­stimm­ten Win­kel aus ei­ne Lack­gren­ze se­hen kön­nen, weil die Nachla­ckie­rung schlecht aus­ge­führt ge­we­sen sei. Nach der Aus­sa­ge des Zeu­gen C konn­te ein nor­ma­ler Au­to­nut­zer die Oran­gen­haut je­doch nicht se­hen. Die Aus­sa­ge des Zeu­gen C ist ins­ge­samt glaub­haft, da sie wi­der­spruchs­frei und plau­si­bel ist. Fer­ner hat der Zeu­ge C im Rah­men sei­ner Aus­sa­ge vie­le De­tails ge­schil­dert. So er­wähn­te er bei­spiels­wei­se, dass sei­ne Ehe­frau eben­falls zu Hau­se war, als der Be­klag­te bei ihm klin­gel­te. Zu­gleich gab er Er­in­ne­rungs­lü­cken an. Bei­spiels­wei­se hat der Zeu­ge C nicht sa­gen kön­nen, an wel­chem Tag ge­nau der Be­klag­te zu ihm kam und ihn bat, sich das streit­ge­gen­ständ­li­che Fahr­zeug an­zu­se­hen.

Zu­dem hat der Zeu­ge K aus­ge­sagt, dass der Be­klag­te ihn mit der Na­se auf die frag­li­che Stel­le ha­be sto­ßen müs­sen, als sie sich am Nach­mit­tag ge­mein­sam das streit­ge­gen­ständ­li­che Fahr­zeug an­ge­se­hen ha­ben. Die Aus­sa­ge des Zeu­gen K ist eben­falls glaub­haft. Er hat das Ge­spräch, wel­ches er mit dem Be­klag­ten an­läss­lich der fest­ge­stell­ten Nachla­ckie­run­gen an dem streit­ge­gen­ständ­li­chen Fahr­zeug führ­te, leb­haft wie­der­ge­ge­ben.

Es steht fer­ner fest, dass der Be­klag­te die nur schwer er­kenn­ba­re Oran­gen­haut erst­mals am Mor­gen des 12.01.2011 be­merk­te, als er das streit­ge­gen­ständ­li­che Fahr­zeug zum ers­ten Mal per Hand wusch.

Der Be­klag­te hat in der münd­li­chen Ver­hand­lung am 24.02.2012 nach­voll­zieh­bar er­klärt, dass er das streit­ge­gen­ständ­li­che Fahr­zeug an die­sem Tag mor­gens bei sich zu­hau­se erst­mals per Hand ge­wa­schen ha­be, da er Ur­laub ge­habt ha­be und das Fahr­zeug in Hin­blick auf den an­ste­hen­den Ver­kauf sau­ber ma­chen woll­te. Da die Oran­gen­haut nur schwer er­kenn­bar war, und der Be­klag­te als Fah­rer grund­sätz­lich die lin­ke vor­de­re Sei­ten­tür nutzt, ist auch die Ein­las­sung des Be­klag­ten plau­si­bel, dass er die La­ck­un­re­gel­mä­ßig­kei­ten erst beim Wa­schen des Fahr­zeugs ent­deckt ha­be und die­se ihm vor­her nie auf­ge­fal­len sei­en.

Der Zeu­ge C hat über­dies aus­ge­sagt, dass der Be­klag­te zu ihm ge­kom­men sei und ihm ge­sagt ha­be, dass er die La­ck­un­re­gel­mä­ßig­kei­ten an dem­sel­ben Tag be­merkt ha­be. Zwar hat der Zeu­ge C nicht das ge­naue Da­tum des Ta­ges an­ge­ben kön­nen, an dem der Be­klag­te ihn bat, sich das streit­ge­gen­ständ­li­che Fahr­zeug an­zu­se­hen. Die Aus­sa­ge des Zeu­gen C deckt sich je­doch mit der Ein­las­sung des Be­klag­ten zu dem zeit­li­chen Ab­lauf des 12.01.2011. So hat der Zeu­ge C aus­ge­sagt, dass der Be­klag­te ihn vor­mit­tags ge­gen 10.00, 11.00 Uhr auf­ge­sucht ha­be. Der Be­klag­te hat sich da­hin­ge­hend ein­ge­las­sen, dass er sein Ver­kaufs­an­ge­bot so­fort be­en­det ha­be, nach­dem der Zeu­ge C fest­ge­stellt ha­be, dass das streit­ge­gen­ständ­li­che Fahr­zeug nachla­ckiert wor­den sei. Der Be­klag­te be­en­de­te das An­ge­bot am 12.01.2011 um 11:03 Uhr. Dies stimmt mit den zeit­li­chen An­ga­ben des Zeu­gen C über­ein. Des Wei­te­ren spricht die von dem Zeu­gen C be­schrie­be­ne Re­ak­ti­on des Be­klag­ten auf sei­ne Fest­stel­lun­gen da­für, dass der Be­klag­te erst­mals am 12.01.2011 von den La­ck­un­re­gel­mä­ßig­kei­ten und der Nachla­ckie­rung wei­te­rer Tei­le Kennt­nis er­lang­te. Denn der Zeu­ge C hat aus­ge­sagt, dass die von ihm fest­ge­stell­te Nachla­ckie­rung ein Pro­blem für den Be­klag­ten ge­we­sen sei, weil die­ser das Fahr­zeug ha­be ver­kau­fen wol­len. Laut dem Zeu­gen C wuss­te der Be­klag­te des­halb nicht, was er ma­chen soll­te.

Fer­ner hat der Zeu­ge K aus­ge­sagt, dass der Be­klag­te ihm nach­mit­tags ge­gen 16.00 Uhr er­zählt ha­be, dass er am Mor­gen des­sel­ben Ta­ges ent­deckt ha­be, dass sein Fahr­zeug nachla­ckiert wor­den sei. Zwar hat auch der Zeu­ge K kein ge­nau­es Da­tum nen­nen kön­nen. Die Aus­sa­ge des Zeu­gen K be­stä­tigt je­doch die An­ga­ben des Be­klag­ten zu dem zeit­li­chen Ab­lauf des Nach­mit­tags des 12.01.2011.

Schließ­lich hat der Be­klag­te auch nach­ge­wie­sen, dass er erst in­fol­ge der Fest­stel­lung der Oran­gen­haut Kennt­nis da­von er­lang­te, dass die lin­ke hin­te­re Sei­ten­tür, Tei­le der Kot­flü­gel, Tei­le der lin­ken Sei­ten­wand so­wie Tei­le der rech­ten vor­de­ren Tür des streit­ge­gen­ständ­li­chen Fahr­zeugs nachla­ckiert wa­ren. Der Zeu­ge C hat aus­ge­sagt, dass er bei der Be­sich­ti­gung des Fahr­zeugs als Fach­mann ha­be fest­stel­len kön­nen, dass meh­re­re Tei­le nachla­ckiert ge­we­sen sei­en. Da die Nachla­ckie­rung schlecht aus­ge­führt wor­den sei, ha­be er von ei­nem be­stimm­ten Win­kel aus ei­ne Lack­gren­ze se­hen kön­nen. Dar­über hin­aus hat der Be­klag­te … das Er­geb­nis von ei­ner Mes­sung der Lack­schich­ten an dem streit­ge­gen­ständ­li­chen Fahr­zeug vor­ge­legt, die der Pri­vat­gut­ach­ter G in sei­nem Auf­trag am 08.06.2011 durch­ge­führt hat. Hier­aus er­gibt sich, dass die lin­ke hin­te­re Sei­ten­tür, Tei­le der Kot­flü­gel, Tei­le der lin­ken Sei­ten­wand so­wie Tei­le der rech­ten vor­de­ren Tür des streit­ge­gen­ständ­li­chen Fahr­zeugs nachla­ckiert wa­ren.

Et­was an­de­res gilt auch nicht un­ter Be­rück­sich­ti­gung der elek­tro­ni­schen Nach­richt, die der Be­klag­te dem Klä­ger am 05.02.2011 als Re­ak­ti­on auf die elek­tro­ni­sche Nach­richt des Klä­gers vom 04.02.2011 schrieb. Zwar teil­te der Be­klag­te dem Klä­ger dar­in mit, dass er das streit­ge­gen­ständ­li­che Fahr­zeug ge­gen ei­nen Baum ge­fah­ren ha­be. Ei­ne Oran­gen­haut oder Nachla­ckie­run­gen er­wähn­te der Be­klag­te in die­ser Nach­richt mit kei­nem Wort. In der münd­li­chen Ver­hand­lung am 24.02.2012 hat sich der Be­klag­te je­doch nach­voll­zieh­bar da­hin­ge­hend ein­ge­las­sen, dass er auf­grund der Nach­richt des Klä­gers vom 04.02.2011 nicht ge­wusst ha­be, wie ihm ge­sche­he. Am 05.02.2011 ha­be er zu­dem Stress bei der Ar­beit ge­habt und sei sehr ver­är­gert ge­we­sen. Ei­ner sol­chen Stim­mung ent­spricht die Wort­wahl des Be­klag­ten in sei­ner Nach­richt vom 05.02.2011. In der münd­li­chen Ver­hand­lung hat der Be­klag­te im Ge­gen­satz da­zu ei­nen ins­ge­samt ru­hi­gen Ein­druck ge­macht.

Schließ­lich deu­tet ent­ge­gen der An­sicht des Klä­gers auch nichts dar­auf hin, dass der Be­klag­te das Ver­kaufs­an­ge­bot be­en­de­te, weil ihm die Ge­bo­te zu nied­rig ge­we­sen sei­en. Denn der Be­klag­te be­en­de­te das An­ge­bot be­reits ei­nen Tag, nach­dem er es auf der Auk­ti­ons­platt­form von eBay ein­ge­stellt hat­te. Oh­ne die vor­zei­ti­ge Be­en­di­gung des Ver­kaufs­an­ge­bots hät­te die Auk­ti­ons­zeit erst drei bis vier Ta­ge spä­ter ge­en­det. Er­fah­rungs­ge­mäß kommt es bei ei­ner In­ter­net­auk­ti­on al­ler­dings re­gel­mä­ßig noch kurz vor Ab­lauf der Auk­ti­ons­zeit, das heißt teil­wei­se noch in den letz­ten Se­kun­den, zu Preis­stei­ge­run­gen, die er­heb­lich sein kön­nen. Vor die­sem Hin­ter­grund ließ die Hö­he des Kauf­prei­ses am 12.01.2012 kei­nen Rück­schluss auf den zu er­war­ten­den Kauf­preis bei Ab­lauf der Auk­ti­ons­zeit zu. Der Be­klag­te konn­te im Zeit­punkt der Be­en­di­gung des Ver­kaufs­an­ge­bots viel­mehr da­von aus­ge­hen, dass noch wei­te­re Ge­bo­te er­fol­gen wür­den und der Kauf­preis noch stei­gen wür­de.

Die Um­stand, dass der Be­klag­te ei­nen Tag, nach­dem er sein Ver­kaufs­an­ge­bot ein­ge­stellt hat­te, erst­mals die schwer er­kenn­ba­re Oran­gen­haut an der lin­ken hin­te­ren Sei­ten­tür links ne­ben dem Tür­griff be­merk­te und erst in­fol­ge­des­sen die Nachla­ckie­rung wei­te­rer Tei­le des streit­ge­gen­ständ­li­chen Fahr­zeugs fest­stell­te, be­rech­tig­te den Be­klag­ten da­zu, sein Ver­kaufs­an­ge­bot ge­mäß § 10 I 5 eBay-AGB vor Ab­lauf der Auk­ti­ons­zeit zu­rück­zu­neh­men.

In wel­chen Fäl­len der An­bie­ter ge­mäß § 10 I 5 eBay-AGB „ge­setz­lich“ zu ei­ner An­ge­bots­rück­nah­me be­rech­tigt ist, ist im We­ge der Aus­le­gung ge­mäß §§ 133, 157 BGB un­ter Ein­be­zie­hung der auf der Web­site von eBay ge­ge­be­nen Hin­wei­se zu der vor­zei­ti­gen Be­en­di­gung ei­nes An­ge­bots zu er­mit­teln. Denn die­se Er­läu­te­run­gen über die „Spiel­re­geln“ der Auk­ti­on, die je­dem Auk­ti­ons­teil­neh­mer zu­gäng­lich sind, be­ein­flus­sen das wech­sel­sei­ti­ge Ver­ständ­nis der Wil­lens­er­klä­run­gen der Auk­ti­ons­teil­neh­mer und sind des­halb auch maß­ge­bend für den Er­klä­rungs­in­halt des Vor­be­halts ei­ner be­rech­tig­ten An­ge­bots­rück­nah­me, un­ter dem je­des Ver­kaufs­an­ge­bot ge­mäß § 10 I5 eBay-AGB steht. Un­ter Be­rück­sich­ti­gung die­ser Hin­wei­se ist die Be­zug­nah­me in § 10 I 5 eBay-AGB auf ei­ne  „ge­setz­li­che“ Be­rech­ti­gung zur An­ge­bots­be­en­di­gung nicht im en­gen Sinn ei­ner Ver­wei­sung nur auf die ge­setz­li­chen Be­stim­mun­gen über die An­fech­tung von Wil­lens­er­klä­run­gen (§§ 119 ff. BGB) zu ver­ste­hen. § 10 I 5 eBay-AGB ist in­so­weit un­scharf for­mu­liert (BGH, Urt. v. 08.06.2011 – VI­II ZR 305/10 Rn. 20 ff.; AG Nür­tin­gen, Urt. v. 16.01.2012 – 11 C 1881/11). Denn in den Hin­wei­sen auf der In­ter­net­sei­te von eBay wer­den als Grün­de für ei­ne vor­zei­ti­ge Be­en­di­gung des An­ge­bots auch ge­nannt, dass der Ar­ti­kel ver­lo­ren ge­gan­gen, be­schä­digt oder an­der­wei­tig nicht mehr zum Ver­kauf ver­füg­bar ist. So be­grün­det bei­spiels­wei­se die Be­schä­di­gung ei­nes ein­ge­stell­ten Ar­ti­kels nicht oh­ne Wei­te­res ein An­fech­tungs­recht we­gen ei­nes Irr­tums über ei­ne ver­kehrs­we­sent­li­che Ei­gen­schaft ge­mäß § 119 II BGB (vgl. OLG Ol­den­burg, NJW 2005, 2556 [2557], für den Fall ei­nes Öl­ver­lusts des Ge­trie­bes des ein­ge­stell­ten ge­brauch­ten Pkw; a. A. im All­ge­mei­nen wohl Arens, MMR-Ak­tu­ell 2011, 324839). Dar­über hin­aus ist das An­fech­tungs­recht des Ver­käu­fers ge­mäß § 119 II BGB aus­ge­schlos­sen, wenn er sich hier­durch der Män­gel­haf­tung ent­zie­hen könn­te (vgl. OLG Ol­den­burg, NJW 2005, 2556 [2557]; Pa­landt/El­len­ber­ger, BGB, 68. Aufl. [2009], § 119 Rn. 28; MünchKomm-BGB/Arm­brüs­ter, 6. Aufl. [2012], § 119 Rn. 31).

Ent­ge­gen der An­sicht des Klä­gers sind die Hin­wei­se von eBay nicht da­hin ge­hend zu ver­ste­hen, dass le­dig­lich ei­ne nach­träg­li­che Be­schä­di­gung des Ar­ti­kels, das heißt ei­ne nach der An­ge­bots­ein­stel­lung ein­ge­tre­te­ne Be­schä­di­gung zu ei­ner vor­zei­ti­gen Be­en­di­gung des An­ge­bots be­rech­tigt. Denn ein­lei­tend hieß es in den Hin­wei­sen von eBay: „Es kann vor­kom­men, dass Sie ein An­ge­bot vor­zei­tig be­en­den müs­sen; z. B. wenn Sie fest­stel­len, dass der zu ver­kau­fen­de Ar­ti­kel nicht funk­tio­niert oder ein Teil fehlt.“ Un­ter dem Stich­wort „Vor­ge­hens­wei­se“ hieß es so­dann: „So­bald Sie ein Pro­blem fest­stel­len, soll­ten Sie ver­su­chen, das An­ge­bot zu be­en­den.“ Aus die­sen For­mu­lie­run­gen er­gibt sich viel­mehr, dass der An­bie­ter auch in den­je­ni­gen Fäl­len zu ei­ner vor­zei­ti­gen An­ge­bots­rück­nah­me be­rech­tigt ist, in de­nen er ei­ne be­reits bei An­ge­bots­ein­stel­lung vor­han­de­ne Be­schä­di­gung oh­ne Ver­schul­den (vgl. AG Nür­tin­gen, Urt. v. 16.01.2012 – 11 C 1881/11) erst nach der An­ge­bots­ein­stel­lung fest­stellt. Die Er­läu­te­run­gen von eBay zei­gen fer­ner, dass der An­bie­ter nicht nur im Fal­le ei­ner Be­schä­di­gung im Sin­ne ei­ner Sub­stanz­be­ein­träch­ti­gung zur An­ge­bots­rück­nah­me be­rech­tigt ist. So wer­den im Ein­lei­tungs­satz auch die­je­ni­gen Fäl­le als Bei­spiel für die Not­wen­dig­keit ei­ner vor­zei­ti­gen Be­en­di­gung des An­ge­bots ge­nannt, in de­nen ein Ar­ti­kel nicht funk­tio­niert oder ein Teil fehlt. Die Nen­nung die­ser ver­schie­de­nen Bei­spiels­fäl­le ist da­hin ge­hend zu ver­ste­hen, dass dem An­bie­ter in ver­gleich­ba­ren Fäl­len eben­falls ein Recht zur An­ge­bots­rück­nah­me zu­steht. Den Fäl­len, in de­nen ein Ar­ti­kel be­schä­digt ist, nicht funk­tio­niert oder ein Teil fehlt, ist ge­mein, dass ei­ne Ab­wei­chung von der Be­schaf­fen­heit vor­liegt, die bei Sa­chen glei­cher Art üb­lich ist und die der Käu­fer nach der Art der Sa­che er­war­ten kann (vgl. § 434 I 2 Nr. 2 BGB).

Un­ter Ein­be­zie­hung der Hin­wei­se von eBay zu der vor­zei­ti­gen Be­en­di­gung ei­nes An­ge­bots war der Be­klag­te dem­nach we­gen der von ihm am 12.01.2012 fest­ge­stell­ten Oran­gen­haut und Nachla­ckie­rung an dem streit­ge­gen­ständ­li­chen Fahr­zeug ge­mäß § 10 I 5 eBay-AGB be­rech­tigt, sein An­ge­bot vor­zei­tig zu­rück­zu­neh­men (vgl. hier­zu auch AG Neu­wied, Urt. v. 19.04.2011 – 42 C 30/11 in ei­nem ähn­lich ge­la­ger­ten Fall). Der Be­klag­te hat die Oran­gen­haut so­wie die Nachla­ckie­rung oh­ne Ver­schul­den erst ei­nen Tag nach der An­ge­bots­ein­stel­lung fest­ge­stellt. Die Oran­gen­haut an der lin­ken hin­te­ren Sei­ten­tür war nur schwer er­kenn­bar. Die Nachla­ckie­rung stell­te der Zeu­ge C als Fach­mann fest. Der Be­klag­te war als pri­va­ter Ver­käu­fer nicht da­zu ver­pflich­tet, das streit­ge­gen­ständ­li­che Fahr­zeug vor An­ge­bots­ein­stel­lung zu un­ter­su­chen (vgl. Stau­din­ger/Beck­mann, BGB, Neu­be­arb. 2004, § 433 Rn. 103). Die nach­träg­li­che Fest­stel­lung der Nachla­ckie­rung ist mit den­je­ni­gen Fäl­len ver­gleich­bar, in de­nen der An­bie­ter nach­träg­lich fest­stellt, dass der Ar­ti­kel be­schä­digt ist, nicht funk­tio­niert oder ein Teil fehlt. Denn die Nachla­ckie­rung stellt ei­ne Ab­wei­chung von der Be­schaf­fen­heit dar, die bei Sa­chen glei­cher Art üb­lich ist und die der Käu­fer nach der Art der Sa­che er­war­ten kann. Auch bei ei­nem Ge­braucht­wa­gen muss ein Käu­fer nicht mit ei­ner der­ar­ti­gen Nachla­ckie­rung rech­nen, die zu­dem den Ver­dacht be­grün­det, dass es sich bei dem streit­ge­gen­ständ­li­chen Fahr­zeug um ei­nen Un­fall­wa­gen han­delt.

Man­gels Haupt­for­de­rung be­steht auch kein Zins­an­spruch. Ein An­spruch auf Er­satz der vor­pro­zes­su­al ent­stan­de­nen An­walts­kos­ten nebst Zin­sen schei­det man­gels Haupt­for­de­rung eben­falls aus …

PDF er­stel­len