Navigation

Probleme beim Autokauf?

Kategorien

Archiv

Header (Autohaus)

Ar­chiv: März 2012

Be­weis­last bei an­geb­lich feh­len­der Auf­klä­rung über ei­nen Man­gel

Ein Käu­fer, der be­haup­tet, der Ver­käu­fer ha­be ihn nicht über ei­nen Man­gel der Kauf­sa­che auf­ge­klärt, muss die feh­len­de Auf­klä­rung be­wei­sen. Den Ver­käu­fer trifft al­ler­dings ei­ne se­kun­dä­re Dar­le­gungs­last, weil es sich um ei­ne ne­ga­ti­ve Tat­sa­che han­delt. Des­halb muss der Käu­fer nur die vom Ver­käu­fer in räum­li­cher, zeit­li­cher und in­halt­li­cher Wei­se spe­zi­fi­zier­te Auf­klä­rung aus­räu­men.

BGH, Ur­teil vom 30.03.2012 – V ZR 86/11

Mehr le­sen »

Gut­gläu­bi­ger Er­werb ei­nes un­ter­schla­ge­nen Wohn­mo­bils

  1. Der Käu­fer ei­nes ge­brauch­ten Kraft­fahr­zeugs (hier: ei­nes Wohn­mo­bils) darf re­gel­mä­ßig auf das Ei­gen­tum des Ver­käu­fers ver­trau­en, wenn die­ser sich im Be­sitz des Fahr­zeugs be­fin­det und dem Käu­fer Fahr­zeug­schein und Fahr­zeug­brief aus­hän­di­gen kann. Der Käu­fer han­delt nicht oh­ne Wei­te­res grob fahr­läs­sig, wenn er sich nicht der Iden­ti­tät des Ver­käu­fers ver­ge­wis­sert. Eben­so er­ge­ben aus ei­nem re­la­tiv güns­ti­gen Kauf­preis nicht zwin­gend Ge­sichts­punk­te, die ei­nem gut­gläu­bi­gen Ei­gen­tums­er­werb ent­ge­gen­ste­hen.
  2. Han­delt der Ver­käu­fer ei­nes Ge­braucht­fahr­zeugs un­ter fal­schem Na­men, so hängt es von den Um­stän­den des Ein­zel­falls ab, ob die tat­säch­lich han­deln­de Per­son oder der­je­ni­ge, un­ter des­sen Na­men sie auf­tritt, als Ver­käu­fer an­zu­se­hen ist. Wird der Ge­braucht­wa­gen­kauf un­ter An­we­sen­den „vor Ort“ voll­stän­dig ab­ge­wi­ckelt – Über­ga­be des Fahr­zeugs und der Kfz-Pa­pie­re; Bar­zah­lung des Kauf­prei­ses –, wird die als Ver­käu­fer han­deln­de Per­son Ver­trags­part­ner, nicht der­je­ni­ge, un­ter des­sen Na­men sie auf­tritt.

OLG Karls­ru­he, Ur­teil vom 29.03.2012 – 9 U 143/10
(nach­fol­gend: BGH, Ur­teil vom 01.03.2013 – V ZR 92/12)

Mehr le­sen »

Vor­täu­schen der Un­ter­neh­mer­ei­gen­schaft durch Ver­brau­cher – Be­weis­last

Steht fest, dass der Käu­fer bei Ab­schluss ei­nes Kfz-Kauf­ver­trags ob­jek­tiv als Ver­brau­cher ge­han­delt hat, so hat der ge­werb­li­che Kfz-Ver­käu­fer Um­stän­de dar­zu­le­gen und zu be­wei­sen, aus de­nen er auf ein un­ter­neh­me­ri­sches Han­deln des Käu­fers schlie­ßen durf­te. Zwei­fel ge­hen zu­las­ten des Ver­käu­fers, weil bei na­tür­li­chen Per­so­nen re­gel­mä­ßig da­von aus­zu­ge­hen ist, dass sie als Ver­brau­cher han­deln.

OLG Hamm, Ur­teil vom 29.03.2012 – I-28 U 147/11
(vor­her­ge­hend: LG Bo­chum, Ur­teil vom 24.06.2011 – I-4 O 202/10)

Mehr le­sen »

Si­cher­stel­lung ei­nes Ge­braucht­wa­gens als be­heb­ba­rer Rechts­man­gel (R)

Ei­ne we­gen Dieb­stahl­ver­dachts vor­ge­nom­me­ne Si­cher­stel­lung ei­nes Ge­braucht­wa­gens nach § 94 I StPO kann ei­nen Rechts­man­gel be­grün­den, wenn sie zu ei­nem dau­er­haf­ten Ent­zug des Fahr­zeugs führt.

OLG Hamm, Ur­teil vom 29.03.2012 – I-28 U 150/11

Mehr le­sen »

Rück­tritt von ei­nem Neu­wa­gen­kauf­ver­trag – Mon­tags­au­to

Ein Neu­wa­gen ist ein so­ge­nann­tes Mon­tags­au­to, wenn die Tat­sa­che, dass der Käu­fer es in der Ver­gan­gen­heit im­mer wie­der we­gen her­stel­lungs­be­ding­ter Stö­run­gen und De­fek­te in die Werk­statt brin­gen muss­te, die pro­gnos­ti­sche Be­wer­tung recht­fer­tigt, das Fahr­zeug sei we­gen ei­ner er­höh­ten, auf ei­ner un­sorg­fäl­ti­gen Her­stel­lung be­ru­hen­den Feh­ler­an­fäl­lig­keit ins­ge­samt man­gel­haft und wer­de auch zu­künf­tig nicht über län­ge­re Zeit frei von her­stel­lungs­be­ding­ten Män­geln sein. Be­tref­fen die für die­se Be­wer­tung re­le­van­ten Män­gel al­ler­dings nur ei­nen ein­zel­nen Be­reich des Fahr­zeugs und sind sie in­ner­halb ei­nes ver­gleichs­wei­se lan­gen Zeit­raums auf­ge­tre­ten, ist die An­nah­me, ein Fahr­zeug sei ein Mon­tags­au­to, eher nicht ge­recht­fer­tigt.

LG Ber­lin, Ur­teil vom 28.03.2012 – 3 O 220/09
(nach­fol­gend: KG, Be­schluss vom 19.07.2012 – 23 U 79/12)

Mehr le­sen »

Wi­der­ruf der pri­va­ten Nut­zung ei­nes Dienst­wa­gens – Aus­lauf­frist

  1. Die Über­las­sung ei­nes Fir­men­wa­gens auch zur pri­va­ten Nut­zung stellt ei­nen geld­wer­ten Vor­teil und Sach­be­zug dar. Sie ist steu­er- und ab­ga­ben­pflich­ti­ger Teil des ge­schul­de­ten Ar­beits­ent­gelts und da­mit Teil der Ar­beits­ver­gü­tung. Die Ge­brauchs­über­las­sung ist re­gel­mä­ßig zu­sätz­li­che Ge­gen­leis­tung für die ge­schul­de­te Ar­beits­leis­tung und so lan­ge ge­schul­det, wie der Ar­beit­ge­ber Ar­beits­ent­gelt leis­ten muss.
  2. Ein so­for­ti­ger Wi­der­ruf der pri­va­ten Nut­zung ei­nes Dienst­wa­gens im Zu­sam­men­hang mit ei­ner (wirk­sa­men) Frei­stel­lung des Ar­beit­neh­mers ist grund­sätz­lich zu­mut­bar. Der Wi­der­ruf muss aber im Ein­zel­fall bil­li­gem Er­mes­sen ent­spre­chen. Dar­an kann es feh­len, wenn der Dienst­wa­gen der ein­zi­ge Pkw des Ar­beit­neh­mers ist, und der Ent­zug nicht nur zu ei­nem Nut­zungs­aus­fall, son­dern aus steu­er­li­chen Grün­den auch zu ei­ner spür­ba­ren Min­de­rung des Net­to­ein­kom­mens führt.

BAG, Ur­teil vom 21.03.2012 – 5 AZR 651/10

Mehr le­sen »

Kei­ne Ob­lie­gen­heit des Ge­braucht­wa­gen­händ­lers zur Un­ter­su­chung auf Un­fall­schä­den

  1. Ein Kfz-Händ­ler han­delt nicht schon dann grob fahr­läs­sig i. S. des § 442 I 2 BGB, wenn er ein an­zu­kau­fen­des Fahr­zeug oh­ne be­son­de­ren An­lass nicht auf Un­fall­schä­den un­ter­sucht. Der Händ­ler mag zwar sei­ne ei­ge­nen In­ter­es­sen ver­nach­läs­si­gen, wenn er ein Fahr­zeug von ei­nem Pri­vat­mann kauft und des­sen An­ga­be, das Fahr­zeug sei un­fall­frei, ver­traut Es ist aber je­den­falls bei ei­nem erst knapp vier Jah­re al­ten Ge­braucht­wa­gen, der auf den ers­ten Blick un­be­schä­digt zu sein scheint und le­dig­lich ei­nen wei­te­ren Vor­be­sit­zer hat, nicht schlecht­hin un­ver­ständ­lich, dass der Händ­ler von ei­ner Un­ter­su­chung ab­sieht.
  2. Als „Ba­ga­tell­schä­den“ gel­ten bei ei­nem Per­so­nen­kraft­wa­gen nur ganz ge­ring­fü­gi­ge, äu­ße­rer (Lack-)Schä­den, nicht da­ge­gen an­de­re (Blech-)Schä­den, auch wenn sie kei­ne wei­ter­ge­hen­den Fol­gen hat­ten und der Re­pa­ra­tur­auf­wand nur ge­ring war. Ob das Fahr­zeug fach­ge­recht re­pa­riert wor­den ist, ist nicht von Be­deu­tung.

OLG Frank­furt a. M., Ur­teil vom 21.03.2012 – 15 U 258/10
(nach­fol­gend: BGH, Ur­teil vom 19.12.2012 – VI­II ZR 117/12)

Mehr le­sen »

Kei­ne Arg­list bei un­ter­las­se­nem Hin­weis auf Un­si­cher­heit be­züg­lich der Ur­sa­che ei­nes Man­gel­sym­ptoms

Dar­in, dass der Ver­käu­fer den Hin­weis un­ter­lässt, dass er sich über die Ur­sa­che der sicht­ba­ren Sym­pto­me ei­nes Man­gels (hier: Feuch­tig­keits­fle­cken) nicht si­cher sei, liegt kein arg­lis­ti­ges Ver­schwei­gen ei­nes Man­gels.

BGH, Ur­teil vom 16.03.2012 – V ZR 18/11

Mehr le­sen »

Ge­richts­stand für Kla­ge auf Kauf­preis­rück­zah­lung nach Rück­tritt

Klagt ein Käu­fer, nach­dem er von ei­nem bei­der­seits er­füll­ten Kauf­ver­trag zu­rück­ge­tre­ten ist, auf Rück­zah­lung des Kauf­prei­ses Zug um Zug ge­gen Rück­ge­währ der Kauf­sa­che, dann ist ein­heit­li­cher Er­fül­lungs­ort für sämt­li­che Rück­ge­währan­sprü­che und da­mit Ge­richts­stand der Ort, an dem sich die Kauf­sa­che zur Zeit des Rück­tritts ver­trags­ge­mäß be­fin­det. Dies gilt auch dann, wenn der Kauf­preis auf­grund ei­ner Teil­zah­lungs­ver­ein­ba­rung noch nicht in vol­ler Hö­he ge­leis­tet ist.

OLG Hamm, Be­schluss vom 16.03.2012 – 32 SA 12/12

Mehr le­sen »

Feh­len­de Her­stel­ler­ga­ran­tie als Man­gel ei­nes Ge­braucht­wa­gens

  1. Gibt der pri­va­te Ver­käu­fer ei­nes Ge­braucht­wa­gens bei des­sen Be­schrei­bung oh­ne je­den Zu­satz an, für das Fahr­zeug be­ste­he ei­ne Ga­ran­tie, kann aus der maß­geb­li­chen Emp­fän­ger­sicht nur ei­ne noch lau­fen­de Her­stel­ler­ga­ran­tie ge­meint sein. Ge­braucht­wa­gen­ga­ran­ti­en, wie sie – auch über Ver­si­che­rer – im ge­werb­li­chen Kfz-Han­del an­ge­bo­ten wer­den, lie­gen bei ei­nem Pri­vat­ver­kauf of­fen­sicht­lich au­ßer­halb des Er­war­tungs­ho­ri­zonts der be­tei­lig­ten Ver­kehrs­krei­se.
  2. Be­steht für ei­nen Ge­braucht­wa­gen ent­ge­gen dem ver­trag­lich Ver­ein­bar­ten kei­ne Her­stel­ler­ga­ran­tie (mehr), liegt je­den­falls bei ei­nem Jah­res­wa­gen mit ei­ner Lauf­leis­tung von ca. 25.000 km, den der Käu­fer für rund 21.000 € er­wor­ben hat, ein er­heb­li­cher Man­gel vor. Denn bei ei­nem sol­chen Fahr­zeug ist das Be­ste­hen ei­ner Her­stel­ler­ga­ran­tie mit üb­li­chem Um­fang mit Blick auf die er­heb­li­che Rest­lauf­zeit und den Wert des Fahr­zeugs so­wie an­ge­sichts der für ei­ne Re­pa­ra­tur üb­li­cher­wei­se an­fal­len­den Kos­ten für den Käu­fer von ga­ra­vie­ren­der Be­deu­tung.
  3. Ist in ei­nem Kfz-Kauf­ver­trag ei­ne be­stimm­te Be­schaf­fen­heit des Fahr­zeugs ver­ein­bart und wird zu­gleich die Haf­tung des Ver­käu­fers für Sach­män­gel pau­schal aus­ge­schlos­sen, so gilt der Haf­tungs­aus­schluss re­gel­mä­ßig nicht, wenn das Fahr­zeug des­halb man­gel­haft ist, weil es der ver­trag­lich ver­ein­bar­ten Be­schaf­fen­heit nicht ent­spricht. Der Haf­tungs­aus­schluss gilt viel­mehr nur für Män­gel i. S. des § 434 I 2 Nr. 1 und Nr. 2 BGB.

OLG Schles­wig, Ur­teil vom 15.03.2012 –  5 U 103/11

Mehr le­sen »