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Probleme beim Autokauf?

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Ar­chiv: April 2011

Ein­bau ei­ner Gas­an­la­ge durch den Kfz-Ver­käu­fer

Ver­ein­ba­ren die Par­tei­en ei­nes Kfz-Kauf­ver­trags, dass der Ver­käu­fer das Fahr­zeug mit ei­ner Gas­an­la­ge aus­rüs­tet oder aus­rüs­ten lässt, so ist dies grund­sätz­lich so zu ver­ste­hen, dass die Um­rüs­tung durch den Kfz-Her­stel­ler frei­ge­ge­ben ist und nicht zum Er­lö­schen der Her­stel­ler­ga­ran­tie führt.

LG Leip­zig, Ur­teil vom 28.04.2011 – 04 O 3532/10

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Pau­scha­ler Scha­dens­er­satz bei Nicht­ab­nah­me ei­nes Neu­wa­gens

  1. Ei­ne Klau­sel in den All­ge­mei­nen Ge­schäfts­be­din­gun­gen ei­nes Kfz-Händ­lers, wo­nach ein Käu­fer bei Nicht­ab­nah­me ei­nes Neu­wa­gens pau­schal 15 % des Kauf­prei­ses zu zah­len hat, ist wirk­sam. Ins­be­son­de­re ist klar, dass mit „Kauf­preis“ nach dem Emp­fän­ger­ho­ri­zont des Kun­den nur der ver­trag­lich ver­ein­bar­te Brut­to­kauf­preis ge­meint sein kann.
  2. Ei­ne Klau­sel in den All­ge­mei­nen Ge­schäfts­be­din­gun­gen ei­nes Kfz-Händ­lers, wo­nach der Käu­fer bei Nicht­ab­nah­me ei­nes Neu­wa­gens pau­schal Scha­dens­er­satz in Hö­he von 15 % des (Brut­to-)Kauf­prei­ses zu leis­ten hat, muss dem Käu­fer deut­lich ma­chen, dass er die Mög­lich­keit hat nach­zu­wei­sen, dass dem Händ­ler gar kein Scha­den ent­stan­den ist (vgl. § 309 Nr. 5 lit. b BGB). Hier­für ge­nügt der Hin­weis, dass der Scha­dens­er­satz nied­ri­ger an­zu­set­zen ist, „wenn der Käu­fer ei­nen ge­rin­ge­ren Scha­den nach­weist“. Denn es liegt auf der Hand, dass die Mög­lich­keit, ei­nen ge­rin­ge­ren Scha­den nach­zu­wei­sen, zu­gleich die Mög­lich­keit er­öff­net nach­zu­wei­sen, dass über­haupt kein Scha­den ent­stan­den ist.

LG Saar­brü­cken, Ur­teil vom 26.04.2011 – 2 S 28/10
(nach­fol­gend: BGH, Be­schluss vom 27.06.2012 – VI­II ZR 165/11)

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Man­gel ei­nes Ge­braucht­wa­gens we­gen un­sach­ge­mä­ßer Re­pa­ra­tur

  1. Ei­ne Auf­for­de­rung zur Nach­er­fül­lung muss be­stimmt und ein­deu­tig sein und den Schuld­ner in die La­ge ver­set­zen, die Be­rech­ti­gung des Nach­er­fül­lungs­ver­lan­gens nach­zu­voll­zie­hen. Der Gläu­bi­ger muss aber nicht al­le Leis­tungs­de­fi­zi­te im Ein­zel­nen auf­füh­ren. Hier­zu ist er man­gels ei­ge­ner Sach­kun­de häu­fig nicht in der La­ge.
  2. Ein Ge­braucht­wa­gen ist man­gel­haft, wenn der Kauf­ver­trag ei­nen „be­ho­be­nen“ Front­scha­den aus­weist, ei­ne Über­prü­fung des Fahr­zeugs aber er­gibt, dass Be­schä­di­gungs­rück­stän­de und Spu­ren nur un­voll­stän­di­ger bzw. un­sach­ge­mä­ßer Re­pa­ra­tu­ren vor­han­den sind.

AG Schwar­zen­bek, Ur­teil vom 21.04.2011 – 2 C 667/10
(nach­fol­gend: LG Lü­beck, Ur­teil vom 22.03.2012 – 14 S 107/11)

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Un­wirk­sa­me Scha­dens­er­satz-Klau­sel in ei­nem Lea­sing­ver­trag

Ei­ne vor­for­mu­lier­te Klau­sel in ei­nem Lea­sing­ver­trag, die dem Lea­sing­neh­mer die Mög­lich­keit nimmt, Schä­den an dem Lea­sing­fahr­zeug, die bei des­sen Rück­ga­be an den Lea­sing­ge­ber fest­ge­stellt wer­den, selbst zu be­sei­ti­gen oder von ei­nem Drit­ten be­sei­ti­gen zu las­sen, ist un­wirk­sam.

AG Blom­berg, Ur­teil vom 20.04.2011 – 4 C 324/10

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Kein Sach­man­gel bei Aus­ein­an­der­fal­len von Bau­jahr und Jahr der Erst­zu­las­sung

Bei ei­nem ge­brauch­ten Mo­tor­rad be­grün­det das Aus­ein­an­der­fal­len von Bau­jahr und Jahr der Erst­zu­las­sung kei­nen Sach­man­gel. Denn es gibt kei­nen Er­fah­rungs­satz des In­halts, dass Kraft­fahr­zeu­ge stets als­bald nach der Her­stel­lung zum Stra­ßen­ver­kehr zu­ge­las­sen wür­den.

LG It­ze­hoe, Ur­teil vom 20.04.2011 – 3 O 394/10

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Be­son­der­hei­ten ei­nes Pkw mit Die­sel­par­ti­kel­fil­ter – Auf­klä­rungs­pflicht

  1. Der Käu­fer ei­nes mo­der­nen Pkw mit Die­sel­par­ti­kel­fil­ter kann er­war­ten, dass sich das Fahr­zeug für den Ein­satz im Stra­ßen­ver­kehr – und zwar auch für ei­nen aus­schließ­li­chen oder über­wie­gen­den Ein­satz im Kurz­stre­cken­ver­kehr – eig­net. Die­se Eig­nung fehlt nicht schon dann, wenn bei ei­nem Ein­satz im Kurz­stre­cken­ver­kehr Re­ge­ne­ra­ti­ons­fahr­ten er­for­der­lich wer­den oder in­fol­ge von au­to­ma­ti­schen Re­ge­ne­ra­tio­nen des Die­sel­par­ti­kel­fil­ters und der da­mit ein­her­ge­hen­den Mo­toröl­ver­dün­nung ein häu­fi­ge­rer Mo­toröl­wech­sel er­for­der­lich wird. Ein Sach­man­gel liegt aber vor, wenn in­fol­ge der ein­ge­tre­te­nen Mo­toröl­ver­dün­nung ein Mo­tor­scha­den ein­tritt, oh­ne dass der Fah­rer ei­ne Mög­lich­keit hat­te, dies zu ver­hin­dern.
  2. Der Ver­käu­fer ei­nes Pkw mit Die­sel­par­ti­kel­fil­ter muss grund­sätz­lich da­mit rech­nen, dass ein Pkw auch aus­schließ­lich oder über­wie­gend im Kurz­stre­cken­ver­kehr ge­nutzt wird. Er muss des­halb im Ver­kaufs­ge­spräch in der Re­gel auf die Be­son­der­hei­ten bei ei­nem Ein­satz des Pkw im Kurz­stre­cken­ver­kehr hin­wei­sen. Ei­ne Hin­weis­pflicht könn­te al­len­falls zu ver­nei­nen sein, wenn sich für den Ver­käu­fer An­halts­punk­te da­für er­ge­ben, dass ei­ne Nut­zung des Fahr­zeugs im Kurz­stre­cken­ver­kehr nicht statt­fin­den wird.
  3. Kommt es bei ei­nem mo­der­nen, hoch­prei­si­gen Pkw (hier: ei­nem Ja­gu­ar XJ 2.7D), der we­ni­ger als 10.000 km ge­lau­fen ist, zu ei­nem Mo­tor­scha­den und sind kei­ne Be­die­nungs­feh­ler er­sicht­lich, so spricht al­les da­für, dass die Ur­sa­che für den Mo­tor­scha­den be­reits bei Über­ga­be des Fahr­zeugs an den Käu­fer an­ge­legt war.

LG Bie­le­feld, Ur­teil vom 13.04.2011 – 3 O 193/09

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Er­fül­lungs­ort der Nach­er­fül­lung im Kauf­recht

  1. Der Er­fül­lungs­ort der Nach­er­fül­lung hat im Kauf­recht des Bür­ger­li­chen Ge­setz­buchs kei­ne ei­gen­stän­di­ge Re­ge­lung er­fah­ren. Für sei­ne Be­stim­mung gilt da­her die all­ge­mei­ne Vor­schrift des § 269 I BGB.
  2. Da­nach sind in ers­ter Li­nie die von den Par­tei­en ge­trof­fe­nen Ver­ein­ba­run­gen ent­schei­dend. Feh­len ver­trag­li­che Ab­re­den über den Er­fül­lungs­ort, ist auf die je­wei­li­gen Um­stän­de, ins­be­son­de­re die Na­tur des Schuld­ver­hält­nis­ses, ab­zu­stel­len. Las­sen sich auch hier­aus kei­ne ab­schlie­ßen­den Er­kennt­nis­se ge­win­nen, ist der Er­fül­lungs­ort letzt­lich an dem Ort an­zu­sie­deln, an wel­chem der Ver­käu­fer zum Zeit­punkt der Ent­ste­hung des Schuld­ver­hält­nis­ses sei­nen Wohn­sitz oder sei­ne ge­werb­li­che Nie­der­las­sung (§ 269 II BGB) hat­te.

BGH, Ur­teil vom 13.04.2011 – VI­II ZR 220/10
(vor­an­ge­hend: OLG Ko­blenz, Ur­teil vom 16.07.2010 – 8 U 812/09)

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Ver­käu­fer als al­lei­ni­ger Adres­sat der Rück­tritts­er­klä­rung des Käu­fers

Dar­aus, dass ein Kfz-Käu­fer be­rech­tigt ist, An­sprü­che auf Män­gel­be­sei­ti­gung nicht nur beim Ver­käu­fer, son­dern auch bei an­de­ren an­er­kann­ten Be­trie­ben gel­tend zu ma­chen, folgt nicht, dass er auch ei­ne Rück­tritts­er­klä­rung wirk­sam ge­gen­über ei­nem sol­chen Be­trieb ab­ge­ben kann. Dar­an än­dert nichts, dass der Ver­käu­fer und der an­er­kann­te Be­trieb zu ei­ner Fir­men­grup­pe ge­hö­ren, wenn bei­de recht­lich selbst­stän­di­ge Un­ter­neh­men sind.

OLG Bre­men, Ur­teil vom 07.04.2011 – 1 U 62/10

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