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Probleme beim Autokauf?

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Ar­chiv: 2010

Zu ho­her Kraft­stoff­ver­brauch ei­nes Neu­wa­gens

Ein Neu­wa­gen kann man­gel­haft sein, wenn der vom Her­stel­ler in ei­nem Pro­spekt an­ge­ge­be­ne Kraft­stoff­ver­brauch beim Be­trieb des Fahr­zeugs im nor­ma­len Stra­ßen­ver­kehr nicht er­reicht wer­den kann. Dar­an än­dert nichts, dass die vom Her­stel­ler an­ge­ge­be­nen Ver­brauchs­wer­te in ei­nem ge­norm­ten Mess­ver­fah­ren nach der Richt­li­nie 80/1268/EWG  – al­so un­ter ex­trem güns­ti­gen „La­bor­be­din­gun­gen“ – er­mit­telt wur­den und dar­auf in ei­ner Fuß­no­te im Pro­spekt auch hin­ge­wie­sen wird.

LG Wies­ba­den, Ur­teil vom 30.12.2010 – 3 O 208/09

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Kein Rück­tritt vom Kauf­ver­trag bei un­be­deu­ten­dem Un­fall­scha­den ei­nes Ge­braucht­wa­gens

  1. Dass ein Ge­braucht­wa­gen ei­nen Un­fall er­lit­ten hat, bei dem (nur) der Flan­ken­schutz be­schä­digt wur­de, be­rech­tigt den Käu­fer des Fahr­zeugs dann nicht zum so­for­ti­gen Rück­tritt vom Kauf­ver­trag, wenn der Scha­den – an­ders als bei ei­nem „ech­ten“ Un­fall­wa­gen – voll­stän­dig und fach­ge­recht be­sei­tigt wer­den kann, oh­ne dass ein mer­kan­ti­ler Min­der­wert ver­bleibt. In die­sem Fall kommt ein Rück­tritt viel­mehr al­len­falls in Be­tracht, nach­dem der Käu­fer dem Ver­käu­fer er­folg­los ei­ne Frist zur Nach­bes­se­rung ge­setzt hat.
  2. Die Pflicht­ver­let­zung ei­nes Kfz-Ver­käu­fers, der dem Käu­fer ein man­gel­haf­tes Fahr­zeug ge­lie­fert hat, ist i. S. des § 323 V 2 BGB un­er­heb­lich, wenn der – nicht be­heb­ba­re – Man­gel in der Ei­gen­schaft des Fahr­zeugs als Un­fall­wa­gen liegt, er sich je­doch al­lein in ei­nem un­be­deu­ten­den mer­kan­ti­len Min­der­wert aus­wirkt (im An­schluss an BGH, Urt. v. 12.03.2008 – VI­II ZR 253/05).

OLG Düs­sel­dorf, Ur­teil vom 22.12.2010 – I-18 U 103/10

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Kein Rück­tritts- oder An­fech­tungs­recht we­gen nicht durch­ge­führ­ter Pro­be­fahrt

Der Käu­fer ei­nes Mo­tor­boots kann nicht vom Ver­trag zu­rück­tre­ten, wenn das Boot kei­nen Man­gel auf­weist. Er kann sich auch nicht mit Er­folg dar­auf be­ru­fen, dass ur­sprüng­lich ei­ne Pro­be­fahrt ver­ein­bart wor­den, die­se letzt­lich aber nicht durch­ge­führ­ten wor­den sei; denn das stellt le­dig­lich ei­nen un­be­acht­li­chen Mo­ti­virr­tum dar.

LG Stral­sund, Ur­teil von 20.12.2010 – 6 O 290/10

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Pflicht ei­ner Kfz-Werk­statt zum Hin­weis auf un­mit­tel­bar an­ste­hen­den Zahn­rie­men­wech­sel

  1. Zu den Pflich­ten ei­ner Kfz-Werk­statt im Rah­men ei­ner In­spek­ti­on ge­hört es, auf sol­che Maß­nah­men (hier: Aus­tausch des Zahn­rie­mens) hin­zu­wei­sen, de­ren Not­wen­dig­keit un­mit­tel­bar be­vor­steht. Un­mit­tel­bar be­vor ste­hen Ar­bei­ten, die in ei­nem Zeit­raum von we­ni­ger als drei Mo­na­ten oder in­ner­halb ei­ner Lauf­leis­tung von wei­te­ren 5.000 km an­fal­len. Ver­säumt die Werk­statt die­sen Hin­weis, ist sie zum Er­satz des dar­aus re­sul­tie­ren­den Scha­dens (hier: ka­pi­ta­ler Mo­tor­scha­den) ver­pflich­tet.
  2. Es be­steht kein Be­weis des ers­ten An­scheins da­für, dass das Un­ter­las­sen ei­nes ge­bo­te­nen Zahn­rie­men­wech­sels bei ei­ner In­spek­ti­on die Ur­sa­che für ei­nen ei­ni­ge Mo­na­te spä­ter ein­ge­tre­te­nen Mo­tor­scha­den ist.

OLG Schles­wig, Ur­teil vom 17.12.2010 – 4 U 171/09

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Wind­ge­räu­sche als (je­den­falls) ge­ring­fü­gi­ger Sach­man­gel ei­nes SUV

Ein SUV, bei dem ab ei­ner Ge­schwin­dig­keit von 220 km/h von ei­nem Kfz-Sach­ver­stän­di­gen als „stö­rend“ be­schrie­be­ne Wind­ge­räu­sche auf­tre­ten, wie sie bei ei­nem Pkw auch ent­ste­hen, wenn bei hö­he­rer Ge­schwin­dig­keit ein Fens­ter ei­nen Spalt ge­öff­net wird, weist – al­len­falls – ei­nen i. S. des § 323 V 2 BGB ge­ring­fü­gi­gen Man­gel auf, der den Käu­fer nicht zum Rück­tritt vom Kauf­ver­trag be­rech­tigt.

OLG Frank­furt a. M., Urt. v. 09.12.2010 – 4 U 161/10

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Fehl­schla­gen der Nach­bes­se­rung

  1. Ei­ne Nach­bes­se­rung – hier: we­gen ei­nes in be­stimm­ten Fahr­si­tua­tio­nen auf­tre­ten­den Brem­sen­quiet­schens bei ei­nem Sport­wa­gen – ist im Re­gel­fall fehl­ge­schla­gen (§ 440 Satz 1 Fall 2, Satz 2 BGB), wenn der Ver­käu­fer zwei Ver­su­che un­ter­nom­men hat, die Kauf­sa­che zu re­pa­rie­ren, und die­se Ver­su­che un­zu­läng­lich ge­blie­ben sind, weil der vom Käu­fer be­an­stan­de­te Man­gel nicht nach­hal­tig be­sei­tigt wur­de.
  2. Ein Nach­bes­se­rungs­ver­such ist nicht schon dann er­folg­los i. S. des § 440 Satz 2 BGB, wenn der Ver­käu­fer – noch be­vor er dem Käu­fer die Kauf­sa­che zu­rück­gibt – von sich aus wei­te­re Re­pa­ra­tur­maß­nah­men vor­nimmt und sich des­halb die ur­sprüng­lich pro­gnos­ti­zier­te Re­pa­ra­tur­dau­er ver­län­gert. Das gilt je­den­falls dann, wenn die Re­pa­ra­tur­dau­er ins­ge­samt noch an­ge­mes­sen ist.

OLG Hamm, Ur­teil vom 09.12.2010 – I-28 U 103/10

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Un­wirk­sa­me Bin­dungs­frist in den Ge­schäfts­be­din­gun­gen ei­nes Nutz­fahr­zeug-Ver­käu­fers

  1. Ei­ne All­ge­mei­ne Ge­schäfts­be­din­gung, die den Käu­fer ei­nes neu­en Nutz­fahr­zeugs acht Wo­chen an die Be­stel­lung bin­det, be­nach­tei­ligt den Be­stel­ler un­an­ge­mes­sen und ist des­halb ge­mäß § 307 I 1 BGB un­wirk­sam.
  2. Es be­steht kein An­scheins­be­weis da­für, dass ei­ne zur Post ge­ge­be­ne Sen­dung den Emp­fän­ger auch er­reicht hat.

OLG Saar­brü­cken, Ur­teil vom 08.12.2010 – 1 U 111/10-29

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Er­höh­te CO2-Emis­si­on ei­nes Neu­wa­gens kein ei­gen­stän­di­ger Man­gel

Ver­braucht ein Neu­wa­gen nicht nur mehr Kraft­stoff als vom Her­stel­ler an­ge­ge­ben, son­dern ist auch sei­ne CO2-Emis­si­on hö­her als an­ge­ge­ben, liegt ein ein­heit­li­cher Man­gel vor. Denn der Kraft­stoff­ver­brauch ei­nes Fahr­zeugs wird er­mit­telt, in­dem sei­ne Ab­ga­se ana­ly­siert wer­den. Ein hö­he­rer CO2-An­teil führt da­bei zwin­gend zu hö­he­ren Ver­brauchs­wer­ten.

LG Es­sen, Ur­teil vom 03.12.2010 – 12 O 165/09
(nach­fol­gend: OLG Hamm, Ur­teil vom 09.06.2011 – I-28 U 12/11)

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Er­heb­li­cher Man­gel bei Mo­tor­leis­tung von ma­xi­mal 275 kW statt 291 kW

  1. Ein (hier: zu ei­nem Kauf­preis von über 100.000 € er­wor­be­ner) Neu­wa­gen weist ei­nen er­heb­li­chen, den Käu­fer zum Rück­tritt vom Kauf­ver­trag be­rech­ti­gen­den Man­gel auf, wenn die Mo­tor­leis­tung nicht wie ver­trag­lich ver­ein­bart 291 kW, son­dern nur ma­xi­mal 275 kW be­trägt.
  2. Auch wenn die Mo­tor­leis­tung ei­nes Fahr­zeugs, die sich in Pro­spek­ten und den Fahr­zeug­pa­pie­ren fin­det, auf der Grund­la­ge der Richt­li­nie 80/1269/EWG durch ei­ne di­rek­te Mes­sung er­mit­telt wird, ist die­se Richt­li­nie nicht zwin­gend her­an­zu­zie­hen, wenn es um die Fra­ge geht, ob ein Fahr­zeug we­gen ei­ner ver­min­der­ten Mo­tor­leis­tung man­gel­haft ist. Ins­be­son­de­re schließt die Richt­li­nie ei­ne Mes­sung der Mo­tor­leis­tung auf ei­nem Rol­len­prüf­stand nicht aus.

OLG Köln, Ur­teil vom 02.12.2010 – 21 U 18/10

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Fa­brik­neu­heit ei­nes Neu­wa­gens trotz Lauf­leis­tung von 57 Ki­lo­me­tern

  1. Ein Neu­wa­gen ist auch dann noch „fa­brik­neu“, wenn er bei der Über­ga­be an den Käu­fer ei­ne Lauf­leis­tung von we­ni­gen Dut­zend Ki­lo­me­tern (hier: 57 km) auf­weist, aber noch nicht im öf­fent­li­chen Ver­kehr be­wegt wur­de.
  2. Ein Neu­wa­gen kann auch dann noch „fa­brik­neu“ sein, wenn er Män­gel auf­weist, denn „fa­brik­neu“ be­deu­tet nicht man­gel­frei.

LG Augs­burg, Ur­teil vom 25.11.2010 – 013 O 3460/10

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