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Probleme beim Autokauf?

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Ar­chiv: De­zem­ber 2009

Kraft­stoff­ver­brauch ei­nes Vor­führ­wa­gens als Sach­man­gel

Liegt der kom­bi­nier­te Ver­brauch ei­nes Fahr­zeugs nicht, wie vom Her­stel­ler/Ver­käu­fer an­ge­ge­ben, bei 7,5 l/100 km, son­dern bei 8,1 l/100 km, stellt dies bei ei­nem Vor­führ­wa­gen mit ei­ner Lauf­leis­tung von nur 2.000 km ei­nen Sach­man­gel dar, ob­wohl beim Kauf ei­nes Ge­braucht­wa­gens in der Re­gel grö­ße­re To­le­ran­zen als bei ei­nem fa­brik­neu­en Pkw hin­zu­neh­men sind.

AG Mi­chel­stadt, Ur­teil vom 23.12.2009 – 1 C 140/09

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Ver­harm­lo­sung ei­nes Un­fall­scha­dens durch Be­zeich­nung als „Streif­scha­den“

Der Ver­käu­fer ei­nes Ge­braucht­wa­gens ver­harm­lost ei­nen Un­fall­scha­den, den das Fahr­zeug er­lit­ten hat, wenn er die­sen als „Streif­scha­den“ be­zeich­net, ob­wohl das Fahr­zeug bei ei­nem Un­fall – hier: ins­be­son­de­re im Be­reich der lin­ken Sei­ten­wand und der Fah­rer­tür – er­heb­lich und groß­flä­chig de­for­miert wor­den ist und an­schlie­ßend nicht fach­ge­recht in­stand ge­setzt wur­de. Denn ein durch­schnitt­li­cher Ge­braucht­wa­gen­käu­fer ver­steht un­ter ei­nem „Streif­scha­den“ ei­nen Lack- oder Blech­scha­den von ge­rin­ger In­ten­si­tät.

OLG Hamm, Ur­teil vom 16.12.2009 – 11 U 191/08

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Auf­klä­rungs­pflicht des Kfz-Ver­käu­fers – Er­werb von un­be­kann­tem Zwi­schen­händ­ler

Der Ver­käu­fer ei­nes Ge­braucht­wa­gens muss den Käu­fer dar­über auf­klä­ren, dass er das Fahr­zeug kur­ze Zeit vor dem Wei­ter­ver­kauf von ei­nem nicht im Fahr­zeug­brief ein­ge­tra­ge­nen „flie­gen­den Zwi­schen­händ­ler“ er­wor­ben hat.

BGH, Ur­teil vom 16.12.2009 – VI­II ZR 38/09
(vor­anrge­hend: OLG Naum­burg, Ur­teil vom 15.01.2009 – 1 U 50/08)

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Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung beim Ge­braucht­wa­gen­kauf

  1. Ein als „fahr­be­reit“ ver­kauf­ter Ge­braucht­wa­gen ist auch dann man­gel­haft, wenn er sich zwar star­ten lässt und aus ei­ge­ner Kraft fort­be­wegt, aber schon auf der ers­ten Fahrt nach le­dig­lich 20–25 ge­fah­re­nen Ki­lo­me­tern lie­gen bleibt und ab­ge­schleppt wer­den muss.
  2. Ein Ge­braucht­wa­gen, der tat­säch­lich nicht die ver­trag­lich ver­ein­bar­te Lauf­leis­tung von rund 105.000 km, son­dern ei­ne Lauf­leis­tung von mehr als 230.000 km hat, weist ei­nen nicht un­er­heb­li­chen Sach­man­gel auf.
  3. Ein pau­scha­ler Ge­währ­leis­tungs­aus­schluss gilt auch ge­gen­über ei­nem Käu­fer, der selbst mit Kraft­fahr­zeu­gen han­delt, nicht, so­weit ei­nem Ge­braucht­wa­gen ei­ne ver­ein­bar­te Be­schaf­fen­heit fehlt und er des­halb man­gel­haft ist (§ 434 I 1). Der Haf­tungs­aus­schluss gilt viel­mehr nur für Män­gel i. S. des § 434 I 2 BGB.

LG Bonn, Ur­teil vom 14.12.2009 – 10 O 421/08

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Pro­dukt­haf­tung des Her­stel­lers ei­nes feh­ler­haf­ten Steu­er­ge­räts

  1. Ein Steu­er­ge­rät, das zwar den Zu­stand des Fahr­zeugs über­prüft, fest­ge­stell­te Män­gel (hier: ei­nen zu nied­ri­gen Öl­stand) aber nicht dem Fahr­zeug­füh­rer mit­teilt, hat ei­nen Feh­ler i. S. des § 3 I Prod­HaftG. Der Her­stel­ler des Steu­er­ge­räts haf­tet des­halb grund­sätz­lich für ei­nen Scha­den (hier: Mo­tor­scha­den), der am Fahr­zeug selbst ent­steht und auf den De­fekt des Steu­er­ge­räts zu­rück­zu­füh­ren ist.
  2. Bei ei­nem Pkw der ge­ho­be­nen Klas­se (hier: ei­nem BMW der 5er-Rei­he) ist re­gel­mä­ßig von ei­ner Mo­tor­lauf­leis­tung von ca. 300.000 km aus­zu­ge­hen.

LG Chem­nitz, Ur­teil vom 14.12.2009 – 2 O 1913/08

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Zu­sam­men­tref­fen von Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung und Ge­währ­leis­tungs­aus­schluss

  1. Ein ver­trag­lich ver­ein­bar­ter Ge­währ­leis­tungs­aus­schluss be­zieht sich nicht auf An­ga­ben zur Be­schaf­fen­heit ei­nes Fahr­zeugs, die des­sen Ver­käu­fer aus­drück­lich ge­macht hat. Der Ver­käu­fer kann näm­lich nicht ei­ner­seits ei­ne be­stimm­te Be­schaf­fen­heit des Fahr­zeugs (hier: die Aus­stat­tung mit Sitz­hei­zung und Tem­po­mat) im Rah­men ei­nes Ver­kaufs­an­ge­bots aus­drück­lich an­ge­ben und sich an­de­rer­seits auf den Ge­währ­leis­tungs­aus­schluss be­ru­fen, wenn das Fahr­zeug die­se Be­schaf­fen­heit nicht auf­weist.
  2. Bei Arg­list des Kfz-Ver­käu­fers liegt re­gel­mä­ßig kei­ne un­er­heb­li­che Pflicht­ver­let­zung i. S. des § 323 V 2 BGB, die ei­nen Rück­tritt des Käu­fers aus­schlie­ßen wür­de, vor.

AG Mün­chen, Ur­teil vom 11.12.2009 – 122 C 6879/09

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Er­fül­lungs­ort der Nach­er­fül­lung am Wohn­sitz des Käu­fers

Ist bei dem Kauf ei­nes Fahr­zeugs für pri­va­te Zwe­cke für die Durch­füh­rung der Nach­er­fül­lung ein Ort im Ver­trag nicht be­stimmt, und war bei­den Sei­ten bei Ver­trags­schluss klar, dass das Fahr­zeug be­stim­mungs­ge­mäß beim Käu­fer sein wird, ist Er­fül­lungs­ort der Nach­er­fül­lung der Wohn­sitz des Käu­fers.

OLG Cel­le, Ur­teil vom 10.12.2009 – 11 U 32/09

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Kein fahr­läs­si­ges Ver­schwei­gen ei­nes Kfz-Man­gels bei Un­kennt­nis

Arg­lis­ti­ges Ver­hal­ten ei­nes Ge­braucht­wa­gen­ver­käu­fers setzt vor­aus, dass er ei­nen Fahr­zeug­man­gel kennt oder zu­min­dest für mög­lich hält. Fahr­läs­si­ge Un­kennt­nis ge­nügt nicht.

OLG Bam­berg, Be­schluss vom 09.12.2009 – 1 U 136/09
(vor­her­ge­hend: LG Aschaf­fen­burg, Ur­teil vom 03.09.2009 – 1 O 163/09)

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Ak­tiv­le­gi­ti­ma­ti­on des Kfz-Käu­fers trotz Si­che­rungs­über­eig­nung des Fahr­zeugs

  1. Die blo­ße Si­che­rungs­über­eig­nung ei­nes Fahr­zeugs (hier: an die fi­nan­zie­ren­de Bank) än­dert nichts dar­an, dass der Käu­fer als Ver­trags­part­ner des Ver­käu­fers die­sem ge­gen­über zur Gel­tend­ma­chung von Ge­währ­leis­tungs­rech­ten le­gi­ti­miert ist. Der Käu­fer schul­det dem Ver­käu­fer al­ler­dings nach § 346 II Nr. 2 BGB Wert­er­satz, wenn de­fi­ni­tiv fest­steht, dass er dem Ver­käu­fer nach ei­nem Rück­tritt vom Kauf­ver­trag nicht mehr das Ei­gen­tum an dem Fahr­zeug ver­schaf­fen kann.
  2. Zeigt ein Fahr­zeug wäh­rend der Fahrt spo­ra­disch oh­ne er­kenn­ba­ren Grund und un­zu­tref­fend an, dass der Brems­flüs­sig­keits­stand zu nied­rig sei, stellt dies auch dann ei­nen er­heb­li­chen Sach­man­gel dar, wenn die­ser Man­gel (wahr­schein­lich) durch Aus­tausch des BSI-Steu­er­ge­räts be­ho­ben wer­den kann und die da­mit ver­bun­de­nen Kos­ten nur 1,29 % des Fahr­zeug­werts be­tra­gen.
  3. Ei­ne Nach­bes­se­rung soll ei­nen be­stimm­ten Man­gel be­he­ben, den der Käu­fer le­dig­lich sei­nen Sym­pto­men nach be­schrei­ben muss. Ein (un­ge­eig­ne­ter) Nach­bes­se­rungs­ver­such ist des­halb schon dann fehl­ge­schla­gen, wenn der Ver­käu­fer Maß­nah­men er­greift, die den Man­gel nicht ab­schlie­ßend be­sei­ti­gen oder – noch gra­vie­ren­der – mit ihm nichts zu tun ha­ben.
  4. Auch bei Fahr­zeu­gen der Klein­wa­gen- und un­te­ren Mit­tel­klas­se aus fran­zö­si­scher Pro­duk­ti­on ist – selbst wenn es sich um ein Ca­brio-Fahr­zeug mit Stahl­klappdach han­delt – von ei­ner zu er­war­ten­den Ge­samt­lauf­leis­tung von min­des­tens 180.000 km aus­zu­ge­hen. Soll­te die zu er­war­ten­de Lauf­leis­tung nied­ri­ger sein, lä­ge dar­in oh­ne be­son­de­ren Hin­weis des Ver­käu­fers ein Sach­man­gel nach § 434 I 2 Nr. 2 BGB.

OLG Stutt­gart, Ur­teil vom 01.12.2009 – 6 U 248/08

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