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Probleme beim Autokauf?

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Ar­chiv: Ju­li 2009

Warn- und In­struk­ti­ons­pflich­ten des Kfz-Ver­trags­händ­lers

Als un­mit­tel­ba­rer An­sprech­part­ner des Käu­fers ist ein Kfz-Ver­trags­händ­ler ver­pflich­tet, den Kun­den über ihm be­kannt ge­wor­de­ne Ge­fah­ren im Zu­sam­men­hang mit der Nut­zung des Fahr­zeugs zu in­for­mie­ren und vor ih­nen zu war­nen. Hat der Händ­ler sei­ne Warn- und In­struk­ti­ons­pflich­ten ver­letzt, kann dem Käu­fer – auch nach Ver­jäh­rung sei­ner Ge­währ­leis­tungs­an­sprü­che – ein Scha­dens­er­satz­an­spruch (§ 823 I BGB) ge­gen den Händ­ler zu­ste­hen.

OLG Düs­sel­dorf, Ur­teil vom 29.07.2009 – I-22 U 157/08

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Was­ser­ein­tritt in den In­nen­raum ei­nes Neu­wa­gens als er­heb­li­cher Man­gel

Ein Neu­wa­gen, in des­sen In­nen­raum bei Re­gen (hier: nach rund 50 Mi­nu­ten) Was­ser ge­langt, ist man­gel­haft. Die­ser Man­gel kann auch dann ei­nen Rück­tritt des Käu­fers vom Kauf­ver­trag recht­fer­ti­gen, wenn er sich mit ei­nem im Ver­hält­nis zum Kauf­preis ge­rin­gen Kos­ten­auf­wand be­sei­ti­gen lässt. Zu be­rück­sich­ti­gen ist näm­lich, das ein un­dich­tes Fahr­zeug nicht nur für (län­ge­re) Fahr­ten bei Re­gen kaum ge­eig­net ist, son­dern je nach Wit­te­rung auch nicht im Frei­en ab­ge­stellt wer­den kann, zu­mal ein Was­ser­ein­tritt in den In­nen­raum die Ge­fahr wei­ter­ge­hen­der Schä­den birgt. Ein Kauf­in­ter­es­sent wür­de des­halb vom Kauf ei­nes Neu­wa­gens, in den bei Re­gen Was­ser ein­tritt, Ab­stand neh­men.

KG, Be­schluss vom 20.07.2009 – 8 U 96/09
(vor­an­ge­hend: LG Ber­lin, Ur­teil vom 27.03.2009 – 8 O 172/08)

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An­ga­ben zu ei­nem Vor­scha­den „ins Blaue hin­ein“

  1. Der Ver­käu­fer ei­nes ge­brauch­ten Kraft­fahr­zeugs han­delt arg­lis­tig, wenn er zu ei­nem Vor­scha­den (Un­fall­scha­den) des Fahr­zeugs und den da­mit ver­bun­de­nen Re­pa­ra­tur­kos­ten An­ga­ben „ins Blaue hin­ein“ macht.
  2. Im Rah­men der Rück­ab­wick­lung des Kauf­ver­trags hat der arg­lis­tig han­deln­de Ver­käu­fer ge­gen den Käu­fer kei­nen An­spruch auf Er­satz ei­ner Wert­min­de­rung des Fahr­zeugs, so­fern den Käu­fer kein Ver­schul­den an der Wert­min­de­rung des Fahr­zeugs trifft.

LG Düs­sel­dorf, Ur­teil v. 20.07.2009 – 5 O 259/05

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Gut­gläu­bi­ger Er­werb ei­nes Ge­braucht­wa­gens nur bei Vor­la­ge des Kfz-Briefs

Ei­gen­tum an ei­nem ge­brauch­ten Kraft­fahr­zeug kann man nur un­ter der Vor­aus­set­zung gut­gläu­big vom Nicht­be­rech­tig­ten er­wer­ben, dass der Ver­äu­ße­rer den Kfz-Brief im Ori­gi­nal vor­le­gen kann. Die Vor­la­ge von Fo­to­ko­pi­en ge­nügt eben­so we­nig wie die Vor­la­ge ei­nes ent­wer­te­ten Kfz-Briefs.

LG Wies­ba­den, Ur­teil vom 17.07.2009 – 7 O 68/09

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Selbst­stän­di­ge Ga­ran­tie­ver­pflich­tung durch Wer­bung im In­ter­net – „Neu­wa­gen-Ga­ran­tie“

  1. Ei­ne selbst­stän­di­ge Ga­ran­tie­ver­pflich­tung i. S. des § 443 I BGB kann al­lei­ne durch die Dar­stel­lung ei­ner Ga­ran­tie in der Wer­bung für ein Pro­dukt (hier: für ei­nen Neu­wa­gen) be­grün­det wer­den. Des wirk­sa­men Ab­schlus­ses ei­nes Ga­ran­tie­ver­trags be­darf es in­so­weit – ähn­lich wie bei ei­ner Aus­lo­bung (§ 657 BGB) – nicht.
  2. Ei­ne Ga­ran­tie­ver­pflich­tung, die durch die Dar­stel­lung ei­ner Ga­ran­tie in der ein­schlä­gi­gen Wer­bung be­grün­det wur­de, ge­nießt Vor­rang vor ei­nem nach­fol­gend ge­schlos­se­nen Ga­ran­tie­ver­trag mit nicht aus­ge­han­del­ten Ga­ran­tie­be­din­gun­gen.

OLG Frank­furt a. M., Be­schluss vom 08.07.2009 – 4 U 85/08

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Still­schwei­gen­de Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung durch „4MA­TIC“-Schrift­zug an der Heck­klap­pe ei­nes Pkw

  1. Ein an der Heck­klap­pe ei­nes Mer­ce­des-Benz-Pkw an­ge­brach­ter „4MA­TIC“-Schrift­zug kann beim Ver­kauf des Fahr­zeugs zu ei­ner still­schwei­gen­den Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung (§ 434 I 1 BGB) des In­halts füh­ren, das Fahr­zeug sei all­rad­ge­trie­ben. Dass im schrift­li­chen Kauf­ver­trag von ei­nem All­rad­an­trieb kei­ne Re­de ist, steht der An­nah­me ei­ner (still­schwei­gen­den) Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung nicht ent­ge­gen. Al­ler­dings kann der Ver­käu­fer das Zu­stan­de­kom­men ei­ner Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung ver­hin­dern, in­dem er den Käu­fer vor Ab­schluss des Kauf­ver­tra­ges dar­auf hin­weist, dass das an­ge­bo­te­ne Fahr­zeug tat­säch­lich nicht über ei­nen All­rad­an­trieb ver­fügt.
  2. Ein pau­scha­ler Aus­schluss der Haf­tung des Ver­käu­fers für Sach­män­gel gilt re­gel­mä­ßig nicht für ei­nen Man­gel, der dar­in be­steht, dass die Kauf­sa­che nicht die ver­ein­bar­te Be­schaf­fen­heit (§ 434 I 1 BGB) hat (im An­schluss an BGH, Urt. v. 29.11.2006 – VI­II ZR 92/06, BGHZ 170, 86 Rn. 31).
  3. Durch die Klau­sel „ge­kauft wie ge­se­hen“ in ei­nem Kfz-Kauf­ver­trag wird nur in Aus­nah­me­fäl­len jeg­li­che Haf­tung des Ver­käu­fers für Sach­män­gel aus­ge­schlos­sen. In al­ler Re­gel be­zieht sich die Klau­sel nur auf sol­che Män­gel, die der Käu­fer bei ei­ner „nor­ma­len“ Be­sich­ti­gung des Fahr­zeugs und/oder bei ei­ner Pro­be­fahrt oh­ne Hin­zu­zie­hung ei­nes Sach­ver­stän­di­gen fest­stel­len kann.
  4. Geht der Käu­fer ei­nes Ge­braucht­wa­gens auf­grund ei­nes au­gen­fäl­li­gen „4MA­TIC“-Schrift­zugs an der Heck­klap­pe da­von aus, ein all­rad­ge­trie­be­nes Fahr­zeug zu er­wer­ben, ist in­so­weit der Vor­wurf gro­ber Fahr­läs­sig­keit (§ 442 I 2 BGB) auch dann nicht ge­recht­fer­tigt, wenn ein ge­nau­es Stu­di­um der Fahr­zeug­pa­pie­re ge­zeigt hät­te, dass ein All­rad­an­trieb nicht vor­han­den ist.

OLG Hamm, Ur­teil vom 07.07.2009 – 28 U 86/09

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Rück­tritt we­gen de­fek­ter Stand­hei­zung

Ist bei ei­nem Neu­wa­gen die ver­trag­lich ver­ein­bar­te Son­der­aus­stat­tung in Ge­stalt ei­ner Stand­hei­zung mit Ti­mer teil­wei­se funk­ti­ons­un­fä­hig, so­dass die Stand­hei­zung nicht ti­mer­ge­steu­ert und nur ma­nu­ell be­trie­ben wer­den kann, so liegt ei­ne nicht nur un­er­heb­li­che Pflicht­ver­let­zung vor. Ein Rück­tritt vom Kauf­ver­trag ist des­halb be­rech­tigt, nach­dem ei­ne Man­gel­be­sei­ti­gung in an­ge­mes­se­ner Zeit nicht er­reicht wer­den konn­te.

OLG Cel­le, Ur­teil vom 01.07.2009 – 7 U 256/08

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