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Probleme beim Autokauf?

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Ar­chiv: 2008

Zur Fra­ge, wann ein Fahr­zeug „un­fall­frei“ ist

Die An­ga­be „un­fall­frei“ ist so zu ver­ste­hen, dass das Fahr­zeug kei­ne (sub­stan­zi­el­len) Schä­den durch ei­nen Un­fall er­lit­ten hat. Da­bei liegt ein „Un­fall“ auch nach dem all­ge­mei­nen Sprach­ge­brauch nicht nur vor, wenn das be­schä­dig­te Fahr­zeug mit ei­nem wei­te­ren Fahr­zeug kol­li­diert ist. Viel­mehr wer­den auch das Fah­ren ge­gen ein un­be­weg­li­ches Hin­der­nis und der Sturz ei­nes Ob­jekts (z. B. ei­nes Baums) auf ein Fahr­zeug als Un­fall an­ge­se­hen.

OLG Bran­den­burg, Ur­teil vom 26.06.2008 – 12 U 236/07

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Kein Man­gel ei­nes Ge­braucht­wa­gens bei nor­ma­lem Ver­schleiß

  1. So­fern kei­ne be­son­de­ren Um­stän­de vor­lie­gen, ist nor­ma­ler al­ters- und ge­brauchs­be­ding­ter Ver­schleiß bei ei­nem Ge­braucht­wa­gen kein Man­gel i. S. des § 434 I 2 Nr. 2 BGB, son­dern vom Käu­fer hin­zu­neh­men.
  2. Ei­nem Käu­fer kommt die in § 476 BGB schon dann zu­gu­te, wenn sich in­ner­halb der dort ge­nann­ten Frist die Aus­wir­kun­gen (Sym­pto­me) ei­nes Man­gels – hier: Auf­fäl­lig­kei­ten beim Schal­ten – zei­gen. Dass nicht die Sym­pto­me selbst der Man­gel i. S. des § 476 BGB sind, ist un­schäd­lich.

OLG Düs­sel­dorf, Ur­teil vom 23.06.2008 – I-1 U 264/07

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Vor­führ­fahr­zeug mit 35 km Lauf­leis­tung als „ge­brauch­te Sa­che“

Ein Mo­tor­rad, das als auf den Händ­ler zu­ge­las­se­nes Vor­führ­fahr­zeug ei­ne Lauf­leis­tung von 35 km auf­weist, ist ei­ne „ge­brauch­te Sa­che“ i. S. des § 475 II BGB. Die Ge­währ­leis­tungs­frist kann des­halb im Kauf­ver­trag wirk­sam auf ein Jahr ab­ge­kürzt wer­den.

LG Bre­men, Ur­teil vom 19.06.2008 – 6 O 1308/07

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Zeit­span­ne zwi­schen Her­stel­lung und Erst­zu­las­sung als Man­gel ei­nes „jun­gen“ Ge­braucht­wa­gens

  1. Oh­ne ge­gen­tei­li­ge An­halts­punk­te darf ein durch­schnitt­li­cher Ge­braucht­wa­gen­käu­fer da­von aus­ge­hen, dass das Fahr­zeug so alt ist, wie das im Fahr­zeug­brief (Zu­las­sungs­be­schei­ni­gung Teil II) ein­ge­tra­ge­ne und im Kauf­ver­trag in Be­zug ge­nom­me­ne Da­tum der Erst­zu­las­sung ver­mu­ten lässt. Der Durch­schnitts­käu­fer darf er­war­ten, dass das Fahr­zeug in dem­je­ni­gen Jahr ge­baut wor­den ist, auf das der Zeit­punkt der mit­ge­teil­ten Erst­zu­las­sung schlie­ßen lässt. Ei­ne län­ge­re Span­ne als zwölf Mo­na­te zwi­schen Pro­duk­ti­on und dem Zeit­punkt der Erst­zu­las­sung muss er in der Re­gel nicht ein­kal­ku­lie­ren.
  2. Er­klä­run­gen, die ein Kraft­fahr­zeug­händ­ler un­ter Ein­schrän­kun­gen wie „laut Fahr­zeug­brief“ oder „laut Vor­be­sit­zer“ ab­gibt, sind we­der Zu­si­che­run­gen noch Be­schaf­fen­heits­ga­ran­ti­en.

OLG Düs­sel­dorf, Ur­teil vom 16.06.2008 – I-1 U 231/07

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An­ga­be des Ki­lo­me­ter­stands als Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung

  1. Die An­ga­be des Ki­lo­me­ter­stands in ei­ner – hier im In­ter­net ver­öf­fent­lich­ten – Ver­kaufs­an­zei­ge für ei­nen Ge­braucht­wa­gen ist (zu­min­dest) dann ei­ne ein­fa­che Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung i. S. des § 434 I 1 BGB, wenn der Ver­käu­fer die An­ga­be vor Ver­trags­schluss nicht klar und er­kenn­bar wi­der­ruft. Dem steht we­gen des feh­len­den Form­zwangs nicht ent­ge­gen, dass die Lauf­leis­tung in ei­nem schrift­li­chen Kauf­ver­trag kei­ne Er­wäh­nung fin­det.
  2. Bei der An­schaf­fung von Win­ter­rei­fen han­delt es sich um ei­ne nütz­li­che und sinn­vol­le, wenn nicht so­gar not­wen­di­ge In­ves­ti­ti­on in ein Fahr­zeug, weil da­durch sei­ne Ver­kehrs­si­cher­heit er­heb­lich ver­bes­sert wird.
  3. Die Kos­ten der Rechts­ver­fol­gung kön­nen auch dann als Scha­den er­stat­tungs­fä­hig sein, wenn der Schä­di­ger sich nicht in Ver­zug be­fin­det. Es reicht aus, wenn die – ins­be­son­de­re durch die Be­auf­tra­gung ei­nes An­walts ent­stan­de­nen – Kos­ten aus der Sicht des Ge­schä­dig­ten zur Wahr­neh­mung sei­ner Rech­te er­for­der­lich und zweck­mä­ßig wa­ren.

LG Ell­wan­gen, Ur­teil vom 13.06.2008 – 5 O 60/08

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Kurz­stre­cken­un­taug­lich­keit ei­nes Neu­fahr­zeugs durch Die­sel­par­ti­kel­fil­ter

Ein Die­sel­fahr­zeug ist man­gel­haft, wenn es sich we­gen ei­nes Par­ti­kel­fil­ters nicht für ei­nen über­wie­gen­den Kurz­stre­cken­be­trieb eig­net.

OLG Stutt­gart, Ur­teil vom 04.06.2008 – 3 U 236/07
(nach­fol­gend: BGH, Ur­teil vom 04.03.2009 – VI­II ZR 160/08)

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Treu­wid­ri­ges Nach­lie­fe­rungs­ver­lan­gen vor Ab­lauf der Nach­bes­se­rungs­frist

  1. Das Recht des Käu­fers, we­gen ei­nes Sach­man­gels vom Kauf­ver­trag zu­rück­zu­tre­ten, setzt – wenn nicht ei­ner der ge­setz­lich ge­re­gel­ten Aus­nah­me­fäl­le ein­greift – vor­aus, dass der Käu­fer dem Ver­käu­fer zu­vor er­folg­los ei­ne an­ge­mes­se­ne Frist zur Nach­er­fül­lung be­stimmt hat.
  2. Hat der Käu­fer das ihm nach § 439 I BGB zu­ste­hen­de Wahl­recht da­hin aus­ge­übt, dass er Be­sei­ti­gung des Man­gels (Nach­bes­se­rung) ver­langt hat, ist es ihm nach Treu und Glau­ben ver­wehrt, den Ver­käu­fer oh­ne sach­lich ge­recht­fer­tig­ten Grund mit ei­ner ver­än­der­ten Wahl (Nach­lie­fe­rung) zu kon­fron­tie­ren.
  3. Der Käu­fer ist nicht zum Rück­tritt vom Kauf­ver­trag oh­ne vor­he­ri­ge Frist­set­zung we­gen Fehl­schla­gens der Nach­bes­se­rung be­rech­tigt, wenn er den Rück­tritt er­klärt, oh­ne den Er­folg ei­nes dem Ver­käu­fer zu­vor ein­ge­räum­ten Nach­bes­se­rungs­ver­suchs ab­zu­war­ten.

OLG Saar­brü­cken, Ur­teil von 29.05.2008 – 8 U 494/07

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Kein ein­heit­li­cher Er­fül­lungs­ort nach Rück­tritt vom Kauf­ver­trag

Nach ei­nem Rück­tritt des Käu­fers vom Kauf­ver­trag sind die ge­gen­sei­ti­gen Rück­ge­währ­pflich­ten ent­ge­gen der herr­schen­den Mei­nung nicht ein­heit­lich dort zu er­fül­len, wo sich die Kauf­sa­che im Zeit­punkt des Rück­tritts ver­trags­ge­mäß be­fand. Viel­mehr ist der Er­fül­lungs­ort für je­de ein­zel­ne Pflicht des Rück­ge­währ­schuld­ver­hält­nis­ses ge­son­dert zu be­stim­men, was re­gel­mä­ßig da­zu führt, dass die Pflicht zur Rück­zah­lung des Kauf­prei­ses dort zu er­fül­len ist, wo der Ver­käu­fer sei­nen (Wohn-)Sitz hat.

AG Ber­gisch Glad­bach, Ur­teil vom 21.05.2008 – 62 C 267/07

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Maß­stab für die tech­ni­sche Be­ur­tei­lung der Funk­ti­ons­taug­lich­keit ei­nes Fahr­zeugs

  1. Für die Fra­ge, ob ein Fahr­zeug ei­ne Be­schaf­fen­heit auf­weist, die bei Sa­chen der glei­chen Art üb­lich ist und die der Käu­fer nach der Art der Sa­che er­war­ten kann (§ 434 I 2 Nr. 2 BGB), ist auf den – ob­jek­tiv be­rech­tig­ten – Er­war­tungs­ho­ri­zont ei­nes Durch­schnitts­käu­fers ab­zu­stel­len. Ver­gleichs­maß­stab ist da­bei die üb­li­che Be­schaf­fen­heit bei Sa­chen glei­cher Art, al­so auch bei Sa­chen an­de­rer Her­stel­ler mit dem­sel­ben Qua­li­täts­stan­dard (z. B. Ma­te­ri­al, Fahr­zeug­klas­se).
  2. Den Maß­stab für die tech­ni­sche Be­ur­tei­lung der Funk­ti­ons­taug­lich­keit ei­nes Fahr­zeugs bil­det ein Ver­gleich mit an­de­ren typ­glei­chen Fahr­zeu­gen un­ter Be­rück­sich­ti­gung des je­wei­li­gen Stands der Tech­nik.

OLG Hamm, Ur­teil vom 15.05.2008 – 28 U 145/07

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Feh­len­de Neu­wa­gen­ei­gen­schaft ei­nes Kraft­fahr­zeugs

  1. Der Be­griff „Neu­wa­gen“ in ei­nem Kfz-Kauf­ver­trag ist re­gel­mä­ßig so zu ver­ste­hen, dass es sich um ei­nen fa­brik­neu­en Wa­gen han­deln soll. Denn ein Käu­fer der ei­nen „Neu­wa­gen“ er­wirbt, geht selbst­ver­ständ­lich da­von aus, dass das zu lie­fern­de Fahr­zeug „fa­brik­neu“ ist. Der aus­drück­li­chen Ver­wen­dung des Be­griffs „fa­brik­neu“ im Kauf­ver­trag be­darf es nicht.
  2. Ein Fahr­zeug ist nicht mehr (fa­brik-)neu, wenn zwi­schen Her­stel­lung und Ab­schluss des Kauf­ver­trags mehr als zwölf Mo­na­te ver­gan­gen sind.

LG Köln, Ur­teil vom 15.05.2008 – 37 O 1054/07

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