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Probleme beim Autokauf?

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Ar­chiv: März 2006

Un­ter­neh­mer­ei­gen­schaft trotz feh­len­der Ge­winn­erzie­lungs­ab­sicht

  1. Beim Ver­brauchs­gü­ter­kauf (§ 474 BGB) setzt das Vor­lie­gen ei­nes Ge­wer­bes und da­mit die Un­ter­neh­mer­stel­lung des Ver­käu­fers nicht vor­aus, dass die­ser mit sei­ner Ge­schäfts­tä­tig­keit die Ab­sicht ver­folgt, Ge­winn zu er­zie­len.
  2. Die Ver­mu­tung des § 476 BGB ist wi­der­leg­lich. Greift sie ein, so ob­liegt dem Ver­käu­fer der Be­weis des Ge­gen­teils (§ 292 ZPO). Hier­für ist ei­ne Er­schüt­te­rung der Ver­mu­tung nicht aus­rei­chend; er­for­der­lich ist viel­mehr der vol­le Be­weis des Ge­gen­teils der ver­mu­te­ten Tat­sa­che.

BGH, Ur­teil vom 29.03.2006 – VI­II ZR 173/05

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Kei­ne nur un­er­heb­li­che Pflicht­ver­let­zung bei arg­lis­ti­ger Täu­schung

Ei­ne den Rück­tritt und die Gel­tend­ma­chung von Scha­dens­er­satz statt der gan­zen Leis­tung aus­schlie­ßen­de un­er­heb­li­che Pflicht­ver­let­zung ist beim Kauf­ver­trag in der Re­gel zu ver­nei­nen, wenn der Ver­käu­fer über das Vor­han­den­sein ei­nes Man­gels arg­lis­tig ge­täuscht hat.

BGH, Ur­teil vom 24.03.2006 – V ZR 173/05

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Er­lö­schen der Be­triebs­er­laub­nis ei­nes Pkw we­gen Chip­tu­nings

  1. Wird in den Mo­tor ei­nes Pkw ein Chip zur Leis­tungs­stei­ge­rung ein­ge­baut („Chip­tu­ning“), und ver­än­dert sich da­durch das Ab­gas­ver­hal­ten des Mo­tors, so er­lischt die Be­triebs­er­laub­nis für das Fahr­zeug, so­fern der Chip-Ein­bau nicht un­ver­züg­lich durch ei­nen amt­lich an­er­kann­ten Sach­ver­stän­di­gen ab­ge­nom­men (§ 19 III 1 Nr. 4c StV­ZO) und ei­ne Be­stä­ti­gung nach § 22 I 5 StV­ZO er­teilt wird. Das gilt auch dann, wenn für den Chip das Gut­ach­ten ei­nes Tech­ni­schen Diens­tes nach § 19 III 1 Nr. 4a StV­ZO vor­liegt.
  2. Wird der Tu­ningchip wie­der aus­ge­baut, lebt die er­lo­sche­ne Be­triebs­er­laub­nis nicht au­to­ma­tisch wie­der auf.

OLG Karls­ru­he, Ur­teil vom 24.03.2006 – 1 U 181/06

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(Kei­ne) Ba­ga­tel­li­sie­rung ei­nes Un­fall­scha­dens durch Ge­braucht­wa­gen­ver­käu­fer

  1. Der Ver­käu­fer ei­nes Ge­braucht­wa­gens muss sich al­len­falls dann vor­wer­fen las­sen, er ha­be ei­nen Un­fall­scha­den des Fahr­zeugs arg­lis­tig ba­ga­tel­li­siert, wenn er ge­gen­über dem Käu­fer we­sent­li­che Un­fall­fol­gen, von de­nen er an­neh­men muss­te, sie könn­ten für den Kauf­ent­schluss des Käu­fers be­deut­sam sein, nicht er­wähnt hat. Ei­ne arg­lis­ti­ge Ba­ga­tel­li­sie­rung ei­nes Un­fall­scha­dens liegt des­halb nicht vor, wenn der Ver­käu­fer un­er­wähnt lässt, dass die Mo­tor­hau­be und ein Kot­flü­gel nach dem Un­fall je­weils ei­ne Del­le auf­wie­sen und die Mo­tor­hau­be nur aus op­ti­schen Grün­den, näm­lich um Stein­schlag­schä­den zu be­sei­ti­gen, voll­stän­dig neu la­ckiert und beim Wie­der­ein­bau in das Fahr­zeug neu jus­tiert wur­de.
  2. Grund­sätz­lich trifft den Käu­fer die Dar­le­gungs- und Be­weis­last da­für, dass der Ver­käu­fer es un­ter­las­sen hat, ihn über zu of­fen­ba­ren­de Um­stän­de (aus­rei­chend) auf­zu­klä­ren.
  3. Ein Käu­fer, der sich auf die Ver­brau­cher­schutz­vor­schrif­ten der §§ 474 ff. BGB – et­wa auf die Un­wirk­sam­keit ei­nes Ge­währ­leis­tungs­aus­schlus­ses nach § 475 I 1 BGB – be­ruft, muss grund­sätz­lich dar­le­gen und be­wei­sen, dass in sei­nem Fall ein Ver­brauchs­gü­ter­kauf i. S. von § 474 I BGB vor­liegt (im An­schluss an OLG Cel­le, Urt. v. 11.08.2004 – 7 U 17/04, NJW-RR 2004, 1645, 1646).

OLG Saar­brü­cken, Ur­teil vom 23.03.2006 – 8 U 204/05

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Arg­lis­ti­ges Ver­schwei­gen von nicht oh­ne Wei­te­res sicht­ba­ren Lack­schä­den ei­nes Ge­braucht­wa­gen

  1. Der Käu­fer ei­nes äl­te­ren – hier zehn Jah­re al­ten – Ge­braucht­wa­gens kann zwar re­gel­mä­ßig kei­ne man­gel­freie La­ckie­rung des Fahr­zeugs er­war­ten, son­dern muss mit üb­li­chen al­ters­be­ding­ten (Stein­schlag-)Schä­den rech­nen. Ein Ge­braucht­wa­gen, des­sen La­ckie­rung groß­flä­chi­ge, nicht al­ters­be­ding­te Fle­cken auf­weist, die ver­mut­lich von ei­nem ät­zen­denb Rei­ni­gungs­mit­tel (z. B. ei­nem Fel­gen­rei­ni­ger) ver­ur­sacht wur­den, ist aber i. S. von § 434 I 2 Nr. 2 BGB man­gel­haft. Das gilt auch dann, wenn sich die Fle­cken durch Po­lie­ren des Lacks weit­ge­hend ent­fer­nen las­sen soll­ten.
  2. Weiß der Ver­käu­fer ei­nes – hier zehn Jah­re al­ten – Ge­braucht­wa­gens, dass das Fahr­zeug nicht al­ters­be­ding­te, ei­nen Sach­man­gel be­grün­den­de Lack­schä­den auf­weist, die nur dann oh­ne Wei­te­res er­kenn­bar sind, wenn das Fahr­zeu­g­äu­ße­re tro­cken ist, so muss er ei­nen po­ten­zi­el­len Käu­fer auf die­se Lack­schä­den je­den­falls dann hin­wei­sen, wenn das Fahr­zeug bei der Be­sich­ti­gung durch den po­ten­zi­el­len Käu­fer nass ist.

OLG Mün­chen, Ur­teil vom 21.03.2006 – 18 U 1936/05

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Feh­len­de Eig­nung ei­nes Kfz für den Be­trieb mit Au­to­gas

Ei­ne Kfz-Werk­statt muss ei­nen Kun­den dar­auf hin­wei­sen, dass sein Fahr­zeug nicht für ei­nen Be­trieb mit Au­to­gas ge­eig­net ist. Bleibt un­si­cher, ob ein Be­trieb mit Au­to­gas pro­blem­los mög­lich ist, muss der Kun­de auf die­se Un­si­cher­heit und die mit dem Ein­bau ei­ner Au­to­gas­an­la­ge ver­bun­de­nen Ri­si­ken hin­ge­wie­sen wer­den.

OLG Frank­furt a. M., Ur­teil vom 17.03.2006 – 8 U 211/05

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Man­gel der Kauf­sa­che we­gen man­gel­haf­ter Be­die­nungs­an­lei­tung

  1. Ei­ne Kauf­sa­che ist nicht nur dann man­gel­haft, wenn sie we­gen ei­ner man­gel­haf­ten Mon­ta­ge­an­lei­tung nicht feh­ler­frei mon­tiert wer­den kann (§ 434 II 2 BGB). Ein Man­gel der Kauf­sa­che selbst ist viel­mehr auch dann ge­ge­ben, wenn zur Kauf­sa­che (hier: ei­nem Whirl­pool) ei­ne Be­die­nungs­an­lei­tung ge­hört und die­se in we­sent­li­chen Punk­ten un­voll­stän­dig oder feh­ler­haft ist, so­dass beim der Be­die­nungs­an­lei­tung ent­spre­chen­den Ge­brauch der – an­sons­ten feh­ler­frei­en – Kauf­sa­che Fehl­funk­tio­nen auf­tre­ten.
  2. Für ein ord­nungs­ge­mä­ßes Nach­er­fül­lungs­ver­lan­gen ge­nügt es, dass der Käu­fer die „Sym­pto­me“ des Man­gels hin­rei­chend ge­nau be­schreibt. Die Ur­sa­che die­ser Sym­pto­me braucht der Käu­fer nicht zu be­nen­nen. Viel­mehr ist es ge­ge­be­nen­falls Sa­che des Ver­käu­fers zu er­ken­nen, dass ur­säch­lich für ei­ne be­stimm­te Fehl­funk­ti­on ei­ne un­zu­läng­li­che Be­die­nungs­an­lei­tung ist.

OLG Mün­chen, Ur­teil vom 09.03.2006 – 6 U 4082/05

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